Nachblick knapp 1 1/2 Jahre später
Verfasst: 13:06:2009 19:57
Hallo,
ich habe mal wieder meine Gedanken verfasst. Dieses mal ist es aber eher ein Nachblick auf die vergangene Zeit. Die Zeit, wo es mir schlecht ging....heute geht es mir wieder gut!
Und allen die das Licht am Ende noch nicht sehen....NIEMALS die Hoffnung und das Kämpfen aufgeben!!!!
Vielleicht hat ja einer lust zu lesen...:
Im Oktober 2007 kam unser kleiner Mika zur Welt. Er ist ein Wunschkind. Es sollte alles so toll werden....!
Aber alles wurde anders. Ich habe vermutlich meine schlimmste Krise in meinem Leben durchgemacht! U.a. war es die Geburt, die nicht so lief, wie man es sich wünscht, dass ich in eine postpartale Depression rutschte. Statt mein Kind zu lieben, die Zeit mit ihm zu genießen und glücklich zu sein war ich so sehr mit mir selber beschäftigt. Ich habe unendlich viele Tränen vergossen, wo ich in dem Moment kaum den Grund nennen konnte. Ich wurde stiller und nachdenklicher. In mir herrschte eine unendliche Leere! Ich fühlte mich schlecht, dachte ich wäre eine schlechte Mutter! Meine Wunschvorstellung das Gefühl, die Liebe zu meinem Sohn vom ersten Moment an spüren zu können, blieb bei mir aus! Ich habe funktioniert, mehr nicht...so dachte ich zumindest! Ich wollte diese Mutterliebe so sehr spüren können, es fehlte etwas! Mein Idealbild als Mutter platzte wie eine Seifenblase....!
Dass das eine Depression ist, unter der viele Mütter zu kämpfen haben, daran hab ich nie gedacht. Meiner Hebamme habe ich es zu verdanken, dass es früh erkannt wurde und ich dadurch meines Erachtens nur eine leichte Depression durchgemacht habe. Angela, meine Hebamme, hat erkannt und gehandelt. Sie hat mich an die Hand genommen und mich begleitet. Dass ich weinen darf, traurig sein darf und ganz wichtig, darüber reden muss, all das hat sie mir gelehrt. Und darüber werde ich ihr ewig dankbar sein. Für sie war es ihr Job, für mich war es ein großer Anker, an dem ich mich halten konnte. Durch Angela bin ich übern Frauenarzt zur Psychologin gegangen und nach 5 Monaten dann auch an die richtige Therapeutin gelangt.
Durch Gesprächstherapien konnte ich all das verarbeiten, was ich in den letzten fünf Monaten in mir nicht zuordnen konnte. Auch hier kann ich sagen, dass Antonia tolle Arbeit geleistet hat. Sie hat mein Vertrauen sofort erobert und es war einfach nur angenehm zu ihr zu gehen.
Heute bzw. seit Anfang diesen Jahres kann ich behaupten, dass ich den Kampf gegen diese Krankheit gewonnen habe! Es geht mir wieder gut. Ich weiß, dass ich mein Kind liebe und lebe mein Leben heute nicht in Trauer und Trübheit.
Diese Zeit hat dennoch Spuren, tiefe Spuren in mir hinterlassen. Ich habe eine Zeit lang versucht, dieses Kapitel abschließen oder besser wegschließen zu können, aber das hat nicht geklappt. Und heute ist mir klar, dass ich meine Vergangenheit nie wegschließen kann. Sie wird mich ein Leben lang begleiten. Nur hab ich mit der Zeit gelernt, dass man damit umgehen kann und somit die Gefühle, die immer weh tun werden, zu kontrollieren.
In dieser ganzen Zeit habe ich unendlich viel Unterstützung, Halt und Geduld von meiner Familie und Freunden bekommen. Außerdem habe ich neue, für mich mittlerweile wichtige Freunde, dazu gewonnen. Neben der professionellen Arbeit meiner Hebamme ist das sicherlich ein großer Baustein auf den man bauen kann. Mein Freund, Günter, hat unendlich viel Geduld und Liebe mit mir gehabt, meine Eltern waren immer für mich da und auch meine Freunde haben versucht für meine Situation Verständnis zu zeigen.
Wenn ich daran zurück denke, dann werde ich traurig, denn ich hatte das Gefühl meine Mutter mit meiner „Ablehnung“ zu verletzen! Sie war für mich da und wollte mir helfen. Mir auch ihre Erfahrung als zweifache Mutter weiter geben oder einfach als Mutter für die Tochter da sein. Ich habe es sicherlich zugelassen aber dennoch abgelehnt....es tut heute noch weh. Ich hatte das Gefühl sie damit zu verletzen.
Denn sie war für mich in dem Moment nicht so der Halt, wie sie es in meinem ganzen bisherigen Leben war. Der Halt war meine Hebamme. Ich hab mich sehr an sie geklammert. Wohl ein Grund, dass ich den Abschied von ihr nur schwer verarbeitet habe....! Ich habe das Gefühl mich bei meiner Mutter entschuldigen zu müssen....! Sie sah das alles nicht so wie ich es tat....dennoch werde ich immer ein schlechtes Gewissen haben!
Das Gefühl von mir selber so genervt zu sein, dass es schon teilweise Wut auf einem selber war, hat die Situation nicht leichter gemacht. So dass man den Gedanken hatte seine gesamte Umwelt damit zu nerven. Den Gedanken konnte ich auch schwer ablegen, auch wenn man mir IMMER das Gegenteil gesagt hat. Ich fühlte mich wie eine Klette...ein ganz unerträgliches Gefühl.
Die 1 ¼ Jahre haben mich geprägt....ich bin ein anderer Mensch geworden. Ein Mensch, der ich eigentlich nicht sein möchte. Denn ich glaube, dass ich stiller, nachdenklicher und viel mehr in mich gekehrter geworden bin. Keine Frage, dass ich wieder lachen und fröhlich sein kann. Aber ich bin nicht mehr die, die ich vorher war! Diese Tatsache wollte ich lange nicht wahr haben und habe mich genauso, wie ich meine Vergangenheit weg schließen wollte, dagegen gewährt. Heute kann ich sagen, dass ich es so hin genommen habe. Akzeptiert habe ich es eigentlich nicht, aber ich habe gelernt, dass es mir mit dem Abfinden dieser Tatsache besser geht und die Hoffnung, vielleicht doch irgendwann wieder die zu sein, die ich mal war, nicht aufgebe. Vielleicht soll es aber auch so sein und andere Leute nennen es reifer...ich weiß es nicht....eine der wenigen Fragen, worauf ich vermutlich nie ne Antwort finde.
Die Erfahrung zu machen sich in seinem eigenen Körper gefangen zu fühlen war eine schmerzhafte. Man wollte ausbrechen, etwas verändern, aber es klappte nicht! Wie ein Karussell, von dem man abspringen kann...immer wieder dreht es sich in die gleiche Richtung....zu schnell um abzuspringen....! Ich wollte teilweise einfach weg... wort wörtlich weg vor mir selber und meiner Situation....!
Mika war und ist ein sehr pflegeleichtes Kind! Er ist zuckersüß, entwickelt einen ziemlichen Dickkopf und es macht einfach nur Spaß ihm bei seinem Abenteuer LEBEN zuzuschauen und ihn zu begleiten.
Die große Verantwortung auf so ein kleines Wesen...auch das war vermutlich ein Auslöser dieser Depression. Ich will und wollte schon immer perfekt sein. Ich musste in der letzten Zeit extrem lernen, dass ich es nicht sein kann und es auch nicht brauche. Mit dem, was ich Mika gebe, bin ich hoffentlich eine gute Mutter! Und dennoch ist der Zweifel immer da, alles richtig zu machen in Sachen Erziehung oder einfaches Handeln als Mutter.
Wenn ich Günter zusehe, wie er mit Mika umgeht oder auch wie andere Mütter mit ihren Kindern umgehen, dann weiß ich, dass ich meinem Idealbild als Mutter nicht gerecht geworden bin. Die erste Zeit hat mich das traurig und wütend gemacht. Heute macht es mich sicherlich traurig aber auch hier habe ich gelernt, dass ich einfach so bin wie ich bin! Ich bin vermutlich keine Mutter, wo man die Mutterliebe, nach meinen Vorstellungen, sehen kann, so wie ich sie immer spüren möchte...! Außenstehende sehen das andere sicherlich andersJ, aber dennoch kann ich meine Gedanken deswegen nicht verdrängen.
Als Mika ganz klein war, bin ich abends immer in sein Zimmer gegangen um ihn beim schlafen zuzusehen. Heute tue ich das auch noch sehr gerne. Nur mit einem Unterschied....heute find ich ihn einfach nur süß und es macht mir Spaß ihn anzusehen. Vor über einem Jahr habe ich die Ruhe und Gelassenheit herbei gesehnt, die er beim schlafen ausgestrahlt hat.
In der ganzen Zeit habe ich, wie jetzt gerade, sehr viel geschrieben. Es war eine Erleichterung für mich, eine Art Selbsttherapie! Ich lese mir das heute noch oft durch...so wie gestern....! Nur habe ich gestern etwas bemerkt. Die ganze letzte Zeit, wo ich mir das immer wieder durchgelesen habe, habe ich auch meine Gefühle erlesen. Gestern habe ich mir beim Lesen eine Person vorgestellt, die das durchmacht. Ich habe das alles zum ersten mal mit anderen Augen gelesen. Es ist schwierig das auszudrücken, aber dieser Eindruck war für mich erstaunlich und soll mir wohl was sagen....!
Die Angst, das alles noch einmal durchzustehen ist sehr groß. Und nicht nur bei mir. Ich weiß gar nicht, wer von Günter und mir mehr Angst hat. Denn für ihn war es auch eine ganz fürchterliche Zeit. Ich danke und liebe ihn dafür, dass er sie mit mir zusammen durchgestanden hat! Dennoch ist der Wunsch noch einmal schwanger zu werden und dass alles besser wird unendlich groß. Und jetzt, wo es mir wieder gut geht, siegt sie vor der Angst....!
Die Postpartale Depression ist im Rückblick kein Monster dem ich jetzt noch ausgeliefert bin, sondern eine Krankheit mit der ich gekämpft habe und der ich jetzt begegnet bin (Danke Martina, für diesen tollen Satz
)
ich habe mal wieder meine Gedanken verfasst. Dieses mal ist es aber eher ein Nachblick auf die vergangene Zeit. Die Zeit, wo es mir schlecht ging....heute geht es mir wieder gut!
Und allen die das Licht am Ende noch nicht sehen....NIEMALS die Hoffnung und das Kämpfen aufgeben!!!!
Vielleicht hat ja einer lust zu lesen...:
Im Oktober 2007 kam unser kleiner Mika zur Welt. Er ist ein Wunschkind. Es sollte alles so toll werden....!
Aber alles wurde anders. Ich habe vermutlich meine schlimmste Krise in meinem Leben durchgemacht! U.a. war es die Geburt, die nicht so lief, wie man es sich wünscht, dass ich in eine postpartale Depression rutschte. Statt mein Kind zu lieben, die Zeit mit ihm zu genießen und glücklich zu sein war ich so sehr mit mir selber beschäftigt. Ich habe unendlich viele Tränen vergossen, wo ich in dem Moment kaum den Grund nennen konnte. Ich wurde stiller und nachdenklicher. In mir herrschte eine unendliche Leere! Ich fühlte mich schlecht, dachte ich wäre eine schlechte Mutter! Meine Wunschvorstellung das Gefühl, die Liebe zu meinem Sohn vom ersten Moment an spüren zu können, blieb bei mir aus! Ich habe funktioniert, mehr nicht...so dachte ich zumindest! Ich wollte diese Mutterliebe so sehr spüren können, es fehlte etwas! Mein Idealbild als Mutter platzte wie eine Seifenblase....!
Dass das eine Depression ist, unter der viele Mütter zu kämpfen haben, daran hab ich nie gedacht. Meiner Hebamme habe ich es zu verdanken, dass es früh erkannt wurde und ich dadurch meines Erachtens nur eine leichte Depression durchgemacht habe. Angela, meine Hebamme, hat erkannt und gehandelt. Sie hat mich an die Hand genommen und mich begleitet. Dass ich weinen darf, traurig sein darf und ganz wichtig, darüber reden muss, all das hat sie mir gelehrt. Und darüber werde ich ihr ewig dankbar sein. Für sie war es ihr Job, für mich war es ein großer Anker, an dem ich mich halten konnte. Durch Angela bin ich übern Frauenarzt zur Psychologin gegangen und nach 5 Monaten dann auch an die richtige Therapeutin gelangt.
Durch Gesprächstherapien konnte ich all das verarbeiten, was ich in den letzten fünf Monaten in mir nicht zuordnen konnte. Auch hier kann ich sagen, dass Antonia tolle Arbeit geleistet hat. Sie hat mein Vertrauen sofort erobert und es war einfach nur angenehm zu ihr zu gehen.
Heute bzw. seit Anfang diesen Jahres kann ich behaupten, dass ich den Kampf gegen diese Krankheit gewonnen habe! Es geht mir wieder gut. Ich weiß, dass ich mein Kind liebe und lebe mein Leben heute nicht in Trauer und Trübheit.
Diese Zeit hat dennoch Spuren, tiefe Spuren in mir hinterlassen. Ich habe eine Zeit lang versucht, dieses Kapitel abschließen oder besser wegschließen zu können, aber das hat nicht geklappt. Und heute ist mir klar, dass ich meine Vergangenheit nie wegschließen kann. Sie wird mich ein Leben lang begleiten. Nur hab ich mit der Zeit gelernt, dass man damit umgehen kann und somit die Gefühle, die immer weh tun werden, zu kontrollieren.
In dieser ganzen Zeit habe ich unendlich viel Unterstützung, Halt und Geduld von meiner Familie und Freunden bekommen. Außerdem habe ich neue, für mich mittlerweile wichtige Freunde, dazu gewonnen. Neben der professionellen Arbeit meiner Hebamme ist das sicherlich ein großer Baustein auf den man bauen kann. Mein Freund, Günter, hat unendlich viel Geduld und Liebe mit mir gehabt, meine Eltern waren immer für mich da und auch meine Freunde haben versucht für meine Situation Verständnis zu zeigen.
Wenn ich daran zurück denke, dann werde ich traurig, denn ich hatte das Gefühl meine Mutter mit meiner „Ablehnung“ zu verletzen! Sie war für mich da und wollte mir helfen. Mir auch ihre Erfahrung als zweifache Mutter weiter geben oder einfach als Mutter für die Tochter da sein. Ich habe es sicherlich zugelassen aber dennoch abgelehnt....es tut heute noch weh. Ich hatte das Gefühl sie damit zu verletzen.
Denn sie war für mich in dem Moment nicht so der Halt, wie sie es in meinem ganzen bisherigen Leben war. Der Halt war meine Hebamme. Ich hab mich sehr an sie geklammert. Wohl ein Grund, dass ich den Abschied von ihr nur schwer verarbeitet habe....! Ich habe das Gefühl mich bei meiner Mutter entschuldigen zu müssen....! Sie sah das alles nicht so wie ich es tat....dennoch werde ich immer ein schlechtes Gewissen haben!
Das Gefühl von mir selber so genervt zu sein, dass es schon teilweise Wut auf einem selber war, hat die Situation nicht leichter gemacht. So dass man den Gedanken hatte seine gesamte Umwelt damit zu nerven. Den Gedanken konnte ich auch schwer ablegen, auch wenn man mir IMMER das Gegenteil gesagt hat. Ich fühlte mich wie eine Klette...ein ganz unerträgliches Gefühl.
Die 1 ¼ Jahre haben mich geprägt....ich bin ein anderer Mensch geworden. Ein Mensch, der ich eigentlich nicht sein möchte. Denn ich glaube, dass ich stiller, nachdenklicher und viel mehr in mich gekehrter geworden bin. Keine Frage, dass ich wieder lachen und fröhlich sein kann. Aber ich bin nicht mehr die, die ich vorher war! Diese Tatsache wollte ich lange nicht wahr haben und habe mich genauso, wie ich meine Vergangenheit weg schließen wollte, dagegen gewährt. Heute kann ich sagen, dass ich es so hin genommen habe. Akzeptiert habe ich es eigentlich nicht, aber ich habe gelernt, dass es mir mit dem Abfinden dieser Tatsache besser geht und die Hoffnung, vielleicht doch irgendwann wieder die zu sein, die ich mal war, nicht aufgebe. Vielleicht soll es aber auch so sein und andere Leute nennen es reifer...ich weiß es nicht....eine der wenigen Fragen, worauf ich vermutlich nie ne Antwort finde.
Die Erfahrung zu machen sich in seinem eigenen Körper gefangen zu fühlen war eine schmerzhafte. Man wollte ausbrechen, etwas verändern, aber es klappte nicht! Wie ein Karussell, von dem man abspringen kann...immer wieder dreht es sich in die gleiche Richtung....zu schnell um abzuspringen....! Ich wollte teilweise einfach weg... wort wörtlich weg vor mir selber und meiner Situation....!
Mika war und ist ein sehr pflegeleichtes Kind! Er ist zuckersüß, entwickelt einen ziemlichen Dickkopf und es macht einfach nur Spaß ihm bei seinem Abenteuer LEBEN zuzuschauen und ihn zu begleiten.
Die große Verantwortung auf so ein kleines Wesen...auch das war vermutlich ein Auslöser dieser Depression. Ich will und wollte schon immer perfekt sein. Ich musste in der letzten Zeit extrem lernen, dass ich es nicht sein kann und es auch nicht brauche. Mit dem, was ich Mika gebe, bin ich hoffentlich eine gute Mutter! Und dennoch ist der Zweifel immer da, alles richtig zu machen in Sachen Erziehung oder einfaches Handeln als Mutter.
Wenn ich Günter zusehe, wie er mit Mika umgeht oder auch wie andere Mütter mit ihren Kindern umgehen, dann weiß ich, dass ich meinem Idealbild als Mutter nicht gerecht geworden bin. Die erste Zeit hat mich das traurig und wütend gemacht. Heute macht es mich sicherlich traurig aber auch hier habe ich gelernt, dass ich einfach so bin wie ich bin! Ich bin vermutlich keine Mutter, wo man die Mutterliebe, nach meinen Vorstellungen, sehen kann, so wie ich sie immer spüren möchte...! Außenstehende sehen das andere sicherlich andersJ, aber dennoch kann ich meine Gedanken deswegen nicht verdrängen.
Als Mika ganz klein war, bin ich abends immer in sein Zimmer gegangen um ihn beim schlafen zuzusehen. Heute tue ich das auch noch sehr gerne. Nur mit einem Unterschied....heute find ich ihn einfach nur süß und es macht mir Spaß ihn anzusehen. Vor über einem Jahr habe ich die Ruhe und Gelassenheit herbei gesehnt, die er beim schlafen ausgestrahlt hat.
In der ganzen Zeit habe ich, wie jetzt gerade, sehr viel geschrieben. Es war eine Erleichterung für mich, eine Art Selbsttherapie! Ich lese mir das heute noch oft durch...so wie gestern....! Nur habe ich gestern etwas bemerkt. Die ganze letzte Zeit, wo ich mir das immer wieder durchgelesen habe, habe ich auch meine Gefühle erlesen. Gestern habe ich mir beim Lesen eine Person vorgestellt, die das durchmacht. Ich habe das alles zum ersten mal mit anderen Augen gelesen. Es ist schwierig das auszudrücken, aber dieser Eindruck war für mich erstaunlich und soll mir wohl was sagen....!
Die Angst, das alles noch einmal durchzustehen ist sehr groß. Und nicht nur bei mir. Ich weiß gar nicht, wer von Günter und mir mehr Angst hat. Denn für ihn war es auch eine ganz fürchterliche Zeit. Ich danke und liebe ihn dafür, dass er sie mit mir zusammen durchgestanden hat! Dennoch ist der Wunsch noch einmal schwanger zu werden und dass alles besser wird unendlich groß. Und jetzt, wo es mir wieder gut geht, siegt sie vor der Angst....!
Die Postpartale Depression ist im Rückblick kein Monster dem ich jetzt noch ausgeliefert bin, sondern eine Krankheit mit der ich gekämpft habe und der ich jetzt begegnet bin (Danke Martina, für diesen tollen Satz