Wo soll ich nur anfangen...
Verfasst: 09:03:2010 14:46
Hallo,
ich weiss, gar nicht wo ich anfangen soll...seit Tagen wollte ich mich endlich vorstellen...aber entweder war etwas mit meiner Pia oder ich habe mich nicht aufraffen können zu schreiben.
Gerade ist die Schwiegermutter zu einer Blockrunde aufgebrochen und ich will versuchen wenigstens anzufangen unseren Geschichte zu erzählen.
Seit dem 25.Januar 2010 bin ich Mutter meiner Tochter Pia.
Doch statt strahlender Sonne war unser Anfang doch anders als ich dachte.
Mein Mann und ich haben versucht seit Mai 2003 ein Kind zu bekommen. Es hat sich dann herausgestellt, das es nur mit Hilfe der ICSI geht. Der erste Versuch hat auch direkt geklappt....aber wir haben nie eine Herzaktivität gehabt und selbst hoffen und bangen hat nichts gebracht und in der 9.SSW erfolgte dann die AS.
Ein weitere Kryoversuch endete im August 2005 negativ. Danach wollten wir wieder starten, mußten aber krankheitsbedingt meinerseits eine Zwangspause bis zum Oktober 2006 einlegen. Zumindest was die Versuche anging, verhütet hatten wir in der Zeit nie.
Eine Insemination im Oktober 2006 war ebenfalls negativ. Genaus wie die ICSI im Februar 2007. Nach diesem Negativ bin ich in eine Loch gefallen. Ich muss dazu sagen, das ich seit dem ich 12 bin an leichten bis mittelschweren Depressionen leide und immer wieder in Gesprächstherapie bin. Bislang allerdings ohne Medikamente. Ich habe die kurve immer so bekommen.
Nach diesem Negativ habe ich eine freiwillige Pause gemacht. Gute 25 KG abgenommen und dann im August 2008 frohen Mutes den nächsten Kryoversuch gestartet....positiv....aber leider nur eine Woche, dann Blutungen und das Aus. Genaus im Dezember 2008 positiv. Eine Woche später Kontrolle des HCG...super Wert und drei Stunden später eine heftige Blutung und wieder das aus....das hat mir so den Boden unter den Füßen weggezogen.
Wir wollten dann im Sommer weiter machen...doch es kam anders...ein kleines Wunder hat sich im Mai 2009 bei uns eingeschlichen. Angst war bis zur 12. SSW das vorherrschende Thema, aber ich habe gut gelernt mit der Angst zu leben und mich nicht von ihr überrollen zu lassen....5 entspannte Wochen folgen. Bis dann Enge August ein verkürzter Gebärmutterhals die Schwangerschaft fast bis zum Ende eine Zitterpartie geworden ist.
Während der Schwangerschaft habe ich immer wieder damit gerechnet meine Tochter zu verlieren.....habe versucht mich mit dem Gedanken vertraut zu machen und war glücklich über jeden Tag den wir geschafft haben. Entspannt war ich dann ab der 30. SSW, da wußte ich....jetzt hat sie sehr gute Chancen....
Auf Grund meiner Behinderung haben wir uns für eine geplante Sectio entschieden, da es mir wichtig war die Geburt mit zu erleben...und das wäre ggf. bei einer Spontanen Geburt bei meiner medizinischen Vorgeschichte evt in einer Notsectio geendet....
Leider ist eine geplante Section nicht immer so planbar...zum einen haben wir gut drei Stunden länger warten müssen wegen einiger Notfälle, was total in Ordnung ist. Die PDA hat leider bei mir im Schnittbereich in einem winzigen Teil nicht gewirkt.....und so kam eine Sedierung drauf. Zum Glück keine Vollnarkose....aber ich habe einen 35 Minuten Filmriss....und dann doch bewußt die Geburt nicht mitbekommen.
Mein Mann durfte zum Glück im OP bleiben, und versucht mir die ERinnerungslücken mit seinen Erzählungen zu schließen....und ich war wohl bei Bewußtsein...ist halt wie bei der Darmspiegelung...man bekommt das halt nicht so mit....auch wenn man wach ist.
Gesehen haben ich Pia dann erst bewußt 40 minuten später und fertig angezogen...auch wenn mein Mann sagt, das ich sie im OP auf dem Arm hatte..
In der Rückschau war ich schon da irgendwie distanziert...und auch im KH...während die Bettnachbarn viel gekuschelt haben....haben wir das zwar auch....aber irgendwie...fühlte es sich nicht gut an. Das Stillen wurde zum Desaster für mich....Gelbsucht, schlechtes Trinken...und ich unerfahren....wir haben einmalig im KH zufüttern müssen, und dann gestillt und abgepumpt....zu Hause habe ich erst gedacht wir bekommen die Kurve....doch es wurde immer schlimmer. Ich habe die Pausen nur noch zum schlafen genutzt...mein Mann hatte den schönen Part mit dem Kuscheln.....es gab momente wo ich dieses kleine Wesen einfach nicht lieb haben konnte....nicht richtig hassen....aber es war als hätte man den Stecker gezogen....in der Nacht vom 02. auf den 03. März war dann das totale tief....Ich habe Pia beim Stillen immer 20 Minuten an jeder Seite gehabt, dann noch abpumpen und zufüttern.....und in dieser Nacht schoss dann Blut aus meiner rechten Brustwarze und Pia brüllte beide Brüste nur noch an....da habe ich dann beschlossen....ich stille ab. Ich kann nicht mehr....ich habe mein Kind immer weniger lieb haben können.....
Ich weiss nicht, wo das geendet hätte, wenn wir weiter gemacht hätten....aber ich glaube, schlimm wäre es geworden. Der Gedanke war damals auf jeden Fall da. Ich habe dann noch den Rest Muttermilch gefüttert und sanft abgestillt.....aber das ging ruckzuck.....als wenn mein Körper aufgeatmet hätte...obwohl richtig viel Milch da war.
Seit dem geht es mir besser, Pia hatte dann endlich zugenommen...sie hat davor immer weiter abgenommen...und uns geht es meilenweit besser.
Und doch...ist da ein Aber....
Ich habe Angst meiner Tochter durch die schwierige erste Woche und auch danach, wenn es schwere Momente gab geschadet zu haben.
Das sie kein Urvertrauen aufbauen kann und dann ist da der gesellschaftliche Druck wegen dem Nichtstillen....das ich nicht alles geben würde für Pia....doch das stimmt so nicht....ich habe meine Pia sehr lieb....deswegen haben wir ja abgstillt....weil es für unsere Beziehung nicht gut tat.
Es tut weh, das es bei uns keine rosaroten Wolken gab und ich habe immer noch das Gefühl versagt zu haben...weil mir von anderen es immer anders berichtet wurde.....sicher bin ich mir nicht, ob ich nur einen schweren Babyblues erwischt habe oder schon eine Wochenbettdepression.
Ich habe meine Therapie jetzt wieder aufgenommen, wir hatten zur Geburt hin die Termine pausieren lassen und für den Notfall habe ich von meiner Hausärztin ein Medikament hier. Seit dem es im Haus ist, brauche ich es komischweiser nicht.....es hilft mir, das ich es nehmen könnte.
Genauso wie hier mit dem Forum...ich weiss, ich kann hier schreiben, wenn ich es brauche....
Mittlerweile erzählt dann doch mal der eine oder andere, das die ersten Wochen auch schlimm waren....und ich bin traurig darüber, das mir immer heitel Sonnenschein vorgespielt worden ist.....dann hätte ich mir vielleicht weniger Druck gemacht und es wäre manches einfacher gewesen.....
LG
Schweden
ich weiss, gar nicht wo ich anfangen soll...seit Tagen wollte ich mich endlich vorstellen...aber entweder war etwas mit meiner Pia oder ich habe mich nicht aufraffen können zu schreiben.
Gerade ist die Schwiegermutter zu einer Blockrunde aufgebrochen und ich will versuchen wenigstens anzufangen unseren Geschichte zu erzählen.
Seit dem 25.Januar 2010 bin ich Mutter meiner Tochter Pia.
Doch statt strahlender Sonne war unser Anfang doch anders als ich dachte.
Mein Mann und ich haben versucht seit Mai 2003 ein Kind zu bekommen. Es hat sich dann herausgestellt, das es nur mit Hilfe der ICSI geht. Der erste Versuch hat auch direkt geklappt....aber wir haben nie eine Herzaktivität gehabt und selbst hoffen und bangen hat nichts gebracht und in der 9.SSW erfolgte dann die AS.
Ein weitere Kryoversuch endete im August 2005 negativ. Danach wollten wir wieder starten, mußten aber krankheitsbedingt meinerseits eine Zwangspause bis zum Oktober 2006 einlegen. Zumindest was die Versuche anging, verhütet hatten wir in der Zeit nie.
Eine Insemination im Oktober 2006 war ebenfalls negativ. Genaus wie die ICSI im Februar 2007. Nach diesem Negativ bin ich in eine Loch gefallen. Ich muss dazu sagen, das ich seit dem ich 12 bin an leichten bis mittelschweren Depressionen leide und immer wieder in Gesprächstherapie bin. Bislang allerdings ohne Medikamente. Ich habe die kurve immer so bekommen.
Nach diesem Negativ habe ich eine freiwillige Pause gemacht. Gute 25 KG abgenommen und dann im August 2008 frohen Mutes den nächsten Kryoversuch gestartet....positiv....aber leider nur eine Woche, dann Blutungen und das Aus. Genaus im Dezember 2008 positiv. Eine Woche später Kontrolle des HCG...super Wert und drei Stunden später eine heftige Blutung und wieder das aus....das hat mir so den Boden unter den Füßen weggezogen.
Wir wollten dann im Sommer weiter machen...doch es kam anders...ein kleines Wunder hat sich im Mai 2009 bei uns eingeschlichen. Angst war bis zur 12. SSW das vorherrschende Thema, aber ich habe gut gelernt mit der Angst zu leben und mich nicht von ihr überrollen zu lassen....5 entspannte Wochen folgen. Bis dann Enge August ein verkürzter Gebärmutterhals die Schwangerschaft fast bis zum Ende eine Zitterpartie geworden ist.
Während der Schwangerschaft habe ich immer wieder damit gerechnet meine Tochter zu verlieren.....habe versucht mich mit dem Gedanken vertraut zu machen und war glücklich über jeden Tag den wir geschafft haben. Entspannt war ich dann ab der 30. SSW, da wußte ich....jetzt hat sie sehr gute Chancen....
Auf Grund meiner Behinderung haben wir uns für eine geplante Sectio entschieden, da es mir wichtig war die Geburt mit zu erleben...und das wäre ggf. bei einer Spontanen Geburt bei meiner medizinischen Vorgeschichte evt in einer Notsectio geendet....
Leider ist eine geplante Section nicht immer so planbar...zum einen haben wir gut drei Stunden länger warten müssen wegen einiger Notfälle, was total in Ordnung ist. Die PDA hat leider bei mir im Schnittbereich in einem winzigen Teil nicht gewirkt.....und so kam eine Sedierung drauf. Zum Glück keine Vollnarkose....aber ich habe einen 35 Minuten Filmriss....und dann doch bewußt die Geburt nicht mitbekommen.
Mein Mann durfte zum Glück im OP bleiben, und versucht mir die ERinnerungslücken mit seinen Erzählungen zu schließen....und ich war wohl bei Bewußtsein...ist halt wie bei der Darmspiegelung...man bekommt das halt nicht so mit....auch wenn man wach ist.
Gesehen haben ich Pia dann erst bewußt 40 minuten später und fertig angezogen...auch wenn mein Mann sagt, das ich sie im OP auf dem Arm hatte..
In der Rückschau war ich schon da irgendwie distanziert...und auch im KH...während die Bettnachbarn viel gekuschelt haben....haben wir das zwar auch....aber irgendwie...fühlte es sich nicht gut an. Das Stillen wurde zum Desaster für mich....Gelbsucht, schlechtes Trinken...und ich unerfahren....wir haben einmalig im KH zufüttern müssen, und dann gestillt und abgepumpt....zu Hause habe ich erst gedacht wir bekommen die Kurve....doch es wurde immer schlimmer. Ich habe die Pausen nur noch zum schlafen genutzt...mein Mann hatte den schönen Part mit dem Kuscheln.....es gab momente wo ich dieses kleine Wesen einfach nicht lieb haben konnte....nicht richtig hassen....aber es war als hätte man den Stecker gezogen....in der Nacht vom 02. auf den 03. März war dann das totale tief....Ich habe Pia beim Stillen immer 20 Minuten an jeder Seite gehabt, dann noch abpumpen und zufüttern.....und in dieser Nacht schoss dann Blut aus meiner rechten Brustwarze und Pia brüllte beide Brüste nur noch an....da habe ich dann beschlossen....ich stille ab. Ich kann nicht mehr....ich habe mein Kind immer weniger lieb haben können.....
Ich weiss nicht, wo das geendet hätte, wenn wir weiter gemacht hätten....aber ich glaube, schlimm wäre es geworden. Der Gedanke war damals auf jeden Fall da. Ich habe dann noch den Rest Muttermilch gefüttert und sanft abgestillt.....aber das ging ruckzuck.....als wenn mein Körper aufgeatmet hätte...obwohl richtig viel Milch da war.
Seit dem geht es mir besser, Pia hatte dann endlich zugenommen...sie hat davor immer weiter abgenommen...und uns geht es meilenweit besser.
Und doch...ist da ein Aber....
Ich habe Angst meiner Tochter durch die schwierige erste Woche und auch danach, wenn es schwere Momente gab geschadet zu haben.
Das sie kein Urvertrauen aufbauen kann und dann ist da der gesellschaftliche Druck wegen dem Nichtstillen....das ich nicht alles geben würde für Pia....doch das stimmt so nicht....ich habe meine Pia sehr lieb....deswegen haben wir ja abgstillt....weil es für unsere Beziehung nicht gut tat.
Es tut weh, das es bei uns keine rosaroten Wolken gab und ich habe immer noch das Gefühl versagt zu haben...weil mir von anderen es immer anders berichtet wurde.....sicher bin ich mir nicht, ob ich nur einen schweren Babyblues erwischt habe oder schon eine Wochenbettdepression.
Ich habe meine Therapie jetzt wieder aufgenommen, wir hatten zur Geburt hin die Termine pausieren lassen und für den Notfall habe ich von meiner Hausärztin ein Medikament hier. Seit dem es im Haus ist, brauche ich es komischweiser nicht.....es hilft mir, das ich es nehmen könnte.
Genauso wie hier mit dem Forum...ich weiss, ich kann hier schreiben, wenn ich es brauche....
Mittlerweile erzählt dann doch mal der eine oder andere, das die ersten Wochen auch schlimm waren....und ich bin traurig darüber, das mir immer heitel Sonnenschein vorgespielt worden ist.....dann hätte ich mir vielleicht weniger Druck gemacht und es wäre manches einfacher gewesen.....
LG
Schweden