Noch eine Neue!
Verfasst: 01:11:2009 14:42
Ich möchte mich kurz vorstellen.
Also ich bin 31 Jahre alt und habe im April diesen Jahres unseren Sohn zur Welt gebracht. Er war ein absolutes Wunschkind und ich hatte eine problemlose Schwangerschaft. Auch die Geburt verlief meines Erachtens wirklich harmonisch, es hat zwar lang gedauert aber dank einer PDA war das kein großes Drama. Das Drama begann eigentlich ab dem Moment, als mir mein Sohn auf den Bauch gelegt wurde. Da war gar nichts. Ich dachte mir nur „und jetzt?“. Jedes andere Kind hat in mir mehr Empfindungen ausgelöst, als mein eigenes. Während der ganzen Zeit im Krankenhaus konnte ich keinerlei Bindung zu ihm aufbauen, was wahrscheinlich auch daran lag, dass er eigentlich ständig schrie. Dies ging dann die kommenden drei Monate so weiter, bis ich aus purem Zufall darauf kam, zum Osteopathen zu gehen. Dort wurde festgestellt, dass unser Sohn am „Kiss-Syndrom“ leidet. Das heißt, bei der Geburt wurden Wirbel ausgerenkt und er hatte also ständig Schmerzen. Dies wurde dann auch gleich behoben. Als es Uli dann besser ging (d.h. er schreit immer noch viel aber jetzt ist es erträglich)und er auch mal ein wenig schlief bemerkte ich erst, wie schlecht es mir geht. Vorher habe ich mein Befinden immer auf den Zustand geschoben, dass Uli halt soviel schrie. Jetzt hatte ich diese Entschuldigung nicht mehr. Mein Zustand verschlechterte sich immer mehr bis ich weder schlafen noch essen konnte und ich mir nur noch Gedanken darüber machte, wie ich mir am einfachsten das Leben nehmen könnte. Erst da ging ich dann zum Arzt. Dort wurde mir dann eine schwere postpartale Depression diagnostiziert, es wurden Antidepressiva verschrieben (Amineurin 50 / halbe Tablette am Tag) und eine Therapie verordnet. Dank der Therapie ging es mir dann langsam stetig ein wenig besser und ein paar Mal dachte ich wirklich schon, ich habe es geschafft, bis der Horror zurückkam. Allerdings war es halt mittlerweile so, dass meine schlechten Tage einfach nicht mehr sooo schlimm waren.
Doch dann habe ich einen großen Fehler gemacht: Ich hatte das Gefühl, dass ich durch die Therapie endlich wüsste, was mein Problem ist und wie ich damit umzugehen habe. Dachte mir, die ADS brauche ich ja dann nicht mehr, den Rest schaffe ich alleine also habe ich die Tabletten (meiner Meinung nach ja eh eine geringe Dosis), eigenmächtig abgesetzt. Und bam, jetzt geht es mir wieder genauso schlecht wie ganz am Anfang.
Ich nehme die ADS jetzt seit drei Tagen wieder aber ich könnte mich für meine Dummheit ohrfeigen.
Es ist einfach unerträglich. Ich fühle nichts außer Trauer. Mein Mann und mein Sohn tun mir so leid. Ich kann mich zu nichts aufraffen und ich denke mir nur noch, lieber hat mein Kleiner gar keine Mutter als mich als Mutter. Ganz schlimm ist es für mich, wenn ich andere Mütter mit ihren Kindern sehe, wie sie glücklich sind. Oder wenn ich sehe, wie liebevoll meine Schwiegermutter mit ihm umgeht. Das tut mir so weh, weil ich mir denke, eigentlich sollte ich diejenige sein, die so ist. Aber meine Therapeutin meinte, ich dürfe nichts tun, wonach mir nicht ist. Also kein dududu oder so. Diese Gefühllosigkeit meinem Kind gegenüber ist für mich einfach das Allerschlimmste. Einfach dieses Gefühl, dass ich ihn nie lieben werde. Und dass ich mir die Gefühle, die ich bisher an meinen guten Tagen ihm gegenüber schon hatte, einfach nur eingebildet habe. Ich habe einfach so eine Angst, dass ich nie wieder glücklich sein kann.
Hatte jemand von Euch auch schon mal so einen schlimmen Rückfall?
Wie lange dauert es, bis die ADS wieder wirken?
Wie geht ihr an so schlimmen Tagen mit Euren Kindern um?
Würde mich wirklich freuen, eine Antwort zu bekommen.
Rita
Also ich bin 31 Jahre alt und habe im April diesen Jahres unseren Sohn zur Welt gebracht. Er war ein absolutes Wunschkind und ich hatte eine problemlose Schwangerschaft. Auch die Geburt verlief meines Erachtens wirklich harmonisch, es hat zwar lang gedauert aber dank einer PDA war das kein großes Drama. Das Drama begann eigentlich ab dem Moment, als mir mein Sohn auf den Bauch gelegt wurde. Da war gar nichts. Ich dachte mir nur „und jetzt?“. Jedes andere Kind hat in mir mehr Empfindungen ausgelöst, als mein eigenes. Während der ganzen Zeit im Krankenhaus konnte ich keinerlei Bindung zu ihm aufbauen, was wahrscheinlich auch daran lag, dass er eigentlich ständig schrie. Dies ging dann die kommenden drei Monate so weiter, bis ich aus purem Zufall darauf kam, zum Osteopathen zu gehen. Dort wurde festgestellt, dass unser Sohn am „Kiss-Syndrom“ leidet. Das heißt, bei der Geburt wurden Wirbel ausgerenkt und er hatte also ständig Schmerzen. Dies wurde dann auch gleich behoben. Als es Uli dann besser ging (d.h. er schreit immer noch viel aber jetzt ist es erträglich)und er auch mal ein wenig schlief bemerkte ich erst, wie schlecht es mir geht. Vorher habe ich mein Befinden immer auf den Zustand geschoben, dass Uli halt soviel schrie. Jetzt hatte ich diese Entschuldigung nicht mehr. Mein Zustand verschlechterte sich immer mehr bis ich weder schlafen noch essen konnte und ich mir nur noch Gedanken darüber machte, wie ich mir am einfachsten das Leben nehmen könnte. Erst da ging ich dann zum Arzt. Dort wurde mir dann eine schwere postpartale Depression diagnostiziert, es wurden Antidepressiva verschrieben (Amineurin 50 / halbe Tablette am Tag) und eine Therapie verordnet. Dank der Therapie ging es mir dann langsam stetig ein wenig besser und ein paar Mal dachte ich wirklich schon, ich habe es geschafft, bis der Horror zurückkam. Allerdings war es halt mittlerweile so, dass meine schlechten Tage einfach nicht mehr sooo schlimm waren.
Doch dann habe ich einen großen Fehler gemacht: Ich hatte das Gefühl, dass ich durch die Therapie endlich wüsste, was mein Problem ist und wie ich damit umzugehen habe. Dachte mir, die ADS brauche ich ja dann nicht mehr, den Rest schaffe ich alleine also habe ich die Tabletten (meiner Meinung nach ja eh eine geringe Dosis), eigenmächtig abgesetzt. Und bam, jetzt geht es mir wieder genauso schlecht wie ganz am Anfang.
Ich nehme die ADS jetzt seit drei Tagen wieder aber ich könnte mich für meine Dummheit ohrfeigen.
Es ist einfach unerträglich. Ich fühle nichts außer Trauer. Mein Mann und mein Sohn tun mir so leid. Ich kann mich zu nichts aufraffen und ich denke mir nur noch, lieber hat mein Kleiner gar keine Mutter als mich als Mutter. Ganz schlimm ist es für mich, wenn ich andere Mütter mit ihren Kindern sehe, wie sie glücklich sind. Oder wenn ich sehe, wie liebevoll meine Schwiegermutter mit ihm umgeht. Das tut mir so weh, weil ich mir denke, eigentlich sollte ich diejenige sein, die so ist. Aber meine Therapeutin meinte, ich dürfe nichts tun, wonach mir nicht ist. Also kein dududu oder so. Diese Gefühllosigkeit meinem Kind gegenüber ist für mich einfach das Allerschlimmste. Einfach dieses Gefühl, dass ich ihn nie lieben werde. Und dass ich mir die Gefühle, die ich bisher an meinen guten Tagen ihm gegenüber schon hatte, einfach nur eingebildet habe. Ich habe einfach so eine Angst, dass ich nie wieder glücklich sein kann.
Hatte jemand von Euch auch schon mal so einen schlimmen Rückfall?
Wie lange dauert es, bis die ADS wieder wirken?
Wie geht ihr an so schlimmen Tagen mit Euren Kindern um?
Würde mich wirklich freuen, eine Antwort zu bekommen.
Rita