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Immer noch wütend wegen unterlassener Hilfe
Verfasst: 12:01:2010 14:30
von Feebie
Hallo Leute,
ich merke das ich immer noch damit hadere das ich damals keine Hilfe erhalten habe. Erst als es ganz schlimm war, und ich kurz vorm Suizid stand, da habe ich selbst die Notbremse gezogen.
Seltsam das man so weit am Boden dann doch noch die Energie aufbringt Hilfe zu organisieren.
Aber das war 1 Jahr und 3 Monate nach der Geburt.
Was ist mit der ganzen Zeit davor???
Warum nur hat niemand etwas gemerkt?
Ich bin einfach wütend und traurig das ich damit so lange allein gelassen wurde. Woran lag es? War es mir wirklich nicht anzumerken? Oder hat man einfach weggeguckt?
Es hätte doch so viele Hilfsangebote gegeben, warum erfährt man erst von all dem, wenn es zu spät ist?
Ich weiß ich kann es nicht mehr rückgängig machen, und ändern auch nicht, aber es fällt mir schwer loszulassen. Die Trauer über die "verlorene Zeit" konnte ich inzwischen akzeptieren, aber diese "Nicht-Hilfe" kommt immer mal wieder hoch.
Sorry, immer das gleiche, aber ich muße das mal wieder loswerden.
LG,
Feebie
Verfasst: 12:01:2010 14:54
von Vicky
Hallo Feebie,
das kann ich gut verstehen!
Da sind wir an den gleichen Themen (lies mal das Thema "Verwirrt").
Du scheinst einen Schritt weiter zu sein, denn mir wird erst jetzt richtig bewußt, was ich verpaßt habe und natürlich auch im Folgenden die Frage: Hätte mir nicht effektiver geholfen werden können und dann die Frage "Warum wurde mir nicht effektiver geholfen.
Es gibt Erklärungen und auch Du wirst sie finden.
Ich für mich bin jede einzelne Person durchgegangen und habe auch mit sogut wie allen darüber gesprochen!!!
Kann ich Dir nur empfehlen, denn ich habe bezüglich meiner Freunde meinen Frieden damit geschlossen!
Das ist sehr wichtig.
Die Frage ist eher, warum ich nicht medikamentös behandelt wurde, wo ich 5 Wochen nach der Geburt für insgesamt 6 Wochen in der ersten Klinik war!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Warum mußten weitere Monate vergehen und ich schließlich erneut in ein KRankenhaus für wieder 6 Wochen bis ich endlich ausreichend behandelt wurde????
Hast Du schon mal mit Angehörigen und Freunden gesprochen?
Deine Wut kann ich echt sehr sehr gut nachvollziehen.
Vicky
Verfasst: 12:01:2010 21:12
von Elisabeth11
Hallo!
Dazu hab ich eine Theorie: erstens glaub ich, dass wir, die wir eine PPD bekommen haben, sehr oft früher immer die ganz tollen und perfekten waren, denen alles gelingt. D.h. natürlich auch, wir konnten früher schon ganz gut "schauspielern" und haben das auch jetzt wieder getan - wie immer perfekt.
Zweitens muss man glaub ich, um eine Depression zu bemerken, auch genau hinschauen und überhaupt Ahnung haben davon, dass es das gibt. Ich glaube, uns sind die Leute eher begegnet mit der Erwartung, dass wir halt wie immer toll sind und dass wir jetzt mit Kind noch toller und glücklicher sind - und schwupps- sehen wir für sie auch so aus. Man sieht halt auch nur das, was man sehen will und dass eine frischgebackene Mutter eines gesunden Kindes nicht glücklich ist - wer will das schon sehen?
Naja, muss nicht sein, dass das so stimmt, aber ich denke, dass das zumindest einen Teil erklärt. Dennoch bin ich auch oft wütend, z.B. auf meine Hausärztin, die mir homöopath. Komplexmittel gegeben hat, als ich heulend vor ihr saß und meinte, ich soll wieder arbeiten gehen, Freundinnen von ihr, hätten auch wieder arbeiten gehen müssen, die hätten das Kind "sonst am liebsten aus dem Fenster geworfen. das ist ganz normal" (O-Ton!!!!) Also eher auf die Fachleute bin ich so wütend, dass einen da keiner von Anfang an ernst nimmt.
Ich glaube, wenn man immer so selbstständig ist, wie ich es von mir weiß und es euch unterstelle, dann ist die Kehrseite der Medaille leider die, dass man diese Rolle gepachtet hat und sich immer selber aus dem Dreck ziehen darf. Manchmal wärs halt schön, ein bissi was von der Verantwortung abgeben zu können, zu wissen, dass jmd anderem genausoviel liegt an der Genesung wie einem selbst. Zumindest ich sehne mich da sehr danach.
Lg E
Verfasst: 13:01:2010 10:22
von Astrid
Hallo Feebie,
der Gedanke hat mich auch ganz lange verfolgt. Bei mir hat man die PPD auch erst nach 10 Monaten Leidens erkannt. Und ich habe nicht nur meinen Frauenarzt und meine Hebamme damals darauf angesprochen. Schon im Krankenhaus nach der Entbindung hätten die Stationsschwestern merken können (müssen??), was mit mir los war. Ich verstehe es immer noch nicht. Aber ich habe gemerkt, nach versuchten Gesprächen mit den sogenannten "Fachleuten", dass mein Frauenarzt und auch meine Hebamme damit einfach überfordert waren. Die Zuständigkeit sahen sie dann in der Psychiatrie, Psychotherapie. Nur dass sie es sind, mit denen man nach der Geburt eines Kindes eben am meisten zu tun hat, und nicht mit einem Therapeuten, das habe ich ihnen erst mal sagen müssen. Sie hatten für mich weder einen Rat noch einen Ansprechpartner, an den ich mich hätte wenden können. Das hat mich entsetzt. Ich habe bei beiden meine Adresse und Daten hinterlassen, falls nochmal eine Frau in so eine Situation kommt, aber ich denke auch das war für den A..., da ich nicht glaube, dass bei ihnen ein wirkliches Interesse daran besteht sich mit PPD auseinanderzusetzen.
Mich macht das auch traurig und wütend und ich wünschte, ich könnte mehr Verstand und Mitgefühl in diese Menschen bekommen, dass sie demnächst wachsamer/ aufmerksamer gegenüber ihren Patientinnen sind.
Ganz liebe Grüße von Astrid
Verfasst: 13:01:2010 18:27
von Feebie
Hallo ihr Lieben,
genauso geht es mir auch. Ich denke, warum haben die im Krankenhaus nicht gemerkt, das bei mir zu wenig Freude vorhanden war. Natürlich sind die alle unterbesetzt und überfordert, aber ich denke irgendeine hätte doch dabei sein müssen die merkt das mit mir etwas nicht stimmt. Ich hatte Angst vor meinem Kind, ich habe ihn freiwillig Nachts abgegeben (während gesunde Mütter ihre Kinder gar nicht mehr abgeben wollten) und ich habe nie gelächelt, viel geweint und wollte nicht nach Hause.
Danach habe ich meiner Nachsorgehebamme jedesmal etwas vorgeheult wenn sie kam. Die abstrusesten Gedanken habe ich ihr sogar mitgeteilt und sie hat sich auch alles angehört, aber mir keinen Rat gegeben. Alles als normal hingestellt und ich dachte immer, wenn das normal wäre, würde nie mehr eine Mutter mehr als ein Kind bekommen.
Und dann habe ich es bei meiner Frauenärztin versucht, aber die war nach der Geburt gleich wieder wie ausgewechselt. So nach dem Motto das Kind ist doch jetzt da, sein sie also glücklich das alle gesund sind. Und der Rest wird schon wieder...
Beim Rückbildungskurs bin ich dann irgendwann bei den Entspannungsübungen einfach zusammen geklappt. Die Hebamme hat uns am Ende der Stunde immer auf Gedankenreisen geschickt. Auf hohe Berge, in tiefgrüne Wälder etc. Da war so viel Ruhe und Weite in dem Moment, das ich einfach wünschte, ich wäre tot, denn so stellte ich mir in dem Moment den Tod vor. Ruhe und Entspannung, keine Verantwortung mehr, keine Sorgen um dieses winzige Würmchen mehr.
Sie war dann die erste und einzige die mir einen Flyer von Schatten & Licht in die Hand gedrückt hatte, aber für mehr reichte ihre Zeit einfach nicht. Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht mehr, was ich damit gemacht habe. Keine Ahnung ob ich damals schon hier auf die Seite geguckt habe?! Jedenfalls endete der Kurs dann und der Flyer verschwand in der Schublade und ich machte in meinem Trott weiter.
Ein GANZES Jahr später habe ich dann meinen absoluten Tiefpunkt erreicht und mich schluchzend zu meinem Hausarzt begeben und gesagt, ich gehe nicht eher weg, ehe etwas mit mir passiert. Ich hatte Angst vor mir selbst, bzw. ich war da nicht mehr ich selbst.
Und erst dann gab es Hilfe, aber auch nur in Form einer Überweisung zur Psychotherapie und eines Medikaments. Ansonsten wird man wieder in die Welt entlassen und muss trotzdem zusehen, wie man alleine klar kommt, einen Therapieplatz ergattert etc.
Wenn ich bedenke, wieviel Energie nötig ist, um eine Haushaltshilfe zu beantragen, frage ich mich wie das eine Mutter mitten in der akuten Phase der PPD schaffen soll?!
Mein Mann hat mir auf meine Frage, ob er nichts gemerkt hat klipp und klar gesagt, das er nur bemerkt hat, das ich mehr weine, aber er dachte, das läge an den Hormonen. Außerdem hatte er zu dem Zeitpunkt der Geburt ein Haus für uns gekauft und es standen in den ersten Lebensmonaten von unserem Sohn auch parallel 8 Monate (!)Renovierungsphase an. Ich hatte also kaum Unterstützung im Haushalt, oder bei der Versorgung des Babys. Eher im Gegenteil, ich mußte meinem Mann noch den Rücken frei halten, damit er jede freie Minute an dem Haus arbeiten konnte. Wir waren somit nur am Sonntag eine "Familie" und da waren wir einfach alle im Eimer und wollten gar nichts mehr.
Tja, und mehr Leute waren hier nicht. Meine Familie wohnt nicht in meiner Nähe, Freunde habe ich hier nur ganz oberflächliche gefunden, die kennen mich nicht gut genug, um mir etwas anzumerken. Außerdem hatten sich nach der Geburt auch erstmal ALLE zurück gezogen, einschließlich der Familie meines Mannes. Statt Hilfe anzubieten hat man gewartet, das ich darum bitte...
Ihr wißt alle, das es so aber nicht funktioniert. Wir glauben ja selbst keine guten Mütter zu sein, wie kann man da um Hilfe bitten und es zugeben. etc. Die ganze Spirale kennen wir ja alle auswendig.
Aber haben wir wirklich alle unseren Perfektionismus auch in den Schein einer glücklichen Mutter gesteckt, damit alle Welt glaubt, es sei alles in Ordnung? Ich weiß es nicht mehr!
Wie verschroben ist unsere Gesellschaft eigentlich? Warum kann man nicht einfach sagen, das es einem schlecht geht?
So, nun ist das hier ganz schön in eine Moralpredigt geschliddert, das wollte ich nicht. Es beschäftigt mich nur so sehr, weil ich denke, irgendjemand in der Nähe (wenigstens die Fachleute) sollten doch schon mal davon gehört haben und mehr nachhaken.
Ich bin einfach enttäuscht!
Liebe Grüße,
Feebie
Verfasst: 13:01:2010 20:18
von Leuchtkäfer
Hallo Feebie,
na, da ist ja einiges aus Dir herausgekommen, das mußte wohl mal sein, gut so! Eine Sache noch, die ich zu bedenken geben will: Du weißt wirklich nicht, wie Du auf die anderen gewirkt hast, oder hat Dir das mall jemand klar gesagt?
Ich habe meine Hebamme gefragt und sie ist eine erfahrene sehr einfühlame Frau und sie hat gesagt, sie hätte gar nichts gemerkt. Ich für meinen Teil habe gedacht JEDER, mit dem ich auch nur ein Wort wechsel weiß gleich alles und sieht und bemerkt wie schlecht es mir geht.
Nein, das war nicht so! Klar darfst Du enttäuscht und wütend sein über diese Zeit, ich hadere da auch sehr mit.
Eines habe ich aber gelernt: Ich muß meine Bedürfnisse, Sorgen und Ängste ausdrücken, sonst merkt es keiner, ich muß, wenn ich Hilfe möchte so wie hier in diesem Forum auch im täglichen Leben die Maske fallen lassen, wenn ich möchte, daß jemand mich so sieht, wie ich mich fühle.
Das ist eine verdammt harte Lektion, aber wer weiß, was noch für Situationen im Leben kommen, wo ich das brauchen kann.
Liebe Grüße von Leuchtkäfer
Verfasst: 15:01:2010 22:05
von Deria
Liebe Feebie,
ich habe dich gelesen und ich musste erst mal schlucken.
Ich fühlte mich sofort angesprochen und bekam ganz doll Herzklopfen, weil ich dachte: oh je, auch ich habe nichts gemerkt.
Wir haben nie darüber gesprochen und du hast mich auch nie gefragt...
Als der Kleine geboren wurde, war ich wohl die Erste aus unserer Familie, die du angerufen hast. Ich habe mich so gefreut, so sehr...für dich und für euch. Denn soweit ich mich erinnere, war "das schwanger werden" für dich/euch fast abgehakt. Und dann passierte es doch, wie so oft, wenn man nicht immer dran denkt.
Du weißt sicherlich noch, wie ich reagiert habe, als du mir erzählt hast, auch wieder als eine der Ersten in unserer Familie.
Ich habe mich so gefreut, weil ich einfach..einfach dachte: ja, sie hat es sich gewünscht, beide haben es sich gewünscht (ist es das, was dich auch so hadern läßt, das dieser Wunsch nicht in Erfüllung gehen wollte und dann, als keiner mehr damit rechnet, dann doch passierte? Ich meine, man richtet sich doch irgendwann danach!)..und nun sollte es so sein.
Wir haben telefoniert, viel und du hast mich teilhaben lassen an deiner Schwangerschaft. Oft hast du geweint am Telefon und ich war traurig darüber, das ich soweit weg war. Das ich mich nicht einfach ins Auto setzen konnte und kommen konnte. Meine Ängste bezüglich Auto und Autobahnen sind auch schrecklich..
So war ich aus der Ferne immer bei dir. Oft.
War der Kleine schon geboren, als ich dir das Kissen schickte, mit meinem Parfüm? Damit du daran riechen kannst, wenn es dir nicht gut geht?
Ich habe das schon gemerkt. Ein bißchen. Du hast immer abgewunken, alles okay. Niemals habe ich mitbekommen, das es so schlimm war.
Ein paar Wochen nach seiner Geburt kam ich mit L. zu euch, ich glaube, es war zwei Wochen alt. Du sahst schlecht aus, aber, die Geburt war ja auch nicht prall. Mit den ganzen Schmerzen und Verletzungen.
Es schien alles gut.
Es schien. Wir lachten und sprachen und wir waren alles so stolz.
Auf dich, auf euch, den Kleinen.
Als wir dann wieder fahren mussten, da blinkte ein kurzes Stück "Hilfe" in Form von Tränen in deinen Augen auf. Du hast geweint und es tat mir so leid.
Ich habe versucht dich zu trösten und wusste doch: ich kann es nicht.
Fast 300 Kilometer weit weg, mit eigener Familie und einem Beruf.
Was konnte ich tun?
Ich wusste es nicht besser, mir wurde auch vor den Knopf geknallt: "Seien Sie froh, das Ihr Kind gesund ist...." - so wurde meine Traurigkeit von der FA weggemacht.
Ich wollte dir das nicht so wegmachen.
Ich hatte keine Ahnung.
Und es tut mir unendlich leid für dich.
Ich dachte auch viele Monate: mir steht das nicht zu.
Ich bin nicht deine Mutter (auch wenn ich das gerne gewesen wäre), ich bin "nur" deine Schwester...ich darf nicht.
Komisch, oder?
Ich dachte, es wäre die Aufgabe einer Mutter, alles stehen und liegen zu lassen und dem Kind zu helfen. Auch wenn das Kind selber Mutter geworden ist.
So hielt ich mich zurück, immer dankbar über die Dinge, die du mit mir geteilt hast und teilst.
Mehr konnte ich nicht.
Ich hab dich lieb
Deria
Verfasst: 15:01:2010 22:14
von Leuchtkäfer
Oh Deria,
Dein Beitrag tröstet, obwohl ich nicht Deine Schwester bin. Solche Worte wünsche mir von einem mir nahstehenden Menschen.
Verfasst: 16:01:2010 11:51
von nikky77
Hallo Ihr Lieben,
Feebie ich versteh dich,,,ich hatte jetzt auch mal einen Tag wo ich total wütend war,,,,,hab meinen Freund angemacht und mit meiner Mama gestritten,,,
Ich hatte ja vor der Schwangerschaft schon jahrelang depressionen und Angstzustände,,,,,hab dann die Schwangerschaft ohne Antidepressiva geschafft,,,,,,,, Hatte von vornherein,,,schon Angst an Wochenbettdepression zu erkranken,,,,,
Bekam von einer Hebamme Schatten und Licht aufgeschrieben,,,,,,war vorher schon bei der Psychaterin,,und hab für die Entbindung Notfallmedikamente bekommen,,,,
Nach den Krankenhaus wo ich psychisch schon voll fertig war durfte 3 Tage nicht aufstehen weil mein Blutdruck bei 180/120 lag,,,,,,,(kaum war ich daheim war er wieder normal) ich einen Eisenwert von 6 hatte,,,und 3 mal umkippte als ich endlich aufstehen durfe,,,,,,,,
Hab ich nur so um Hilfe geschrien,,,,,,,,bat meinen Mann darum doch bitte der kleinen mal eine Nacht die Milch aus der Flasche zu geben,,,,,,
Ich hatte zu den Zeitpunkt 5 Tage null geschlafen,,,und die kleine kam alle 1,5 Stunden,,,,,
Ich wurde nur dumm angemacht weil der Haushalt nicht passte,,,,und andere schaffen dass ja auch,,,,
Und sein Kind darf man nicht abgeben, man wollte es ja schliesslich,,,,,
Ich bat meine Mama zu kommen,,,,und sie kam,,,und lud meine Schwiegereltern ein,,,,stellte meine Wohnung auf den Kopf,,,,,sie meinte es nicht bös,,,aber geholfen hat sie mir nicht,,,,
Ich wollte doch nur mal ein paar Stunden Entlastung,,,,
Ich bin heute noch der Meinung wenn mir geholfen worden wäre, wäre ich nie so tief reingeschlittert,,,,,
Ohhh jetzt muss ich aufhören,,,ich werde sofort in diese Zeit zurück gesetzt,,,,wennn die Kleine kam,,,hab ich mich nicht mehr ausgekannt,,,ich wusste nicht mehr wo ich war,,,,alles war fremd,,,,
Aber ich funktionierte,,,,,
Alles hät ich für einen Tag Ruhe gegeben,,,
Du siehst du bist mit deiner Trauer nicht allein
Liebe Grüsse
Nicki
Verfasst: 16:01:2010 22:00
von Feebie
Liebe Deria,
(ihr anderen müsst kurz entschuldigen das ich hier Deria direkt anspreche)
ich habe geweint als ich deinen Beitrag gelesen habe. Nicht weil ich so wahnsinnig traurig wurde (ja auch), aber gleichzeitig war ich einfach froh.
Es tut einfach unheimlich gut plötzlich zu hören, das doch jemand etwas bemerkt hat. Weißt du, es scheint mir gar nicht darum zu gehen das mir niemand geholfen hat (das habe ich erst beim Lesen deines Beitrags bemerkt), sondern es geht mir einfach darum, das ich schon das Gefühl hatte, schizophren zu sein. Dinge falsch wahrgenommen zu haben. Wenn alle nur "sahen" das ich glücklich war, dann war ich es wohl auch, oder nicht? Oder doch?
Es tut so gut plötzlich zu lesen, das doch jemand etwas gesehen und bemerkt hat. Ob geholfen, reagiert, oder nicht, spielt dabei jetzt gar keine Rolle mehr. Es tut gut das du sagst, das du etwas bemerkt hast, das da Tränen bei mir waren. Deine Erinnerungen helfen mir zu spüren, das da wirklich etwas nicht in Ordnung war.
Weißt du, meine Therapeutin stellte einmal fest, das ich mir einen Zeugen für diese Zeit wünsche. Jemand der es mit mir erlebt hat. Aber da war niemand. Selbst mein Mann sagt, er hat nichts bemerkt. Und nun kommst du hier mit den Worten, die ich so sehr gebraucht habe!!!
Jemand der sagt, das es schlimm war, aber man auch nichts tun konnte. Und natürlich weiß ein Laie nicht, was da eigentlich passiert, ich habe es ja selbst nicht gewußt.
Ich bin einfach froh zu wissen, das es jetzt meinen Zeugen gibt. Ich war also doch krank und unsagbar unglücklich, ich habe mir das nicht alles nur eingebildet.
Das tut gut, es ist wie das Streicheln über die Stirn eines kleinen Kindes.
Und jetzt gehe ich schlafen und fühle mich einfach von dir zugedeckt...
Danke liebes liebes Schwesterherz!
Du bedeutest mir sehr viel!
Kuss
Feebie
Verfasst: 17:01:2010 12:35
von Deria
Liebe Feebie,
ich sitze hier und flenne, weil ich mir der Tragweite bewußt bin.
Und weißt du, vll. ist deswegen unsere Geschwisterliebe so groß
geworden. Wenn ich rückblickend denken und fühlen kann, dann ist da
das, was du beschreibst.
Ich fühle mich oft als die Große, die dich trösten möchte, immer und immer wieder...
Das tue ich auch gerne und dieses zugedeckt fühlen, ja, ich mach' das mal, wenn ich da bin, erinnere mich dran, ich finde es so wichtig, zu fühlen, wie es hätte sein können. Das macht meine Thera oft in der Therapie, das sie mir die Nähe gibt und mir zeigt: SO hätte es sein können.
Ich hab dich sooo doll lieb, einmal zum Mond und wieder zurück.
Ganz liebe Grüße
Deria