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Wie halten eure Ehen/Beziehungen dem Druck stand?
Verfasst: 26:07:2009 16:19
von Lilly007
Ich habe seit 2 Jahren PPD, zwei kleine Kinder, ein großes Haus mit riesigem Garten. Eine Menge zu tun für eine junge Mutter mit einer verdammt besch... Krankheit, Zwangsgedanken und Angstzuständen.
Ich habe einen Mann der recht verständnisvoll reagiert, aber natürlich merke ich auch, wie sehr ihn die ganze Situation belastet.
Mitte August werde ich eine Therapie beginnen und ich habe Angst das meine Ehe dem ganzen nicht stand hält

. Doch ich habe momentan nicht auch noch die Kraft meine Ehe zu retten. Ich bin froh, wenn ich mich selbst retten kann...
Wie seit ihr damit umgegangen???
Verfasst: 26:07:2009 16:56
von AmoebeMS
Hallo Julia,
in einem anderen Beitrag hast du geschrieben, dass dein Mann über deinen Zustand Bescheid weiß, dass er sich kümmert, zu Ärzten fährt, für dich telefoniert, etc. pp. Selbstverständlich ist das alles auch für ihn belastend, natürlich. Ist auch für ihn eine neue Erfahrung. Aber er tut es dennoch. Für mich klingt das eher nach Liebe, Hilfe, Unterstützung als nach dem Ende einer Ehe! Spielt dir vielleicht nicht dein Kopf mal wieder einen kleinen Streich in Richtung ZG? Ist es nicht eher ein Angstgedanke vor der Zukunft? Natürlich sollst du jetzt an dich denken, aber ich bin davon überzeugt, dass es genau das ist, was dein Mann auch möchte, damit seine Frau wieder zu Kräften kommt und lernt, die Erkrankung zu bekämpfen.
Warum meine Ehe dem standhält? Tja, muss wohl an verdammt viel Liebe liegen, gutem Sex und reden, reden und nochmals reden! Ich teile alle meine Gedanken mit ihm, ernte nicht immer Verständnis. Aber wenn ich dem Gedanken „warum hält er noch zu mir, wenn ich so bin“ weiter nachgehen würde, dann fiele ich in ein weiteres Loch. Und das ist es nicht wert. Also sage ich ihm weiter alles. Auch so was. Das hat mir schon immer geholfen.
LG AmoebeMS
P.S. In einer Therapie wird dir geholfen (!), sie ist extrem wichtig in einer solchen Lage und ich denke, das weiß auch dein Mann.
Verfasst: 26:07:2009 23:22
von Ava
Hallo ihr alle,
meine Ehe hat dem ganzen nicht standgehalten - ich habe sogar feststellen müssen, dass meine schlechte Ehe die PPD noch verstärkt hat. Ich habe mich nach der zweiten PPD von meinem Mann getrennt - war ein Riesenschritt, vor dem ich lange viel zu viel Angst hatte - heute geht es mir mit meinen beiden Töchtern alleine gut - besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende - wenn die Nachteile überwiegen, ist eine Trennung besser als die Sch.... ausbaden. Das ist meine Erfahrung. Das muß jede für sich selbst entscheiden. Trennung kann auch ein guter Weg sein!!!
Gruß
Ava
Verfasst: 27:07:2009 8:32
von Elisabeth11
Hallo!
Bisher schafft unsere Beziehung es ganz gut. Ich versuche, meinem Freund soviel Freizeit wie möglich zu geben, wenn es mir gut geht, dafür ist er dann auch immer für mich da, wenns grad nicht geht.
Aber auch ich kenn die Gedanken, dass ich ja nimmer die Frau bin, mit der er beschlossen hat, Kinder zu kriegen etc. Nur zerstreut er sie dann immer wieder, weil er sagt, du tust ja eh was dagegen, du machst was du kannst.
Das hilft mir sehr!
Lg Elisabeth
Verfasst: 27:07:2009 13:36
von Feebie
Du beginnst bald deine Therapie und das wird gut für euch beide sein.
Du wirst das Gefühl haben, endlich etwas zu ändern oder zumindest schon mal bewegen zu können.
Mir hat es sehr geholfen mit meiner Therapeutin zu sprechen (auch über meinen Mann und unsere Ehe). Aber alleine, das ich einen Großteil meiner Gedanken und meiner Last bei ihr lassen kann, gibt mir und meinem Mann auch mal wieder die Möglichkeit, über ganz andere Dinge zu sprechen. Ich war lange Zeit vor der Therapie nicht mehr bereit, geschweige denn aufnahmefähig und ich trauerte nur andauernd über die "verlorene Zweisamkeit" und das sich unsere Ehe so sehr gewandelt hat. Aber jetzt nach einigen Therapiesitzungen, spreche ich mit meinem Mann auch wieder über Alltägliches, über die Zukunft und wir lachen auch wieder zusammen. Das gab es davor nicht mehr und nun ist es auch nicht jeden Tag so, aber immer wieder mal.
Du wirst sehen, wenn ihr vor der PPD eine tolle Beziehung hattet und er dir jetzt so sehr zur Seite steht, dann wird sich das auch wieder in diese Richtung bewegen, wenn du erstmal Hilfe und auch andere Ventile hast.
Ich wünsche euch ganz viel Glück dabei!
LG,
Feebie