Bin neu hier-möchte etwas loswerden...
Verfasst: 18:02:2010 22:16
Hallo,
so, jetzt mach ichs endlich...meine Kleine ist gerade eingeschlafen und so ist jetzt ein bisschen Zeit zum Tippen. Ich habe mich hier neu angemeldet und will mich vorstellen: ich bin (fast) 36 Jahre alt, verheiratet und seit dem 01.08.09 Mutter einer kleinen Tochter. Mir geht es derzeit (eigentlich schon längere Zeit) einfach nicht mehr gut. Ich hatte ne problematische Schwangerschaft, Klinikaufenthalte, ständige Panikmache seitens meines Frauenarztes, da würde was nicht stimmen...was sich aber zum Glück nie bewahrheitet hat. Einerseits ja gut, wenn der Arzt gründlich ist, aber so ständige Schwarzmalerei kann einem ganz schön die Nerven ruinieren. Und leider nicht nur dass, ich bekam dann auch echte Schwierigkeiten mich so richtig aufs "Schwangersein" einzustellen. Das richtig paradoxe an der Geschichte ist, dass ich nicht auf normalem Weg schwanger werden konnte, sondern nur mittels ICSI, also noch einer langen und körperlich schlauchenden Kinderwunschbehandlung. Man rechnete uns eigentlich gar keine Chancen aus, da mein Mann auch betroffen ist, und dann klappte das so schnell...Nun gut, jetzt spätestens muss man gratulieren, und am Anfang schien ja auch alles gutzugehen. Wir bemühten uns noch um eine größere Wohnung, zu dieser Zeit wohnten wir in einer recht kleinen, ungünstig geschnittenen Wohnung, die auch noch an einer Hauptstrasse mit 500 Autos die Stunde lag. Solange ich noch arbeitete, machte mich das nicht so fertig, aber nach dem ausgesprochenen Beschäftigungsverbot durch den FA wurde dieser Umstand sehr belastend. Und ab da ging es dann auch los. Wir bekamen Eheprobleme, weil wir irgendwie nicht mehr reden konnten, ich hatte gar nicht mehr das Gefühl, dass sich mein Mann freut. Er hat es halt auch nie gesagt, obwohl er wirklich ein gefühlvoller Mann ist und ich so glücklich bin, ihn getroffen zu haben. Er hat mich zu fast jedem durch den FA angesetzten Doppler begleitet, mich während meiner Krankenhausaufenthalte besucht und mitgelitten. Trotzdem, und ich will wirklich nicht undankbar sein, fehlte irgendetwas.
Unsere Kleine kam dann fast pünktlich im August auf die Welt. Ich empfand die Entbindung an sich in Ordnung und konnte die Kleine (trotz Risikoschwangerschaft) im Wasser entbinden, was ich mir so gewünscht hatte. Ich hatte das Gefühl, die Hebamme hat mir (uns) da mehr zugetraut, als im Mutterpass stand. Und so war es auch ein gesundes Mädchen mit 4110 g !!!!!! Gleich nach der Entbindung war ich aber nicht so "überglücklich", wie man es immer hört, wenn manche Frauen untereinander darüber erzählen. Vielmehr musste ich noch genäht werden und war einfach nur erschöpft. Das Stillen während der Woche Krankenhaus war dermaßen schwierig, die Milch und die Brustwarzen waren okay, aber ich und das Baby fanden irgendwie nicht den Weg, dass es klappte. Sie schrie, bäumte sich weg beim Anlegen und die Schwestern legten sie mir jedesmal an, es klappte gut bis die Tür hinter der Schwester zufiel, dann wehrte sie wieder ab. Ich war total fertig, heute denke ich sie schrie auch so viel, weil sie einfach schrecklichen Hunger hatte. Ich hatte bereits 3 Tage vor der Entbindung nicht mehr geschlafen und die 3 Tage nach der Geburt verbrachte ich mit "angelegtem" Kind im Arm auf dem Lehnstuhl des Klinikzimmers. Ich wollte nur schlafen, schlafen, schlafen...das Baby habe ich immer und immer wieder angeguckt und bei mir gedacht:wie soll das nur werden? Ich war auch traurig, weil mein Mann total ausm Häuschen war, jeden angerufen hat, Bilder gemacht hat-aber zu mir kein persönliches Wort, ich glaube, sowas wie ein "Schatz, wir haben das schönste Kind der Welt-danke!" hat mir gefehlt. Und nochmal: ich will nicht über meinen Mann herziehen, ich finde nur, dass gehört auch dazu, dass sich die Dinge nun so entwickelt haben, wie sie sind. Diese Zweifel, ob alles so okay ist....Daheim dann bin ins totale Loch gerutscht-immer noch die laute, enge Wohnung (die ins Auge gefasste konnten wir doch nicht mieten), ich fühlte mich wie abgeschnitten von allem, mein Mann musste jedoch noch 2 Wochen arbeiten, bis zum Urlaubsbeginn. Stellte mich auf Rat einer befreundeten Sozialarbeiterin und der Hebamme in Wiesloch auf der Mutter-Kind-Station vor, wollte aber damals nicht stationär bleiben und wurde dann von einem Psychiater auf Medikamente eingeschworen. Seroquel und Trevilor. Stillen ging dann natürlich nicht mehr, was heisst Stillen, ich habe jede Stunde abgepumpt, weil die Stillsituation weiterhin nicht klappen wollte. Das war dann auch der nächste Schlag. Dachte mir, so jetzt biste Mutter geworden, nur um Tabletten nehmen zu müssen, das gute Stillen kannst du sowieso nicht und überhaupt alles ist ganz anders. Und ich hatte so oft einfach den Kanal voll! Da mein Mann ja noch arbeitete, kam ne Haushaltshilfe ins Haus. Ich hatte schon Probleme daheim noch irgendwas auf die Reihe zu bekommen, lag wegen der Eingewöhnungszeit der Tabletten oft hin, mir war alles wie im Film. Ich machte mir Gedanken, was die Umwelt von mir wohl hält, mein Mann, meine Freunde, eine Wochenbettsdepression stößt ja leider oft auf Unverständnis und lauter allzu gut gemeinte Ratschläge-aber meiner Erfahrung nach, darf es sowas nach einer KINDERWUNSCHBEHANDLUNG ja überhaupt erst gar nicht geben!
Die Tabletten haben bei mir recht gut angeschlagen, ich hatte zwar 2 Wochen nach der Entbindung 22 Schwangerschaftskilos und 4 alteSusanneKilos runter und war auch körperlich geschwächt, aber ich schlief endlich tief und fest...was zur Folge hatte, dass mein Mann nun sehr viel öfter ranmusste. Das hat er auch immer, und tut es auch jetzt noch, super gemacht. Da er aber nicht viel redet, fühlte ich mich immer mehr schuldig, dass er so viel tun muss, wenn ich nur anders funktionieren könnte, dachte ich mir oft. Er schaffte es ncith, dass ich mir nicht komisch vorkommen muss. Ich bin also die gesamten 6 Monate nur ans Baby ran, wenn ich mich gut fühlte. Schrie sie, dachte ich, dass ist alles, weis ich so ne schlechte Mam bin und kaum beim Mann aufm Arm war sie natürlich auch ruhig (Papa halt hier Bezugsperson). Das alles-Abhängigkeit-Scham-Schuldgefühle-Vorwürfe-Schweigen usw. hat auch unsere Beziehung in die Krise gefahren. Die Tabletten nahm ich bis Dezember, dann wollte ich es ohne schaffen. Jetzt ist es wieder gar nicht gut, der Alltag mit der Kleinen, ich bin immer ganz schnell an der Grenze und das tut mir so leid und auch so weh. Mein Mann hat wegen meinem Zustand ein halbes Jahr Elternzeit beantragt und jetzt muss er Anfang März wieder arbeiten. Wir haben bemerkt, durch Ausprobieren, dass ich mir noch immer nicht einen Tag allein mit dem Baby zutraue. Habe Angst, sie nicht trösten/unterhalten zu können, fühl mich immer ganz schnell erschöpft. Ich komme einfach nicht in die Mutterrolle rein und dass obwohl ich selbst immer für Patienten da sein musste im Job.Dazu kommt noch, dass ich derzeit aktuell seit ein paar Tagen wieder Tabletten nehme (Erneut Seroquel und Trevior)-verordnet von der Ambulanz in Wiesloch. Die Ärztin dort will mich und die Kleine auch stationär behandeln, nach Wartezeit.War von euch schon mal jemand dort? Und jetzt hab ich das Problem, wie schaff ich die Zeit bis mItte März zu überbrücken? Ich verlange so sehr von mir, dass ich dass irgendwie hinkriege. Ach ja, wir sind noch im Dezember endlich umgezogen in eine schöne, ruhige Wohnung, allerdings hab ich ja kaum noch Kraft für den Haushalt. Und so drückt mich jetzt auch noch der Schuh....
OH je, ich hab ja jetzt getippt und getippt und gar nicht bemerkt, wie viel das war...jetzt ist bestimmt der ganze Speicherplatz des Vorstellungsforums weg und die geneigte Leserin hat Augenflimmern! Danke trotzdem fürs wacker"Durchkämpfen"
Susanne
so, jetzt mach ichs endlich...meine Kleine ist gerade eingeschlafen und so ist jetzt ein bisschen Zeit zum Tippen. Ich habe mich hier neu angemeldet und will mich vorstellen: ich bin (fast) 36 Jahre alt, verheiratet und seit dem 01.08.09 Mutter einer kleinen Tochter. Mir geht es derzeit (eigentlich schon längere Zeit) einfach nicht mehr gut. Ich hatte ne problematische Schwangerschaft, Klinikaufenthalte, ständige Panikmache seitens meines Frauenarztes, da würde was nicht stimmen...was sich aber zum Glück nie bewahrheitet hat. Einerseits ja gut, wenn der Arzt gründlich ist, aber so ständige Schwarzmalerei kann einem ganz schön die Nerven ruinieren. Und leider nicht nur dass, ich bekam dann auch echte Schwierigkeiten mich so richtig aufs "Schwangersein" einzustellen. Das richtig paradoxe an der Geschichte ist, dass ich nicht auf normalem Weg schwanger werden konnte, sondern nur mittels ICSI, also noch einer langen und körperlich schlauchenden Kinderwunschbehandlung. Man rechnete uns eigentlich gar keine Chancen aus, da mein Mann auch betroffen ist, und dann klappte das so schnell...Nun gut, jetzt spätestens muss man gratulieren, und am Anfang schien ja auch alles gutzugehen. Wir bemühten uns noch um eine größere Wohnung, zu dieser Zeit wohnten wir in einer recht kleinen, ungünstig geschnittenen Wohnung, die auch noch an einer Hauptstrasse mit 500 Autos die Stunde lag. Solange ich noch arbeitete, machte mich das nicht so fertig, aber nach dem ausgesprochenen Beschäftigungsverbot durch den FA wurde dieser Umstand sehr belastend. Und ab da ging es dann auch los. Wir bekamen Eheprobleme, weil wir irgendwie nicht mehr reden konnten, ich hatte gar nicht mehr das Gefühl, dass sich mein Mann freut. Er hat es halt auch nie gesagt, obwohl er wirklich ein gefühlvoller Mann ist und ich so glücklich bin, ihn getroffen zu haben. Er hat mich zu fast jedem durch den FA angesetzten Doppler begleitet, mich während meiner Krankenhausaufenthalte besucht und mitgelitten. Trotzdem, und ich will wirklich nicht undankbar sein, fehlte irgendetwas.
Unsere Kleine kam dann fast pünktlich im August auf die Welt. Ich empfand die Entbindung an sich in Ordnung und konnte die Kleine (trotz Risikoschwangerschaft) im Wasser entbinden, was ich mir so gewünscht hatte. Ich hatte das Gefühl, die Hebamme hat mir (uns) da mehr zugetraut, als im Mutterpass stand. Und so war es auch ein gesundes Mädchen mit 4110 g !!!!!! Gleich nach der Entbindung war ich aber nicht so "überglücklich", wie man es immer hört, wenn manche Frauen untereinander darüber erzählen. Vielmehr musste ich noch genäht werden und war einfach nur erschöpft. Das Stillen während der Woche Krankenhaus war dermaßen schwierig, die Milch und die Brustwarzen waren okay, aber ich und das Baby fanden irgendwie nicht den Weg, dass es klappte. Sie schrie, bäumte sich weg beim Anlegen und die Schwestern legten sie mir jedesmal an, es klappte gut bis die Tür hinter der Schwester zufiel, dann wehrte sie wieder ab. Ich war total fertig, heute denke ich sie schrie auch so viel, weil sie einfach schrecklichen Hunger hatte. Ich hatte bereits 3 Tage vor der Entbindung nicht mehr geschlafen und die 3 Tage nach der Geburt verbrachte ich mit "angelegtem" Kind im Arm auf dem Lehnstuhl des Klinikzimmers. Ich wollte nur schlafen, schlafen, schlafen...das Baby habe ich immer und immer wieder angeguckt und bei mir gedacht:wie soll das nur werden? Ich war auch traurig, weil mein Mann total ausm Häuschen war, jeden angerufen hat, Bilder gemacht hat-aber zu mir kein persönliches Wort, ich glaube, sowas wie ein "Schatz, wir haben das schönste Kind der Welt-danke!" hat mir gefehlt. Und nochmal: ich will nicht über meinen Mann herziehen, ich finde nur, dass gehört auch dazu, dass sich die Dinge nun so entwickelt haben, wie sie sind. Diese Zweifel, ob alles so okay ist....Daheim dann bin ins totale Loch gerutscht-immer noch die laute, enge Wohnung (die ins Auge gefasste konnten wir doch nicht mieten), ich fühlte mich wie abgeschnitten von allem, mein Mann musste jedoch noch 2 Wochen arbeiten, bis zum Urlaubsbeginn. Stellte mich auf Rat einer befreundeten Sozialarbeiterin und der Hebamme in Wiesloch auf der Mutter-Kind-Station vor, wollte aber damals nicht stationär bleiben und wurde dann von einem Psychiater auf Medikamente eingeschworen. Seroquel und Trevilor. Stillen ging dann natürlich nicht mehr, was heisst Stillen, ich habe jede Stunde abgepumpt, weil die Stillsituation weiterhin nicht klappen wollte. Das war dann auch der nächste Schlag. Dachte mir, so jetzt biste Mutter geworden, nur um Tabletten nehmen zu müssen, das gute Stillen kannst du sowieso nicht und überhaupt alles ist ganz anders. Und ich hatte so oft einfach den Kanal voll! Da mein Mann ja noch arbeitete, kam ne Haushaltshilfe ins Haus. Ich hatte schon Probleme daheim noch irgendwas auf die Reihe zu bekommen, lag wegen der Eingewöhnungszeit der Tabletten oft hin, mir war alles wie im Film. Ich machte mir Gedanken, was die Umwelt von mir wohl hält, mein Mann, meine Freunde, eine Wochenbettsdepression stößt ja leider oft auf Unverständnis und lauter allzu gut gemeinte Ratschläge-aber meiner Erfahrung nach, darf es sowas nach einer KINDERWUNSCHBEHANDLUNG ja überhaupt erst gar nicht geben!
Die Tabletten haben bei mir recht gut angeschlagen, ich hatte zwar 2 Wochen nach der Entbindung 22 Schwangerschaftskilos und 4 alteSusanneKilos runter und war auch körperlich geschwächt, aber ich schlief endlich tief und fest...was zur Folge hatte, dass mein Mann nun sehr viel öfter ranmusste. Das hat er auch immer, und tut es auch jetzt noch, super gemacht. Da er aber nicht viel redet, fühlte ich mich immer mehr schuldig, dass er so viel tun muss, wenn ich nur anders funktionieren könnte, dachte ich mir oft. Er schaffte es ncith, dass ich mir nicht komisch vorkommen muss. Ich bin also die gesamten 6 Monate nur ans Baby ran, wenn ich mich gut fühlte. Schrie sie, dachte ich, dass ist alles, weis ich so ne schlechte Mam bin und kaum beim Mann aufm Arm war sie natürlich auch ruhig (Papa halt hier Bezugsperson). Das alles-Abhängigkeit-Scham-Schuldgefühle-Vorwürfe-Schweigen usw. hat auch unsere Beziehung in die Krise gefahren. Die Tabletten nahm ich bis Dezember, dann wollte ich es ohne schaffen. Jetzt ist es wieder gar nicht gut, der Alltag mit der Kleinen, ich bin immer ganz schnell an der Grenze und das tut mir so leid und auch so weh. Mein Mann hat wegen meinem Zustand ein halbes Jahr Elternzeit beantragt und jetzt muss er Anfang März wieder arbeiten. Wir haben bemerkt, durch Ausprobieren, dass ich mir noch immer nicht einen Tag allein mit dem Baby zutraue. Habe Angst, sie nicht trösten/unterhalten zu können, fühl mich immer ganz schnell erschöpft. Ich komme einfach nicht in die Mutterrolle rein und dass obwohl ich selbst immer für Patienten da sein musste im Job.Dazu kommt noch, dass ich derzeit aktuell seit ein paar Tagen wieder Tabletten nehme (Erneut Seroquel und Trevior)-verordnet von der Ambulanz in Wiesloch. Die Ärztin dort will mich und die Kleine auch stationär behandeln, nach Wartezeit.War von euch schon mal jemand dort? Und jetzt hab ich das Problem, wie schaff ich die Zeit bis mItte März zu überbrücken? Ich verlange so sehr von mir, dass ich dass irgendwie hinkriege. Ach ja, wir sind noch im Dezember endlich umgezogen in eine schöne, ruhige Wohnung, allerdings hab ich ja kaum noch Kraft für den Haushalt. Und so drückt mich jetzt auch noch der Schuh....
OH je, ich hab ja jetzt getippt und getippt und gar nicht bemerkt, wie viel das war...jetzt ist bestimmt der ganze Speicherplatz des Vorstellungsforums weg und die geneigte Leserin hat Augenflimmern! Danke trotzdem fürs wacker"Durchkämpfen"
Susanne