Jetzt auch noch Trennung?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Anna2006

Jetzt auch noch Trennung?

Beitrag von Anna2006 »

Hallo,

ich war länger nicht hier, mir ging es besser...
Aber nun stürzt hier wieder alles über mir zusammen und ich bin in der Klemme, weiß nicht, was ich tun soll.
Um es kurz zu fassen:
Hätte ich ein eigenes Einkommen, eine gute Arbeit, ich wäre schon mit den Kindern weg!
Das sagt schon sehr viel.
Aber:Ich habe das nicht, bin im Studium Mutter geworden, habe wegen zu vieler Urlaubssemester meinen Studienplatz verloren und, und, und...
Älter bin ich mittlerweile auch schon.
In meiner Ehe kracht es einfach nur noch.
Mein Mann meinte nun zum Höhepunkt, unser restliches Geld vom Konto auf ein Schuldenkonto zu überweisen.
Zum Leben für 1 Woche sollen jetzt 14,96 Euro reichen, für 4 Personen wohlgemerkt!!!

Es ist so ein Blödsinn, den der da verzapft...
Und er hängt mir in den Ohren, dass ja alles nur meine Schuld sei, wir hatten ja einen Plan gemacht wie immer und ICH hätte mich eben nicht daran gehalten.
So ein Unfug, auch er hat Dinge gekauft, die nicht eingeplant waren, weil man damit nicht gerechnet hatte, sowas passiert eben, muss man für den nächsten Monat eben eine Reserve einplanen...

Auf jeden Fall will ich eigentlich weg und doch nicht.
Ich musste vorhin sogar meine Eltern um Geld anbetteln am Telefon.
Und das ist besonders schlimm, weil sie dran schuld sind, dass ich solche Konflikte in mir habe, dass ich meine KInder nicht genießen kann, dass ich Zwangsgedanken haben musste ...

Z.B.
sagte mein "Vater" dann noch diesen Satz (überlegt mal, die Psycho-logie, die dahinter steckt, für eine sensible Mama, die wenig Selbstwertgefühl hat...)

"Ach, Du wirst irgendwann auch nochmal was gescheites aus Deinem Leben machen"

Toll oder?
2 gesunde süße Kinder, das ist ja nichts Gescheites, die hätte ich ja lieber umbringen, abteiben sollen, hauptsache das Studium, alles andere ist WERTLOS!!!

Hört Ihr?
DA und genau da kommen meine Gedanken her, und der ganze MIst, der mich seit den Geburten fix und fertig gemacht hat.

Erst verlebe ich eine Horrorkindheit, mit einem Adoptivbruder, der uns die Hölle ins Haus brachte, uns schon auch mal mit nem Messer bedrohte, und uns so fertigmachte, dass mein richtiger Bruder und ich weinend unter den Betten nach Schutz gesucht haben.

Die Polizei war eine Zeit lang Stammgast bei uns, besonders nachts!!!

Mein Vater hat sich darüberhinaus an mir "vergangen"was er mir selber gestand, was aber dennoch ein Familiengeheimnis ist.
Aber ich weiß, wie oft er an meinem Bett stand, angeblich nur um mich zuzudecken, aber die Hand fummelte an mir rum.
Oder das Höschen war am nächsten Morgen ausgezogen.

Meine "Eltern" lagen mir mit diesem gewalttätigen Adoptivbruder immer in den Ohren, wie sehr sie ihn doch geliebt hätten und weiß der Geier...
Und dass sie es ja nicht "übers Herz gebracht hätten, ihn wieder abzugeben..."
Toll, aber sie haben es "übers Herz gebracht, ihre eigenen Kinder so leiden zu lassen, jahrelang!!
Da hatten sie keine Hemmungen, und das nehme ich ihnen übel.
Und diese Leute, die meine Psyche so geschädigt haben, die muss ich nun um Geld anbetteln, weil mein "Mann" mir mal so meine Existenzgrundlage nimmt...

Ich habe jetzt wieder ZG, es ist ein Teufelskreis, und wieviel Kraft muss ich aufbringen um diesen psych. Konflikt auszuhalten?
Meine Eltern sagen mir mit jedem Telefonat, dass sie von mir und meinem Leben nichts halten.
Um geliebt zu werden, muss man schon auf andere Leute mit dem Messer zugehen, rumschreien, und alle in Angst und Schrecken versetzen...
Oder seine eigenen Kinder abtreiben, oder eben ...und da haben die ZG freien Eintritt.

Könnt Ihr mich beruhigen?
Was soll ich tun?
Mich von meinem Mann weiter so abschätzig behandeln lassen?

Ich denke oft, eine Trennung muss sein, aber ich habe momentan echt NIEMANDEN, und ich fürchte , dass meine Psyche dem Druck nicht mehr standhalten kann, dass ich einfach nicht mehr kann irgendwann...


Leider kann ich erst nächste Woche mit meiner Thera sprechen, und das muss ich, bes. ihr über die abschätzigen Bemerkungen meines "Vaters" erzählen...


Eine ratlose und zu viel belastete Anna,
die am Ende ihrer Kräfte ist...
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hallo du..

Das Problem habe ich seit Monaten auch..mir fehlt nur das Geld um auszuziehen..wenn ich nur an mich denken würde, würde ich mir einen besseren Job suchen und ausziehen, ohne meine Kinder aber..Welche Mutter macht sowas? eine Mutter kann unmöglich ihre Kinder verlassen und nur an sich denken. Das könnte ich nicht, ich brauche meine Kinder, ich liebe sie.

mit meinem noch Ehemann streiten wir uns aber nicht soo oft..ein mal im Monat oder so..wegen Kleinigkeiten eigentlich.. und Schulden haben wir auch noch! das macht das Ganze noch komplizierter..

Ich war mal bei einer Beratungsstelle, die haben mir gezeigt, dass es doch geht. einem wird geholfen, auch finanziell, also mag dir da keine Gedanken, dass du dann richtig, richtig Pleite wirst. Ich kenne 2 Mütter jede mit 2 Kindern und alleinerziehend..beide Mütter fahren in den Urlaub mit ihren Kindern, wir können es nicht. :wink:

http://www.vamv.de/

Mit einem Anwalt habe ich auch dort geredet, alles kostenlos..die Anwältin sagte zu mir: ich rate Ihnen sich zu trennen..ich kenne so viele Menschen, die jahrelang warten und dann 10 Jahre später sind diese Menschen so kaputt so traurig, so verbittet.das möchte ich nicht sein,
irgendwann schaffe ich es, das bestimmt.

Und wegen was deine Eltern sagen, wer ist dein Vater bitte schön und so ein Unsinn zu erzählen..weiß deine Mutter, was er gemach hat?
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Anna,

spontan kam mir Gedanke, dass Du Dir mit Deinem Mann jemanden gesucht haben könntest, der Dich ähnlich behandelt wie die Menschen in Deiner Ursprungsfamilie... Menschen, die Dinge erleben mussten, wie Du sie schilderst, neigen zu solch einem Verhalten.

Ob Du Dich trennen sollst? Nicht immer wird dadurch alles schlagartig besser. Und eines ist mal sicher, die Alleinerziehenden sind die Aschenputtel in unserer Gesellschaft, lies
mal zwischen den Zeilen, dann wirst Du es auch merken. Es gibt aber viele Hilfen, die man in Anspruch nehmen kann.

Ich bin zurzeit in so einer Zwischenphase, ich musste mich auch räumlich von meine Mann trennen, da ichmit seiner Persönlichkeitsstörung nicht mehr klarkomme. Ich habe für mich die Entscheidung getroffen, dass ich mich lieber der Herausforderung des Alleinseins mit Kind stellen möchte als dem ewigen Chaos in meiner Partnerschaft, schon meinem Kind zuliebe.

Ich finde eigentlich, dass Du ganz tapfer bist im Moment. Finanzielle Probleme und Streit in der Partnerschaft können einen total fertig machen. Dazu die Zukunftsangst. Halte Durch. Wenn Du jetzt noch keine Entscheidung treffen kannst, dann ist das eben Deine Entscheidung. Es kann nur besser werden.

Gruß
Angela
smaugerl

Beitrag von smaugerl »

Liebe Anna,

ein bisschen klingt deine Geschichte mit der "Ursprungsfamilie" wie meine - und ich kann dich gut verstehen, das es dich kränkt, wenn man ausgerechnet von diesen Menschen fertig gemacht wird -

das mit der Trennung solltest du dir genau überlegen - aber ich weiß aus Erfahrung, man kann es auch alleine schaffen - ich war 10 Jahre mit meinem ältesten Sohn alleine - schon in der Schwangerschaft damals.
Aber das kannst nur du allein entscheiden - wenn dir die Beziehung nicht guttut, dann solltest du sie beenden - auch die Kinder bekommen das mit, wenn die Eltern sich nur noch streiten und auch wenn sie noch klein sind, die haben ganz feine Antennen für solche Spannungen..

Zum Schluss möchte ich dir noch sagen, was mir meine Therapeutin diese Woche gesagt hat: Frau.... sie selber sind für ihr Leben und ihr Glück verantwortlich - sie haben es in der Hand, wie es verläuft.

Du schreibst, deine Familie ist für deine momentane Situation "verantwortlich" - es wird sicher so sein, das deine Kindheit und der Missbrauch einen Teil dazu beitragen, das es dir heute als Erwachsene nicht gut geht - aber du solltest damit abschließen - ich weiß wovon ich rede, ich musste das auch - ich versuche auch meine Kindheit hinter mir zu lassen, ich bin zwar total verbittert und auch wütend darüber, aber ich kanns nicht mehr ändern - ich weiß nur eins, es kommt der Tag, wo sie meine Hilfe brauchen werden wenn sie alt und einsam sind, aber dann können sie sicher nicht auf meine Unterstützung zählen....traurig aber wahr...
Versuch einfach, die Geschichte mit deiner Familie mit deiner Therapeutin zu besprechen - die kann dir sicher auch helfen.


liebe Grüße und noch einen schönen Tag

smaugerl
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