Hallo zusammen, möchte mich gerne vorstellen....
Verfasst: 06:03:2010 17:58
Hallo, ich bin 33 Jahre alt und seit Oktober 2008 Mutter eines Jungen. Schon während der Schwangerschaft fühlte ich mich teilweise komisch. Ich hatte immer so Anfälle von Herzrasen, Hitzewallungen, Unwirklichkeitsgefühle, Panik usw. Zuerst dachte ich mir nichts dabei und schob es auf den Kreislauf. Es kam ja auch nur sporadisch vor. Als diese Anfälle nach der Geburt nicht weggingen sondern sich eher Häuften bekam ich es richtig mit der Angst zu tun. Dazu kamen immer mehr komische Gedanken, Unruhe und Angst, Angst, Angst. Zuerst dachte ich, ok die ganze Situation ist neu, vielleicht braucht es einfach seine Zeit sich an die Mutterrolle zu gewöhnen.
Nach ca. 2 Monaten fühlte ich mich gut, keine komischen Gedanken mehr, das dauerte ca. 3 Wochen, dann am 21.1.2009 überrollte mich am Abend ein Tsunami von einer Panikattacke. Aus heiterem Himmel wurde mir schwindlig, ich hatte Herzrasen, nahm meine Umwelt nicht mehr klar war, ich dachte; jetzt ist es vorbei, jetzt muss ich sterben. Von diesem Tag an erlebte ich die Hölle auf Erden. Ich war 24 Stunden Dauerpanisch, Paranoid, hatte übelste Zwangsgedanken, hatte keine Gefühle mehr meinem Kind gegenüber, ich empfand einfach nichts mehr. Nach aussen versuchte ich so gut es ging die Glückliche zu spielen. Oft weinte ich heimlich vor allem wenn ich mit dem Kind alleine war. Ich hatte so fürchterliche Schuldgefühle; wie kann man so einen kleinen Wurm nicht lieben. Das geht doch gar nicht!
Bei der Routinekontrolle bei meinem Gyn brach ich weinend zusammen als er mich fragte wie es mir geht. Er überwies mich zur Abklärung an einen Psychiater. Den ersten Termin den ich bekam sagte ich ab, irgendwie fühlte ich mich besser, dass redete ich mir zumindest ein. Ich konnte dort nicht hingegen weil ich Angst hatte, dass Sie mich für immer in die geschlossene Anstalt stecken würden und ich mein Kind nie mehr sehen könnte. Am 1.4.09 nahm ich die Arbeit mit einem 50% Pensum wieder auf. Da wurde es noch schlimmer. Ich war total überfordert mit Arbeit, Kind, Haushalt usw. Meine Ängste steigerten sich ins unermessliche und meine Gedanken waren nicht mehr zu kontrollieren. Ich dachte jetzt ist es vorbei; Du bist schizophren, psychotisch usw. Diesmal rief ich beim Psychiater an und bettelte um einen Termin, den ich auch 2 Wochen später bekam. Es wurde eine Angststörung diagnostiziert. Von Postnataler Depression redete niemand. Ich war mir auch sicher das ich das nicht hatte, ich war ja schliesslich nicht depressiv, dass glaube ich zumindest.
Der Psychiater wollte mir AD verschreiben. Ich weigerte mich, da ich viel zu grosse Angst davor habe. Ich ging nach Hause und entschied mich dazu alleine zu kämpfen. Es besserte sich nichts. Ich hielt diese innere Anspannung, die Gedanken, die Angst fast nicht mehr aus. Irgendwie konnte und wollte ich aber auch niemandem erklären was in mir vorgeht. Meinem Mann erzählte ich nur das es mir nicht so gut geht, nichts von den ZG. Schliesslich wollte ich nicht, dass er mich für eine Psychopatin hält. Ich hatte so tierische Angst, dass Sie mir mein Kind wegnehmen würden, wenn ich jemandem sagen würde wie es mir wirklich geht und vor allem was ich für Gedanken habe. Die Monate zogen dahin und ich funktionierte irgendwie. Wenn ich heute darüber nachdenke ist mir das fast unerklärlich wie ich das überlebt habe!
Ich las Bücher über Angststörungen, über Zwangsgedanken, forschte im Internet usw. Ich wollte eine Erklärung für meinen Zustand finden. Irgendwann stiess ich auf diese Seite und las die Berichte. Ich erkannte mich praktisch in jedem Beitrag wieder. Langsam fing ich an zu begreifen dass ich wohl tatsächlich an einer PPD leide.
Nur schon die Tatsache, dass ich mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht Schizophren oder psychotisch bin half mir ungemein. Ich schöpfte wieder Hoffnung eines Tages ganz gesund zu werden. Ich verabschiedete mich von vielen Illusionen und des Bildes der perfekten Mutter. Ich bin doch auch nur ein Mensch und keine Maschine. Ich fing an mich wieder als eigenständiger Mensch mit Bedürfnissen wahrzunehmen.
Auf jeden Fall geht es mir zum heutigen Zeitpunkt relativ gut. Ich habe mich wieder an die Oberfläche gekämpft. Klar gibt es immer noch Tage, vor allem vor den Tagen, an denen es mir gar nicht gut geht. Doch ich habe wieder so etwas wie Lebensqualität erlangt und ich liebe meinen kleinen Sohn über alles.
Liebe Grüsse
Nach ca. 2 Monaten fühlte ich mich gut, keine komischen Gedanken mehr, das dauerte ca. 3 Wochen, dann am 21.1.2009 überrollte mich am Abend ein Tsunami von einer Panikattacke. Aus heiterem Himmel wurde mir schwindlig, ich hatte Herzrasen, nahm meine Umwelt nicht mehr klar war, ich dachte; jetzt ist es vorbei, jetzt muss ich sterben. Von diesem Tag an erlebte ich die Hölle auf Erden. Ich war 24 Stunden Dauerpanisch, Paranoid, hatte übelste Zwangsgedanken, hatte keine Gefühle mehr meinem Kind gegenüber, ich empfand einfach nichts mehr. Nach aussen versuchte ich so gut es ging die Glückliche zu spielen. Oft weinte ich heimlich vor allem wenn ich mit dem Kind alleine war. Ich hatte so fürchterliche Schuldgefühle; wie kann man so einen kleinen Wurm nicht lieben. Das geht doch gar nicht!
Bei der Routinekontrolle bei meinem Gyn brach ich weinend zusammen als er mich fragte wie es mir geht. Er überwies mich zur Abklärung an einen Psychiater. Den ersten Termin den ich bekam sagte ich ab, irgendwie fühlte ich mich besser, dass redete ich mir zumindest ein. Ich konnte dort nicht hingegen weil ich Angst hatte, dass Sie mich für immer in die geschlossene Anstalt stecken würden und ich mein Kind nie mehr sehen könnte. Am 1.4.09 nahm ich die Arbeit mit einem 50% Pensum wieder auf. Da wurde es noch schlimmer. Ich war total überfordert mit Arbeit, Kind, Haushalt usw. Meine Ängste steigerten sich ins unermessliche und meine Gedanken waren nicht mehr zu kontrollieren. Ich dachte jetzt ist es vorbei; Du bist schizophren, psychotisch usw. Diesmal rief ich beim Psychiater an und bettelte um einen Termin, den ich auch 2 Wochen später bekam. Es wurde eine Angststörung diagnostiziert. Von Postnataler Depression redete niemand. Ich war mir auch sicher das ich das nicht hatte, ich war ja schliesslich nicht depressiv, dass glaube ich zumindest.
Der Psychiater wollte mir AD verschreiben. Ich weigerte mich, da ich viel zu grosse Angst davor habe. Ich ging nach Hause und entschied mich dazu alleine zu kämpfen. Es besserte sich nichts. Ich hielt diese innere Anspannung, die Gedanken, die Angst fast nicht mehr aus. Irgendwie konnte und wollte ich aber auch niemandem erklären was in mir vorgeht. Meinem Mann erzählte ich nur das es mir nicht so gut geht, nichts von den ZG. Schliesslich wollte ich nicht, dass er mich für eine Psychopatin hält. Ich hatte so tierische Angst, dass Sie mir mein Kind wegnehmen würden, wenn ich jemandem sagen würde wie es mir wirklich geht und vor allem was ich für Gedanken habe. Die Monate zogen dahin und ich funktionierte irgendwie. Wenn ich heute darüber nachdenke ist mir das fast unerklärlich wie ich das überlebt habe!
Ich las Bücher über Angststörungen, über Zwangsgedanken, forschte im Internet usw. Ich wollte eine Erklärung für meinen Zustand finden. Irgendwann stiess ich auf diese Seite und las die Berichte. Ich erkannte mich praktisch in jedem Beitrag wieder. Langsam fing ich an zu begreifen dass ich wohl tatsächlich an einer PPD leide.
Nur schon die Tatsache, dass ich mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht Schizophren oder psychotisch bin half mir ungemein. Ich schöpfte wieder Hoffnung eines Tages ganz gesund zu werden. Ich verabschiedete mich von vielen Illusionen und des Bildes der perfekten Mutter. Ich bin doch auch nur ein Mensch und keine Maschine. Ich fing an mich wieder als eigenständiger Mensch mit Bedürfnissen wahrzunehmen.
Auf jeden Fall geht es mir zum heutigen Zeitpunkt relativ gut. Ich habe mich wieder an die Oberfläche gekämpft. Klar gibt es immer noch Tage, vor allem vor den Tagen, an denen es mir gar nicht gut geht. Doch ich habe wieder so etwas wie Lebensqualität erlangt und ich liebe meinen kleinen Sohn über alles.
Liebe Grüsse