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Mir geht's nicht gut...

Verfasst: 16:06:2010 18:40
von Ylaina
Hallo ihr Lieben!

Ich möchte mich jetzt doch mit Euch etwas näher unterhalten, ich hatte ja einen Beitrag zu Medis eröffnet und möchte einfach hier jetzt näher drauf eingehen, wie es mir geht.
Auch einfach nur um es für mich selbst zu ordnen, aber auch, weil ich einfach weiß bei Euch ist das alles gut aufgehoben.

Meine erste Krise hatte icha Ende Februar, damals war so ein bißchen die Konklusion für mich ich bin noch nicht angekommen, das wird schon alles.
Dann hatte ich vor ein paar Wochen wieder eine Krise, weil ich das Gefühl hatte mit dem Schlafentzug nicht klarzukommen. Habe also tagsüber -wenn es möglich war- einiges für mich getan an Kleinigkeiten, schlafe tagsüber, habe die Beikost eingeführt und bin ja auch weiterhin in Therapie. Dachte auch, es würde wieder besser. Mein kind schläft auch tatsächlich wieder besser, er kommt einmal nachts, jetzt seit ca. 2 Wochen, aber nicht mehr alle 1-2 Stunden.

Leider geht es mir aber gar nicht besser, sondern ich hab das Gefühl eher immer schlechter.

Meine derzeitigen probleme sind alle so typisch finde ich, ich weiß ja, wie es sich anfühlen kann und finde einfach es fühlt sich so an, als wäre ich nicht richtig gesund, psychisch.
Ich zähle mal ein bißchen auf, wo ich Probleme hab:

Ich hab ziemlich viel Angst um mein Kind. Ich habe -Gott sei Dank- noch nie die ideen gehabt ich würde meinem Kind was tun, aber habe ständig die Idee ich könnte durch Unachtsamkeit ihm sehr weh tun. Aktuelles Beispiel: meine beste Freundin hat einen Hund, den ich quasi seit seiner Geburt kenne, ich war dabei, wie sie ihn zu sich geholt hat und alles, ich liebe diesen Hund. Seit neuestem hab ich Angst davor, dass der Hund mein Kind töten könnte, weil ich zu sorglos mit ihm umgehe. Oder auch sonst, ich laufe mit dem Kind die Treppen runter und stelle mir plötzlich vor, was wenn ich nicht aufpasse und der kleine fällt mir runter. Ich sehe das alles innerlich vor mir und werde es dann nicht mehr los. Habe mit meiner Therapeutin darüber gesprochen, sie meint, dass meine 'wilde' Seite so unterdrückt wäre, dass sie sich so Bahn bricht (kurz gefasst).

Sie ist auch das nächste Thema: ich komme mir von ihr nur noch mißverstanden vor, habe das Gefühl wir hätten Streit, sie würde mich dauernd nur kritisieren. Dabei war das noch nie ihre Art. Außerdem nervt sie mich irgendwie und ich kann dieses Gefühl absolut Null einordnen. Seit zwei Wochen sitze auch regelmäßig bei Ihr und heule und heule und heule und weiß nicht recht wieso. Sie gibt sich alle Mühe, sie will mit mir über unsere Beziehung sprechen, sucht den Kern meiner Angst oder sagt, sie sei mir wohlgesonnen, aber ich bin wütend und ungeduldig ihr gegenüber.m ihn

Auch mein Kind nervt mich, was ich ganz furchtbar von mir finde.
Überhaupt ich kann mich selbst nicht leiden, und das ist das sclimmste eigentlich. Ich bin total unzufrieden mit mir, denke ich biete meinem Kind nicht genug, andererseits will ich ihm gar nichts bieten sondern einfach nur zwei Wochen Urlaub haben. Ich bin auch total schlecht im Entscheiden im Moment und weiß selbst nicht so recht, was ich eigentlich will und was mir fehlt.

Mein Mann nimmt mir den Kleinen am WE immer wieder ab, er kümmert sich jeden Abend mit um ihn, aber statt mich dann auszuruhen mache ich Haushalt.
ich stehe innerlich schon wieder so unter Druck und weiß nicht wohin damit und wohin mit mir. Mein Mann ist auch sonst echt lieb zu mir, er merkt, dass es mir nicht gut geht und sagt mir, dass er mich liebt usw, nimmt mich in den Arm. Aber wir haben keinen Sex, irgendwie kommen wir seit der Geburt nicht mehr innerlich so richtig zusammen, mal will ich, aber er ist fertig, mal andersrum. Und es fehlt mir so....

Dann grübel ich ziemlich viel im Moment. darüber, ob ich wohl doch ZG entwickele, darüber, ob der Stuhlgang meines Kindes in Ordnung ist, und ich die nächste Mahlzeit einführen kann oder ob ich zum KiA sollte und das da klären, ich frage mich was mit mir los ist und warum ich mich einfach so neben der Spur fühle.

Hat das alles 'alte' Gründe und ich sollte endlich mal über die Beziehung zu meiner Mutter wirklich auspacken und nachdenken. Oder hab ich 'nur' Hormone, stimmt was mit meiner Schilddrüse nicht oder war es doch das aprubte Absetzen meiner Medis damals, oder entwickele ich doch wieder eine Depression oder ist Muttersein einfach nur so anstrengend und es ist gar nicht der richtige 'Job' für mich.

Ach, ich könnt noch so viel schreiben, mein Hirn geht mal wieder vom Hunderste ins Tausendste, aber gute Gefühle kommen einfach nicht dabei raus. Im Gegenteil, ich finde immer mehr Probleme statt Lösungen.
Überhaupt wie ging das, es sich einfach gut gehen lassen?

Auch jetzt weiß ich m Ende gar nicht, ob das 'was bringt' das alles zu schreiben, denke ich hab sovieles nicht gesagt.
Schicke es aber mal ab, ich mag einfach nicht alleine sein damit.

Danke für's Zuhören!
Liebe Grüße
Verena

Verfasst: 16:06:2010 18:52
von mici
Liebe Verena,

es ist gut, dass Du Dich uns mitteilst und mit Deinen Gefühlen nicht alleine bleibst. Ich bin jetzt gerade ganz kurz ab, weil ich in der Bibliothek sitze und um 19h die Kleine übernehmen muss, aber ich verspreche Dir, ich schreibe entweder heute noch oder sonst morgen was zu Deinem Beitrag. Es gibt dazu vieles zu sagen und eine kleine Frage hätte ich noch vorab, vielleicht magst Du da noch etwas genauer drauf eingehen.

Du schriebst:
ch sollte endlich mal über die Beziehung zu meiner Mutter wirklich auspacken und nachdenken
Was genau meinst Du damit? Wie lange bist Du jetzt eigentlich schon bei Deiner Therapeutin? Du gehst doch auch mehrmals pro Woche, oder? Nimmst Du den Kleinen dann immer mit?

Mein erster Gedanke beim Lesen war: Du brauchst intellektuellen Ausgleich! Doch dazu später mehr!

Gruß, MICI

Verfasst: 16:06:2010 19:18
von Ylaina
Liebe Mici,

also um Deine Fragen zu beantworten muss ich weit vorne anfangen, deshalb ein kleiner Ausschwenker. Meine Eltern haben sich getrennt, als ich vier Jahre alt war, sie waren geschieden bevor ich in die Schule kam. Seit dem war meine Mama für mich eine Heilige. Jedes Kind in meinem Freundeskreis hat mich um meine Mama beneidet, sie war immer nur lieb und verständnisvoll, ich habe sie geliebt ohne Ende und habe mich ohne Ende geliebt gefühlt. wir waren eine eingeschworene Gemeinschaft.
An diesem Bild halte ich bis heute felsenfest fest. Niemals habe ich Kritik gegenüber meiner Mutter geduldet. Kritik gegen sie war unerträglich und ist es heute noch. Und ich denke genau da liegt der Hund begraben.
Weil sie mich nämlich sehr wohl enttäuscht hat, aber das lasse ich bis heute innerlich nicht zu. Obwohl es sogar massiv sein müßte. immer wieder haben mich Therapeuten gefragt, ob es für mich nicht schlimm war in ein Internat zu gehen, weil ich meinen Stiefvater nicht ertragen habe und bis heute verteidige ich diese Sache damit, dass es das beste für mich war.
Dass meine Mutter damit unsere eingeschworene Gemeinschaft verraten hat und diesen Mann gewählt hat, obwohl ich ihr gleich sagte der ist 'doof', das kann ich nur theoretisch sehen, meine Gefühle dazu bleiben verborgen.
Alle haben immer Probleme mit ihrer Mama, ich nicht!!

.............

Die anderen Fragen: ja, ich nehme mein Kind immer mit. Am Anfang war er mir zu klein für eine fremde Betreuung, inzwischen kann ich ihn nicht mehr abgeben, ich hab zuviel Angst (mir steigen die Tränen in die Augen), dass jemand anderes nicht richtig auf ihn aufpasst. Normal fühlt sich das nicht an und ich sitze hier und heule, wo ich das schreibe....

Und ja, der Ausgleich. Ich denke inzwischen auch, dass mir alleine arbeiten gehen gut täte, und ich sollte theoretisch ab Februar wieder arbeiten gehen, kümmere mich aber nicht um die Betreuung meines Kindes, weil ich so Angst vor dem Loslassen hab. Mein Gott, ich denke grad, ist doch alles dasselbe Thema...das hängt doch alles zusammen...
ich muss erstmal weinen und was essen....
Wir lesen uns später, ja.

Danke für Deine Antwort.

Verfasst: 16:06:2010 19:42
von Mausi
Hallo Verena :D

Vieles was du beschreibst, habe ich als "junge" Mutti empfunden.

Z.B. die Angst mit meinem Kind in den Arm runtergehen und mit ihm zu rutschen (was mit meinem 1.Kind übrigens tatsächlich passiert ist, da ich mit Wollsocken über eine neue, glatte Holztreppe runtergegangen bin.Uns beiden ist zum Glück nichts passiert, ich stand aber unter Schock) oder die Angst, es könnte von meinem Arm rutschen und über das Geländer fallen.

Das sind Ängste. Und ganz ehrlich, ich halte solche Ängste bei "jungen" Müttern nicht für unbedingt krankhaft, sondern vielleicht ist das sogar ganz normal (?). Denn diese Ängstlichkeit dient auch dem Schutz des Babys. Eine nicht ängstliche Mutter würde ihr Kind vielleicht nicht so gut pflegen, sondern es könnte bei der Sorglosigkeit tatsächlich was passieren, weil sie eben nicht auf die Gefahren aufgepasst hat.

Und ja, man empfindet sich manchmal selber als Gefahr für das Kind, weil man ja unter Müdigkeit, Anspannung leidet und unter diesem Stress leidet und weiß, daß man deswegen leichter "durchdrehen" kann.Aber diese Ängste (die man hier ZGs nennt) dienen m.E. genau dem Schutz des Kindes.

Daß dein Kind dich "nervt" finde ich auch ganz normal und erlaubt.So ein kleines Ding schreit nach dies und das, schläft noch nicht durch, kennt keine Gnade, wenn Mama mal das Essen zu spät vorbereitet hat und wie du es schreibst, steht man unter einem teilweise ungeheueren Druck: man MUß 24 Stunden/24 sich um einen kleinen Wesen kümmern (24-Stunden-Bereitschaftsdienst nenne ich das :lol: ), der aber alle Regel der Höflichkeit "ignoriert", was ja ungeheuerlich frustrierend sein kann.Denn man gibt sehr viel, man gibt so gar alles (Kraft, Zeit) und man kriegt aber nicht immer die erhoffte Belohnung (Lächeln), sondern wird auch "beschimpft" (Schreien).Mama eines Säuglinges/Babys ist eine verdammte harte, undankbare Arbeit (auch wenn es natürlich immer wieder sehr schöne Momente gibt).

Also du solltest du dich nicht selber "bestrafen" für die Gedanken, sondern sie als natürliche Folge dieser harten Mama-Arbeit betrachten.Bitte, lass es zu, daß du keine "perfekte" Mama bist, die ihr Kind 24/24 Stunden am Tag "liebt", sondern lass es zu, daß du auch "böse" Gedanken ab und zu hast, weil das Kind nicht immer "brav" und "höflich" ist.Ich habe persönlich in den Stunden, wo meine Babys geschrien haben (meine Tochter 2-4 Stunden abends durch!!!), sie "gehasst", hätte sie am Liebsten beim nächsten Jugendamt abgeben.Die "bösen" Gedanken sind leider Teil dieser harten Arbeit.Das muß man einfach mal akzeptieren.Und glaube mir, später, wenn sie größer werden, gibt es immer wieder Momente, wo man seinen Kindern gegenüber keine "guten" Gedanken hast (z.B. wenn Töchterchen mal wieder den Klo mit 2 Papierrollen verstopft hat! :lol: ).

Zu deiner Therapeutin: mich hat meine 1.Therapeutin auch genervt, die Therapie fand ich nutzlos, weshalb ich die Therapie kündigen wollte (sie hat aber 3 Tage vorher per Brief gekündigt).Vielleicht solltest du mal ganz offen mit ihr über diese Gefühle reden, denn sie sind vielleicht Teil der Therapie und können ihr vielleicht helfen, dir zu helfen.Wenn du aber mit ihr nicht mehr klar kommst, dann könntest m.W.n einen anderen Therapeuten aufsuchen (bitte vorher bei der Krankenkasse fragen, ob es geht).

Ich habe das Gefühl, daß du einen "Burn-Out" hast, daß die Batterien leer sind, denn du schreibst " ich will Urlaub". Ist es nicht möglich, daß du es dir gönnt? Kann dein Mann z.B. 2 Wochen Urlaub nehmen, sich um das Kind kümmern und machst Urlaub an einem schönen Ort, z.B. bei einer guten Freundin oder ein Wellness-Hotel?Ich denke auch an eine Mutter-Kind-Kur, aber das Kind ist ja dabei, da weiß ich nicht, ob man sich dabei richtig entspannen kann.

Für die fehlende Intimität mit deinem Mann: auch ganz normal. Ich glaube, wir hatten nach der 1.Geburt 6 Monate lang keinen Sex, nach der 2.Geburt waren es bestimmt 1 Jahr, wenn nicht noch länger.Da spielt die Erschöpfung, die knappe oder fehlende Zeit oder einfach nur die Depression, die die Libido raubt, eine große Rolle.Natürlich fehlt es einem, aber man soll sich auch nicht unter Druck setzen.Ein erfülltes Sexleben kommt wieder, wenn auch nicht in dem gleichen Umfang wie früher (dafür aber kann es intensiver sein, so erlebe ich es persönlich).

Zu der Beziehung zu deiner Mutter: es ist schwierig, sich da ein Bild zu machen, da du wenig schreibst.Aber vielleicht spielt es ja eine Rolle in deinem jetzigen Zustand.Hast du mal mit deiner Thera darüber gesprochen?

Zu den organischen Ursachen: ich halte persönlich die PPD für eine multifaktorielle Erkrankung, bei der verschiedene Facktoren (organisch, seelisch, beziehungsmäßig) eine synergetische Rolle spielen können und sich sogar gegenseitig verstärken können.

Da ich selber nach der PPD an einer unentdeckten Schilddrüsenunterfunktion (Grund: Autoimmunentzündung der SD) und mehreren Mikronährstoffmängeln litt, kann ich generell nur raten, diese Faktoren ärtzlich abklären zu lassen, um diese möglichen Ursachen nicht zu übersehen.Ich habe selber erlebt, wie der kranke Körper die Seele dermaßen beeinflussen kann, daß man zuerst denkt, man wäre "nur" seelisch krank.

Also wenn du noch bei keinem Schilddrüsenarzt warst, dann mache einen Termin aus und lasse dich durchschecken.Vor Allem wenn Verwandten an Schilddtrüsenerkrankungen wie Hashimoto/Morbus Basedow leiden oder an einer Schilddrüsenunterfunktion und Tabletten deswegen nehmen (oder an andere Autoimmunerkrankungen leiden).Denn das Risiko, daran zu erkranken, ist genetisch bedingt.Bei meiner Tante ist Hashimoto auch nach der Geburt ausgebrochen , ihre Tochter und mein Sohn sind auch erkrankt.

Der Hausarzt (oder ein guter Internist) könnte Ferritin messen lassen, um zu sehen wie die Eisenspeicher sind. Sie sind leider bei vielen Frauen nach der Geburt sehr niedrig und das kann Symptome einer Depression wie Müdigkeit/Erschöpfung, Depression auslösen.

Ich hatte auch einen Eisenmangel und dazu einen Vitamin B12-, Zink-,und Magnesiummangel, alle Mikronährstoffe, die von Bedeutung bei einer Depression sind (weil das Gehirn eine gewisse Menge davon braucht, um genügend Neurotransmitter wie Serotonin herzustellen).Hier muß man auch die richtigen Werte messen lassen, um aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen.Wenn du Interesse daran hast, schreibe ich gerne was zum Thema.

Grundsätzlich wollte ich dich aber auch fragen, ob du ein AD zur Zeit nimmst.Das finde ich ehrlich gesagt wichtig, um die Neurotransmitter-Balance so schnell wie möglich wieder herzustellen.

Verfasst: 16:06:2010 22:17
von Ylaina
So...geweint und gegessen, nur das Kind ist noch nicht im Bett... :wink: aber ein bißchen hab ich grad auch das Gefühl ich brauch das Weinen, zumindest eine zeitlang geht es mir danach besser...

Also, liebe Mausi, danke auch für Deine Antwort. ich würde gerne Stück für Stück antworten.

Ja, ich halte diese Übervorsicht in einem bestimmten Rahmen auch für normal, eben wegen des Schutzes. Und die Grenzen zwischen 'normal' und 'krankhaft' sind auch fließend. Das Maß dabei denke ich, ist, wie es sich für die Betroffene anfühlt. Und vieles, was hier beschrieben ist ist eben so leidvoll für die betroffenen, dass es nicht mehr normale Ängste sind. Ich frage mich da schon, wo bin ich einzuordnen, und bin genau deshalb dankbar für Deine Antwort, weil sie die normale Seite daran hervorhebt.

Auch, dass man von seinen Kindern genervt ist weiß ich theoretisch und sage es auch anderen, dass das absolut normal ist. Gut, dass ich es auch nochmal gesagt bekomme, aber es fällt mir ganz ganz ehrlich gesagt schwer es anzunehmen...es gilt für alle Mamas, aber nicht für mich. (Natürlich gilt es auch für mich, nur mein Gefühl tut sich schwer das anzunehmen)

Zu meiner Therapeutin: ich bin bei Ihr jetzt dann seit zwei Jahren und fand sie bisher einzigartig klasse. Und es ist schon die dritte bei der ich war, also ich hab auch Erfahrung damit. :wink: Genau deshalb fuchst es mich ja so. Sie meint auch unsere Beziehung, und das Setting sei 'nur stellvertretend' für ein inneres Problem, so ungefähr. und irgendwie hat sie damit recht, aber irgendwie nervt es mich, ich komm mir vor als hätt ich einen blinden Fleck da und der stört gerade die fruchtbare Beziehung.
Oder ist das alles nur 'Gerede'? ...

Nun ja, das mit dem Urlaub hat ein paar Haken...ich stille voll (bis auf die Beikost), abpumpen finde ich so unnatürlich, dass der Reflex nicht richtig angeregt wird bei mir. Zudem macht mir das Loslassen echt Probleme, ich hab das Gefühl ich würd 'verrecken', wenn mein Kind 2 Wochen nicht bei mir wäre.
Aber der Papa hat mir heut auch nochmal deutlich gemacht, dass er wenn er alleine mit dem Kleinen wäre ja wirklich für ihn da wäre, und das hat mich sehr berührt, da musst ich schon wieder weinen. Weil er wirklich sehr fürsorglich ist und mir da erst klar wurde, in wie guten Händen unser Baby ja wäre....( und ich war von vorneherein eine Verfechterin davon, dass Papa das auf seine Weise ganz genauso toll kann wie Mama) Nunja, wir fangen klein an, nicht gleich zwei Wochen, aber mal stundenweise will ich es schon versuchen...
Und das mit dem Sex ist auch so, dass wir da drüber reden können und keiner von beiden Druck macht, absolut nicht, nur mir fehlt es im Moment irgendwie sehr, ich denke es täte eben auch einfach gut... :oops:

(Baby ist jetzt im bett und ich bin aber auch schon wieder supererschöpft...)

Deshalb nur noch kurz: ich nehme regelmäßig Vitamine für Stillende, das Eisen sollte soweit kein Problem sein. AD nehme ich im Moment nicht, bin aber am Überlegen es wieder anzufangen (wobei bei genauerer Überlegung die NW es mir schon wieder schwer machen...).
Die SD will ich schon länger anschauen lassen, wir haben hier einen Endokrinologen, der sehr sehr gut sein soll, bekannt auch über die Grenzen von Tübingen wohl. Dachte nur bisher, dass man das nicht machen kann während des Stillens, weil da alles eh 'anders' ist, weißt Du da was dazu?

Ich belasse es erstmal dabei.

Aber immerhin hatte ich heute jetzt schon drei tolle Anlaufstellen ( meine beste freundin, Ihr hier und mein Mann) und ich fühle mich ein klein wenig erleichtert, auf jeden Fall besser als heute Morgen....

Danke!!!

Verfasst: 16:06:2010 22:32
von mici
immer wieder haben mich Therapeuten gefragt, ob es für mich nicht schlimm war in ein Internat zu gehen, weil ich meinen Stiefvater nicht ertragen habe und bis heute verteidige ich diese Sache damit, dass es das beste für mich war.
Diesen Abschnitt habe ich nicht richtig verstanden. Bist Du deshalb in ein Internat gegangen, weil Du Deinen Stiefvater nicht ausstehen konntest?! D.h. Du hast Deiner Mutter prophezeit, dass der Kerl nichts für sie sei, sie aber hat sich nicht beirren lassen, sondern an ihm festgehalten, auch, wenn sie damit aufs Spiel gesetzt hat, dass Du (freiwillig) ins Internat gehen würdest, richtig?! Was meinst Du denn damit, wenn Du schreibst, dass es das Beste für Dich war, ins Internat zu gehen? Objektiv das Beste, weil Du eine gute Ausbildung bekommen hast und tolle, aufregende "Mädchenjahre" like Hanni und Nanni verbracht hast, oder subjektiv das Beste, also im Vergleich zur Alternative daheim mit dem Stiefvater zu sein?!
Mich würde auch noch interessieren, wie lange Du insg. schon in Therapie bist und in welcher Frequenz.
Insg. wenig verwunderlich finde ich, dass sich bei Dir so grundlege Gedanken in den Vordergrund drängen momentan. Denn der Zeitpunkt, zu dem Du Dich um eine Betreuung für B. hättest kümmern sollen, ist überschritten und zwar nicht deshalb, weil andere, wichtigere Dinge auf der Tagesordnung standen, sondern weil Du Dich schlichtweg davor gedrückt hast. Du hattest Angst, in Deiner Suche nach einer angemessenen Betreuung erfolgreich zu sein und B. dann auch würdest abgeben müssen. Und durch diesen "Tatbestand" spitzt sich natürlich die Lage zu, Du führst Dir quasi selbst tagtäglich vor Augen, dass sich Deine Situation langsam aber sicher in Richtung jenseits der Normalität bewegt. Dadurch erhöht sich zusätzlich der Druck, so stelle ich es mir vor und auch die Therapiestunden bringen nicht mehr die gewünschte Entlastung, weil die Beziehung zu Deiner Thera angespannt ist.
Schließlich stellst Du selber die meines Erachtens entscheidende Frage nach der (kranken) Beziehung zu Deiner Mutter. Als wüsstest Du, dass dort die Wurzel allen Übels liegt, doch als bräuchtest Du gleichzeitig eine Aufforderung von uns, Dich dieser Wurzel zu widmen.
Mit B. auf dem Arm wiederholen sich gerade innerliche Grundkonflikte, die Du aus Deiner frühen Kindheit kennst. Und, ich interpretiere mal einfach weiter, Du hast nicht wirklich Angst, B. loszulassen und in fremde Hände zu geben, sondern Du hast Angst, ihn damit alleinzulassen und zu verletzen. So, wie Du allein gelassen wurdest und verletzt wurdest. Gleiches gilt für Deine Thera. Auch in der Beziehung zu ihr wiederholen sich Gefühle, die aus frühester Kindheit stammen. Meines Erachtens seid ihr gerade an genauso einem Punkt. Du merkst, dass Du die Wut gegenüber Deiner Mutter nicht länger verleugnen kannst, hast aber gleichzeitig Angst, dass Dich die Thera "verlassen" könnte, wenn sie erst Dein wahres, wütendes Ich kennenlernt.

In der Psychoanalyse (und so eine machst Du doch, oder?) spricht man von Widerständen, wenn der Patient bestimmte Gefühle (z.B. Wut auf seine Mutter) leugnet. Wir (Neurotiker) können diese Widerstände nur deshalb so hartnäckig aufrecht erhalten und jegliche unangenehmen Gefühle leugnen, weil wir eben stattdessen Neurosen entwickeln, die unsere ganze Aufmerksamkeit fordern und uns davon abhalten, das Übel an der Wurzel zu packen. Statt uns diesen unangenehmen Gefühlen auszusetzen, entwickeln wir Schlaf- oder Essstörungen, einen Putzfimmel, Ängste oder .... weiß der Geier, was sonst noch für Symptome. Und genau diese Symptome machen sich gerade wieder mal bemerkbar, nicht mehr und nicht weniger.

Mein Eindruck ist, dass Du ziemlich viel über Dich weißt, dass Du Dich sehr gut kennst und in langen, mühevollen Therapiestunden Schicht für Schicht der Probleme abtragen konntest und nun "des Pudels Kern" vor Dir liegt! Es ist also kein Wunder, dass es Dir im Moment schlecht / schlechter geht.

Kein Mensch kann einem sagen, wie sich das, was wir heute mit unseren Kindern machen, später auf sie auswirken wird. Wir können nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass unsere Kinder später nicht selber auf der Couch landen. Doch was wir tun können, ist, uns immer bewusst zu machen und uns dazu zu ermahnen, es mit unseren Kinder eben so gut wie möglich zu machen. Ich denke, das gilt auch für Deine Mutter und Dich. Dennoch können Dinge schief laufen und sich in ungeahnter Dramatik auf die Psyche eines Kindes auswirken. Worum es deshalb gehen muss, ist, und ich denke, auch das weißt Du eigentlich selber, einerseits wütend sein zu dürfen / zu können, auf das, was schief gelaufen ist, und andererseits freudig und dankbar sein zu können, über das, was gut war.

Liebe Verena, dies ist ein langer Weg! Kein Mensch hat behauptet, der Weg sei zu Ende, wenn man erst selber Mutter ist! Deswegen hat sich doch eigentlich gar nicht so viel verändert, im Gegenteil, es ist eigentlich alles beim Alten, nur fühlt es sich gerade etwas schlechter an. Wie könnte es auch anders sein.

MICI

Verfasst: 17:06:2010 12:05
von Mausi
Hi Verena :D
Ylaina hat geschrieben:So...geweint und gegessen, nur das Kind ist noch nicht im Bett... :wink: aber ein bißchen hab ich grad auch das Gefühl ich brauch das Weinen, zumindest eine zeitlang geht es mir danach besser...
Ich habe Weinen immer als ein notwendiges Ventil empfunden.
Ja, ich halte diese Übervorsicht in einem bestimmten Rahmen auch für normal, eben wegen des Schutzes. Und die Grenzen zwischen 'normal' und 'krankhaft' sind auch fließend. Das Maß dabei denke ich, ist, wie es sich für die Betroffene anfühlt. Und vieles, was hier beschrieben ist ist eben so leidvoll für die betroffenen, dass es nicht mehr normale Ängste sind. Ich frage mich da schon, wo bin ich einzuordnen, und bin genau deshalb dankbar für Deine Antwort, weil sie die normale Seite daran hervorhebt.

Auch, dass man von seinen Kindern genervt ist weiß ich theoretisch und sage es auch anderen, dass das absolut normal ist. Gut, dass ich es auch nochmal gesagt bekomme, aber es fällt mir ganz ganz ehrlich gesagt schwer es anzunehmen...es gilt für alle Mamas, aber nicht für mich. (Natürlich gilt es auch für mich, nur mein Gefühl tut sich schwer das anzunehmen)
Ja, die Grenzen sind fliessend.Aber weißt du, die Zeit nach der 1.SS (die PPD bekam ich erst nach der 2.SS) war extrem stressig, weil nach einer sehr stressigen SS (Stress wegen Hausbau + Mobbing am Arbeitsplatz) und einer langen und schwierigen Geburt mein 1.Kind sehr viel schrie, extrem klammerte und sehr wenig schlief. Ich habe oft geweint, gegen dieses Kind verflucht, der mir das Leben zur Hölle machte, hatte ZGs, war aber nicht depressiv.Ich war auch extrem überbesorgt, wie eine Glucke, konnte mein Kind erst mit 7 Monaten in die Obhut seiner Oma für ein paar Stunden abgeben.Trotzdem war ich in dieser Zeit nicht depressiv.Aber ich habe auch diese Ängste, diese ZGs gehabt.Das Ganze war angesichts des enormen Stresses eine normale Reaktion.Wahrscheinlich spielte aber auch meine ängstliche, perfektionnistische Persönlichkeit auch eine große Rolle.Ich habe die anderen Müttern, die mir immer so ruhig vorgekommen sind, bewundert.Andererseits habe ich beim genauen Nachfragen oft festgestellt, daß andere Mütter Ähnliches erlebt hatten, es aber nicht von vorneherein zugegeben hatten! :wink:

Wenn du dich dabei nicht wohl fühlst, der Leidensdruck zu groß ist, dann solltest du vielleicht doch etwas mehr tun, um zu mehr Ausgeglichenheit zu gelangen.Evt. durch ein AD.

Was du aber nehmen kann ist Magnesium.Denn Stress erhöht drastisch den Bedarf (Stillen natürlich auch).Und Magnesium kann den Cortisolspiegel senken, der bei einer Depression oft erhöht ist.Magnedium senkt die Erregbarkeit von Nerven und Muskel, ist ein "Stress-Mineral".Bei mir ist 5 Jahre nach der PPD einen Magnesiummangel fesgestellt worden (obwohl viele Zeichen dafür sprachen, wurde es die ganze Zeit übersehen) und ich muß sagen, mit meiner aktuellen Mg-Dosis ( 2 x 300 mg Mg-Citrat/Tag) geht es mir psychisch deutlich besser.
Zu meiner Therapeutin: ich bin bei Ihr jetzt dann seit zwei Jahren und fand sie bisher einzigartig klasse. Und es ist schon die dritte bei der ich war, also ich hab auch Erfahrung damit. Genau deshalb fuchst es mich ja so. Sie meint auch unsere Beziehung, und das Setting sei 'nur stellvertretend' für ein inneres Problem, so ungefähr. und irgendwie hat sie damit recht, aber irgendwie nervt es mich, ich komm mir vor als hätt ich einen blinden Fleck da und der stört gerade die fruchtbare Beziehung.
Oder ist das alles nur 'Gerede'? ...
Nein, ich denke, sie könnte Recht damit haben.Vielleicht liegt es an dieser idealisierten Beziehung zu deiner Mutter, die aber doch ungelöste Konflikte (Internat, Verrat mit Stiefvater) verbergen könnte? Daran solltet ihr in der Therapie arbeiten.
Nun ja, das mit dem Urlaub hat ein paar Haken...ich stille voll (bis auf die Beikost), abpumpen finde ich so unnatürlich, dass der Reflex nicht richtig angeregt wird bei mir. Zudem macht mir das Loslassen echt Probleme, ich hab das Gefühl ich würd 'verrecken', wenn mein Kind 2 Wochen nicht bei mir wäre.
Ja, das kenne ich auch dieses "Nicht-Loslassen-Gefühl"! :wink: War bei meinem 1.Kind extrem ausgeprägt.Aber es müssen nicht 2 Wochen sein, sondern zuerst nur 2-3 Stunden in einer Stillpause.Also in der Zeit das Baby abgeben und spazierengegen, einkaufen gehen, ein Bad nehmen, eine Freundin anrufen, usw.Ist das möglich, daß jemand sich in der Woche tagsüber um das Baby für eine kurze Zeit kümmert?

Du kannst nicht loslassen, aber gleichzeitig ist dir diese intensive, rund-um-die-Uhr-Nähe doch zu viel.Oder?
Aber der Papa hat mir heut auch nochmal deutlich gemacht, dass er wenn er alleine mit dem Kleinen wäre ja wirklich für ihn da wäre, und das hat mich sehr berührt, da musst ich schon wieder weinen. Weil er wirklich sehr fürsorglich ist und mir da erst klar wurde, in wie guten Händen unser Baby ja wäre....( und ich war von vorneherein eine Verfechterin davon, dass Papa das auf seine Weise ganz genauso toll kann wie Mama) Nunja, wir fangen klein an, nicht gleich zwei Wochen, aber mal stundenweise will ich es schon versuchen...
Also da hast du einen tollen Fang mit deinem Mann gemacht, Glückwunsch! :D

Ja, fange mal mit 2 Stunden an.Gehe in der Zeit aus dem Haus, an die frische Luft, kaufe dir ein schönes Kleid im nächsten Geschäft, trinke ein Cappucino (oder was Anderes, vielleicht ohne Coffein) an der Terasse eines Cafes, gehe schwimmen, oder lasse dich massieren... mache etwas für dich, nur für dich allein, wo du nur an dich denkst! :-)
Und das mit dem Sex ist auch so, dass wir da drüber reden können und keiner von beiden Druck macht, absolut nicht, nur mir fehlt es im Moment irgendwie sehr, ich denke es täte eben auch einfach gut...
Oja, ich weiß.Mir hat es auch gefehlt.Ich habe immer gedacht, wann haben wir wieder ein normales Sexleben.Aber das ging bei uns wegen der Schlafstörungen meines Sohnes gar nicht (wachte alle 2-3 Stunden nachts auf und konnte nur durch Nuckeln an der Brust wieder einschlafen) und nach der Geburt meiner Tochter wegen der Erschöpfung/Schilddrüsenunterfunktion (führt ja zum Libidoverlust).
Deshalb nur noch kurz: ich nehme regelmäßig Vitamine für Stillende, das Eisen sollte soweit kein Problem sein.
Darf ich dich fragen, welches Präparat du nimmst?

Das Problem mit Multivitaminpräparaten ist, daß sie meist viel zu niedrig dosiert sind, um Mängel ausgleichen zu können.Bei einem Magnesiummangel sind 300 mg Magnesiumcitrat/Tag das Minimum, die meisten Präparate enthalten deutlich weniger.Gleiches gilt für alle Vitamine und Mineralstoffen.

Für Eisen ist es ähnlich: solche Präparate enthalten viel zu geringe Mengen, um die leeren Speicher wieder aufzufüllen.Ein Beispiel:

http://www.centrum-online.de/produkte/i ... D=mdekhegl

Dieses Präparat enthält 15 mg Eisen.Dabei werden zum Auffüllen der Eisenspeicher 100 bis 200 mg Eisen pro Tag empfohlen.Die 15 mg Eisen können höchstens nach der Aufsättigung zur Aufrechterhaltung der Speicher dienen (wenn überhaupt, da eigentlich von den 15 mg maximal 10% resorbiert werden).

Dazu mischen die Hersteller Mineralien zusammen, die sich gegenseitig in ihrer Resorbtion hemmen.Eisen z.B. hemmt die Aufnahme von Magnesium, Zink und Selen und umgekehrt.Insgesamt haben deswegen solche Multivitamin-Präparate eine geringe Bioverfügbarkeit.

Besser ist es deswegen, einzelne Präparate über den Tag einzunehmen (z.B. Eisen mittags, Magnesium morgens und nachmittags, Zink abends).

Aber vorher würde ich persönlich die Speicher untersuchen lassen, z.B. durch Messung im Vollblut ( Magnesium, Zink, Selen) oder für Eisen Ferritin (Eisenspeicher), für Vitamin B12 Holo-Transcobalamin.Dann weiß man ganz genau, wo Mängel herrschen und was genau zugeführt werden muß-
AD nehme ich im Moment nicht, bin aber am Überlegen es wieder anzufangen (wobei bei genauerer Überlegung die NW es mir schon wieder schwer machen...).
Hattest du schon vom AD schwere Nebenwirkungen?
Die SD will ich schon länger anschauen lassen, wir haben hier einen Endokrinologen, der sehr sehr gut sein soll, bekannt auch über die Grenzen von Tübingen wohl. Dachte nur bisher, dass man das nicht machen kann während des Stillens, weil da alles eh 'anders' ist, weißt Du da was dazu?
Nee, du kannst die SD unter Stillen untersuchen lassen.Kein Problem.
Ich belasse es erstmal dabei.
Halte ich für einen Fehler. Meine SD wurde erst 1 Jahr nach Ausbruch der PPD untersucht und bis ich mit L-Thyroxin gut eingestellt war, hat es noch gut 1 Jahr gedauert.Das heißt, ich war durch die später Diagnose fast 2 Jahre lang in Unterfunktion.Hätte ein Arzt meine SD gleich am Anfang untersucht, wäre es vielleicht nur ein paar Monate gewesen.
Aber immerhin hatte ich heute jetzt schon drei tolle Anlaufstellen ( meine beste freundin, Ihr hier und mein Mann) und ich fühle mich ein klein wenig erleichtert, auf jeden Fall besser als heute Morgen....
Es freut mich sehr, daß du diese Unterstützung hast.Nichts ist schlimmer in diesem Zustand als Einsamkeit.Weiter so Verena! :wink:

Verfasst: 17:06:2010 12:50
von Leuchtkäfer
Hallo Verena,

ich weiß gar nicht so genau, wo ich bei Dir anfangen soll, weil ich das Gefühl habe, Du weißt eh schon so viel und kennst Dich sehr gut.
Aber vielleicht liegt genau da das Problem.

Was genau macht es im Moment so schlecht für Dich? Du hast mal geschrieben, vor der Schwangerschaft war es so mittelmäßig, als Du schwanger warst, warst Du dann sehr glücklich.

Ich glaube, es wäre wichtig für Dich zu trennen, was Du jetzt für Dich tun kannst und solltest und was Du langfristig tun könntest.
Damit meine ich in der Therapie. Ich sehe das wie Mici, daß Du eigentlich recht gut ahnst, wo das Problem liegt, es aber nicht so richtig an Dich ranlassen willst. Damit kann auch zu tun haben, daß Du so genervt von der Therapeutin bist. Vielleicht wäre es Dir noch zu intensiv, das mit ihr jetzt zu bereden und Du blockst unbewußt ab.
Dann finde ich es wichtig, daß Du zumindst für die Therapiestunden versuchst, J. abzugeben. Das ist doch DEINE Zeit mit einem DIR wichtigen Menschen, das sollte es auch bleiben.

Es ist nicht zu spät, jetzt damit zu beginnen, Deinen Sohn mal abzugeben, noch fremdelt er sicher nicht zu sehr und ihr beide könnt das lernen. Versuch es doch mal für ein paar Stunden. Aber setz Dich nicht unter Druck, daß Du dann die Zeit genießen mußt. Mußt Du nämlich nicht, es ist eine Übung für Euch beide.

Daß für DIch die Gesetze des Lebens und einer Depression genauso gelten, wie für andere Frauen, weißt Du sowieso selber. Klar denkt jede immer, es geht nur ihr so, bei den anderen ist alles anders. Es kann aber auch ganz befreiend sein und rückt die eigenen Probleme in ein anderes Licht, wenn man mal aktiv sagt: Mir geht es so und so und genauso geht es vielen Frauen, ich bin nicht allein, und weil es vielen so geht, werden auch Lösungsvorschläge bei mir fruchten.

Dann zu der normalen Seite. Du hast vollkommen Recht. Es ist eine Sache der betroffenen Frau, ob Gefühle und Gedanken als normal oder nicht wahrgenommen werden. Wenn ich in der schlimmen Zeit so genervt war, habe ich mich selber dafür gehaßt und es ging mir schlecht. Heute sage ich: Schade, daß ausgerechnet heut, wo ich ein dünnes Fell habe, das und das sein muß, wie blöd.
Es ist normal genervt zu sein, Urlaub haben zu wollen, sich ums Wickeln drücken zu wollen, Wäscheberge sch*** zu finden, nachts Aufstehen widerwillig zu tun und und und. Aber es ist nicht normal, sich deswegen permanent schlecht zu fühlen, weil man genervt ist.

Was Du für Dich tun kannst, ist Dich zu erinnern, was Dir früher in belastenden Situationen gut getan hat und dann etwas davon umzusetzen. Eine Kleinigkeit, dann noch eine und noch eine. Ganz langsam. Setz Dich bitte nicht zu sehr unter Druck. Du hast alles bisher so toll gemeistert, das meine ich ernst. Dir wird es auch mit Kind besser gehen, ganz sicher.

Laß Dich mal drücken,
Grüße von Leuchtkäfer

Verfasst: 17:06:2010 15:35
von AmoebeMS
Hallo Verena,

ich möchte dich erst einmal ganz doll drücken. :wink: Du machst deine Sache wirklich ganz prima, sag dir das auch öfter mal selbst, ja?

Aber ich habe eine Frage, die mich sozusagen quält. Wie ist eigentlich das Verhältnis heute zu deiner Mutter? Bitte verzeih mir, wenn ich das jetzt schreibe, ich konnte es nur nicht nachlesen, oder ich habe nicht alles gelesen!? Ist sie bereits verstorben (kann ja sein)? Oder wohnt sie weiter weg? Lebt sie noch mit deinem Stiefvater zusammen? Sorry, aber ich habe jetzt nicht alle deine Beiträge nochmals gelesen und vielleicht auch andere nicht. Doch der Hintergrund interessiert mich. Dich scheinen die "Fehler" deiner Mutter zwar immer noch zu belasten, aber es sind Fehler, die du so interpretierst, aber nicht deine Mutter. Und dennoch schreibst du über sie als "Heilige". Ist sie es denn für dich heute auch noch, mit kleinen Schönheitsfehlern oder "verzeihst" du dir heute - nach Jahren - das Brechen der Zweisamkeit immer noch nicht? Irgendetwas fehlt mir da noch zum Pudels Kern, was ich meine noch nicht zu kennen.

Was deine Therapeutin angeht, so denke ich auch, dass je näher sie der Sache kommt, du mehr blockierst. Du meinst auf der Stelle zu treten und unterstellst ihr Streit und das Missverstehen. Für mich klingt das nach "sich herausreden" wollen, weil man die Wahrheit nicht hören möchte. Meine Thera meinte letztens auch zu mir: sie SIND wie ihre Mutter und haben auch Schönheitsfehler. Super! Glaubst du, das wollte ich hören?

Deshalb frage ich aber nach deinem jetzigen Verhältnis. Sorry, ich habe bisher nicht nachlesen können. Vielleicht ist mir etwas entgangen. Schäm.

Und was das Abgeben des Kindes angeht, sei es auch "nur" an deinen Mann, so solltest du das tunlichst angehen. Habe einwenig mehr Vertrauen. Euer Kind wird nicht nur durch dich geliebt, sondern auch durch deine Familie und deine Mitmenschen. Schutz gibt es aber nicht wirklich. Nie! Aber wenn man in den Gedankenkreislauf erst mal geraten ist, dann hilft eine VT am Besten und die kleinen Schritte des Lösens, was sowohl Mutter und Kind (!) gut tun, denn auch die Kinder brauchen das.

LG AmoebeMS

P.S. Versuche wirklich mal deine Therapiestunden alleine anzugehen und das Kind vielleicht beim Papa zu lassen.

Verfasst: 17:06:2010 18:40
von Marika
Hallo!

Auch mir tuts total leid, dass es dir im Moment so schlecht geht. *festdrück*

Was mir spontan gleich eingefallen ist: Perfektionnismus! Und in diese Falle sehe ich auch mich immer wieder reintappen. Du willst alles immer übergenau und fehlerfrei machen. Keine negativen Gefühle oder Gedanken, keine Erschöpfung oder Genervtheit deinem Kind gegenüber gestattest du dir! Du willst das sein (sicherlich unbewußt) was wir in der Werbung immer sehen: zufrieden lächelnde, entspannte Mütter mit blütenweisen Blusen unter blühenden Bäumen und ein ziefrieden glucksendes Kind dazu das nach dem Fläschchen mind. 8 Stunden schläft. Dass das Utopie ist, weißt du vom logischen Verstand her - ich auch - und doch tappen so viele von uns immer wieder in dieses Hamsterrad rein.

Gelassenheit und Vertrauen in sich selbst wären die Zauberformeln - schlicht und einfach und doch ungeheuer schwer zu verwircklichen - gerade für uns PPD Mamas. Vielleicht kannst du dich überwinden, deinen Sohn doch mal abzugeben (auch wenn du Horrorszenarien im Kopf hast - sie werden nicht eintreten). Mit jedem Mal wo du das machst, wächst in dir das Gefühl, es geht auch mal OHNE mich alles gut!!! Diese Sorgen und Ängste um das eigene Kind kennt jede Mama wohl in irgendeiner Weise. Aber krankmachend sind sie dann, wenn ein "zuviel" davon auftritt, wenn sie einem Lebensernergie und die Lebensfreude nehmen und das sehe ich bei dir im Moment sehr stark.

Die Frage was dahinter steckt, kann ich leider nicht beantworten - vielleicht am ehesten ein Mix von all den möglichen Gründen, die du selber aufgezählt hast?

Ich wünsch dir von Herzen, dass es dir bald wieder besser geht und schicke eine große Protion Gelassenheit und Selbstvertrauen!

Verfasst: 18:06:2010 21:42
von Ylaina
Im Moment kann ich erstmal nur MICI lesen und Dir antworten. Weil ich jetzt schon aufgeregt bin. Geradezu außer mir.
Weil es mich so (be)trifft.

Also, als ich sechs war hat meine Mutter mir M. vorgestellt. Ich sagte damals der ist nichts, ich mag ihn nicht.
Sie hat ihn trotzdem genommen (und der eigentlich 'Verrat' fand schon da statt, alles andere waren nur Konsequenzen. Für mich im Moment zumindest.).
Als ich dreizehn war träumte ich vom Internat.
Nach meiner Konfirmation, als ich 14 geworden war mussten meine Mutter und ich 200 km mit dem Taxi von den verwandten heim fahren, weil mein Stiefvater wutendbrannt das Fest mit dem Auto verlassen hatte.
Als meine Mutter mich dann wenig später wieder mal bei meiner Freundin abholen musste, weil mein Stiefvater zu Hause Stress machte, weil sich es nicht gehört, dass eine 14-Jährige bei ihrer Freundin übernachtet, fragte sie mich, ob ich mir vorstellen kann in ein Internat zu gehen.
Ich sagte ja und war froh und habe fast jeden Tag auf der ausgesuchten Schule geliebt. Weil es ein Traum war, weil ich weg von diesem Mann war und weil ich dort MICH leben konnte wie nie zuvor in meinem Leben.
(Mein Vater meinte übrigens, ich sei nicht mehr seine Tochter wenn ich auf diese Schule ginge statt zu ihm zu kommen...)
So.

Jajajaja, ich hab Angst mein Kind so sitzen zu lassen, ja.
Aber es wird mir wirkilch schlecht und ich zittere, wenn ich lese, dass Du schreibst, ich habe mich gedrückt. Ich fühle mich dermaßen beschissen, dass ich die folgenden Sätze schon gar nicht mehr lesen konnte. Und auch beim zweiten lesen verstehe ich sie nicht.
:wink:

Zum Glück war das Gespräch mit meiner Therapeutin heute gut.
Ging aber irgenwie um ganz andere Sachen. Um sie und mich.
(Meine erste Therapie 8tiefenpsychologisch über Träume hatte ich 3 jahre mit Anfang 20, danach war ich mit 25 bei einer psychosozialen Beratungsstelle ein halbes Jahr, dann wieder mit Anfang 30 bei einer anderen Beratungsstelle ein dreiviertel Jahr, dann ein halbes Jahr später hatte ich drei Monate Verhaltenstherapie, dann die Klinik für 4 Monate, ab da die Analyse).

Ich hab schon so eine Kontroll-neurose, ja. dabei geht es nicht mal um mich, sondern ich möchte die möglichst größte Kontrolle über Andere haben. Weil ich meine nur so 'ankommen' zu können. Deshalb 'hasse' ich meine Thera auch gerade so, weil es nicht funktioniert mit ihr. Ich find nciht raus, wie die richtige Antwort, die ich geben muss heißt, weil es keine gibt. Aber ich halte an dem 'Spiel' fest. Und weil sie mir nicht verrät, was die richtige Antwort wäre fange ich sie zu hassen.
Ja, so bin ich.


Ja, Mici, es ist wirklich immer diese Vorstellung, dass mein Kind auf der Couch landet. Naja, eiegntlich war er sogar schon mehrfach dort.

:wink:

Und ich hab mir schon Infos geholt wegen der Betreuung, aber es fällt unverhältnismäßig schwer sie zu lesen...
Und es geht mir auch ein wenig besser. Mittwoch habe ich festgestellt ist seit drei Wochen immer der schlimmste Tag. Meine Frequenz ist Dienstag und Freitag.

Ja, soweit mal zu Deiner Antwort. Wie immer recht treffend und direkt. Dankeschön Mici. :wink:

Verfasst: 18:06:2010 22:13
von Ylaina
Also....ich möchte auf jeden fall auch noch Amboebe antworten. Weil der Pudels Kern so auch noch nicht zu verstehen ist.
Meine Mutter lebt 300 km von hier weg, unser Verhältnis ist freundlich, aber angespannt. dadurch, dass ich meine Wut und Enttäuschung so gar nicht wahrhaben will, ist es noch gar keine Frage, ob ich ihr verzeihen kann/will.
Sie hat mich schon vor 15 jahren um Verzeihung gebeten, da sie es für den größten Fehler ihres Lebens hält.
Meine Mutter ist geschieden inzwischen schon lange (7/8 Jahre??! "Witzigerweise" hatte mein Vater damals in der selbe Woche seinen Scheidungstermin seiner zweiten Ehe... )

An dich und an Alle: ja, ich hatte dann auch heute die Gelegenheit und hab mit meinem Mann ausgemacht, wenn er Urlaub hat (mind. 2 Wochen, eigtl. 3, demnächst) bleibt der Kleine bei ihm, wenn ich meine Stunde hab zumindest schonmal. Zum Frisör ist auch schon abgemacht.

Ganz im Ernst, meiner Mutter würde ich das Kind anvertrauen. :wink: Leider ist sie zu weit weg. Die Schwiegereltern sind über 70, meine schwiegermama hat Rückenprobleme chronisch. Seine Patentante arbeitet sehr viel. Aber sie hab ich gebeten mit mir Klamotten kaufen zu gehen, sie hat Stilberatung gelernt. Neben Millionen anderen Sachen, die siese Frau kann. :wink:
Naja, also es muss jemand 'Fremdes' her für meine Stunden (morgens um 10 und 11).
An Mausi noch: Magnesium habe ich hier, hochdosiert, aber nicht genommen. Kann ich das zum Stillen nehmen? Ansonsten nehm ich Centrum Materna.
Und mit ich belasse es meinte ich das Schreiben, nicht das mit der SD. :wink: Der Arzt ist im selben Haus wie meine Thera. 8)

NW von Mirtazapin: 30 kg Übergewicht, die sich halten...außerdem unruhige Beine beim Einschlafen, was ich gehasst hab...aber es hat gut getan, vor allem meine ich eben langfristig...



So, für heute lasse ich jetzt das alles mal soweit stehen.

Danke für Eure Worte. Ich sehe außerhalb der Therapie, wie wichtig es ist und wie möglich mein Kind abzugeben und kann es mir grade vorstellen.
Und in meiner Stunde 'arbeiten' wir auf unsere Art daran.
Und ich melde mich wieder, wenn es mir anders geht.

Danke nochmal. :wink:

Verfasst: 19:06:2010 8:07
von mici
Liebe Verena,

was ich in der Tat versäumt habe in meiner Antwort, ist Trost zu spenden. Trost, den man doch sehr gut gebrauchen kann, wenn man sich gerade schlecht fühlt. Es tut mir sehr, sehr leid, dass Dich meine Antwort so getroffen hat, obwohl oder gerade weil sie vielleicht den Kern der Problematik berührt. Die besondere Schwierigkeit hier im Forum ist ja, anders als in der Therapie, dass der Leser mit dem Geschriebenen erstmal alleine ist und nicht die Möglichkeit hat, sofort und in dem Moment, indem die Gedanken ausgesprochen werden, nachzufragen, um sie ggf. so verstehen zu können, wie sie auch tatsächlich gemeint waren!

Also, ich möchte ganz klar herausstellen, dass der Begriff "gedrückt" falsch gewählt war! Mit "sich drücken" meint man ja in der Regel, dass man seinen Schweinehund nicht überwindet und doch eher lästigen Tätigkeiten aus dem Weg zu gehen versucht. Das trifft es überhaupt nicht, es ist gut, dass Du mich darauf aufmerksam gemacht hast! Was ich wahrscheinlich eher meinte, ist, dass es einen Teil in Dir gibt, der Dich daran hindert J.B. abzugeben. Und das ist ja keine besondere Weitsicht oder Erkenntnis meinerseits, sondern Du schreibst selber davon, dass es so ist. Ich habe in meinem Beitrag den Versuch unternommen, die Dinge, die Du selber formulierst, in anderen Worten zuzuspitzen. Es tut mir leid, wenn das zu direkt ausgefallen ist. Was ich auf jeden Fall nicht gesagt und nicht gemeint habe, ist, dass es für JB nicht gut sein könnte, wenn Du ihn nicht abgibst. Das spielt in meinem Beitrag überhaupt keine Rolle und ich hoffe, das hast Du auch nicht so verstanden! Ich denke es gibt zwei Seiten in Dir, einerseits wünschst Du Dir mehr Zeit für Dich alleine, ich denke, so jemand wie Du braucht Zeit für sich ganz dringend, und andererseits genießt Du die Zweisamkeit mit JB, insbesondere, weil Euer Verhältnis "unproblematisch" ist, so weit man das in diesem Alter schon sagen kann. Aber nachdem, was man hier im Forum so lesen kann, wusstest Du ja, dass es keine Selbstverständlichkeit sein würde, dass Du Dich mit JB gut fühlst. Ich denke darüber bist Du sicherlich auch sehr dankbar und alles was ich eigentlich meinte, ist, dass Du evtl. Angst hast, diese gute Verhältnis zu gefährden, indem Du JB abgibst.
Es tut mir leid, dass ich zu direkt war, ehrlich und Du brauchst jetzt keine Gegenrede halten, ich weiß ja via PN was Du gemeint hast! :wink:

MICI

Verfasst: 19:06:2010 21:37
von Ylaina
Danke für den Trost Mici, ja, tut gut. :wink:

Aber es stimmt ja auch, es ist gut wenn ich das 'um die Ohren' gehauen bekomme.
Das ich Zeit für mich brauche! Ganz dringend, weil ich als Mensch schon immer so war.
Ich brauche Kontemplation. Punkt.
Ja, ich weiß, ich tu meinem Kind nix böses damit, dass ich ihn so bemuttere. Aber mir auch nichts Gutes. Ich muss mich so oder so oder so von meinem Kind zurückziehen, muss und kann (!) ihn auch alleine lassen.
Abgesehen davon, dass er es als Individuum eh braucht.


Und ich muss wirklich mich dringenst ganz real um die Betreungsfrage kümmern, weil es mich eben wirklich sehr belastet weil es dringend ist und ich weiß das genau.

Diese zwei Dinge zusammen und Eure Hilfe bei der folgenden Frage und es ist mir ganz real gehnolfen. ich hab sortieren können durch Eure hilfe und Direktheit. :wink:

Also, ich brauche Eure Hilfe, weil es mir sonst so schwer fällt und ich brauche Unterstützung. Meine Mama sitzt mir leider nur im Nacken und versucht mich dazuzudrängen, weil ich es nicht schaffe.

Hat jemand sein Kind mit 1 Jahr 'abgegeben'? Kinderkrippe oder tagesmutter?
Tagesmutter wär toll, aber ich weiß nicht, was es kostet, ergo ob ich mir das leisten kann.
Sollte ich vielleicht, selbst wenn die Betreuung das kostet, was ich verdiene arbeiten gehen, als Ausgleich? Wäre es ein Ausgleich? Vor 2 Jahren war es das, da hab ich aber auch Medis genommen. Und ich wollte nicht zurück in den Laden.

Eigentlich wollte ich längst das Mamasein genossen haben, Kraft getankt haben und wollte mich nach einem anderen Job umsehen. An der Kasse sitzen ist nicht mein Ding, selbst im geilsten Bioladen downtown nicht.
Da liegt auch ein Hund begraben, weiß nicht, ob's ein Pudel ist... :lol:

Ja, so sieht es aus.

Also, wie ist denn Eure Erfahrung mit Betreungsangeboten für die 'ganz Kleinen'?
Hab schon überlegt bei der Diakonie nach einem babysitter für zwei Stunden die woche zu fragen. Deren Mitarbeiterinnen dürften ja zuverlässig sein, hab immerhin auch schon für die gearbeitet. :wink:

Teilt ihr eure Erfahrungen mit mir? Habt ihr Tips oder sowas? Würde der Sache dienlich sein.

Danke
Liebe Grüße

Verfasst: 19:06:2010 21:51
von mici
Na, da melde ich mich mal gleich zu Wort!

Wir haben unsere Tochter mit 11 Monaten für täglich sechs Stunden in eine Krippe gegeben, wo sie mit anderen 8 Kindern in dem Alter und drei Betreuerinnen "Nudelbäder" genommen hat, mit Babyöl rumschmieren durfte, gebadet, gekuschelt, gespielt, gesungen, geschlafen hat. Sie hat beim Abgeben nie geweint, sie hat sich morgens auf die Krippe gefreut! Ich würde es wieder so machen.
Heutzutage werden die Kinder umfangreich "eingewöhnt", bevor man sie dort alleine lässt, das kann schon mal drei, vier Wochen dauern. Diese Eingewöhnung für das Kind ist gleichzeitig auch einen gute Abgewöhnung für die Mutter, ganz ehrlich, man wächst mit seinen Aufgaben udn am Anfang bleibst Du die ganze Zeit an seiner Seite und erst wenn Ihr Euch beide sicher fühlt, gehst Du für ein paar Minuten raus. Dieser Zeitraum wird dann kontinuierlich ausgeweitet, bis Du irgendwann froh bist, dass Du ihn in liebevollen Händen weißt und selber Zeit für Dich hast!

MICI