Hallo mici,Leuchtkäfer,smaugerl und Kati! Es tut wirklich gut,sich so gut verstanden zu fühlen.Und ich hätte nie gedacht,dass ich nicht die einzige bin,die diese Dinge durchmacht.Ich danke euch für eure offenen Arme!!!! Also noch mal ganz in Ruhe:Ich wollte seit meinem 12. Lebensjahr Mutter werden.Eine gescheiterte Ehe habe ich hinter mir,zum Glück kinderlos.Vor 3 Jahren traf ich meinen Mann und es hat so super zusammen gepasst: wir liebten uns so wahnsinnig und Heirat und Kinder wollten wir beide auch schon immer!Bevor unser Sohn entstand haben wir auf die Verhütung nicht mehr so geachtet....es darauf angelegt,dass ich schwanger werde!Aber dass es tatsächlich klappt,hat uns echt überrascht,positiv gemeint!Wir waren überglücklich und unsere Familien auch.Vor allem ich wollte,dass wir vor der Geburt noch heiraten,was ihm auch recht war.1 Tag nach der Hochzeit musste ich ins Krankenhaus,weil das CTG sehr schlecht war und ich Panik bekam.Ich blieb ein paar Tage und es hieß immer wieder,die Wehen müssten eingeleitet werden,um zu sehen,ob der Kleine bereit wäre,dann hieß es wieder abwarten.Zum Glück haben wir gewartet!Mein Sohn war dann sehr pünktlich,die Wehen setzten am errechneten ET ein und er kam dann 1 Tag später zur Welt.Vor der Geburt hatte ich wahnsinnige Angst,machte mir aber sehr wenig Gedanken darüber.Ich wollte auf jeden Fall eine Wassergeburt.Leider waren die Schmerzen dann so groß,dass ich eine PDA legen lassen musste,was ich eigentlich vorher ausgeschlossen hatte.Na gut,die musste dann eben sein.Anscheinend war meine Hebamme so müde,dass sie mir nicht mal mehr richtig helfen konnte.Meine Mutter sagte mir in der Pressphase,ich solle doch die Beine mal anziehen,was ja eigentlich Aufgabe einer Hebamme ist!Eigentlich wollte ich meine Mutter gar nicht dabei haben,aber als es losging schickte ich sie nicht raus und war sehr froh,dass sie da war!Mein Mann war auch dabei und er war sehr tapfer!Unter der PDA waren die Schmerzen nicht mehr sehr stark,aber als mein kleiner dann da war und sie den Dammschnitt nähten,tat das wieder unglaublich weh.Aber keiner kam auf die Idee,zu fragen,ob sie noch Schmerzmittel geben sollten.Ich fühlte mich irgendwie misshandelt!Die Hebamme legte meinen Sohn noch keine Minute an und riss ihn dann wieder weg!Die Tage im Krankenhaus waren auch schlimm!Die Hebamme kriegte es nicht auf die Reihe,mir das Stillen beizubringen und fragte am ersten Tag,ob ich abstillen wolle.Das wollte ich aber auf gar keinen Fall und bekam dann eine Milchpumpe.Das klappte.Als mein Süßer oft schrie,wohl weil ja das Stillen nicht klappte,gab mir eine Schwester einen Schnuller zur Beruhigung.Für mich stand vorher aber fest,ich brauche keinen Schnuller.Aber fertig,wie man am Tag nach einer Entbindung halt ist,gab ich ihm das Ding.Und jetzt hat er ihn immer noch.Ich hab mir zwar eingeredet,es wäre dann eben ok,wenn er ihn brauchte,aber das war wieder etwas,was ich so nicht wollte!Weil er fast nicht trinken konnte und zuviel Gewicht verlor bekam er die nächsten Tage HA-Nahrung und ich begann Milch abzupumpen.Als wir nach 4 Tagen nach Hause durften fing der ganze Mist erst richtig an.Ich holte eine Milchpumpe aus der Apotheke und fing an mich damit abzufinden.Dann ging meine Hebamme in Urlaub (schon wieder,denn sie hatte kurz vor der Geburt auch Urlaub.Wenn ich das vorher gewusst hätte,hätte ich evtl. ne andere genommen!)Die Vertretung hat mir dann den Tip mit Stillhütchen gegeben und seither stille ich voll!Ich bin extrem sauer auf diese Frau,weil sie mir in meinen Augen alles kaputt gemacht hat:sie hätte mir bei der Geburt besser helfen müssen und vor allem beim Stillen.Die Ersten Wochen zu Hause waren furchtbar.Die paar Tage nach der Geburt hatte meine Mutter noch Urlaub und half mir,wo es ging.Dann ging sie wieder arbeiten und ich hatte große Angst,mit meinem Kind allein zu bleiben.Kochen und sauber machen konnte ich gar nicht mehr,weil ich Angst hatte,mein Kind auch nur ne Minute allein zu lassen,ich redete mir ein,er würde sich verlassen fühlen und mich hassen,wenn ich das tue.Es wurde auch immer kälter zwischen meinem Mann und mir.Das fing schon vor der Hochzeit an.Ich war davor so nervös und fragte mich dauernd,ob es richtig wäre,nochmal zu heiraten (vielleicht waren es auch nur die "kalten Füße").In den ersten Wochen schrie mein Sohn sehr viel und ich fragte mich ständig,was ich falsch machen würde.Ich war immer unsicher.Zunächst war ich oft fast schon abwesend,wenn er schrie,aber ich versorgte ihn gut.Irgendwann ist es dann in Wut umgeschlagen und ich schrie ihn auch schon mal an,wenn er sich gar nicht beruhigte.Ich hatte ständig das Gefühl,eine schlechte Mutter zu sein und dass er eine bessere verdiene.Ich entschuldigte mich sogar mal bei ihm,dass ich ihn geboren habe und ihm damit so großes Leid angetan habe.Ich übertrug mein Leiden auf ihn!Ich habe auch sehr oft das Gefühl,dass er lieber bei meiner Mutter,als bei mir ist.Er wirkt zufriedener und weint seltener und vor allem lacht er mehr mit ihr.Sie sagt ihm immer,was für eine liebe Mama er doch hätte und bestärkt mich,ich würde alles richtig machen,aber da bin ich mir einfach nicht sicher.Mein Mann beschäftigte sich zunächst fast gar nicht mit ihm,redete fast nichts mit ihm.Erst seit er lächelt und etwas aktiver ist,hat er angefangen,mit ihm zu spielen,auch wenn er ihn einfach mal nur auf dem Schoß hat.Dass das auch sehr schwer für ihn ist,kann ich mir vorstellen.Und da ich nie einen Vater hatte,erwarte ich vielleicht auch zuviel von der Vaterrolle meines Mannes.Ich muss sagen,ich habe mich seit der Geburt sehr verändert.Mittlerweile koche ich wieder regelmäßig,nicht zuletzt weil mein Mann unseren Sohn auch mal beaufsichtigt.Das hatte bis dahin nämlich immer meine Mutter übernehmen müssen,was vielleicht auch etwas zwischen diese beiden getreten ist.Sie musste immer aufpassen,damit ich duschen konnte,weil ich wußte,der kleine wird von meinem Mann schreien gelassen.Sein Argument dann:er hört ja nicht auf.Aber jetzt klappt es etwas besser.Trotzdem gibt es zwischen uns außer Begrüßungs-,Verabschiedungs- und Gute-Nacht-Kuss keine Zärtlichkeiten mehr.Verhütung ist auch so ein Problem.Ich will keine Pille nehmen (Cerazette),weil ich die Milch nicht belasten will.Und eine Spirale kommt auch nicht in Frage,weil die eine befruchtete Eizelle im Fall der Fälle abtöten würde.Das ist in meinen Augen Mord und das kann ich nicht tun!Vielleicht ist er deshalb vorsichtiger.Aber immerhin kamen wir doch auf 2 mal Sex in den letzten 5 Monaten.....

Ich habe herausgefunden,dass er sich lieber "mit sich selbst beschäftigt".Und das gefällt mir gar nicht.Immerhin will ich ja wieder ein Liebesleben.Ich fühle mich wegen der Sache richtig gedemütigt! Die Schreiattacken meines Sohnes sind zwar auch weniger geworden,aber ab und an überkommt es ihn noch.Damals schoben wir das auf die Verdauung.Dann haben wir verschiedene Sachen wie Kümmelsalbe und -zäpfchen aufprobiert.Jetzt bin ich der Meinung,es kommt vom wachsen und zahnen tut er glaub ich auch schon.Aber dieses Weinen ist manchmal so unerträglich,dass ich am liebsten weglaufen würde.Jedes Weinen scheint zu sagen:"Du machst was falsch,du bist unfähig!"Es gab Phasen,wo ich mir schon fast gewünscht habe,er wäre nicht geboren,denn dann könnte ich einfach sterben,was jetzt nicht mehr geht,er ist ja da und braucht mich.Vor allem wäre er ja dann mit seinem Vater alleine und der würde das eh nicht schaffen!In den ersten Wochen nach der Geburt hatte ich schlimme Heulattacken,aber nur,wenn niemand dabei war! Am Tag,als ich aus der Klinik kam ging ich erst mal duschen und heulte so laut,dass meine Mutter im Nebenzimmer fragte,was los sei.Ich sagte,es wäre alles ok.Ich bin einfach nicht der Mensch,nicht die Mutter,sie ich mir immer vorgestellt habe.Ich will perfekt sein,eine Charakterschwäche! Auch habe ich es in den letzten 5 Monaten noch nicht geschafft,das Haus alleine mit meinem Kind zu verlassen.Der Gedanke an eine Busfahrt mit dem Kinderwagen lässt mich erschaudern!Ich habe Angst,er könnte nur schreien und ich ihn nicht beruhigen.Ich hatte vor Jahen eine Soziophobie und möglicher weise kommt die gerade wieder.Ich bin seit Jahren nicht mehr bei einer Therapeutin gewesen.Meine letzte verabschiedete mich am letzten Termin mit den Worten:Ich behandele im nächsten Jahr nur noch privat Versicherte.Seitdem hab ich kein Vertrauen mehr zu Therapeuten.Die Tabletten hab ich danach eigenhändig abgesetzt und lange Zeit war das auch ok.Ich will auch gar keine mehr!Ich hätte auch gern mehr Freunde,aber ich schaffe es einfach nicht,Leute kennen zu lernen,ich nenne das immer "Sozialkrüppel".So,das ist meine Geschichte,oder eben ein Teil davon.Liebe Grüße und nochmals herzlichen Dank für euer Ohr! :-D