Schatten & Licht e. V.

Hallo Ihr Lieben,

jetzt muß ich mal fragen, ob das bei Euch auch so ist.

Also ich bin seit ein paar Tagen etwas von meinen Zwangsgedanken verschont geblieben, also sie waren nicht mehr die ganze Zeit da (ein kleines Hurra). Aber dafür habe ich dann "als Ausgleich" große Angst, daß ich dem Kleinen was antun könnte. Also keine ZG in dem Sinne, sondern mehr eine Befürchtung (so wie: oh Gott, hoffentlich tue ich ihm nichts an.).

Ganz schlimm ist es heute Abend. Mein Mann ist um sechs zum Sport und meinte, daß er gg. zwölf wieder heim kommt...... und der Kleine fürchterlich schwierig. Zerrig, das ganze Programm. Er wird sicher noch sehn mal heute Abend aus dem Bett kommen, weil noch dies und jenes ist. Es fiel mir auch wahnsinnig schwer, mich mit ihm die 2 Stunden bis zum Bett gehen zu beschäftigen. Habe städnig auf die Uhr geschaut. Immer diese Gedanken im Hinterkopf. Die sind übrigens auch dann da, wenn er lieb ist. Dann ist es besonders schlimm. Er drückt mich mal oder kuschelt sich an. Ich kann dann so schlecht Gefühle, wie Liebe, aufbauen.

Ich gebe mir große Mühe mich stark zu machen und stark zu fühlen. Alles wegzublasen, an das wesentliche zu denken. Dann geht das. Aber es geht halt nicht immer.

Also ist das bei Euch auch so?

Puh, bin jetzt voll am Zittern.

Danke fürs zuhören!!!!!!

lg Eure Susi

Hallo Susi,
bis auf die Zwangsgedanken, von denen ich Gott sei Dank verschont geblieben bin, kenne ich Deine Ängste, mit dem Kleinen allein zu sein, sehr gut. Ich freue mich dann auch regelrecht, wenn meine Kleine im Bett ist und die Grosse auch. Ich glaube, wir trauen uns alleine wenig zu, weil wir sehr mit uns beschäftigt sind und auch nicht mehr recht glauben können, dass alles gut ausgeht: Du kämpfst gegen deine Zg´s und ich gegen die Angst, umzufallen, die Kontrolle zu verlieren, dass ähnelt sich schon.
Klar, manchmal geht es besser, und oft auch nicht, ich habe mir auch oft die Frage nach dem Wieso gestellt, also, warum kommt´s dann und dann ärger als an anderen Tagen. Stress Dich nicht, dass es heute abend nicht so gut läuft. Versuche Dich, bisschen abzulenken, sofern Dein Kleiner pennt. Denk nicht so oft dran, dass Du stark sein musst. Musst Du nämlich nicht, es passiert gar nix, wenn Du das mal nicht bist. Wir leisten eh jeden Tag soviel mehr, als Leute ohne Angst, geben nicht auf usw. Also, liebe Susi, Kopf hoch, morgen schauts vielleicht schon wieder ganz anders aus :) Liebe Grüße und fühl Dich gedrückt Charlotte

Hallo Susi!

Oh ja, genau das kenne ich auch. Wenn die ZG weniger werden, war auch oft nur so eine dunkle, Angst - Befürchtung da, man könnte irgend etwas schlimmes tun. Einfach eine dunkle Bedrohung, ein Schatten. Dieser Zustand war für mich aber etwas leichter zu ertragen als die ZG und ich sah es deshalb schon als Erfolg, was es auch sicher bei dir ist, weil du ja auch fleißig Konfrontatin machst.

Und ich kann auch gut nachfühlen, dass es dann in so Momenten, wo die Kleinen super lieb sind, noch schlimmer ist. Vor lauter Angst, kann man dann auch gar nicht richtig die Liebe, die auf jeden Fall da ist, fühlen. Aber es wird immer besser. Schritt für Schritt weichen diese diffusen Gefühle von Angst und Bedrohung - wie ein Gewitter verziehen sich die Wolken und lassen immer mehr Sonnenstrahlen durch.

Ich habe dann auch immer auf die Uhr geschaut und gehofft, die Zeit möge schnell vorbei gehen und der Kleine geht ins Bett. Dann war ich erleichtert. Heute ist es so, dass mir die Zeit davon rennt, so schnell geht ein Tag vorbei!

Siehst du, ich habe genau das gleich erlebt wie du jetzt und es geht mir heute nach 8 Monaten ganz hervorragend - bin im Moment in einem super tollen Hoch!!! Das wird auch bei dir wieder so sein, ganz bestimmt. Ich weiß, es ist ganz schwer, aber versuch trotzdem immer wieder die Angst an zu nehmen. Nicht aufgeben, es wird immer leichter!

Sei lieb gegrüßt!

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Antworten. ............Muß ich jetzt einfach mal loswerden.

Das beruhigt mich immer wieder, wenn das bei Euch auch so war (klingt zwar blöd, sit aber so.)

Seid ganz lieb gedrückt.

Eure Susi

Hallo Susi,

oh, und wie ich das kenne, ich war 3 Monate in der Psychiatrie deswegen.
Jetzt, nach 17 Monaten geht es mir gut.
Ich hatte diese Gedanken auch immer besonders schlimm, wenn die Kleine ruhig war, es war eine Katastrophe für mich. Und ich habe auch immer die Zeiten genossen, wo sie geschlafen hat und mich nicht brauchte. Jetzt ist es so wie bei Marika, die Zeit verfliegt so schnell. Noch vor gut einem Jahr habe ich nicht kapiert, dass bei manchen Müttern die Zeit so schnell vergeht.

Du wirst sehen, alles wird gut.

Liebe Weihnachtsgrüße, Saskia