Meine Geschichte
Verfasst: 04:03:2010 17:22
Hallo an alle Leser,
ich bin 32 Jahre alt und meine Frau 23. Wir haben am 25.11.09 eine hübsche Tochter zu Welt gebracht, doch leider lief nicht alles so glatt wie wir uns das vorgestellt hatten.
Zunächst einmal verlief die Geburt in meinen Augen eigentlich relativ gut.
Wir waren Abends am 24. in der Klinik weil meine Frau schon etwas verspührte, jedoch war der Muttermund noch geschlossen und sie wurde auf anraten des Arztes einem Wehen-Belastungstests unterzogen. Der verlief an sich ganz gut und wir durften über Nacht auch noch einmal nach Hause.
Der Test hatte die Wehen etwas angeschubst und am nächsten morgen wars dann auch schon so weit. 7 Uhr waren wir in der Klinik, es wurden noch diverse Vorbereitungen getroffen und 9:45 war dann die Kleine da.
Wir waren natürlich beide super happy.
Nach 4 Tagen kam dann meine Frau mit der Kleinen wieder nach Hause, jedoch merkte ich dann doch rasch dass sie etwas überfordert war mit der gesammten Situation.
Meine Schwester hatte mich zwar vorgewahnt was den Babyblues angeht jedoch wurde es von Tag zu Tag schlimmer. Deshalb habe ich auch meiner Schwester die selbst 2 Kinder hat gesagt, sie sie solle mal etwas auf meine Frau achten, in der zeit wo ich nicht da wäre.
Ein Tag später hat mich auch die Hebamme darauf angesprochen, daß es meiner Frau nicht so gut ginge und wir mal zum Frauenarzt sollten.
Sie sagte mir klar, sie befürchte eine Wochenbettdepression.
Also machte ich mich mal schlau in der Hinsicht und hab mir den Wiki Eintrag dazu durchgelesen und die Verdacht der Hebamme wurde in meinen Augen vollkommen bestätigt.
Viel schlimer noch traf mich die Wahrheit als der Absatz zur PPP kam und ich gut 90% der darin aufgeführten Anzeichen, an ihr selbst feststellen konnte.
Also machte ich gleich mal einen Termin bei ihrem Frauenarzt aus und grübelte drüber nach wie ich das denn nun geregelt bekommen soll. mein 2 Wöchiger Urlaub den ich zur Geburt genommen hatte war gerade um und so saß ich auf Arbeit und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Zum Glück war meine Schwester Montags dann bei uns während ich arbeiten musste. Die mich auch sofort nochmal drauf ansprach, daß es sehr sehr schlimm um sie stünde. Sie kümmerte sich dann noch Diestags um sie und machte sich auch schlau zu dem Thema.
Eine Bekannte von ihr hatte selbst einmal PPD und gab ihr den Tip einmal die Frau Dr. Wild von Weinsberg zu kontaktieren.
Das machten wir dann auch und als wir ihr den Fall schilderten, riet sie uns, meine Frau unverzüglich in Psychatrische Behandlung zu bringen.
Leider konnten wir sie nicht zu ihr nach Weinsberg bringen wo es auch eine Mutter Kind Behandlung gibt, sondern mussten nach Weinsberg, weil die für uns vom Landkreis her zuständig sind.
Also packte ich meine Frau Mitwochs den 09.12.09 ins Auto und wir fuhren nach Weinsberg. Der dortige Stationsarzt erkannte die Problematik sofort und sie wurde dort sofort aufgenommen. Am selben Abend besorgte ich noch im nahen Krankenhaus die Abstilltabletten und verabschiedete mich dann von meiner Frau. Das machte ich etwa 5 mal, da die Psychose schon so weit war, daß sie es nach 3 Minuten gar nicht mehr wusste, daß sie dableiben muss.
Für mich brach an dem Tag eine Welt zusammen.
Auf Arbeit reichte ich sofort Urlaub ein, regelte das ganze dann nach etwas hin und her so, daß ich von der AOK als Haushaltshilfe bezahlt werde. und somit für meine Tochter da sein kann.
Die erste Woche war richtig hart.
Ich konnte an sich nur an ihrem Bett sitzen ihr zusehen wie ihre Gedanken wild hin und her sprangen und sie nicht einmal mehr richtige Sätze zusammen brachte.
Es kam dann nur noch so etwas aus ihr herraus:
"stillen, stillen, stillen,stillen, Baby, Baby, Baby, Baby stillen"
Nach ca. einer Woche haten die Ärzte sie dann so weit im Griff, daß ich ihr auch erklären konnte, daß sie Abstillmedis bekam weil sie Krank sei und wegen der Medikamente nicht mehr stillen dürfe.
Habe sie seit dem fast jeden Tag besucht.
Mit der Zeit kam dann die Verlegung auf ein 2 Bett Zimmer, der erste Ausgang unter meiner Begleitung usw.
ende Januar war es dann an sich so weit, daß sie schon alleine raus durfte, auf die offene Station kam und sich dort Pudelwohl fühlte.
Leider ging das nur 4 Tage gut und sie erlitt einen schweren Rückfall auf das Stadium der 2ten Woche nach Einlieferung. Sie packte immer ihre ganzen Habseligkeiten in Tüten und verlangte jeden tag von mir, daß ich sie mit nach Hause nehmen solle.
Ihr versteht sicherlich wie schwer es ist, seinem Partner diesen Wunsch nicht erfüllen zu können.
Seither leidet sie hauptsächlich unter:
-Verlustängste bezogen auf mich und das Baby
-Angst zu sterben mit Albträumen wo sie sich selbst sterben sieht
-Ängste um ihren Gesundheitlichen Zustand aufgrund der Medikamente
-Ängste sie könne von anderen Patientren bestohlen werden
-Den fehlenden Bezugspunkt zum Baby
-Körperlicher Unruhe (muss die ganze Zeit was machen)
-Schlaflosigkeit
Dieser Zustand ist derzeit immer noch aktuell.
Derzeit besuche ich sie 6 mal die Woche wovon ich jeden 2ten Tag die Kleine dabei habe und Sie Ihr auch ab und zu das Fläschchen geben kann.
Schwierig ist halt immer die Gradwanderung, daß sie die Kleine sehen möchte, jedoch auch recht schnell damit überfordert ist wenn wir beide da sind.
Zur Medikamentierung
Am Anfang bekam meine Frau Zyprexa, was jedoch nicht Anschlug.
Sie bekam dann bis Mitte Februar.
Tavor, Benperidol, Akineton und Dipiperon
Mitte Februar, nachdem die Ärzte anfingen ratlos zu werden wechselten sie den Hauptwirkstoff von Benperidol auf Clozapin.
Derzeit ist nun die Umstellung gerade abgeschlossen und das Tavor wird so langsam abgesetzt.
Eigentlich sollte meine Frau im Februar nach Wiesloch auf die Mutter Kind Station. Angemeldet war und ist sie immer noch, jedoch muss sie für eine Verlegung erst einmal so weit stabil sein, daß sie zumindest eine bis 2 Wochen auf der offenen Station zurecht gekommen ist.
Meine Situation sieht derzeit so aus: Ich bin nun noch bis Anfang April zu Hause und für die Kleine da. Mit meinem Arbeitgeber hab ich mich nu so geeinigt, daß ich ab April wieder 3 Tage die Woche Arbeiten gehe, weil ich gebraucht werde. in der Zeit wo ich dann arbeite wird meine Schwester auf die kleine aufpassen, sie arbeitet auch nur 3 Tage die Woche und 1 Tag in der Woche werde ich sie in die Kita tun.
Was ich von den Ärzten bzw. dem Zustand meiner Frau halten soll?
Ich weis es nicht.
Bin in der Hinsicht für jegliche Tip´s und Anregungen offen.
mfg. Boo
ich bin 32 Jahre alt und meine Frau 23. Wir haben am 25.11.09 eine hübsche Tochter zu Welt gebracht, doch leider lief nicht alles so glatt wie wir uns das vorgestellt hatten.
Zunächst einmal verlief die Geburt in meinen Augen eigentlich relativ gut.
Wir waren Abends am 24. in der Klinik weil meine Frau schon etwas verspührte, jedoch war der Muttermund noch geschlossen und sie wurde auf anraten des Arztes einem Wehen-Belastungstests unterzogen. Der verlief an sich ganz gut und wir durften über Nacht auch noch einmal nach Hause.
Der Test hatte die Wehen etwas angeschubst und am nächsten morgen wars dann auch schon so weit. 7 Uhr waren wir in der Klinik, es wurden noch diverse Vorbereitungen getroffen und 9:45 war dann die Kleine da.
Wir waren natürlich beide super happy.
Nach 4 Tagen kam dann meine Frau mit der Kleinen wieder nach Hause, jedoch merkte ich dann doch rasch dass sie etwas überfordert war mit der gesammten Situation.
Meine Schwester hatte mich zwar vorgewahnt was den Babyblues angeht jedoch wurde es von Tag zu Tag schlimmer. Deshalb habe ich auch meiner Schwester die selbst 2 Kinder hat gesagt, sie sie solle mal etwas auf meine Frau achten, in der zeit wo ich nicht da wäre.
Ein Tag später hat mich auch die Hebamme darauf angesprochen, daß es meiner Frau nicht so gut ginge und wir mal zum Frauenarzt sollten.
Sie sagte mir klar, sie befürchte eine Wochenbettdepression.
Also machte ich mich mal schlau in der Hinsicht und hab mir den Wiki Eintrag dazu durchgelesen und die Verdacht der Hebamme wurde in meinen Augen vollkommen bestätigt.
Viel schlimer noch traf mich die Wahrheit als der Absatz zur PPP kam und ich gut 90% der darin aufgeführten Anzeichen, an ihr selbst feststellen konnte.
Also machte ich gleich mal einen Termin bei ihrem Frauenarzt aus und grübelte drüber nach wie ich das denn nun geregelt bekommen soll. mein 2 Wöchiger Urlaub den ich zur Geburt genommen hatte war gerade um und so saß ich auf Arbeit und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Zum Glück war meine Schwester Montags dann bei uns während ich arbeiten musste. Die mich auch sofort nochmal drauf ansprach, daß es sehr sehr schlimm um sie stünde. Sie kümmerte sich dann noch Diestags um sie und machte sich auch schlau zu dem Thema.
Eine Bekannte von ihr hatte selbst einmal PPD und gab ihr den Tip einmal die Frau Dr. Wild von Weinsberg zu kontaktieren.
Das machten wir dann auch und als wir ihr den Fall schilderten, riet sie uns, meine Frau unverzüglich in Psychatrische Behandlung zu bringen.
Leider konnten wir sie nicht zu ihr nach Weinsberg bringen wo es auch eine Mutter Kind Behandlung gibt, sondern mussten nach Weinsberg, weil die für uns vom Landkreis her zuständig sind.
Also packte ich meine Frau Mitwochs den 09.12.09 ins Auto und wir fuhren nach Weinsberg. Der dortige Stationsarzt erkannte die Problematik sofort und sie wurde dort sofort aufgenommen. Am selben Abend besorgte ich noch im nahen Krankenhaus die Abstilltabletten und verabschiedete mich dann von meiner Frau. Das machte ich etwa 5 mal, da die Psychose schon so weit war, daß sie es nach 3 Minuten gar nicht mehr wusste, daß sie dableiben muss.
Für mich brach an dem Tag eine Welt zusammen.
Auf Arbeit reichte ich sofort Urlaub ein, regelte das ganze dann nach etwas hin und her so, daß ich von der AOK als Haushaltshilfe bezahlt werde. und somit für meine Tochter da sein kann.
Die erste Woche war richtig hart.
Ich konnte an sich nur an ihrem Bett sitzen ihr zusehen wie ihre Gedanken wild hin und her sprangen und sie nicht einmal mehr richtige Sätze zusammen brachte.
Es kam dann nur noch so etwas aus ihr herraus:
"stillen, stillen, stillen,stillen, Baby, Baby, Baby, Baby stillen"
Nach ca. einer Woche haten die Ärzte sie dann so weit im Griff, daß ich ihr auch erklären konnte, daß sie Abstillmedis bekam weil sie Krank sei und wegen der Medikamente nicht mehr stillen dürfe.
Habe sie seit dem fast jeden Tag besucht.
Mit der Zeit kam dann die Verlegung auf ein 2 Bett Zimmer, der erste Ausgang unter meiner Begleitung usw.
ende Januar war es dann an sich so weit, daß sie schon alleine raus durfte, auf die offene Station kam und sich dort Pudelwohl fühlte.
Leider ging das nur 4 Tage gut und sie erlitt einen schweren Rückfall auf das Stadium der 2ten Woche nach Einlieferung. Sie packte immer ihre ganzen Habseligkeiten in Tüten und verlangte jeden tag von mir, daß ich sie mit nach Hause nehmen solle.
Ihr versteht sicherlich wie schwer es ist, seinem Partner diesen Wunsch nicht erfüllen zu können.
Seither leidet sie hauptsächlich unter:
-Verlustängste bezogen auf mich und das Baby
-Angst zu sterben mit Albträumen wo sie sich selbst sterben sieht
-Ängste um ihren Gesundheitlichen Zustand aufgrund der Medikamente
-Ängste sie könne von anderen Patientren bestohlen werden
-Den fehlenden Bezugspunkt zum Baby
-Körperlicher Unruhe (muss die ganze Zeit was machen)
-Schlaflosigkeit
Dieser Zustand ist derzeit immer noch aktuell.
Derzeit besuche ich sie 6 mal die Woche wovon ich jeden 2ten Tag die Kleine dabei habe und Sie Ihr auch ab und zu das Fläschchen geben kann.
Schwierig ist halt immer die Gradwanderung, daß sie die Kleine sehen möchte, jedoch auch recht schnell damit überfordert ist wenn wir beide da sind.
Zur Medikamentierung
Am Anfang bekam meine Frau Zyprexa, was jedoch nicht Anschlug.
Sie bekam dann bis Mitte Februar.
Tavor, Benperidol, Akineton und Dipiperon
Mitte Februar, nachdem die Ärzte anfingen ratlos zu werden wechselten sie den Hauptwirkstoff von Benperidol auf Clozapin.
Derzeit ist nun die Umstellung gerade abgeschlossen und das Tavor wird so langsam abgesetzt.
Eigentlich sollte meine Frau im Februar nach Wiesloch auf die Mutter Kind Station. Angemeldet war und ist sie immer noch, jedoch muss sie für eine Verlegung erst einmal so weit stabil sein, daß sie zumindest eine bis 2 Wochen auf der offenen Station zurecht gekommen ist.
Meine Situation sieht derzeit so aus: Ich bin nun noch bis Anfang April zu Hause und für die Kleine da. Mit meinem Arbeitgeber hab ich mich nu so geeinigt, daß ich ab April wieder 3 Tage die Woche Arbeiten gehe, weil ich gebraucht werde. in der Zeit wo ich dann arbeite wird meine Schwester auf die kleine aufpassen, sie arbeitet auch nur 3 Tage die Woche und 1 Tag in der Woche werde ich sie in die Kita tun.
Was ich von den Ärzten bzw. dem Zustand meiner Frau halten soll?
Ich weis es nicht.
Bin in der Hinsicht für jegliche Tip´s und Anregungen offen.
mfg. Boo