Zunehmende Angst vor der Geburt und der Zeit danach....
Verfasst: 12:12:2009 22:51
Hallo Ihr Lieben,
ich habe lange mit mir gerungen ob ich das hier überhaupt posten soll, aber vielleicht hilft es mir, wenn ich meine Gedanken in Worte fasse.....
Viele kennen mich vermutlich gar nicht mehr, zumal ich mich in letzter Zeit sehr, sehr rar gemacht habe, nachdem ich feststellen musste, je mehr ich mich wieder mit dem Thema beschäftige, desto mehr nimmt es mich mit.
Also kurz zu meiner Vorgeschichte:
Unsere Tochter kam vor 5 Jahren als absolutes Wunschkind nach problemloser Schwangerschaft zur Welt. Die Geburt war schon nicht so toll (PDA, nachlassende Wehen, Hebamme hat sich mit voller Wucht auf meinen Bauch geworfen....) - nach 6 Tagen in der normalen Klinik wurde die Kleine notfallmässig in die Kinderklinik verlegt, weil sie zu schnell geatmet hat - angeblich zuviel Stress unter der Geburt, wofür ich mir die Schuld gebe - hätte ich doch bloss keine PDA verlangt.... Dann klappte es aber mit dem Stillen nicht, blutige Brustwarzen, Milchstau, Brustentzündung, 2x OP wegen Abszess, woraufhin ich auf ärztliche Anordnung abstillen musste. Danach ist für mich eine Welt zusammengebrochen, ich fühlte mich nur noch als Versagerin, zu blöd das eigene Kind zu stillen etc. wo ich mich dermassen reinsteigerte dass ich 2x für gut 4 Monate in ner psychosomatischen Klinik war (Diagnose der Ärzte: Schwere PPD mit psychotischen Elementen). Danach bin ich brav zu meiner Therapeutin gegangen, als die Kleine 3 war, habe ich für mich beschlossen das ganze Thema mehr oder weniger zu verdrängen woraufhin es mir eigentlich auch besser ging. Ich hab eh nie an die Diagnose geglaubt, zumal kein einziges Medikament wirklich geholfen hat (und die haben viele an mir ausprobiert) und so dachte ich, naja, die Zeit heilt halt alle Wunden. Da es mir ab März 2008 ständig besser ging, haben mein Mann und ich beschlossen, dass wir es mit einem Geschwisterchen für Christine probieren wollten. Und oh Wunder, nach langem erfolglosen probieren, hab ich Ostern dieses Jahres auch tatsächlich nen positiven Schwangerschaftstest in den Händen gehalten. Abgesehen von Übelkeit, Sodbrennen und Dauermüdigkeit ging es mir in der Schwangerschaft auch recht gut, nur wenn ich mit meiner Therapeutin (zu der ich um mein schlechtes Gewissen zu verdrängen nach wie vor gegangen bin) über das Thema Geburt, Stillen etc. sprach, kam alles wieder hoch und ich war ein nervliches Wrack. Also hab ich das Thema weitestgehend gemieden und verdrängt, aber jetzt holt mich die Angst ein.
Angst vor der Geburt und was ist, wenn es wieder nicht mit dem Stillen klappt - ich sehe mich schon wieder die ganze Abwärtsspirale runterrutschen. Mit dem einzigen Unterschied, dass mich diesmal keine 10 Pferde mehr in ne Klinik bekommen - hat ausser, dass ich mir damals nicht das Leben genommen habe, um Platz für ne bessere Mama zu machen, eh nix gebracht. Und jetzt weiss ich, dass unsere Grosse ihre Mama liebt, schon ihretwegen kann ich mich jetzt nicht mehr aus dem Leben verabschieden.
In guten Momenten, die bis vor ca. 4 Wochen noch überwogen haben, denke ich, ich bin diesmal viel besser vorbereitet, weiss dass ich keine PDA mehr will und auch nicht mehr in die Wanne und dass ich diesmal eine ganz liebe Nachsorgehebamme habe, die mit drauf achtet, dass ich beim Stillen alles richtig mache. Aber je näher der Termin rückt, desto mehr nimmt die Angst überhand, dass ich wieder versage und alles falsch mache, was man nur falsch machen kann. Die alte Verdrängungstaktik funktioniert einfach nur noch selten, und ich fürchte, wenn ich den kleinen Wurm erst auf dem Arm habe, wird sie schon gar nicht mehr funktionieren.
Morgen hab ich theoretisch Termin, aber an Termine halten sich die Kinder ja eh nie, und irgendwie hoffe ich, dass er noch ein paar Tage länger im Bauch bleibt - ewig geht natürlich auch nicht und irgendwo keimt ja doch noch ein kleiner Funke Hoffnung in mir, dass diesmal alles viel, viel besser läuft.......... Vielleicht hat hier ja die eine oder andere ein paar Daumen für mich übrig - wäre lieb.
Liebe Grüsse und sorry fürs zutexten, ist doch ganz schön lang geworden
Sanne
ich habe lange mit mir gerungen ob ich das hier überhaupt posten soll, aber vielleicht hilft es mir, wenn ich meine Gedanken in Worte fasse.....
Viele kennen mich vermutlich gar nicht mehr, zumal ich mich in letzter Zeit sehr, sehr rar gemacht habe, nachdem ich feststellen musste, je mehr ich mich wieder mit dem Thema beschäftige, desto mehr nimmt es mich mit.
Also kurz zu meiner Vorgeschichte:
Unsere Tochter kam vor 5 Jahren als absolutes Wunschkind nach problemloser Schwangerschaft zur Welt. Die Geburt war schon nicht so toll (PDA, nachlassende Wehen, Hebamme hat sich mit voller Wucht auf meinen Bauch geworfen....) - nach 6 Tagen in der normalen Klinik wurde die Kleine notfallmässig in die Kinderklinik verlegt, weil sie zu schnell geatmet hat - angeblich zuviel Stress unter der Geburt, wofür ich mir die Schuld gebe - hätte ich doch bloss keine PDA verlangt.... Dann klappte es aber mit dem Stillen nicht, blutige Brustwarzen, Milchstau, Brustentzündung, 2x OP wegen Abszess, woraufhin ich auf ärztliche Anordnung abstillen musste. Danach ist für mich eine Welt zusammengebrochen, ich fühlte mich nur noch als Versagerin, zu blöd das eigene Kind zu stillen etc. wo ich mich dermassen reinsteigerte dass ich 2x für gut 4 Monate in ner psychosomatischen Klinik war (Diagnose der Ärzte: Schwere PPD mit psychotischen Elementen). Danach bin ich brav zu meiner Therapeutin gegangen, als die Kleine 3 war, habe ich für mich beschlossen das ganze Thema mehr oder weniger zu verdrängen woraufhin es mir eigentlich auch besser ging. Ich hab eh nie an die Diagnose geglaubt, zumal kein einziges Medikament wirklich geholfen hat (und die haben viele an mir ausprobiert) und so dachte ich, naja, die Zeit heilt halt alle Wunden. Da es mir ab März 2008 ständig besser ging, haben mein Mann und ich beschlossen, dass wir es mit einem Geschwisterchen für Christine probieren wollten. Und oh Wunder, nach langem erfolglosen probieren, hab ich Ostern dieses Jahres auch tatsächlich nen positiven Schwangerschaftstest in den Händen gehalten. Abgesehen von Übelkeit, Sodbrennen und Dauermüdigkeit ging es mir in der Schwangerschaft auch recht gut, nur wenn ich mit meiner Therapeutin (zu der ich um mein schlechtes Gewissen zu verdrängen nach wie vor gegangen bin) über das Thema Geburt, Stillen etc. sprach, kam alles wieder hoch und ich war ein nervliches Wrack. Also hab ich das Thema weitestgehend gemieden und verdrängt, aber jetzt holt mich die Angst ein.
Angst vor der Geburt und was ist, wenn es wieder nicht mit dem Stillen klappt - ich sehe mich schon wieder die ganze Abwärtsspirale runterrutschen. Mit dem einzigen Unterschied, dass mich diesmal keine 10 Pferde mehr in ne Klinik bekommen - hat ausser, dass ich mir damals nicht das Leben genommen habe, um Platz für ne bessere Mama zu machen, eh nix gebracht. Und jetzt weiss ich, dass unsere Grosse ihre Mama liebt, schon ihretwegen kann ich mich jetzt nicht mehr aus dem Leben verabschieden.
In guten Momenten, die bis vor ca. 4 Wochen noch überwogen haben, denke ich, ich bin diesmal viel besser vorbereitet, weiss dass ich keine PDA mehr will und auch nicht mehr in die Wanne und dass ich diesmal eine ganz liebe Nachsorgehebamme habe, die mit drauf achtet, dass ich beim Stillen alles richtig mache. Aber je näher der Termin rückt, desto mehr nimmt die Angst überhand, dass ich wieder versage und alles falsch mache, was man nur falsch machen kann. Die alte Verdrängungstaktik funktioniert einfach nur noch selten, und ich fürchte, wenn ich den kleinen Wurm erst auf dem Arm habe, wird sie schon gar nicht mehr funktionieren.
Morgen hab ich theoretisch Termin, aber an Termine halten sich die Kinder ja eh nie, und irgendwie hoffe ich, dass er noch ein paar Tage länger im Bauch bleibt - ewig geht natürlich auch nicht und irgendwo keimt ja doch noch ein kleiner Funke Hoffnung in mir, dass diesmal alles viel, viel besser läuft.......... Vielleicht hat hier ja die eine oder andere ein paar Daumen für mich übrig - wäre lieb.
Liebe Grüsse und sorry fürs zutexten, ist doch ganz schön lang geworden
Sanne