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Müsst ihr eure Tiefs verarbeiten?
Verfasst: 27:11:2009 14:12
von Elisabeth11
Hallo!
Ich hatte am Mittwoch mal wieder ein gemeines Tief. So mit allem was dazugehört, Weinen, Wut, Hoffnungslosigkeit, nichts Essen können und nicht schlafen.
Ich habs schon ein paar Tage zuvor gespürt - es kündigt sich eh immer gleich an, zuerst hab ich Stress, diesmal wars die Uni, dann bild ich mir irgendwelche Krankheiten ein, diesmal dachte ich, ich wäre vielleicht auch noch manisch so als Obershäubchen auf dem Depressionskaffee. Und dann hatte es mich eben.
So sehr ich das jetzt schon kenne und mir denken kann, es ist nur ein Tief etc, so sehr fühlt es sich doch auch immer furchtbar an.
Das ganz schlimme Tief war aber schnell vorbei, gestern fuhren meine Gefühle Achterbahn, was zwar extrem mühsam, aber durch die kurzen Hochphasen immerhin schon netter ist. Heute ist es noch ein bissi besser.
Aber, zu meiner eigentlichen Frage: mir hängen die Tiefs schon immer noch eine zeitlang nach. Ich muss dann so viel nachdenken drüber, warum das jetzt so war, wie es war usw. Und ich kann mich gar nicht so recht freuen, wenn das schlimmste vorbei ist, weil ich mir da einfach extrem instabil vorkomme, als würd ich auf einer dünnen Eisschicht gehen und ich darf nur nicht zu rennen beginnen, sonst bricht sie.
Ist das sonst noch so bei jemandem, oder wirft nur mich das immer so aus der Bahn?
Lg E
Verfasst: 27:11:2009 16:46
von Leuchtkäfer
Hallo Elisabeth,
mich wirft ein Teif auch immer ein paar Tage danach noch aus der Bahn. Das finde ich aber nicht verwunderlich. Es kündigt sich ja auch ein paar Tage an, da finde ich es fast normal, daß dann nicht gleich wieder alles eitel Sonnenschein ist. Wichtig ist doch für uns zu spüren, daß es wieder weg geht und eben nicht wieder in ein großes Loch mündet, oder?
Versuch doch, Dir die Zeit zu nehmen und zu akzeptieren, daß Du die Erfahrungen eines Tiefs verarbeiten mußt, bevor Du zu "Tagesordnung" übergehen kannst.
Ich finde das total o.k.
Grüße von Leuchtkäfer
Hallo
Verfasst: 27:11:2009 20:07
von frisels
Hallo Elisabeth,
ich denke es ist ganz normal - diese wieso und warum fragerei! Und die Kunst ist es, sich das abzugewöhnen!
Wenn ich ein Tief habe und es dann weg ist, dann grüble ich bis zum nächsten darüber nach!
Stelle mich momentan immer gut neben meine Gedanken - das wirkt wunder: Gefühle/Gedanken - Schritt daneben - Hallo da seid ihr - jetzt koch, fahre, gehe,.... ich mal weiter - Erkenntniss: bringt mir nichts, wenn ich meine Gefühle/Gedanken/Tiefs in 1000 Stücke zerteile (drehe mich dann im Kreis)
Bewusst aussteigen - schauen was das Leben bringt und bewusst positiv gestalten!
Alles Liebe und probiers mal
Verfasst: 28:11:2009 12:39
von Flo38
Na klar, Elisabeth - das geht vielen so. So wie es sich langsam einschleicht, braucht man genauso lange wieder Zeit, einen klaren Kopf zu bekommen. Bin auch heute morgen schweißgebadet aufgewacht, Angst vor allem, konnte kaum frühstücken und versuche jetzt, zu funktionieren. Hat sich auch am Mittwoch ganz langsam angekündigt und ich hoffe, dass es auch schnell wieder verschwindet. Mich hat auch jemand mal "verrückt gemacht" und meinte, das sei nicht normal, immer hoch und runter. Aber die Ärztin versicherte mir auch, dass ich nicht manisch bin !!! So ein Mist glaubt man aber auch nur in den schlechten Phasen. Und weil man schon wieder aufs nächste Tief wartet, kommt es natürlich auch wieder. Also, da muss man eben immer wieder durch. Der eine mehr, der andere weniger.
LG, Christel
Verfasst: 28:11:2009 19:36
von Deria
Liebe Elisabeth,
viele spüren schon den Anfang. Da bahnt sich etwas an...und dann kommt das Tief und hinterher das Grübeln nach dem Warum.
Warum war das jetzt so....?
Ich denke, solche Gedanken sind wichtig, wichtig auch herauszufinden (mit der Zeit), wann passiert was genau und gibt es Möglichkeiten, dem gegenzusteuern. Das ist natürlich schwierig, weil "man" ja nicht immer weiß: was brauche ich denn?
Aber, vll. lernen wir, das wir abgeben, wenn wir spüren, da passiert was. Die Kids mal weggeben für eine Stunde oder mal ausschlafen dürfen oder oder oder...Jede Frau könnte sich einen eigenen Strategieplan erstellen.
Was tut gut in der Zeit davor? Was kann ich tun für mich?
Was können anderen für mich tun?
Und hinterher vll. auch überlegen: was habe ich versäumt.
Wo war der Punkt.
Dazu darf frau sich kennenlernen, alle Stimmungen und Schwankungen.
Je besser wir erkennen und verstehen, desto eher treffen uns Tiefs nicht mehr so tief.
Weil wir auch wissen, sie gehen vorüber und es wäre doch gut herauszufinden, wie es uns gelingt, damit gut umzugehen.
Lg
Deria
Verfasst: 28:11:2009 21:04
von AmoebeMS
Nein, Elisabeth. Ich muss meine Tiefs nicht mehr verarbeiten.
Vielleicht zähle ich auch zu den Glücklichen, die die Tiefs kommen sehen und als normal empfinden. Ich weiß es nicht genau.
Mein Tief ist heute normal. Ich bin unzufrieden, etwas stört mich, ich habe leichte Angst. Aber das Tief lässt mich heute nicht mehr alles in Frage stellen! Ein Tief kann auch eine Normalo-Mami ereilen. Ich mache keinen Unterschied mehr, ob ich nun in einer deressiven Phase stecke oder eine "normale Tief-Phase" durchmache. Ist das nicht sowieso ein Ding-der-Unmöglichkeit dies zu beurteilen?
Ich sage mir heute - ohne Angst und Panikattacken -, ja, es geht mir körperlich gut; warum sollte der seelische Zustand ein anderer sein? Ich stelle nicht mehr alles in Frage! Ich zweifle nicht mehr an mir und an meinem Fähigkeiten. Warum auch?????
Warum zweifeln wir nur immer an uns? Warum läßt uns unser Gehirn immer an solche Dinge denken? Wenn dies solche Ausmasse annimmt, wie bei mir, dann heißt es für mich eigentlich nur: mein Botenstoffwechsel ist durcheinander. Abhilfe und zwar schnell!
LG AmoebeMS
P.S. Eine Eisschicht kann einbrechen, aber sie muss es nicht. Schaffe ein paar deiner Gedanken ab! Normalisiere sie. Oder bist du wirklich mal auf einer Scholle eingebrochen? Hihi. Es sind nur Gedanken! Stelle ihnen Gegengedanken gegenüber! Pole um.
Verfasst: 28:11:2009 21:46
von Elisabeth11
Hallo!
Danke für eure Antworten.
Ich weiß ja ganz genau, dass Tiefs zu JEDEM Menschen dazugehören und ich bin sehr am Arbeiten daran, dass ich das auch meinen Gefühlen wieder begreiflich mache, dass ein Tief eben nur ein Tief ist. Aber es ist schwer....
Bei der Angst vor PA oder auch bei ZG, die ich seit einiger Zeit, sogar in meinen Tiefs, nur noch ganz zart habe, kann ich das ganz gut; da sag ich mir, es gibt keinen Grund für eine PA, damals hattest du einen Grund, und wenn du jetzt wirklich eine PA bekommst, dann hast du eben eine, das ändert nichts; oder eben, ich weiß, da ist jetzt wieder ein ZG, hallo, gar nicht so nett, dich kennenzulernen, aber du kriegst mich nicht.
Aber ich hab während meiner schlimmsten Zeit ein paar Situationen angesammelt, die einfach atemberaubend schrecklich waren. Und ich will da NIE wieder hin. So klein und hilflos zu sein und voller Angst, so durch und durch verzweifelt wie in diesen Momenten - davor hab ich Angst. Und in den Tiefs kommen die Situationen wieder hoch, da mach ich mir richtig Stress, indem ich sag, soweit darfst du es nicht kommen lassen.
@amoebe: so pragmatisch wie du wär ich gern...das kann mein Hirn zwar, aber mein Bauch spielt da leider (noch?) nicht mit...
Lg E
!!
Verfasst: 28:11:2009 22:12
von AmoebeMS
Elisabeth11 hat geschrieben:da sag ich mir, es gibt keinen Grund für eine PA, damals hattest du einen Grund, und wenn du jetzt wirklich eine PA bekommst, dann hast du eben eine, das ändert nichts; oder eben, ich weiß, da ist jetzt wieder ein ZG, hallo, gar nicht so nett, dich kennenzulernen, aber du kriegst mich nicht.
Vonwegen!
Genau das, wovon ich sprach celebrierst du doch!!!!
Und genau so sollte man es tun!!!
Du machst es genau so, wie ich! Was soll ich noch sagen?
Eine PA zb auszuhalten ist nichts bedeutendes!!!! Es ist wichtig mit der Situation zu "kommunieren"; nicht immer nur "wegatmen"; sich zu sagen, dass eine PA auch wieder verschwindet, weil sie aber etwas zu bedeuten hat; nämlich, dass man ein Problem hat!
Welches Problem hast du? Ich kenne meins! Und ich denke, dass deines nicht weit von meinem entfernt wohnt.
Gegengedanken erzeugen.
Und du tust es! So wie ich! Glaube mir, ... du tust es bereits! Ich brauche nur zu lesen, wás du gerade schreibst. Lies es dir selbst mal durch! Vielleicht bin ich pragmatisch, aber DU bist es auch! Wenn eine PA kommt, dann kennt man sie. Sie kommt! Verursacht durch was bei dir?
Es sind immer nur Gedanken...., Elisabeth. Arbeite denen weiterhin entgegen!!!
LG AmoebeMS