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Wie organisiert und regelt ihr euren tagesablauf?
Verfasst: 23:08:2009 23:25
von julchenkäfer
das würde mich mal interessieren. vielleicht kann ich für mich was rausziehen und den hintern hoch bekommen.
ich habe weiterhin schlimme schlafstörungen und ich bin so fertig. ich bin dermaßen ausgebrannt und müde. seit zwei tagen nehm ich nun diese tropfen, allerdings schlagen sie noch nicht an.
mir graut es schon vor morgen. dann bin ich mit meinem kleinen käfer wieder alleine. ich habe meinen mann gebeten mir morgen das auto dazu lassen, damit ich zu meiner freundin fahren kann. (sie weiß wie es mir geht). ich habe einfach angst zur zeit alleine mit ihr zu sein.
ich pack das nicht mehr. ich kann einfach nicht mehr.
wie soll das denn jemals besser werden. ich kann das nicht verstehen.
mir fehlt einfach die kraft.
bitte, bitte sagt mir, das es bald besser wird.
Verfasst: 24:08:2009 8:13
von Leuchtkäfer
Hallo von einem Käfer zum anderen!
Du hast das schon gut gemacht, daß Du das Auto hast und zu der Freundin fahren kannst. Wenn Du eben im Momant so schlacht allein sein kannst, ist das o.k. Mir ging es auch so, ich bin stundenlang mit dem Kinderwagen unterwegs gewesen, nur um nicht alleine in der Wohnung zu sein.
Was machst Du sonst im MOment, das habe ichnicht mehr so parat? Bist Du in Behandlung? Nimmst Du Medikamente?
Mir scheint, Du mußt unbedingt mal wieder schlafen. Oft ist es nötig am Anfang ein Schlafmittel zu nehmen, damit Du einfach mal wider zu Kräften kommst. Hast Du einen Hausarzt, oder besser einen Neurologen oder Psychiater zu dem Du gehen kannst?
Tja, mein Tag. Also, ich habe in der Therapie tatsächlich angefangen, einen Tagesplan zu schreiben, in dem von 7 bis 22:00 jede Stunde eingetragen wird. Und sei es "Nichtstun". Mir hilft das, um 1. zu sehen, ich habe Dinge vor und 2. Regelmäßigkeit in den Tag zu bekommen und freie Zeiten für mich einzuplanen. Das tut mir wahnsinnig gut.
Wenn Du willst, gibt es so einen Tagesablauf mal per PN.
Es wird besser, ganz ganz bestimmt, Du holst Dir hier schon HIlfe, mach weiter damit, Du schaffst das.
Grüße von Leuchtkäfer
Verfasst: 25:08:2009 22:40
von julchenkäfer
hallo leuchtkäfer
ja ich nehme seit einigen tagen stangyl tropfen (5 trpf zur nacht).
wahrscheinlich muss ich mehr nehmen. ich bin seit einiger zeit auch in psychologischer behandlung. morgen habe ich wieder termin.
sie sagte, das wir es nun langsam hochdosieren, bis ich endlich wieder zur ruhe komme und mal richtig schlafen kann.
irgendwie war mir das alles so gar nicht bewußt und ich habe immer andere dinge vorgeschoben, warum es mir so schlecht geht (glaube ich jedenfalls).
wenn ich so darüber nachdenke, habe ich diese schlafstörungen schon seit kurz nach julchens geburt. das war vor 18 monaten. dann kamen natürlich die ganzen anderen probleme, meine lebensgeschichte (die mich erst jetzt so richtig mit nimmt), julchens essstörung dazu und das ich auch mit allem immer alleine dastehe.
ich glaube auch, das wenn ich nur mal wieder schlaf finde und ich nicht mehr so dermaßen erschöpft und ausgebrannt bin, wirds besser werden.
zur zeit versuche ich viel unterwegs zu sein, weil ich echt es nicht schaffe alleine zuhause.
das finde ich schon schlimm. ich fühle mich als schlechte mama, weil ich es einfach nicht auf die reihe bekomme. julchen und michael haben es einfach besser verdient und ich fühle mich so schuldig.
dazu kommt das ich mein leben nicht genießen kann und das macht mich sehr trauig. eigentlich habe ich es doch gut. ich habe einen mann der das alles (noch) mitmacht, julchen ist ein super aktives, anstrengendes aber denoch süßes und liebes kind.
im moment lass ich alles schleifen, mich, meine beziehung und die energie die ich aufbringe geht restlos an julchen. manchmal ertappe ich mich dabei wie ich um teufel komme raus versuche julchen zum schlafen zu ebwegen, nur um mal einige minuten für mich zu haben. dabei geht es mir danach nicht besser.
mein haushalt und alles andere leiden natürlich auch.
ich merke ja das das alles nicht normal ist, aber kriege es nicht hin es zu ändern.
auch ist mir bewußt das es nicht von heute auf morgen geht, aber ich kann auch kaum positiv in di ezukunft blicken. oft verliere ich mich in einem wunschdenken und wenn ich "aufwache" ist alles so schlimm.
ich habe einfach angst, das es nicht besser wird und dabei habe ich noch so viele träume. z.b. von meiner kleiner glücklichen familie, von einem zweiten kind usw.
es ist schwirig meine ganzen gedanken zu schreiben, weil ich einfach zuviel in meinem kopf davon habe. leider habe ich auch im moment sehr wenig zeit mich an den pc zu setzen, ich denke der austausch hier würde mir auch sehr gut tun. ich versuche es zumindest.
es wäre super schön, wenn du mir mal so einen ablauf schicken würdest.
vielleicht hilft mir es wenn ich mir mehr struktur in meinem tag plane, so bleibt mir weniger zeit gedanken über alles zu machen.
liebe grüße ela
Verfasst: 26:08:2009 7:29
von mici
Hallo Julchenkäfer,
auch für mich klingt es so, als wärst Du auf einem guten Weg in Richtung Gesundwerden! Du unternimmst schon sehr viel von dem, was jeder Dir raten würde, damit Du aus der Krise herausfindest. Insbesondere, dass Du psych. Hilfe in Anspruch nimmst, ist sehr wertvoll.
Ich hatte auch massive Schlafstörungen und weiß, wie zermürbend das sein kann! Ich habe dagegen Tavor genommen, was mir auch sehr gut geholfen hat. Ansonsten habe ich noch Mirtazapin (AD) bekommen, was auch total müde macht und zusätzlich natürlich noch stimmungsaufhellende Wirkung hat. Mir ist es sehr gut bekommen, bis auf ein paar kleine Kilos zu viel, keine weitere NW. Vielleicht kannst Du so etwas noch mal mit einem Arzt besprechen?!
Es ist ganz normal, dass man in Zeiten einer Depression nicht die nötige Kraft und Energie aufbringen kann, um einen liebevolle, fürsorgliche Hausfrau, Mutter und Ehefrau zu sein, die Spaß am Leben empfindet! So ist das mit der Depression, sie raubt uns die Lebensfreude, genau das sagt doch der Begriff `Depression`aus. Es ist eine furchtbare Erkrankung, aber es ist eben auch eine Erkrankung, die in den meisten Fällen gut geheilt und behandelt werden kann. Du bist auf einem guten Weg, dass sich die Wunden nach und nach wieder schließen werden.
Meine Empfehlung für Eure Beziehung wäre noch, dass Du versuchst, Deinen Mann in Kenntnis zu setzen, wie Du Dich fühlst. Scheue Dich auch nicht, das Wort `Depression`zu sagen, das macht deutlich, dass Du wirklich an einer Erkrankung leidest und nicht einfach faul bist.
Es ist kein Wunder, dass Du ausgebrannt bist, wenn Du seit 18 Monaten nicht mehr richtig geschlafen hast. Ich hatte die schlimmste Zeit meiner PPD im Jan. / Feb. diesen Jahres und ich habe heute immer noch hin und wieder Schlafstörungen. Nehme dann noch eine halbe Tab. Mirtazpin, obwohl ich das Medi längst abgesetzt hatte. Aber es hilft mir eben doch in den Schlaf und ich will einfach nie, nie wieder Nächte lang wachliegen und dann am nächsten Tag alleine für meine Tochter da sein müssen. Deswegen rate ich Dir auch, nimm jede Hilfe in Anspruch, um mal wieder richtig in den Schlaf zu finden. Kannst Du Dich vielleicht sogar für ein paar Nächte ausquatieren?! Damit Du morgens mal so richtig ausschlafen kannst, notfalls auch mit HIlfe von Medikamenten?! Dann wäre Dein Mann mal für den Frühdienst zuständig, wäre das denkbar?
Ich wünsche Dir alles Gute,
herzlichst,
MICI