ZG gegen sich selbst...

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

bambam

ZG gegen sich selbst...

Beitrag von bambam »

Hallo!

Ich bin mir nicht sicher - so wie im moment bei allem nicht - aber diese Frage beschäftigt mich seit einigen Tagen enorm...

Letzte Woche hatte ich ja meinen ersten richtigen Epilepsie-Anfall. Seitdem kann ich mir fast nix mehr merken, meine Konzentration lässt ebenfalls zu wünschen übrig - kurzum: ich bin völlig aus der Bahn...

Anfangs war ich eigentlich sogar froh: hatte das Ganze Elend jetzt vielleicht einen Namen? Kommen meine Ängste und diese beknackten Dejavus evtl. von der Epilepsie?
Mittlerweile jedoch tun sich immer mehr andere Ängste auf...

Jedenfalls geht es mir gar nicht gut! Ich hab Angst alleine zu sein (was verständlich ist, ich weiß!), ich hab Angst, dass ich das alles nicht mehr packe. Angst davor, unter dem ganzen Druck zusammen zu brechen und habe daher Gedanken, wie lange ich es wohl noch aushalte bevor ich irgendwelche Dinge tue, die mir im Kopf rumschwirren. Eben genau solche Dinge, vor denen ich Angst habe, dass ich sie meinem Kind antun könnte! Versteht ihr, was ich meine? Diese Gedanken machen mir Angst, ich will sie nicht haben! Ich hasse Gedanken an den Tod! Und trotzdem beschäftigen sie mich bis hin zu Panikattacken!

Sind das auch ZG`s? Das hab ich bestimmt schon 100 mal gefragt, aber ich bin momentan echt extrem durch den Wind und brauch einfach von jeder Seite so eine Art bestätigung, versteht ihr?!

Wenn ich meine Kleine ansehe und ich solche Gedanken habe dann fühle ich mich so schlecht! Was bin ich für eine Mutter, die Gedanken darüber hat ihr Kind "alleine" zu lassen? Dabei will ich das gar nicht! Weder mein Kind alleine lassen noch mir was antun! Aber ich habe diese Gedanken und sie machen mich fertig... Sagt mir einfach, dass es sich hierbei wieder um den Teufel ZG handelt... :roll:

Mädels, es tut mir leid, aber ich musste das jetzt mal los werden... Ich frag mich einfach, was wohl noch alles kommt... Mittlerweile reicht es sogar mir mit den schlechten Nachrichten! Langsam könnte es echt mal wieder bergauf gehen... :?


Liebe Grüße,
Bambam
mici

Beitrag von mici »

Hallo Bambam,

leider weiß ich keine Antwort, wollte mich aber als Fragende einreihen :cry:
Es überkommt mich mehrmals am Tag, dass ich denke: ich könnte mir was antun / mich umbringen.... und es ist gar nicht so sehr die Angst davor, dass ich es tun würde, sondern mein schlechtes Gewissen der Familie gegenüber, was mich erschaudern lässt... weiß nicht, ob es bei Dir auch so ist?!!

Gruß, MICI
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

So Ihr beiden,

jetzt mal ein paar Worte zu den Suizidgedanken, wir wollen es doch einfach mal ausspechen. Ja, sowas können Zwangsgedanken sein. Vor allem, wenn sich immer wieder Bilder aufdrängen, wie man es anstellt, was dann wohl die Familie tun würde u.s.w.
Was aber auch ganz häufig ist, ist der Reiz des Kontrollierbaren und ein Ausweg, den man selber in der Hand hat.

Bambam, Du hast gerade einiges Baustellen in Deinem Leben. Du bist schwanger, hast ein Depression, hast gerade erst die Diagnose Epilepsie bekommen, das ist viel. Das alles sind Dinge, die Du nicht kontrollieren kannst. Du weißt nicht, wie Deine Schwangerschaft verlaufen wird, wie Deine Depression weiter gehen wird und was sich alles Neues mit der Epilepsie ergibt. Da ist die Aussicht, wenigsten über Dein Leben selber verfügen zu können sehr verlockend, denn da hättest Du Kontrolle.

mici, auch Dir sind solche Gedanken nicht fremd. Auch Du möchtest die DInge gerne unter Kontrolle haben. Gerade jetzt, wo Du alles versuchst, Deinem Mann zu helfen und wohl nichts so richtig Erfolge zeigt. Auch da ist der Gedanke an Suizid eine Sache, in der Du alles entscheiden darfst, wie es laufen soll, das ist tröstend.

So, Ihr beiden, jetzt die wichtigen Fragen: Habt Ihr enrsthaft überlegt wie? Habt Ihr Vorbereitungen getroffen? Dann sprengt das den Rahmen dieses Forums und Ihr braucht umgehen professionelle Hilfe. Das meine ich bitter ernst. Ruft zur Not 112 an, bevor Ihr etwas tut.

Könnt Ihr Euch und einem Menschen, der Euch wichtig ist, das Versprechen geben, Euch vorerst (bis die Situation klarer ist, z.B.) nichts anzutun? Ja? Das ist gut, dann habt bitte nicht so sehr Angst vor Euren Gedanken. ES sind nur Gedanken!!! Wenn sie Euch im MOment als einen möglichen Ausweg trösten, ist das gut. Aber dann muß es mit anderen Hilfsmitteln weitergehen.

Nehmt Euch diese Worte zu Herzen. Ich habe das o.g. Versprechen einmal einem Menschen gegeben, als ich es wirklich ernst meinte und bin froh, daß ich das getan habe und nicht etwas anderes.

Ganz liebe Grüße von Leuchtkäfer
bambam

Beitrag von bambam »

Hallo Leuchtkäfer!

Du hast recht mit den vielen Baustellen momentan bei mir...!

Ich mache mir keine Gedanken, wie und wann. Es ist einzig die Tatsache, dass ich mir überhaupt Gedanken über den Tod mache, verstehst du?!

@mici: bei mir steht nicht das schlechte Gewissen im Vordergrund sondern eher die Angst, weil ich das eigentlich gar nicht will! Ich kriege Panik bei dem Gedanken an den Tod.

Denn es ist eigentlich das Letzte, was ich eigentlich will! Ich hasse diesen Gedanken und er macht mir Angst - was mir sagt, dass ich das nicht will! Genauso wenig wie meinem Kind was antun...

Heute war beispielsweise ein relativ guter Tag. Mein Mann war den ganzen Tag zuhause, ich war nicht alleine (alleine auf mich gestellt wenn man so will), behütet, beschützt und hatte immer nen "Aufpasser".

Jetzt ist er abends unterwegs und ich merke, wie Unruhe in mir aufsteigt. Ich hab das Gefühl, immer was tun zu müssen, mich unterhalten/ablenken zu müssen - es ist fast wie ein Drang...
Zudem hab ich ein Buch über Ängste gelesen (Wenn die Angst kommt...) - tagsüber. Wie gesagt, da war ich behütet. Jetzt wollte ich weiterlesen - aber nun macht es mich unruhiger und es könnte mich ja auf neue Ideen bringen...

Dann kommt jetzt das Osterwochenende. Viele Feiertage. Ich hasse Sonn- und Feiertage. Da passiert nix. Draußen ist alles ruhig. Kein Leben auf den Straßen und einfach viel Zeit, um zuhause "rumzugammeln". Und da kommt die Angst vor diesen negativen Gedanken wieder hoch. Man sitzt rum - gerade wenn das Wetter auch nicht gerade gut ist - und kommt ins grübeln. Ich zumindest. Und dann grübel ich und grübel und frag mich, woher die Ängste kommen usw. Und je mehr ich grübel desto unruhiger und depressiver verstimmt werde ich.

Letztendlich ist es wohl so, dass die Angst und die Unruhe diese Gedanken auslösen. Weil es eine Art Ausweg darstellt - oder wie auch immer. Und vor allem, weil ich - momentan jedenfalls - noch keine andere Lösung gefunden habe, mit diesen Gedanken bzw. Gefühlen klar zu kommen.

Ich hoffe jedenfalls, dass wir beide die Feiertage gut überstehen und sie auch genießen können, liebe Mici!


Liebe Grüße,
Bambam
mici

Beitrag von mici »

Hallo Bambam,

verstehe, wie Du das meinst. Es ist gut, wenn Du merkst, was Du im Moment nicht tun solltest, um Dich nicht noch weiter zu beunruhigen. Kann gut verstehen, dass Dich ein Buch über Ängste ängstigt. Insbesondere wenn Du allein damit bist (Dich also nicht behütet fühlst). Sorry, wenn ich mich in Deinen Thread eingemischt habe, dachte, dass unsere Probleme doch sehr ähnlich gelagert sein könnten. Für mich stellt der Gedanken an den Tod eher einen Reiz dar. Und ich muss ehrlich sagen: ich bin froh, dass ich weiß, dass ich zum Sterben nicht auf andere angewiesen bin. Aber das ist auch nicht mein vordergründiges Thema momentan. Ich will ja nicht sterben, ich bin kein Fall für den Notarzt (@Nina, oder Leuchti, KEINE SORGE!). Es ist nur so, dass ich mehrmals am Tag "sehe", wie ich mir die Pulsadern aufschneide und dann doch innehalte, weil mir meine Familie zu sehr leid tut. Weil ich das schlechte Gewissen gegenüber meiner Familie nicht aushalte. Und weil ich ja auch nicht sterben will, natürlich! Wenn ich an Suizid denke macht es mir eben keine Angst , sondern ich bin irgendwie froh , dass es notfalls noch ne Lösung gibt... Macht Euch jetzt bitte keine Sorgen, wollte hier gar nicht so ein heftiges Thema diskutieren... Ich will hier auch keinen überfordern mit solchen Gedanken. Ich bin nicht in Gefahr, in keinster Weise!!!! :D

EURE MICI
Elisabeth11

Beitrag von Elisabeth11 »

Liebe Bambam, liebe Mici!

Erstmal hier: http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... highlight=
da steht schon einiges drin, denk ich

Bambam, bei dir seh ich das klar als ZG. Mici, du sagts immer, du bist keine Zwänglerin?!? Und jetzt das? Was ist da los? Ich kann aber verstehen, was du meinst und ich gleube, dass man sich das auch als gesunder Mensch denken kann, dass es auch positiv ist, dass man die Macht über seinen Tod hat. Aber eben aus der richtigen Motivation heraus und nicht wegen einer Depri, die eine behandelbare KH ist. Auch wenn sie eine echt zähe geschichte ist.

Lg E
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo,

es gibt natürlich auch ZG gegen sich selbst, bei dir Bambam gehe ich deshalb von ZG aus, weil du Angst dabei spürst. Bei dir Mici, bin ich eher unsicher, daher rate ich dir mit deinem Doc darüber zu sprechen.

Bitte jetzt nich verwechseln mit ZG, an denen man schon lange therapiert und deshalb die Angst schon weniger geworden ist - das ist NORMAL. Wenn man aber solche Suiziedgedanken hat ohne jemals Angst gehabt zu haben, dass bitte den Arzt oder Therapeuten informieren.

ZG sind es dann, wenn man ANGST vor diesen Gedanken hat, sie nicht haben will und eigentlich was ganz anderes will, als diese Gedanken einem einreden wollen. Mit ZG gegen sich selbst ist gleich vor zu gehen, wie mit allen anderen Gedanken: Therapie (Verhaltenstherapie), Konfrontationsübungen, evlt. Medis usw. - ihr wißt das eh.

Wünsche euch beiden, dass es bald wieder aufwärts geht.

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
bambam

Beitrag von bambam »

Hallo Mädels!

Im Endeffekt machen mir die Gedanken ein wahnsinnige Angst - und daher sind es wohl ZG`s... Juhuuu! :?

@mici: Quatsch mit Soße! Du mischt dich doch nicht in meinen Thread mit ein! Im Gegenteil: ich bin froh, dass du dich hier mitteilst! Aber sag mal: findest du den Gedanken an den Tod angenehm? Warum stellt der Tod denn einen Reiz für dich da? Weil du dann diese "Probleme" nicht mehr hättest? Mici, dass macht mir Angst, was du da schreibst! Auch wenn du schreibst, dass du nicht sterben willst - aber dass dich nur das schlechte Gewissen deiner Familie gegenüber innehalten lässt find ich beunruhigend... Versprich uns, dass du dir nix antust!

Gestern hab ich mir, wie gesagt, ja noch das Buch "reingezogen"... Kennt ihr das auch, dass man am liebsten eine "Wunderheilung" von jetzt auf gleich erwartet? Und wenn`s dann eben nicht "flutscht" dass man dann gleich wieder unruhig wird? Ich bin so ein "Ungedulds-Bolzen"!

Heute morgen beispielsweise - ich lag noch im Bett und war im Halbschlaf - dachte ich mir: wow, du hast ja gar keine Angstgedanken und Unruhe, wenn du noch halb döst... Ist jetzt echt blöd, aber es war tatsächlich so! Und dann hab ich mir gesagt: ne Bambam, jetzt nicht richtig wach werden, einfach weiter dösen! Nicht bewegen! Aber irgendwann wurde ich dann doch richtig wach und schwupps beschäftigte ich mich wieder mit dem Thema - wenn auch ungewollt. Aber ich weiß mittlerweile, dass ich viel Streß hatte in den letzten Monaten (besonders auch in den ersten Wochen der SS hatte ich Probleme - aber dass würde den Rahmen sprengen...), das ich schwanger bin und dies alleine für sich schon ne "Belastung" ist und ich jetzt auch noch meine nette Epilepsie dazu bekommen habe. Wundern tut mich daher eigentlich nix mehr. Es ist nur eher der Umgang mit der ganzen Sache...

@nina24: du beschreibst meine momentane Situation daher echt treffend! Ich will sogar so weit gehen und sagen dass meinem "Teufel" Türen und Tore offen stehen... Die Angst vor einem neuen Anfall, dass es wieder los geht und diese Selbstkontrolle bestimmen mein Leben...

@Elisabeth: danke für den Hinweis - dass trifft es ebenfalls genau!

Ihr habt mich sehr beruhigt! Danke dafür!


Liebe Grüße,
Bambam
Birdee

Beitrag von Birdee »

Hallo BamBam :P

ich kenne mich mit ZG -Gott sei Dank- nicht so wirklich aus !!

Eine dicke Umarmung möchte ich dir trotzdem senden :P

Lieben Gruß ,

Birdee
bambam

Beitrag von bambam »

Hallo!

@Birdee: Danke für die liebe Umarmung!!! :lol:

Irgendwie ist das Schema bei mir immer gleich: ich bekomme "erst" diese Dejavus (von denen ich jetzt weiß, dass es Epilepsie ist), zusammen mit dieser Angst. Und dann kommt bei mir diese Verzweiflung auf. Das alles nie enden wird. Eine Art Hoffnungslosigkeit, dass dieser dunkle Schleier, diese negativen depressiven Gedanken immer in meinem Leben bleiben werden...

Heute beispielsweise hätte es ein schöner Tag werden können. Hätte werden können - gut, war es (wenn auch nur in ganz wenigen Momenten) auch. Wir haben unsere Kleine bei der Omi untergebracht. Sind dann zu einem Fußballspiel gegangen - weil mein Mann meinte, da käme ich auf andere Gedanken. Danach waren wir noch auf einem Frühlingsfest.

Und wißt ihr, was mich total beunruhigt, ängstigt und depressiv stimmt? Das mich all diese Dinge (auf Feste gehen, etwas unternehmen, auf Feiern eingeladen zu sein usw.) nicht mehr aufmuntern bzw. ablenken... Ich kam mir heute auf diesem Fest vor wie ein falscher Fünfziger (wenn ihr versteht was ich meine...). Früher hätte mich das abgelenkt, die Menschen, die Musik usw. Heute ging ich durch dieses Fest und egal was ich sah, nix lenkte mich ab und das machte mir Angst. Ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll - und ob auch das ZG`s sind oder zumindest unter die Kategorie fällt...

Je mehr ich an "früher" gedacht habe, wie unbeschwert, locker und wie sehr ich damals meinen "Streß" oder Alltag vergessen konnte, desto weniger gelang mir das heute. Ich dachte wieder an meine Angst und machte mir Gedanken: hast du jetzt "nur" Angst oder hast du Angst vor deinen depressiven Gedanken? Sorry, wenn das jetzt etwas wirr rüber kommt...

Andererseits hab ich mir dann wieder vor Augen geführt, was in den letzten Monaten alles passiert ist. Und mir gesagt, dass ich mir Zeit geben muss. Dass ich nun ein Medikament nehme, dass auch gegen manisch-depressive Symptome hilft. Das ich wohl erst jetzt wieder langsam zur Ruhe komme und deshalb alles so auf mich einbricht. Und ich hab mir eingeredet, dass alles wieder gut wird. Mit einer Therapie und den Medis. Und peng kam die nächste Angst: was wenn nicht? Was wenn die Medis genauso wenig helfen wie die, die ich schon mal genommen habe? Was wenn die Therapie genauso wenig hilft wie die Letzte? Und ratet mal, was dann wieder in mir aufstieg?

Ich wär am liebsten weggelaufen von diesem Fest - was mir wiederrum Angst einflößte... Rennt nicht jemand vor etwas weg, der wirklich depressiv ist? Ist jemand, der richtig "krank" ist, am liebsten zuhause? Auch dieser Gedanke machte mich nervös: denn gerade zuhause bin ich ja so ungern, weil ich da zum nachdenken komme - aber gerade auf diesem Fest kam ich mir fehl am Platz vor und wollte heim. Was wiederrum Angst auslöste: wo willst du hin - denn nirgends gehts dir ja eigentlich gut...

Mädels, ich musste dies jetzt noch los werden...


Lg,
Bambam
Feebie

Beitrag von Feebie »

Hallo Bambam,

welches Medikament nimmst du denn jetzt? Habe ich etwas verpaßt? Ich dachte du hast alles abgesetzt und in deiner Signatur finde ich auch nix, weil du ja schwanger bist. Aber jetzt schreibst du etwas von einem Medikament das dir gegen die manisch-depressiven Symptome hilft?! Klär mich doch mal bitte auf...

Ansonsten habe ich nach dem Lesen deiner Beiträge hier sofort gedacht, das klingt wie zu meiner "Mittelzeit" der PPD. Also nicht mehr so richtig fies krank und depressiv (Antriebslos, Traurig, Weinerlich, verkriechen wollen), aber auch noch nicht wieder so gut, das die Ablenkung und die Leute und Feste etc. dir gut tun.

Meiner Erfahrung nach gibt es da so ein "Zwischenstadium", in dem man etwas orientierungslos ist. Mir ging es jedenfalls so. Ich wußte dann auch nie, was ich wollte. Zuhause bleiben war nicht das Richtige, unter Leuten sein aber manchmal auch nicht...

Ich denke, das es in dem Stadium wichtig ist, medikamentöse Unterstützung zu haben. Deshalb wundere ich mich so. Weil als ich das alles las dachte ich "wenn du noch dein AD nehmen könntest, hättest du vielleicht die aktuellen Probleme nicht" und dann laß´ ich das von dem Medikament....

Liebe Grüße,
Feebie
bambam

Beitrag von bambam »

Hallo Feebie!

Wie geht es dir denn überhaupt?

Also: ich möchte nicht sagen, dass ich antriebslos bin - ganz im Gegenteil eigentlich. Weinerlich bin ich auch nicht - eher sauwütend... Aber was mir Angst macht ist die Tatsache, dass ich zuhause das grübeln anfange (Angst bekomme, unruhig werde usw.) und dann am liebsten raus möchte. Unter Leute. Abgelenkt werden. Zumindest hat das früher meistens geklappt. So, und nun war ich vorgestern auf diesem Fest und nix wars mit Ablenkung. Und diese Tatsache hat mir wieder eine enorme Angst eingejagt... Ist schwer zu beschreiben...

Wegen dem Medikament: ich hatte vor knapp 2 Wochen nachts einen starken epileptischen Anfall. Meine Dejavus, mit denen ich euch hier vorher immer auf die Nerven gegangen bin, scheinen auch leichte epileptische Anfälle gewesen zu sein. Jedenfalls muss ich seitdem Anti-Epileptika nehmen, die ich langsam hochsteigern muss - auch und gerade in der Schwangerschaft, damit dem Kind bei einem evtl. weiteren starken Anfall nix passiert. Und dieses Medi ist eben auch gegen manisch-depressive Krankheiten einsetzbar...

Aber was mir wieder Angst macht: ich nahm Citalopram. In einer nicht geringen Dosis. Und wenn ich so darüber nachdenke (das hab ich ja auch schon 1000 mal geschrieben :oops: ), hat es mir nie richtig geholfen. (Erst gestern kamen mir Gedanken hoch: wir fuhren an einem Lokal vorbei, in dem wir letztes Jahr essen waren. Schönes Ambiente usw. Aber das einzige, woran ich mich erinnern konnte: an dem Tag ging es mir gar nicht gut. Und solche Erinnerungen hab ich in letzter Zeit immer wieder... Deswegen "beruhigt" mich oder vielmehr gibt mir die Einnahme des neuen Medis wenig Hoffnung auf Besserung, verstehst?!)

Ach ja, ich werde sofort meine Signatur ändern... Obwohl ich ja mehr und mehr das Gefühl habe, gar nicht mehr richtig hier her zu gehören... Denn mit PPD etc. hab ich ja nicht mehr viel am Hut... :roll:

Liebe Grüße,
Bambam
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Beitrag von Marika »

Hi du,

Lamotrigin blockiert Natrium- und spannungsabhängige Calciumkanäle der Nervenzellen und verhindert die Freisetzung der erregenden Neurotransmitter Aspartat und Glutamat. So können sich Reize nur noch vermindert von einer Nervenzelle zu einer anderen ausbreiten.

Es ist also eine andere Wirkungsweise als Citalopram (das kurbelt ja das Serotonin an), daher kann es sehr gut sein, dass gerade dieses Medi beides - die Epilepsie und auch die Depression behebt. Ich habe schon öfter von Frauen (auch hier) gehört, die Lamotrigin gegen ihre PPD bekommen haben und erst dadurch stabil wurden.

Das wünsche ich dir ganz fest!

Ganz liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

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schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
bambam

Beitrag von bambam »

Hey Marika!

Das nenn ich mal ein Statement von einer Expertin! Du kennst dich richtig gut aus - der Hammer!

Ich selber habe noch nie von diesem Medikament vorher gehört - auch nicht, dass es gegen die PPD helfen soll...

Wäre jedenfalls wundervoll, wenn es so wäre...! Jedenfalls bauen mich deine Zeilen diesbezüglich auf!


Liebe Grüße,
Bambam
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Bambam,

na Expertin würde ich mich wirklich nicht nennen, ich habe das auch nur nachgelesen und von daher einfach "nachgeplappert". :wink:

Ich kenne aus dem Forum eine ganz liebe Frau sogar persönlich, die Lamotrigin nimmt und das sehr viel bringt und noch von ein paar anderen weiß ich davon.
Du weißt ja, dass eine Depression nicht gleich Depression ist, meine PPD ist ganz anders als deine z.B. Wir alle hier haben zwar ähnliche Symptome, oft finden sich natürlich auch wirklich fast gleiche Zustände und doch ist jede Frau einfach anders - spricht daher auch oft auf ganz andere Medis sehr gut an.

Versuch ein bissl Geduld zu haben mit dem Medi und nimm es so, wie dein Doc verordnet. Ich drück die Daumen, dass es wirklich der Bringer ist! Die Möglichkeit besteht und dass sollte dich auf jeden Fall hoffen lassen.

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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