Schatten & Licht e. V.

Nabend Mädels,
seit ich hier im Forum bin und jeden Tag merke wie gut mir das tut, grüble ich oft über euch nach.
Was für ein Leben führt ihr momentan mit der PPD, ZGs und und und?
Ist es für euch auch jeden Tag aufs Neue so ein Kampf wie für mich?
Könnt ihr ganz normale alltägliche Dinge tun und die Krankheit dabei ausblenden?
Wer unterstützt euch und wie bewältigt ihr es mit den Kindern?

Ich würde mich sehr freuen wenn ihr mir mal ein bisschen erzählen würdet wie so ein Tag in eurem Leben aussieht?
Gerne auch angefangen vom Aufstehen morgens, eure Gedanken dabei und Gefühle (falls ihr nicht an dieser quälenden Leere leiden solltet).

Ich weiss, dass wir hier offen "reden" können. Ich bin so neugierig auf euch alle. Was mögen das für Frauen sein? frag ich mich auch. Frauen wie ich? Unscheinbare Frauen wie ich? Wie alt seid ihr?

Wie laufen eure Beziehungen oder gar Ehen mit der PPD? Könnt ihr ein ganz normales Liebesleben haben oder funkt euch die Krankheit da auch dazwischen?

Wie gesagt ich freu mich auf Antworten.

Schönen Abend und liebe Grüsse

scaramouch

Hi Scara,

nachdem ich diesen Tag doch noch erlebt habe woran ich nich tgeglaubt habe erzähl ich dir wie mein Tag läuft:

Aufstehen ->Zg->Ad nehmen->Kiga->oder arbeiten->einkaufen und kochen->Zg,ZgZgZg->warten auf mein Mann.

Leider ist es im Moment so und ja ich grübel nur ich versuche irgendwie den tag rum zu kriegen und frage mich öfters wann das ein Ende hat und wie schrecklich es ist das jeder Tag begleitet wird von diesen Gedanken!Ich lebe nur fürs Wochenende ,mittlerweile denk ich aber meistens schon Oh gott Montags geht es wieder los.....

Ich hoffe ich bekomme bald dieses Tief was heute ingeschlagen hat weg!

Hallo,

auch für mich war es damals wirklich jeden Tag ein Kampf:

Aufwachen mit ZG - Angst - sich überwinden - Angst ZG - versuchen den Tag zu meistern und dabei unendlich Kämpfe durchmachen - auf meinen Mann warten - schlafen (endlich, das war etwas Erleichterung für mich).

Es war am Anfang ganz hart. Ich hatte an nichts wirklich Freude, alles das früher Spaß gemacht hatte, mußte ich mir erkämpfen - mußte ich mich dazu überwinden. Aber es wurde immer leichter, auch dadurch, dass ich sehr viel bei meinen Eltern sein konnten und ganz lieb auch von vielen Verwandten unterstützt wurde und natürlich hier her kommen konnte.

Nach ca. 4 Monaten mit AD und Therapie ging es merklich leichter und es gab schon viele Momente am Tag ich tatsächlich als schön empfand. Aber am Anfang war es ein Kampf denn ich oft fürchtete zu verlieren... Aber ich habe ihn gewonnen und das wirst du auch!

Liebe Grüße von

Liebe scaramouch,

bei mir ist es immer eine Berg- und Talfahrt, es gibt tage da könnte ich schreien vor glück und dann gibt es wieder diese tage, wo ich zu Tode betrübt bin.

Meist fängt der Tag eigentlich ganz gut an und ich bin guter dinge, dass es auch so bleibt, aber es muss nur irgendetwas nicht nach plan laufen, und schwupps gerät wieder alles aus den fugen und ich bin kurz vorm Durchdrehen.Ansonsten bekomm ich den Alltag ganz gut geregelt, ich denke mir halt immer du musst es ja machen, du hast ja die Verantwortung, sonst bist du keine gute Mutter.

Dass Einzige was mir sehr zu schaffen macht, ist die Angst das meiner Tochter etwas zu stoßen könnte, das sie bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt oder das wir zufällig zwischen einen Amoklaufen geraten oder das sie auf andere brutale weiße ums Leben kommt.Das macht mich einfach krank manchmal kann ich es kaum aushalten, und war schon kurz davor mir selbst das Leben zu nehmen.

Letzte Woche ging es mir mal wieder beschissen, weil ich etwas aus meiner Kindheit erfahren habe, was mich ziemlich geschockt hat.Aber jetzt geht es mir schon wieder etwas besser.


lg DSNG

hallo scaramouch,

also bei mir sah das zu meiner schlimmsten Zeit so aus -

ZG unmittelbar nach dem Aufstehen, dazwischen Tränen der Verzweiflung bei mir weil ich dachte ich würde alle ZG ausführen irgendwann - abends der letzte Gedanke war auch mit Sicherheit ein ZG oder eine ganze Armee davon

mein Sohn wird am 1. September 2 Jahre alt, und ich kann sagen, ich hab das gröbste geschafft, bin aber noch lange nicht überm Berg - ich geh mittlerweile wieder 20 Std. die Woche arbeiten, tut mir ganz gut meine AD nehm ich auch noch, das wird auch sicher noch eine Weile so bleiben..

die guten Tage werden immer mehr - ausser es regnet wieder 2 Wochen und der Blick zum Himmel wird getrübt durch schwarze Wolken aber ich muss auch noch an mir arbeiten - und die alte smaugerl,die ich früher war, die will ich eh nicht mehr werden - smaugerl muss raus in die Welt /bzw. mit den Kindern nicht zuhause versumpfen

die Beziehung hat unter meiner PPD nicht gelitten, da ich ein Meister im "Schauspielen" bin - nach aussen hin war alles gut und innerlich hab ich gelitten... hab auch immer alleine geweint,

aber es geht aufwärts und auch bei dir wird es wieder besser werden
so, das wars jetzt mal!

lg
smaugerl