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Bitte helft mir
Verfasst: 17:08:2009 13:55
von Dreaming
Hallo!
Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, aber irgendwie habe ich das Gefühl bei mir ist alles in den letzten 2 Wochen noch viel schlimmer geworden, ich habe das Gefühl ich kann nicht mehr. Ich kann das alles nicht mehr ertragen.... diese Traurigkeit, diese Wut, dieser Hass. Hier steht ja ein Teil von meinem Leben geschrieben:
http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... php?t=6696
Wie gesgat in den letzten 2 Wochen ist alles schlimmer geworden. Die letzte Stillmahlzeit die mir so wichtig war, die habe ich nun auch verloren, dass tut mir verdammt weh und so leid für meine Maus, aber wir sind da irgendwie auseinander gegangen. Meine "Große" scheint auch nur noch froh zu sein wenn der Papa zuhause ist. Mein Mann meint ich wäre nur noch ungerecht zu ihr, ich würde sie oft anschreien und nicht behandeln als wäre sie 2, sondern erwarten sie würde sich wie eine mindestens 4jährige verhalten. Am Samstag war es dann ganz schlimm, mein Mann machte mir wahnsinnig viele Vorwürfe, alles Dinge die zur Zeit nicht vernünftig laufen, es wurde dann so schlimm, dass ich mir nicht mehr zu helfen wußte, auf ihn losgegangen bin und dann einfach abgehauen bin. Jetzt denkt ihr wahrscheinlich wirklich sehr schlecht von mir, aber das bin nicht ich, dass bin nicht wirklich ich, ich weiß einfach nicht was da los war. Auch habe ich in der letzten Zeit oft Schmerzen, Schmerzen die sich anfühlen wie Wehen. An anderen Tagen habe ich das Gefühl in meinem Bauch strampelt ein Baby, bis ich dann wie aus einem Traum wach werde und merke das das gar nicht sein kann. Bestimmte Wege die ich in der letzten Schwangerschaft immer gefahren/gegangen bin, kann ich kaum noch ohne Tränen begehen.
Ich halte das nicht mehr aus, weiß aber auch nicht was ich tun kann. Die Psychologin wo ich auf der Warteliste stehe sagte das es eventuell sogar 6-8 Monate dauern kann bis ich eine Therapie beginnen kann, dass habe ich auch von anderen Stellen bereits gehört. Solange kann ich das nicht mehr aushalten.
Was kann ich tun?
Verfasst: 17:08:2009 14:47
von Leuchtkäfer
Liebe Dreaming,
niemand - ich glaube da kann ich für fast alle sprechen- hier denkt jetzt schlecht von Dir. Du hast einiges hinter Dir und kannst anscheinend nicht mehr. Du brauchst jetzt Hilfe, nicht erst in eingen Monaten.
Kannst Du Deine Hebamme nochmal anrufen, damit sie Dir bei einer Haushaltshilfe suchen hilft? Oder der Hausarzt?
Du brauchst Entlastung.
Hast Du jemanden, der Dir bei der Organisation zur Seite stehen kann? EIne Freundin oder Cousine oder so?
Dann solltest Du jetzt professionelle Hilfe holen, in Duisburg gibt es sicher eine Psychiatrie, die auch eine Ambulanz hat. Da kann man sich jederzeit hinwenden, damit Du jetzt die akute Zeit überstehst.
Hörst Du? Das ist ganz wichtig. Du kriegst das bestimmt alles hin, aber hol Dir Hilfe.
Liebes, Du hast einiges hinter Dir, aber bestimmt wird alles gut, nur sei jetzt so stark und laß Dir bald helfen.
Alles Gute, wir haben hier ein offenes Ohr für Dich,
Leuchtkäfer
Verfasst: 17:08:2009 16:56
von AmoebeMS
Hallo Denise,
ich kann Leuchtkäfer nur zustimmen: hole dir bitte jetzt Hilfe. Asap.
Hole dir jemanden ins Haus. Und wenn es überhaupt nicht geht, dann fahre direkt zum Arzt oder in die Ambulanz. Was ist mit BB und Rescue Notfalltropfen? Hast du so etwas im Haus? Oder Baldrian? Gut, im wirklich akuten Fall werden sie wahrscheinlich auch nicht besonders viel helfen. Daher der GROSSE Wink zum Arzt!!! Jetzt. Nicht in einer Woche.
Darf ich fragen, wie sich dein Mann verhalten hat, nachdem du Samstag wieder da warst? Weiß er überhaupt ansatzweise wie du dich fühlst und worunter du leidest? Hast du mit jemandem über deine Probleme geredet und zwar offen? Jemandem neben dem Forum hier? Mache dir jetzt erst mal bitte keine Gedanken um das Stillen. Das Kind wird auch per Flasche groß. Jetzt wird es endlich mal höchste Eisenbahn, dass du dich um dich kümmerst.
Es wird alles gut werden. Wurde es schon immer. Es braucht nur Zeit. Und fachlich gute, medizinische Hilfe.
Wie geht es dir gerade?
LG AmoebeMS
Verfasst: 17:08:2009 16:58
von mama32
Mensch,dass tut mir sehr leid,dass es Dir so schlecht geht!
Lass Dich mal drücken!
Was hält Dein Mann von einer Eheberatung oder einer Familientherapie?
Ihr müsst doch gerade jetzt als Paar zusammenhalten.
Wenn nicht ihr,wer sonst???
Und über Schwiegermütter kann man nur den Kopf schütteln,hab selber so ein tolles Exemplar!
Ich wünsch Dir,dass Dir schnell geholfen wird,denn so ist es ja kein Zustand.
Alles Liebe
MIchaela
Verfasst: 17:08:2009 18:28
von Dreaming
Ich habe Angst, Angst ist seit 2 Jahren und 4 Monaten mein ständiger Begleiter. Ich habe Angst in eine Klinik zu gehen aus verschiedenen Gründen, ich habe Angst meine Familie zu verlieren, meine Kinder vorallem, meinen Mann, ich habe Angst was andere denken könnten, meine Eltern und vorallem meine Schwiegermutter die sowieso immer schlecht hinter meinem Rücken über mich spricht, dass ist ja dann gefundenes Fressen für sie........ Schei.... Wegen dem ganzen Mist bin ich nicht mal zur Nachuntersuchung nach der Geburt gegangen, dass heißt ich kann ja nicht mal mehr jetzt zu meiner Frauenäzrtin gehen, die erklärt mich ja sonst für bekloppt. Vor dem was passieren wird habe ich wirklich richtig Panik. Es hat mich schon so viel Kraft gekostet damals meine Frauenärztin überhaupt auf das Thema anzusprechen und dann bei verschiedenen Psychologen anzurufen. Was passiert denn wenn ich in eine Ambulanz gehe? Wo muß ich dann hin, ich weiß gar nichts, ich bin nur total wirr im Kopf und habe wirklich Angst. Auf meinen Mann kann ich da nicht wirklich zählen, er hat damals nach dem meine erste Tochter zur Welt kam und ich nächtelang nur geweint habe mir gesagt "Ich kann mir das nicht mehr anhören, erzähl das einem Psychater, ich kann und will Dir da nicht mehr helfen, Du hast keinen Grund traurig zu sein oder sonst was, Lara ist gesund auf die Welt gekommen, das drum herum spielt keine Rolle, sie ist gesund, also sei auch glücklich und zufrieden. Die einzige Person die Gründe für Traurigkeit etc. hat, dass ist meine Mutter, die hat Grund dazu, dass es ihr schlecht geht, aber nicht Du.". Ob er das so meint wie er es damals gesagt hat das weiß ich nicht, ob er vielleicht überfordert ist, dass weiß ich nicht. Ich möchte ihn nicht schlecht machen, aber er versteht das ganze scheinbar gar nicht. Er weiß das meine Frauenärztin mir bereits bescheinigt hat bzw. auch das so auf die Überweisung geschrieben hat, dass ich an einer PPD leide auf Grund von einem Geburtstrauma und evt. weiterer Dinge halt, aber das versteht er nicht. Als ich ihm erzählte das ich mir endlich ein Herz gefasst habe und nun auf der Warteliste bei der Psychologin stehe da meinte er nur "Ach wie, warum das denn, geht es Dir denn immernoch so schlecht". Der Maskentrick funktioniert, zumindest bis zu einem gewissen Punkt! Bzgl. BB und Rescue-Tropfen, ich habe da keine Ahnung von, vielleicht kann man mich diesbezüglich mal aufklären, vielleicht kann ich mir da irgendwie was besorgen für den Übergang!?!?! Meine Hebi kann ich theoretisch denke ich mal anrufen, aber die Nachsorge ist eigentlich schon abgeschlossen.
Verfasst: 17:08:2009 18:31
von Dreaming
Nachtrag:
Wie geht es mir gerade!? Ich bin einfach nur traurig und wütend, weiß selber nicht wieso. Aber vorallem habe ich Angst und könnte nur weinen, die Angst drückt mich zusammen ich kann das nicht beschreiben.
Verfasst: 17:08:2009 19:15
von Leuchtkäfer
Hallo
jetzt mal ganz langsam.
1. Deine Hebamme kannst Du noch anrufen, zweimalige telefonische Beratung zahlt die Kasse.
2. Niemand nimmt Dir die Kinder weg, Du bist die Mutter, Du kennst sie am besten, Du ziehst sie gerade ganz toll groß.
3. In der Ambulanz sagst Du genau das, was Du hier geschrieben hast. Wenn Du Angst hast, das nicht zu schaffen, druckst Du Deine Beiträge JETZT GLEICH aus und zeigst sie.
An der Pforte/Anmeldung der Ambulanz sagst Du, Du hast ein akutes Problem und möchtest einen Arzt sprechen. Laß Dich da nicht abwimmeln. Du hast ein Problem und jedes Recht, Dir Hilfe zu holen. Die Überweisung nimmst Du mit.
4. Auch die Frauenärztin erklärt Dich nicht für verrückt. Das bist Du nicht, Du bist durch die Geburt Deiner Kleinen ohne Deine Schlud krank geworden.
5. Du bist schon ganz, ganz tapfer, daß Du hier schreibst und uns um Hilfe bittest, das ist der ERSTE SCHRITT.
Mach bitte nicht alleine weiter, auch nicht für den Übergang. Laß es nicht schlechter werden. Hol Dir MORGEN irgendwo Hilfe. Es gibt ganz viele Menschen, die DIch verstehen werden.
Trau Dich,
Grüße von Leuchtkäfer
Verfasst: 17:08:2009 19:23
von Leuchtkäfer
Hallo,
Nachtrag: Ich bin kein Erdkunde-Ass und auch nicht aus der Gegend. Ich habe alle aufgelisteten Fachleute mit der Postleitzahl um Duisburg herum kopiert, hier sind sie. Vielleicht ist einer in Deiner Nähe.
Sonst ruf einen von denen an und frag, wo Du in Duisburg hin sollst.
Frau
Petra Bösser Westfälisches Zentrum für Psychiatrie Marsbruchstr. 179 44287 Dortmund 0231/45032773 0231/4503520 Psychiatrie, Psychotherapie
Frau
Ingrid Heinemann-Bond Westfälisches Zentrum für Psychiatrie Marsbruchstr. 179 44287 Dortmund 0231/45032773 0231/45032764 Psychiatrie, Psychotherapie
Herrn Dr. med.
Peter W. Nyhuis St. Marienhospital Eickel Marienstr. 2 44651 Herne 02325/3740 02325/374149 Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik
Frau
Hannelore Lier-Schehl LWL-Klinik Herten, Psychiatrie Im Schloßpark 20 45699 Herten 02366/802371 02151/5240885 Kinder-, Jugend-, Körperpsychotherapie
Herrn Dr. med.
Luc Turmes LWL-Klinik Herten, Psychiatrie Im Schloßpark 20 45699 Herten 02366/802202 02366/802460 Psychiatrie, Psychotherapie, -analyse, -somatik
Herrn
Helmut Reinartz Rheinische Kliniken Bedburg-Hau Bahnstr. 6 47551 Bedburg-Hau 02821/813150 02821/813195 Psychiatrie, Psychotherapie
Herrn
Helmut Reinartz Fürstenbergklinik Fürstenbergerstr.1 47608 Geldern 02831/1333100 02831/1333111 Psychiatrie, Psychotherapie
Grüße, Leuchtkäfer
Verfasst: 17:08:2009 19:28
von AmoebeMS
Liebe Denise,
dein Mann ist überhaupt nicht aufgeklärt, wie meiner (und von dem hätte so etwas zumindest einwenig erwarten können, denn er ist Arzt, wenn auch nur Zahnarzt). Das ist/war also das Problem und ich war auf mich alleine gestellt. Ähnlich wie du.
Zu den Aussagen deines Mannes möchte ich keine Stellung nehmen. Wer sich traut, dazu was sagen,.. bitte. Ich gerate in Rage. Trotz Verständnis, weil er wohl mit einer solchen Problematik nie konfrontiert wurde, zumindest nicht in der Familie. Ich muss gerade etwas schmunzeln, verzeihe mir, aber ich sehe mich letzten Oktober über dem Telefon und den gelben Seiten hocken und die Psychiater von Münster abtelefonieren. War es bei dir ähnlich? Wer hat gehandelt? Ich. Und als ich davon sprach endlich jemanden gefunden zu haben, hieß es, „wozu denn, du hast doch alles“. Hurra! Hä???? Doch ich blieb dabei, habe die Zeit überbrückt mit Hilfe von S+L. Kein Maskentrick mehr, Denise. Lass die Hosen runter. Zumindest bei deinem Mann, denn mit ihm lebst du schließlich. Ich weiß, dass das nicht einfach ist. Was wäre denn, wenn du ihm etwas über PPD als Abendlektüre zu lesen gibst bzw. ausdruckst? Deine Diagnose scheint ja zu stehen?! Meiner Meinung nach brauchst du keine Eheberatung, sondern einen Mann, der das Thema PPD ernst nimmt. Und wenn du schon schreibst, dass du Angst davor hast, besonders deinen Mann zu verlieren, dann steck dahinter Liebe und Zuneigung meiner bescheidenen Ansicht nach. Er muss nur dazu lernen. Wie meiner.
Du scheinst Pfeffer im Arsch zu haben und für sich die richtigen Entscheidungen fällen zu können. Du machst es in erster Linie für dich. Dann erst für die Familie, denn wenn du nicht funktionierst, dann dümpelt der Rest vor sich hin. Mach weiter.
Bachblüten. Gehe zur Apotheke, erkundige dich vorher hier:
www.heilkraeuter.de. Mir und anderen hat es als Unterstützung geholfen. Mache den Test auf der Seite und stelle weitere Fragen dazu ins Forum oder schaue auch mal in der Suche von S+L nach. Und mache dir bitte keine Gedanken über deine restliche Familie. Hier geht´s um dich, deinen Mann und die Kinder. Nicht um das, was andere denken. Die wissen nicht, worüber sie reden. Aus so einer Situation kann man zu 1000% gestärkter wieder heraus kommen als man es für möglich hält. Was man hinter deinem Rücken über dich redet, sollte dir gleich sein. Ist nicht leicht, ich weiß. Aber was hast du davon? Ist eben nicht alles perfekt bei dir, wie bei mir, wie bei vielen anderen. Was ist bei den anderen denn perfekt? Ich bezweifle stark, dass das Wort perfekt überhaupt existiert.
Gehe bitte den Weg weiter. Bleibe auf der Warteliste. Mache dein Ding, Ehemann hin oder her. Ambulanz? Ja, ich war auch da. Doch ich hatte Kinder! Wer kümmert sich? Ich würde ja nicht gleich eingewiesen werden. Das wusste ich. Doch meine Gedanken machten mich kirre. Plötzlich Atemnot! Mein Mann war nicht daheim. Nachbarn haben mich hingebracht. Mit Lutschtablette entlassen. Psychisch bedingt, sagte man. Kann so laufen, muss nicht. Ich hätte mir im Nachhinein gewünscht, dass mir damals schon ein Psychologe etwas verschrieben hätte. Ich war am Ende. Aber nein, entlassen, Dickkopf, etc. Erst 6 Monate später und ein Jahr nach Beginn der Störung nahm ich ein AD. Heute würde ich es anders machen. Doch ein entsprechendes AD reicht nicht aus. Das habe ich auch gelernt.
Ruf doch mal als erstes deine alte Hebi an, wenn du gut mit ihr zu recht kamst. Und sei offener zu deinem Mann. Doch wenn du merkst, dass da nicht die nötige Unterstützung kommt, dann bist du wie ich auf dich gestellt. Nur mache ihm nichts mehr vor. Es hilft dir nicht. Gib ihm was zu lesen. Habe ich bei meinem auch getan. Trotz Nicht-PPD habe ich ihm Marikas Erfahrungsbericht in die Hand gedrückt. Soviel zum Thema Depression und wie sie „aus dem Nichts“ kommen kann. Egal ob PPD bedingt oder einen anderen Auslöser hat.
LG AmoebeMS
Verfasst: 17:08:2009 20:07
von ubure
Liebe Denise,
auch von mir: hol Dir Hilfe, ganz schnell! Wenn Du es allein nicht schaffst: hast Du denn irgend jemand, eine Freundin etc., die mit Dir gehen könnte, oder vielleicht noch mehr Therapeuten durch telefoniert?
Was Deinen Mann betrifft: schlicht und ergreifend die Ahnungslosigkeit in Person, wie bei allen, die so etwas noch nicht erleben mussten. Du kannst jetzt Folgendes tun:
- sobald Du einen Therapieplatz hast, Deinen Mann mitnehmen und ihn aufklären lassen
- ihn hier mal lesen lassen
- ich weiß, Du selber wirst ihm das jetzt kaum erklären können, aber wie ge4sagt, es gibt dieses Forum hier, es gibt dazu Artikel im Netz, und zur Not würde sicherlich auch eine von uns mit ihm reden. Du brauchst nämlich schon seinen Rückhalt, aber den kann er Dir nur geben, wenn er zumindest versteht, dass Du nicht verantwortlich bist für Deinen Zustand.
Mittlerweile kann ich sogar ein wenig nachfühlen, wie ungeheuerlich einem die Veränderung des Partners vorkommen muss, und noch dazu ohne jeden Grund, wie die Lieben ja immer meinen. Es ist schwer, aber wenn er Dich wirklich liebt, dann kapiert er bald, worum es wirklich geht und hilft Dir (auch wenn das mehrere Geduldsproben bedeuten wird).
LG,
Inez