Hormone oder bin ich einfach so?? Teil 2

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Maike

Hormone oder bin ich einfach so?? Teil 2

Beitrag von Maike »

hallo

ich habe vor einiger Zeit das Thema "Hormone oder bin ich einfach so??" reingestellt und auch Antworten drauf bekommen. Leider aber nicht mehr zurück geantwortet! SORRY!!!
Ich brauche noch mal Euren Rat dazu bzw. muß ich vielleicht einfach mal was los werden...

Jonas ist morgen 9 Wochen alt, und ich kann schon sagen, dass sich meine Hormone wieder beruhigt haben. Falls Ihr Euch noch daran erinnert, hab ich über die Angst mit zwei Kindern zu versagen und die Angst, dass meine Hebamme mich irgendwann verlassen wird geschrieben.
Die Angst zu versagen, Jonas und Mika gerecht zu werden, hab ich wirklich nur noch kaum. Dann hab ich wirklich einen ganz schlechten Tag! Ich muß mir halt immer wieder vor Augen halten, dass ich nicht perfekt sein kann und es auch nicht muß!!! Meistens funktioniert das:-)! Ich lenk mich natürlich auch viel ab, bin ganz viel mit anderen Mamis zusammen, was mir auch jetzt unendlich gut tut!

Ich hatte in den Wochen mit meiner Hebamme über all das gesprochen und das tat mir total gut! Sie hat mir auch noch mal klar gemacht, dass ich das schaffen werde und nicht perfekt sein muß. Dass ich das toll mache und stolz auf das sein kann, was ich geschafft habe! SIE ist total stolz darauf:-)! Und dass mir der Abschied auch dieses mal von ihr so schwer fällt, dass ich mich klettig fühle, dass ich das abstellen möchte, da hat sie gelächelt und gemeint, dass ich das wohl nicht einfach so abstellen kann:-), und dass sie ja noch ne weile da wäre und dann ja auch bald die Rückbildung anfängt! Sie war auch am 3. Mai das letzte mal da und Montag fing die Rückbildung an!

Ich habe bisher nicht mit meiner Therapeutin Kontakt aufgenommen, weil mir dieses Gespräch schon gut tat! In grunde ist jetzt auch eigentlich alles gut, bis auf dass, dass ich mich immer noch so klettig fühle, dass mich das nervt, immer noch traurig zu sein, dass meine Hebammme sich verabschiedet hat (ich seh die beiden ja noch immer bei der Rückbildung), aber die Rückbildung und vielleicht noch die Babymassage ist das Ende dieser "Beziehung"...und das macht mich traurig....und das wiederum nervt mich so ungemein!!! Ich will nicht so sein, kein anderer hat solche Probleme damit und ich mag es eigentlich auch gar keinen erzählen. Nicht mal den Leuten, den ich alles anvertraue, gerade in dieser Beziehung...weil ich weiß oder befürchte, dass keiner so wirklich Verständnis dafür hat! Ich frage mich so oft, warum??? Vielleicht weil ich weiß, dass die Kinderplanung abgeschlossen ist??? Warum nur???

Würd mich über Antworten freuen und werde dieses mal auch ganz bestimmt drauf antworten:-)!!

Ganz liebe Grüße
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo Maike,

ich kenne das, sich an Menschen zu hängen, die einem irgendwie wichtig sind.
Das zeigt, daß man diese Menschen zu diesem Zeitpunkt irgendwie in seinem Leben braucht. So ist es ja auch mit Deiner Hebamme. Du hast sie in den ersten Wochen nach der Geburt sehr gebraucht, um Dich zu versichern, daß Du auch mit zwei Kindern alles hinbekommst.

Das Übrige wird die Zeit regeln. Es hilft gar nichts, sich unter Druck zu setzen, Du kannst doch Deine Gefühle nicht einfach ausschalten. Laß Dir Zeit. Es ist doch gut, daß Du die Hebamme noch ein bißchen siehst und irgendwann wirst Du auch ohne se klar kommen.

Frag Dich, was Du so an dieser Beziehung brauchst und was sie Dir gibt und das mußt Du dann versuchen, Dir selber zu geben. Das klingt so einfach, ist es aber natürlich nicht.

Ich habe mich auch so an meine Hebamme geklammert und ich habe für mich herausgefunden, daß es dieses Gefühl der selbstverständlchen Aufmerksamkeit und das Kümmern ist, daß man eben bei dieser Frau im Mittelpunkt steht, weil man schwanger ist. Dann, nach der Geburt, als ich dieses Kümmern viel mehr gebraucht hätte, es aber nicht zugegeben habe, war diese Frau einfach wieder weg. Das Fand ich furchtbar.

Gelernt habe ich daraus, daß ich meine Bedürfnisse äußern muß, wenn ich sie erfüllt haben will und daß ich selber mit mir gut sein muß und mich um mich kümmern muß, wann immer mir danach ist.

Das dazu, viele Grüße von Leuchtkäfer
Maike

Beitrag von Maike »

Hallo Leuchtkäfer,

vielen Dank für Deine Antwort!

Ja, das stimmt wohl, meine Hebammen sind mir schon wichtig geworden! Das Problem, nur VIEEEL schlimmer, hatte ich ja schon bei Mikas Geburt! Da litt ich ja unter der PPD und meine Hebamme war echt ein Anker für mich. Ihr hab ich das auch zu verdanken, dass ich ganz bestimmt ne harmlose Version hatte! An sie hab ich mich super geklammert....! Nun hab ich ja ihre Kollegin gehabt! Obwohl BEIDE bei der Geburt von Jonas dabei waren. Was mir ganz viel bedeutet hat. Bei der jetzigen Hebamme ist es nicht so schlimm, aber traurig bin ich trotzdem! Ich glaube aber auch wirklich, dass viel daran liegt, dass ich eigentlich nicht mehr schwanger werde. Dass ich SO nicht mehr mit denen "zusammen arbeite"....der Abschied für immer von jemanden (beiden), die, wie Du bereits sagtest, sich um einen gekümmert haben und in einer sehr intimen Phase bei uns waren und uns geholfen haben. Einfach dieses liebevolle...ich denke das ist es, was mich so traurig macht! Für die Hebammen ist es nur ein Job, aber man selber baut ja doch schon fast eine Freundschaft auf....! Nein, ich kann meine Gefühle nicht unterdrücken. Aber es nervt mich doch schon, dass ich so bin! Fühl mich doof dabei (bin oft sehr hart mit mir selber)!

Ich hätte wohl lieber einen Drachen als Hebamme haben müssen :D !

Wenn ich oft so traurig deswegen bin, denke ich ganz intensiv an die Geburt, wie das alles abgelaufen ist...meistens hilft mir das! Komisch, oder?

Liebe Grüße
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