Hallo zusammen! Hat jemand ähnliches erlebt wie ich?
Verfasst: 24:06:2009 20:11
Hallo zusammen,
ich bin 27 Jahre alt und habe vor 3,5 Monaten meine Tochter zur Welt gebracht. In der Schwangerschaft hatte ich nur wenige Probleme, nur die letzten paar Wochen waren etwas beschwerlich. Aber da bin ich ja nicht die einzigste.
Die Geburt ging dann auch sehr schnell. Ich war nur eine Stunde im Krankenhaus und dann war das Kind schon da. Die meisten haben zu mir gesagt „Das ist doch toll, das alles so schnell ging.“ usw. Aber ich fand das gar nicht so toll. Natürlich hätte ich auch nicht stundenlang dort liegen wollen, aber als mir mein Kind auf den Bauch gelegt wurde, konnte ich diesen Moment gar nicht richtig genießen. Denn kopfmäßig war ich noch mit der Ankunft im Krankenhaus beschäftigt. Und da bei meiner Tochter während der Geburt die Herztöne schwächer wurden, musste sie mit der Saugglocke geholt werden. Die Betäubung für den Dammschnitt und das anschließende Nähen waren für mich der Horror.
Naja, irgendwann war dann alles überstanden und ich konnte mit meinem Mann die ersten Stunden mit unserer Tochter genießen. Wir hatten im Krankenhaus ein eigenes Zimmer und waren somit ganz ungestört.
Am nächsten Tag erlebte ich dann den nächsten Schock. Mein Mann hatte unser Kind im Arm liegen und ist auf seinem Bett kurz eingenickt. Sie ist ihm dann aus dem Arm gerutscht und aus seinem Bett gefallen. Ich war auch am schlafen und bin erst aufgewacht, als ich sie fürchterlich hab schreien hören. Sie kam dann sofort in die Kinderklinik und es ist ihr zum Glück nichts passiert. Da sie aber bei der Geburt soviel Fruchtwasser geschluckt hatte und keine Nahrung bei sich behalten hat, wurde sie drei Tage dort behalten. Das waren die schlimmsten meines Lebens. Die Kinderklinik ist ca. 25. Minuten Autofahrt entfernt und da es mir nach der Geburt gar nicht gut ging, konnte ich sie nur einmal besuchen. Als ich sie nach drei Tagen endlich wieder bekam war ich überglücklich.
Am 4. Tag bekam ich dann den Baby Blues. Die Hebamme gab mir dann ein paar Globulis und ich war dann auch recht schnell wieder fit. Allerdings habe ich am gleichen Mittag erfahren, dass mein Onkel gestorben ist. Das war ein großer Schock für mich.
Ich bin dann am nächsten Tag nach Hause gegangen. Leider hat das mit dem Stillen nicht so geklappt wie ich es mir gewünscht habe. Ich hatte nicht genügend Milch, musste zufüttern und bekam dann auch noch eine Brustentzündung. Nach zwei Wochen hatte ich überhaupt keine Kraft mehr und habe abgestillt.
Meine Tochter ist sehr pflegeleicht, weint kaum und schläft auch schon durch.
Allerdings fällt es mir von Anfang an sehr schwer damit klar zu kommen, dass ich die ersten Tage nicht bei meinem Kind sein konnte. Und ich habe eine riesen Angst, dass ihr etwas passiert, will sie deshalb auch nie alleine lassen, nicht mal bei meinem Mann.
Am Anfang hielt sich alles noch in Grenzen, doch seit einigen Tagen kann ich die Zeit mit ihr gar nicht richtig genießen.. Zuerst war ich nur etwas gereizt und unzufrieden. Inzwischen kann ich nicht mehr richtig schlafen, könnte den ganzen Tag nur heulen und mir fällt es schwer liebevoll mit meiner Tochter umzugehen. Ich versorge sie zwar, aber es ist mehr eine Pflichterfüllung. Ich bin froh wenn sie schläft und ich meine Ruhe habe. Manchmal stelle ich mir vor, wie es wäre wenn ich ihr was tun würde. Natürlich würde ich diese Gedanken nie in die Tat umsetzen, ich liebe mein Kind über alles. Aber es macht mich total fertig, dass ich so denke.
Was die Situation auch noch schwieriger macht, ist die Tatsache, dass ich hier niemanden kenne. Ich bin erst vor 5 Monaten hierher gezogen und meine Eltern, Schwester usw. wohnen ein Stückchen entfernt. Das heißt ich sitze den ganzen Tag alleine zuhause rum. Ich habe auch keine Lust mehr raus zu gehen. Momentan funktioniere ich einfach noch. Es muss ja gehen. Mein Mann muss arbeiten und sonst habe ich niemanden, der mich unterstützen könnte.
Ich habe gerade mit meiner Hebamme gesprochen und die meinte, dass es eine postpartale Depression sein könnte. Ich solle mich an die Frauenärztin wenden, damit die mir einen Therapeuten nennen kann.
Hat jemand von euch die gleichen Erfahrungen gemacht? Und wenn ja, was habt ihr in dieser Situation gemacht?
Ich würde mich sehr über eure Antworten freuen.
Gruß
Meli
ich bin 27 Jahre alt und habe vor 3,5 Monaten meine Tochter zur Welt gebracht. In der Schwangerschaft hatte ich nur wenige Probleme, nur die letzten paar Wochen waren etwas beschwerlich. Aber da bin ich ja nicht die einzigste.
Die Geburt ging dann auch sehr schnell. Ich war nur eine Stunde im Krankenhaus und dann war das Kind schon da. Die meisten haben zu mir gesagt „Das ist doch toll, das alles so schnell ging.“ usw. Aber ich fand das gar nicht so toll. Natürlich hätte ich auch nicht stundenlang dort liegen wollen, aber als mir mein Kind auf den Bauch gelegt wurde, konnte ich diesen Moment gar nicht richtig genießen. Denn kopfmäßig war ich noch mit der Ankunft im Krankenhaus beschäftigt. Und da bei meiner Tochter während der Geburt die Herztöne schwächer wurden, musste sie mit der Saugglocke geholt werden. Die Betäubung für den Dammschnitt und das anschließende Nähen waren für mich der Horror.
Naja, irgendwann war dann alles überstanden und ich konnte mit meinem Mann die ersten Stunden mit unserer Tochter genießen. Wir hatten im Krankenhaus ein eigenes Zimmer und waren somit ganz ungestört.
Am nächsten Tag erlebte ich dann den nächsten Schock. Mein Mann hatte unser Kind im Arm liegen und ist auf seinem Bett kurz eingenickt. Sie ist ihm dann aus dem Arm gerutscht und aus seinem Bett gefallen. Ich war auch am schlafen und bin erst aufgewacht, als ich sie fürchterlich hab schreien hören. Sie kam dann sofort in die Kinderklinik und es ist ihr zum Glück nichts passiert. Da sie aber bei der Geburt soviel Fruchtwasser geschluckt hatte und keine Nahrung bei sich behalten hat, wurde sie drei Tage dort behalten. Das waren die schlimmsten meines Lebens. Die Kinderklinik ist ca. 25. Minuten Autofahrt entfernt und da es mir nach der Geburt gar nicht gut ging, konnte ich sie nur einmal besuchen. Als ich sie nach drei Tagen endlich wieder bekam war ich überglücklich.
Am 4. Tag bekam ich dann den Baby Blues. Die Hebamme gab mir dann ein paar Globulis und ich war dann auch recht schnell wieder fit. Allerdings habe ich am gleichen Mittag erfahren, dass mein Onkel gestorben ist. Das war ein großer Schock für mich.
Ich bin dann am nächsten Tag nach Hause gegangen. Leider hat das mit dem Stillen nicht so geklappt wie ich es mir gewünscht habe. Ich hatte nicht genügend Milch, musste zufüttern und bekam dann auch noch eine Brustentzündung. Nach zwei Wochen hatte ich überhaupt keine Kraft mehr und habe abgestillt.
Meine Tochter ist sehr pflegeleicht, weint kaum und schläft auch schon durch.
Allerdings fällt es mir von Anfang an sehr schwer damit klar zu kommen, dass ich die ersten Tage nicht bei meinem Kind sein konnte. Und ich habe eine riesen Angst, dass ihr etwas passiert, will sie deshalb auch nie alleine lassen, nicht mal bei meinem Mann.
Am Anfang hielt sich alles noch in Grenzen, doch seit einigen Tagen kann ich die Zeit mit ihr gar nicht richtig genießen.. Zuerst war ich nur etwas gereizt und unzufrieden. Inzwischen kann ich nicht mehr richtig schlafen, könnte den ganzen Tag nur heulen und mir fällt es schwer liebevoll mit meiner Tochter umzugehen. Ich versorge sie zwar, aber es ist mehr eine Pflichterfüllung. Ich bin froh wenn sie schläft und ich meine Ruhe habe. Manchmal stelle ich mir vor, wie es wäre wenn ich ihr was tun würde. Natürlich würde ich diese Gedanken nie in die Tat umsetzen, ich liebe mein Kind über alles. Aber es macht mich total fertig, dass ich so denke.
Was die Situation auch noch schwieriger macht, ist die Tatsache, dass ich hier niemanden kenne. Ich bin erst vor 5 Monaten hierher gezogen und meine Eltern, Schwester usw. wohnen ein Stückchen entfernt. Das heißt ich sitze den ganzen Tag alleine zuhause rum. Ich habe auch keine Lust mehr raus zu gehen. Momentan funktioniere ich einfach noch. Es muss ja gehen. Mein Mann muss arbeiten und sonst habe ich niemanden, der mich unterstützen könnte.
Ich habe gerade mit meiner Hebamme gesprochen und die meinte, dass es eine postpartale Depression sein könnte. Ich solle mich an die Frauenärztin wenden, damit die mir einen Therapeuten nennen kann.
Hat jemand von euch die gleichen Erfahrungen gemacht? Und wenn ja, was habt ihr in dieser Situation gemacht?
Ich würde mich sehr über eure Antworten freuen.
Gruß
Meli