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Welche Symptome macht eine PPD ?

Verfasst: 06:08:2009 8:36
von Melli110
Hallo zusammen ! Ich möchte gerne wissen, wie sich bei Euch die PPD geäußert hat ? Vielen Dank !

Verfasst: 06:08:2009 9:11
von Melli110
Das hört sich doch ähnlich an, wie bei mir. Meine Psychologin ist sich jedoch nicht sicher und meint, ich hätte ein anderes Problem, weil ich diese neg. Gefühle habe, seit ich erfahren habe, dass meine Mutter krank geworden it (selbst depressiv und jetzt auch noch alkoholkrank). Da war mein kleiner Sohn 3 Wochen alt. Seit dem fürchte ich mich vor jedem neuen Tag, besonders vormittags geht es mir schlecht, ich habe Schweißausbrüche und Zittern und Angst, den Tag nicht zu schaffen und mein Kind nicht gut genug versorgen zu können. Ich hätte gern mein altes Leben zurück, würde meinen Sohn manchmal gerne wieder "zurückgeben", ihn aber andererseits auch nicht wieder hergeben. Fühle mich total allein und überfordert und möchte doch sooo gern mein neues Mutterglück genießen können ...
LG Melli

Verfasst: 06:08:2009 9:17
von Elisabeth11
Hallo!

Bei mir hat es in der SS angefangen mit einer Panikattacke - das war zwar bislang meine erste und letzte, aber ich hab oft Angst vor einer weiteren. 2 Tage nach dem Kaiserschnitt, der leider nötig war, ist es dann richtig losgegangen, ich hab nonstop geheult und war einfach verzweifelt. Ich hab zwar funktioniert, aber es war unendlich mühsam. Übelkeit, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Angst vor Panikattacken, Angst allein zu sein, mein Baby zu verletzen, einfach umzukippen etc.
Ich hab mein AD nach 4 Monaten abgesetzt, das war leider zu früh und ich hatte einen Rückfall- der war zwar nicht mehr so schlimm, wie das erste Mal, aber jetzt bin ich klüger und nehm die Medis sicher länger.Symptome waren beim 2. Mal ähnlich wie beim ersten, nur dass ich durch meine Psychotherapie besser damit umgehen konnte.

Lg Elisabeth

Verfasst: 06:08:2009 9:39
von Melli110
Hallo Nina ! Bisher nehme ich nur Johanniskraut 900 mg wg. dem Stillen, ob das hilft, kann ich nicht genau sagen, insges. ist es etwas besser. Ich fühle mich zwar nicht mehr ganz so elend, aber auch nicht gut. Meine Therapeutin meint, ich hätte ein Problem mit dem Mutter-Sein, weil ich auch ein Problem mit meiner eigenen Mutter habe, und dass wir da einiges aufzuarbeiten hätten, mit einer "einfachen PPD" wäre es da nicht getan ... Prima. Sie meint auch, ein AD würde in meinem Fall nicht helfen. Schwierig, wenn dir jeder was anderes erzählt ...

Verfasst: 06:08:2009 9:42
von Melli110
Hallo Elisabeth ! Welches AD hast Du genommen ? Hast Du abgestillt ? LG Melli

Verfasst: 06:08:2009 9:56
von Elisabeth11
Hallo!

Ich hab das AD während des Stillens genommen, war bei der "Fachfrau" hier in Wien, die mir das passende AD (Tresleen, Sertralin 50mg) verschrieben hat. Habe bei meiner Tochter nie was bemerkt, hab auch immer auf einen großen Abstand zw. Einnahme u Stillen geachtet und die Tablette auf 2 Teile genommen.
Mittlerweile stille ich nicht mehr. Aber ich hab gehört, auch Johanniskraut ist nicht so unproblematisch beim Stillen??? Aber vielleicht ist deine Dosierung gering genug? Ich kenn mich da nicht aus, hab es nur gehört.

Lg Elisabeth

Verfasst: 06:08:2009 9:57
von Melli110
Ich soll jetzt eben eine Langzeittherapie machen, um das ganze zu erarbeiten. Grundsätzlich fühle ich mich aber bei ihr wohl und eigentl. ist es ja auch egal, welchen Namen die Sache hat, es fühlt sich immer scheiße an. Von einem AD hat sie mir abgeraten, weil ich dazu abstillen müsste und sie meint, durch das Abstillen würde es nur noch schlimmer. Im Moment geht es noch so, aber es gibt immer wieder Tage, an denen ich sehr verzweifelt bin und mir denke, jetzt reicht es, jetzt muss ich was nehmen ...

Verfasst: 06:08:2009 13:39
von Geli
Hallo Melli

schau mal in den Beitrag im Unterforum "Medikamente" ganz oben: Medis in SS und Stillzeit.
http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... php?t=5706

Es gibt die AFS, wo du anrufen kannst, wenn du Fragen zu Medis in der Stillzeit hast und auch so bei Stillproblemen oder später mal beim Zufüttern und dergleichen. Auch Johanniskraut so hoch dosiert ist nicht so gut beim Stillen. Du kannst mit ihnen auch über Abstillen reden, falls du das machen möchtest. Es gibt pflanzliche Präparate oder auch homöopatische, die das Abstillen verträglich vonstatten gehen lassen. Nimm keine künstlichen Tabletten zum Abstillen - dann wird oftmals die PPD noch schlimmer.

Z.B. Phytolacca (Homöopathie) oder Salbei-/Pfefferminztee trinken bringt die Milch zum Versiegen. Wenn du dabei auch langsam immer weniger stillst, hört es bald auf. Wenn du das machst, hört die Mich auf, denk daran!

Ansonsten kannst du auch ohne diese Präparate weniger Stillen - z.B. so, dass du eine Mahlzeit (am bestens erst die mittags) auslässt. Dann passt sich die Milchmenge auch von allein an. Und dann z.B. die abends auslassen. Probier, ob es klappt. Bei mir ging es ohne Probleme, bis ich zuletzt nur noch morgens gestillt habe.

Am besten, du besprichst das mit einer Stillberaterin der AFS, die speziell ausgebildet sind. Auch was die PPD betrifft, wissen sie Bescheid. Es gibt dort auch eine Liste mit Stillberaterinnen, wo du evtl. auch jemand in deiner Nähe findest. Wegen der Medis solltest du aber bei AFS direkt die Kontakt-Nr. anrufen, da dort speziell jemand berät, der sich z.B. mit ADs auskennt. Es gibt nämlich ADs, die man nehmen kann. Wenn du dazu z.B. auf nur noch morgens stillen reduzieren kannst, wäre z.B. die Einnahme des ADs dann danach möglich, denn du stillst ja erst wieder 24 Stunden später erneut.

Wenn du auf nur morgens stillen reduzieren willst, dann nimm aber kein Phytolacca oder trink den Tee. Das wäre nur, wenn du ganz aufhören willst.

Es gibt ja hier einige im Forum, die trotz Stillen ein AD genommen haben. Denn wenn du das Stillen möchtest (denn es gibt ja auch so viel Nähe zum Kind und tut einem doch auch gut), dann solltest du das auch machen. Hol dir Rat und besteh darauf.

Verfasst: 07:08:2009 8:24
von Marika
Hallöchen,

hab dir eh noch auf einene anderen Beitrag von dir geantwortet: Das Abstillen macht die PPD NICHT zwangsläufig schlimmer - bei mir wurde es sogar besser. Deine Therapeutin in ehren, aber sie verallgemeinert da etwas und das stimmt so auf keinen Fall.

Was ein AD angeht: Natürlich kann es sein, dass du ein Problem mit deiner eingenen Mutter hast und daher kam es schlußendlich zu einer psych. Erkrankung NACH DER GEBURT - sprich einer PPD. Du hast einfach noch eine Vorgeschichte, also eine Belastung die noch vor der Geburt schon bestand. Das haben viele Frauen hier und das ist dann mit ein Grund bei ganz vielen, dass es überhaupt zum Ausbruch einer PPD kommt. Es ist egal ob mit Vorgeschichte oder ohne - ein AD würde dir ziemlich sicher helfen. Du bist durch verschiedene psychosoziale Faktoren (deine Mutter, Geburt deines eigenen Kindes) krank geworden - du hast eindeutige Symptome einer Depression und genau HIER KANN UND WIRD ein AD dir helfen können - ganz wichtig ist natürlich nebenher eine Therapie, das ist klar. Denn da kannst du wirklich alles nötige Aufarbeiten.

Natürlich bin ich keine Ärztin und Diagnose kann ich auch keine erstellen. Da ich aber selber 3 Jahre lang mit der PPD gerungen habe, 2,5 Jahre Psychotherapie hinter mir habe und einen tollen Psychiater an meiner Seite hatte, traue ich mich diese meine Meinung zu schreiben, auch wenn sie der Meinung deiner Therapeutin widerspricht.

Es gibt viele verschiedene Faktoren und Umstände, WARUM eine PPD ausbrechen kann: Hormonsturz nach der Geburt, Vorbelastungen durch die Gene, Vorgeschichte sprich Probleme in der eigenen Familie, Traumata (z.B. schwere Geburt). Ein Grund alleine macht noch keine PPD - mehrere zusammen aber sehr wohl.

Und die Aussage: ..."mit einer einfachen PPD ist es nicht getan" - eine PPD ist nicht "einfach". Es ist eine ganz schwere psych. Erkrankung der Mutter nach der Geburt eines Kindes - meiner Meinung nach befindet sich deine Thera ein bissl auf dem Holzweg. Bei dir müßte man von beiden Seiten anfangen: Sicher auch an deiner eigenen Mutter-Tochter-Beziehung nachschauen, aber auch Verhaltenstherapeutisch helfen, wie du im HIER und JETZT mit DEINEM EIGENEN MAMA-SEIN besser klar kommst. Dazu gehört das Erkennen von bestimmten oft schon ganz alten Verhaltsnmustern usw. Meine Therapieform hat beide Seiten beleuchtet und das hat mir die Genesung gebracht.

Liebe Grüße von