ich bin auch eine neue
Verfasst: 21:07:2009 23:06
hallo alle zusammen
ich war schon einige male hier als gast und habe bei euch mitgelesen. nun habe ich mich endlich angemeldet und hoffe ich finde hier unterstützung und verständnis. genauso hoffe ich das ich vielleicht jemanden mit meinen erfahrungen und erlebnissen helfen kann.
erst mal zu mir, ich bin 33 jahre alt und habe im februar 2008 eine tochter bekommen.
eigentlich fühle ich mich zur zeit ziemlich überladen und es herrscht ein ziemliches durcheinander in mir.
ich versuche einfach mal loszuschreiben.
erst seit kurzem habe ich mir eingestanden, das ich wohl doch eine depression habe und seit diesen monat gehe ich zu einer psychologin. sie stellte die diagnose und ppd und burn out.
seit einiger zeit nehme ich ein antidepressivum. doch irgendwie schaffte ich es einfach nicht raus aus meinem tief. ich habe keine zwangsgedanken, oder ähnliches, aber ich fühle mich nur noch traurig.
das ganze drama fing eigentlich nach der geburt meiner tochter an (oder früher???)
die ersten zwei wochen ging es eigentlich noch ganz gut. dann bekam julchen schlimm diese drei-monats-kolliken. ich war so hilflos und verunsichert. ich konnte mein kind gar nicht helfen und hörte zuviel auf andere. als ich mich endlich ein bisschen gefangen hatte und endlich das tat was ich für richtig hielt. ich habe julchen gepuckt und viel im tt getragen.
danach fing meine hebamme an, mich beim stillen zu verunsichern. jule trank immer nur an einer brust und auch nur max. 5 min. meine hebamme meinte das wäre zu wenig (obwohl julchen eigentlich gut zunahm).
sie sagte mir ich müsse sie an jede brust und mind. 10 min anlegen. trotz das ich es eigentlich falsch empfand, machte ich das (ich dachte, sie weiß es besser, schließlich ist sie meine erstes kind).
das ganze führte dazu, das wir ein schlimm gestörtes stillverhältnis hatten, das ganze spitzte sich so zu das julchen die nahrung verweigerte.
die anschließenden 7 monate mußte ich julchen im schlaf füttern, weil sie sonst nichts zu sich nahm.
in dieser zeit war mein mann auch noch beruflich unter der woche weg und nur am wochenende zuhause.
aus der familie war keine hilfe und unterstützung zu erwarten.
(außer vorwürfe und "gut gemeinte" ratschläge).
sämtliche kinderärzte, therapeuten konnten uns nicht helfen. ich bin bis zu 500 km gefahren zu verschiedenen therapeuten, weil ich mir hilfe erhoffte. im gegenteil, sie stellten mich als hysteriche mama hin (wo sie wohl auch recht hatten); oder sie verunsicherten mich noch mehr. ich war in einem richtigen teufelskreis und konnte ihn selbst nicht durchbrechen.
nachdem ich schon sehr verzweifelt und absolut am boden war, hat mein mann eine alte schulbekannte (die auch hebamme ist) angerufen. er schilderte ihr alles und sie hat uns geraten uns an einen heilpraktiker zu wenden. das war für uns die rettung.
nach nur einer gabe homöophatisch aufbereiteten opium in einer hochpotenz, fing julchen plötzlich an zu essen. (sie war da fast 8 monate). erst langsam und dann immer mehr. ich war so "glücklich".
nach drei wochen mußten wir ihr nochmal eine gabe geben und seit dieser zeit ist es gut.
ich allerdings war, nein ich bin völlig ausgebrannt, keiner konnte sich vorstellen wie das ganze für mich war. wie schlimm diese sorgen, ängste und auch der aufwand war.
ich konnte einfach nicht mehr !!!
danach die zeit wurde nicht unbedingt besser, julchen aß zwar, aber nur minikleine portionen. für mich war das irgendwie schlimm, jeder der das sah, sagte: "dein kind ißt aber schlecht", "ist sie nicht zu dünn?", usw.
das verunsichterte mich weiterhin, so das ICH ein völlig gestörtes verhältniss zum essen bekam. wenn julchen mal ihr gläschen oder portion nicht aufaß, dann sagte ich das sie schlecht aß.
ich versuchte ihr das essen regelrecht aufzuzwingen, ihr hinterher zu laufen und lockte sie.
total krank!!! ich wußte das das nicht in ordnung war. aber acuh zu diesem zeitpunkt hatte ich keine hilfe, kein verständnis. nur immer vorwürfe, was ich alles falsch machte.
dann bekam ich durch ein forum einen buchtipp "mein kind will nicht essen". ich verschlang dieses buch geradezu und begann umzudenken.
seit dieser zeit hat sich zumindest diese thema absolut entspannt und ich habe den nötigen rückhalt um mich nicht ständig zu rechtfertigen.
(man muss sagen, julchen (jetzt 17 monate) ißt wirklich kleine portionen. hier mal kurz, damit ihr wißt wovon ich spreche:
frühstück: 2 mal vom brot abbeißen
mittagessen : z.b. 5-10 löffel/gabel voll
nachmittags: mal eine minireißwaffel, oder ein viertel obst
abendessen: eine halbe scheibe brot (mit, oder ohne auflage)
es gab einfach viele dinge in dieser zeit, aber auch bis heute die mich zutiefst verletzt haben, ich bin ein absoluter unsicherer mensch geworden.
mein selbstwertgefühl hat böse gelitten und ich empfinde mich oft als versager und schlechte mama.
obwohl ich einen mann habe der immer hinter mir steht (und eigentlich seit dieser zeit auch ziemlich unter mir, bzw. der situation leidet), eine super tolle tochter habe, fühle ich mich nur noch unglücklich.
ich habe viele ängste, die ich nicht abstellen kann und die mich, aber auch julchen schon sehr beeinflußen.
z.b. habe ich in diesen 17 monaten julchen nur 2 mal einige stunden abgegeben.
ich habe solche angst das ihr was zustoßen könnte.
dazu muss ich sagen, das ich selbst in der kindheit mißbraucht wurde, ich habe einfach angst das ihr sowas passiert.
ich bin da zu extrem und weiß das es falsch ist.
ich habe auch noch andere extreme. ich erhoffe mir von der therapie sie so unter kontrolle zu bekommen. das sie auf einem "normalen level" sind.
die zeit bevor ich julchen hatte, konnte ich damit immer gut leben, aber seit sie da ist, holt mich das alles so ein.
ich weiß nicht, ich glaube ich höre mich wirklich bescheuert an. absolut widersprüchlich.
ui, das ist jetzt aber lang geworden und ich habe den faden verloren.
also, ich freue mich hier auf ein forum gestoßen zu sein. ich weiß das ich hier nicht allein bin und das es hier leute gibt die mich verstehen.
liebe grüße
julchenkäfer
ich war schon einige male hier als gast und habe bei euch mitgelesen. nun habe ich mich endlich angemeldet und hoffe ich finde hier unterstützung und verständnis. genauso hoffe ich das ich vielleicht jemanden mit meinen erfahrungen und erlebnissen helfen kann.
erst mal zu mir, ich bin 33 jahre alt und habe im februar 2008 eine tochter bekommen.
eigentlich fühle ich mich zur zeit ziemlich überladen und es herrscht ein ziemliches durcheinander in mir.
ich versuche einfach mal loszuschreiben.
erst seit kurzem habe ich mir eingestanden, das ich wohl doch eine depression habe und seit diesen monat gehe ich zu einer psychologin. sie stellte die diagnose und ppd und burn out.
seit einiger zeit nehme ich ein antidepressivum. doch irgendwie schaffte ich es einfach nicht raus aus meinem tief. ich habe keine zwangsgedanken, oder ähnliches, aber ich fühle mich nur noch traurig.
das ganze drama fing eigentlich nach der geburt meiner tochter an (oder früher???)
die ersten zwei wochen ging es eigentlich noch ganz gut. dann bekam julchen schlimm diese drei-monats-kolliken. ich war so hilflos und verunsichert. ich konnte mein kind gar nicht helfen und hörte zuviel auf andere. als ich mich endlich ein bisschen gefangen hatte und endlich das tat was ich für richtig hielt. ich habe julchen gepuckt und viel im tt getragen.
danach fing meine hebamme an, mich beim stillen zu verunsichern. jule trank immer nur an einer brust und auch nur max. 5 min. meine hebamme meinte das wäre zu wenig (obwohl julchen eigentlich gut zunahm).
sie sagte mir ich müsse sie an jede brust und mind. 10 min anlegen. trotz das ich es eigentlich falsch empfand, machte ich das (ich dachte, sie weiß es besser, schließlich ist sie meine erstes kind).
das ganze führte dazu, das wir ein schlimm gestörtes stillverhältnis hatten, das ganze spitzte sich so zu das julchen die nahrung verweigerte.
die anschließenden 7 monate mußte ich julchen im schlaf füttern, weil sie sonst nichts zu sich nahm.
in dieser zeit war mein mann auch noch beruflich unter der woche weg und nur am wochenende zuhause.
aus der familie war keine hilfe und unterstützung zu erwarten.
(außer vorwürfe und "gut gemeinte" ratschläge).
sämtliche kinderärzte, therapeuten konnten uns nicht helfen. ich bin bis zu 500 km gefahren zu verschiedenen therapeuten, weil ich mir hilfe erhoffte. im gegenteil, sie stellten mich als hysteriche mama hin (wo sie wohl auch recht hatten); oder sie verunsicherten mich noch mehr. ich war in einem richtigen teufelskreis und konnte ihn selbst nicht durchbrechen.
nachdem ich schon sehr verzweifelt und absolut am boden war, hat mein mann eine alte schulbekannte (die auch hebamme ist) angerufen. er schilderte ihr alles und sie hat uns geraten uns an einen heilpraktiker zu wenden. das war für uns die rettung.
nach nur einer gabe homöophatisch aufbereiteten opium in einer hochpotenz, fing julchen plötzlich an zu essen. (sie war da fast 8 monate). erst langsam und dann immer mehr. ich war so "glücklich".
nach drei wochen mußten wir ihr nochmal eine gabe geben und seit dieser zeit ist es gut.
ich allerdings war, nein ich bin völlig ausgebrannt, keiner konnte sich vorstellen wie das ganze für mich war. wie schlimm diese sorgen, ängste und auch der aufwand war.
ich konnte einfach nicht mehr !!!
danach die zeit wurde nicht unbedingt besser, julchen aß zwar, aber nur minikleine portionen. für mich war das irgendwie schlimm, jeder der das sah, sagte: "dein kind ißt aber schlecht", "ist sie nicht zu dünn?", usw.
das verunsichterte mich weiterhin, so das ICH ein völlig gestörtes verhältniss zum essen bekam. wenn julchen mal ihr gläschen oder portion nicht aufaß, dann sagte ich das sie schlecht aß.
ich versuchte ihr das essen regelrecht aufzuzwingen, ihr hinterher zu laufen und lockte sie.
total krank!!! ich wußte das das nicht in ordnung war. aber acuh zu diesem zeitpunkt hatte ich keine hilfe, kein verständnis. nur immer vorwürfe, was ich alles falsch machte.
dann bekam ich durch ein forum einen buchtipp "mein kind will nicht essen". ich verschlang dieses buch geradezu und begann umzudenken.
seit dieser zeit hat sich zumindest diese thema absolut entspannt und ich habe den nötigen rückhalt um mich nicht ständig zu rechtfertigen.
(man muss sagen, julchen (jetzt 17 monate) ißt wirklich kleine portionen. hier mal kurz, damit ihr wißt wovon ich spreche:
frühstück: 2 mal vom brot abbeißen
mittagessen : z.b. 5-10 löffel/gabel voll
nachmittags: mal eine minireißwaffel, oder ein viertel obst
abendessen: eine halbe scheibe brot (mit, oder ohne auflage)
es gab einfach viele dinge in dieser zeit, aber auch bis heute die mich zutiefst verletzt haben, ich bin ein absoluter unsicherer mensch geworden.
mein selbstwertgefühl hat böse gelitten und ich empfinde mich oft als versager und schlechte mama.
obwohl ich einen mann habe der immer hinter mir steht (und eigentlich seit dieser zeit auch ziemlich unter mir, bzw. der situation leidet), eine super tolle tochter habe, fühle ich mich nur noch unglücklich.
ich habe viele ängste, die ich nicht abstellen kann und die mich, aber auch julchen schon sehr beeinflußen.
z.b. habe ich in diesen 17 monaten julchen nur 2 mal einige stunden abgegeben.
ich habe solche angst das ihr was zustoßen könnte.
dazu muss ich sagen, das ich selbst in der kindheit mißbraucht wurde, ich habe einfach angst das ihr sowas passiert.
ich bin da zu extrem und weiß das es falsch ist.
ich habe auch noch andere extreme. ich erhoffe mir von der therapie sie so unter kontrolle zu bekommen. das sie auf einem "normalen level" sind.
die zeit bevor ich julchen hatte, konnte ich damit immer gut leben, aber seit sie da ist, holt mich das alles so ein.
ich weiß nicht, ich glaube ich höre mich wirklich bescheuert an. absolut widersprüchlich.
ui, das ist jetzt aber lang geworden und ich habe den faden verloren.
also, ich freue mich hier auf ein forum gestoßen zu sein. ich weiß das ich hier nicht allein bin und das es hier leute gibt die mich verstehen.
liebe grüße
julchenkäfer