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Rückfall
Verfasst: 22:12:2009 8:33
von Dora
Hallo Ihr Lieben,
ich hätte nicht gedacht, dass ich dass mal wieder schreiben muß:-((
Ich hab nach 3 Jahren einen Rückfall. Z. G. noch nicht so schlimm wie beim letzten Mal, aber schlimm genug. Das komische ist diesmal jedoch, dass ich so gut wie überhaupt keine Panik habe

Ich war gestern morgen bei meinem Psychiater und hab ihm die ganze Sache geschildert. Das ich wieder etwas zuviel Stress gehabt habe,die letzten Wochen und das mein Vater und sein Bruder ein Burn Out haben. Er hat jetzt festgestellt, bzw. vermutet, dass es eine genetisch bedingte Stoffwechselkrankheit ist und dass ich noch so viel Therapien und Entspannungstechniken machen kann, es würde immer wieder kommen. Er hat mir jetzt Citalopram aufgeschrieben erstmal 10 mg und dann auf 20 mg erhöhen. Es kann sein, dass ich dieses AD sehr, sehr lange nehmen muss. Aber es war gestern so ein tolles Gespräch und er hat mir sogar Mut gemacht, dass ich vielleicht irgendwann durch die AD´s so stabil bin, dass ich nochmal ein Kind bekommen kann. Diese Medikament wäre dafür sehr geeignet. Nach diesem Gespräch habe ich so geweint, nicht, weil ich traurig war, nein, es war irgendwie wie eine Erlösung. Ich hab überhaupt kein Problem damit, ewig dieses AD zu nehmen, hauptsache es geht mir endlich, konstant" gut.
Wer kennt dieses AD? Ich habe beim letzten Mal Fluoxetin genommen.
Ich hab gestern die erste genommen und außer, dass ich das Gefühl hätte, einen Schwamm im Mund zu haben und das mir etwas übel ist, geht es eigentlich. Jetzt heißt es abwarten. Ist natürlich nicht einfach über die Feiertage:-)
Liebe Grüße Dora
Verfasst: 22:12:2009 8:49
von claudia
Hallo Dora,
ich nehme das Citalopram z.Zt. auch(seit Juli 2008) mit 20 mg morgens.Es bekommt mir sehr gut,einschleichen war eigentlich ohne NW .Es hat nach einer schweren Depri-Phase im Frühjahr endlos gefühlt gedauert,bis es angeschlagen hat,aber seitdem geht es mir wirklich gut.
Ich hatte das Citalopram schon mal 2004/2005 genommen,auch da half es mir gut.
Weil ich jetzt im Frühjahr aber vor der Depri auch noch eine manische Phase hatte und kurze Zeit davor begann mit einer Depri-Phase mein ganzer neuerlicher Leidensweg,habe ich jetzt die Diagnose"bipolare Störung" bekommen.
Das bedeutet in etwa,das sich in meinem weiteren Lebensweg manische und depressive Phasen abwechseln können.Mit Medis ,die ich auch für den Rest meines Lebens nehmen werde(aktuell eben das AD,ein Antipsychotikum und ein Stimmungsstabilisator)und Gesprächstherapie kann ich versuchen dagegenzusteuern.
Die Ärzte machen mir Mut,das die Krankheit so gut im Griff zu behalten ist.
Außerdem habe ich gerade ein gutes Selbsthilfe-Buch zu dem Thema in die Finger bekommen,mit dessen Hilfe ich mir gerade aktuell einen Überblick über die verschieden Phasen in meinem Leben verschafft habe.Jetzt geht´s weiter mit Symptomen erkennen und herausarbeiten,damit man evtl.Frühwarnsymptome an sich erkennen kann.
Dadurch fühle ich mich der Krankheit nicht mehr so ausgeliefert.
Ich denke,das Du und der Arzt Recht habt und es sinnvoll ist,das Du die Medis weiter nimmst.
Ich habe meine Medis zwischendurch immer mal wieder abgesetz,weil ich dachte,ich käme ohne zurecht und bin dann nach einigen Jahren immer wieder durch verschiedene Umstände in einen Rückfall geschlittert.
Liebe Grüße,Claudia
Verfasst: 22:12:2009 9:07
von ubure
Hallo Dora,
Citalopram nehmen sehr viele Menschen, eben weil es recht NW-arm ist und sehr gut wirkt. ich selber nehme es auch (übrigens auch schon seit 2003, in unterschiedlich hohen Dosierungen, mal mehr, mal weniger und zusammen mit einem NARI).
Es ist sehr gut, wie Du Deine Situation siehst - das wird Dir helfen, schnell von evtl. Tiefs unabhängig Dein Leben zu beurteilen und somit immer stärker zu werden. Rückschläge gibt es, immer wieder und für alle Menschen. Wichtig ist nur, dass man wieder aufsteht, sich erhohlt und etwas mitnimmt aus der Krise.
Es ist auch unwesentlich, ob man lebenslang ein Medikament nimmt oder nicht - das macht nicht aus, ob ein Leben qualitativ besser ist oder nicht (gesundheitlich qualitativ mit Sicherheit, aber nicht, wie man ein Leben von außen beurteilt).
Weiter so!
LG,
Inez
Hi
Verfasst: 22:12:2009 12:48
von laraben
Hi Dora!
Ich habe ja noch nicht so viel Erfahrung, aber ich glaube auch das du immer noch auf dem richtigen Weg bist.
Drücke dir die Daumen das die Tabletten helfen
LG laraben
Rückfall
Verfasst: 22:12:2009 21:39
von Dora
Hallo Ihr Lieben,
vielen, vielen Dank für Eure Antworten. Es ist immer wieder
aufbauend, in solchen Situationen mit Gleichgesinnten darüber zu reden bzw. schreiben.
Ich hab heute Tag 2 mit den "neuen" Medis überstanden und es ist nichts passiert. Ich gebe zu, ich warte regelrecht auf die NW, weil es mir beim letzten Mal mit Fluoxetin die ersten Tage so richtig beschissen ging.
Im Beipackzettel steht aber auch geschrieben, dass die NW bei einer Panikstörung heftiger sind und die hab ich diesmal ja zum Glück nicht.
Komisch ist aber diesmal, dass ich morgen total down bin ab morgens 6 Uhr überhaupt nicht mehr schlafen kann und ab ca. 14 Uhr ein Schalter umgelegt wird und ich bin wieder die Alte. Ich freu mich jetzt schon wieder darauf, endlich wieder morgen bis um 9 (wenn der Kleine mich läßt) ruhig im meinem Bett zu kuscheln.
Habt ihr wg. dieser morgendlichen Ruhelosigkeit (ich kann es nicht genau beschreiben) ein paar Tipps für mich.
Liebe Grüße und DANKE
Hallo
Verfasst: 23:12:2009 1:10
von laraben
Hallo Dora!
Ist bei mir ähnlich, morgens so bis 14 oder 15 Uhr gehts nicht gut und dann wirds auf einmal besser. Würde mich auch über Tipps freuen!
LG Laraben
Verfasst: 23:12:2009 23:16
von Elisabeth11
Hallo!
Da seid ihr wohl auch Opfer des berühmten Morgentiefs...so wie ich. Bei mir läuft es genau wie bei euch von den Zeiten her, also an meinen schlechten Tagen. Nur, ich finde, das hat ja schon auch was Positives, dass man davon ausgehen kann, dass man zumindest einen Teil des Tages gut finden wird...
Den Morgen versuch ich schnell hinter mich zu bringen, wenn er schlecht ist. Viel ablenken, telefonieren, rausgehen...
Lg e
Rückfall
Verfasst: 24:12:2009 15:04
von Dora
Dieses Morgentief ist schon schrecklich. Ich freue mich eigentlich immer abends auf mein Bett, momentan jedoch nicht, da es mir schon vor dem nächsten Morgen graut :-(( Durch diese "bösen" Gedanken verstärkt sich das Tief natürlich enorm. Aber Elisabeth, Du hast Recht, es ist schon beruhigend, wenn man weißt, die andere Tageshälfte wird besser.
Heute habe ich die 4. Tablette genommen und es ging mir komischerweise schon besser. Mein Fluoxetin hat damals auch schon nach 7 Tagen eine leicht Wirkung gezeigt, aber dieses wäre ja ziemlich früh, oder?? Ich schätze mal eher, ich bin einfach beruhigt, dass ich diesmal nicht so dolle NW habe und vorallem ist es ja glücklicherweise "nur" eine leichte Depression. Ich hoffe nur, dass ich die Weihnachtstage einigermaßen gut überstehe.
Ich wünsche Euch schöne, besinnliche Weihnachten.
Verfasst: 25:12:2009 10:05
von Elisabeth11
Liebe Dora!
Ich habe ja auch nur eine "leichte" Depri...das reicht mir vollkommen! Es ist ein seeehr gutes Zeichen, schon so früh was zu spüren von den Medis, d.h. du sprichst gut an drauf...
Frohe Feiertage!
e
Verfasst: 29:12:2009 8:49
von claudia
Liebe Dora,
Weihnachtsfeiertage mit Citalopram gut überstanden?
Schreib mal,Gruß,Claudia
Rückfall
Verfasst: 29:12:2009 17:13
von Dora
Hi,
ich hab heute Tablette Nr. 9 eingenommen und ich muss sagen, ich bin positiv überrascht. Ich hatte zwar ein paar NW, aber alles im Rahmen.
Bin nun seit Sonntag auf 20 mg und es geht jeden Tag bergauf.
Ich hatte ja glücklicherweise "nur" eine leichte Depri-Verstimmung und daher habe ich auch schon, komischerweise, nach 4 Tagen eine Besserung bemerkt. Ich weiß nicht, ob es an den Tabletten lag, oder daran, dass ich einfach froh bin, dass die Odysee jetzt "hoffentlich" endlich ein Ende hat und ich mit einer laaaangfristigen Tabletteneinnahme ohne großartige Beschwerden leben kann.

)
Ich wünsche Euch einen guten Rutsch ins Neue Jahr
LG Dora
Rückfall
Verfasst: 29:12:2009 17:48
von Dora
...ich nochmal...
Wie hat sich Citalopram auf Euren Schlaf ausgwirkt??
Im Moment herrscht bei mir Chaos. Ich schlaf zwar sehr schnell
ein, dank meiner PME, wache aber immer wieder nachts auf, muss zur
Toilette, höre jeden einzelnen Atemzug von meinem Mann und das macht mich wahnsinnig.
LG Dora