Zwangsgedanken oder Wahnvorstellungen?? Vorsicht lang!
Verfasst: 25:06:2010 21:45
Hallo liebes Forum,
jetzt muss ich auch mal was schreiben. Ich war heute in der Therapie, und bin jetzt total verunsichert. Vielleicht könnt ihr mich etwas aufmuntern.
Zu meiner Geschichte. Ich habe schon seit ca. 10 Jahren Zwangsgedanken. Es ging immer darum, dass ich vielleicht jemanden etwas antun könnte. Mit diesen Gedanken, konnte ich eigentlich gut leben, da ich sicher war, dass es nur Gedanken sind. Es hat keine Panikattaken, oder Angstzustände mehr ausgelöst
Ich hatte eine schlechte Kindheit, und habe sehr unter meinem alkoholkranken Vater gelitten. Mit meiner Mutter hatte ich ca 20. Jahren keinen Kontakt, wollte ich eigentlich auch nicht.
Jetzt wurde ich im April letzten Jahres schwanger und es war fast alles gut. Mein Vater hat aber 2007 Krebs bekommen, und ist im Oktober 2009 gestorben,3 Monate, bevor mein kleiner geboren werden sollte. ich musste mich um alles kümmern.Beerdigung, Wohnung, etc. Mein Mann hat mir viel geholfen, war aber schon alles ziemlich schwer.
Na ja, der Zwerg kam dann im Dezember, 4 Wochen früher.
Während der Schwangerschaft, habe ich öfter darüber nachgedacht, dass es schön wäre eine Mutter zu haben. Habe dann im Februar ein paar Fotos von dem kleinen zu ihr geschickt, um zu sehen, ob sie darauf reagiert.
Hat sie dann auch. Das 1. Treffen fand im März statt. Irgendwie dachte ich, wenn wir wieder Kontakt haben, müssten wir jeden Tag telefonieren, usw, aber der Kontakt ging erst mal schleppend los, was mich etwas enttäuscht hat. Na ja, dann habe ich eine Woche später, einen ZG gehabt, ich könnte meinem Sohn was antun. Das hat eine Panikattacke ausgelöst. Die nächsten Tage war ich dann schon sehr depressiv, habe auch gleich bei der Therapeutin einen Termin gemacht. 2 Wochen später, war es dannn schon viel besser, und ich war bei der Therapie. So, jezt kommt das eigentliche. Ich war jahrelang in einer Kirchengemeinde, so eine "charismatische" Gemeinde. Dort glaub man, dass Leute von Dämonen usw. behaftet sind. Ich war aktiv (aber nicht mit allem einverstanden, was die so glauben) in dieser Gemeinde, und bin dann auch im März, noch mal mit dem kleinen hingegangen. Jedenfalls wollten die da für den kleine beten. Ist ja normalerweise kein Problem. Aber die Dame so gebetet, als wäre er der Teufel persönlich. Das und auch noch ein paar andere Sachen, habe ich zum Anlass genommen, um nicht mehr dorthin zu gehen.
Irgendwann kam mir aber der Gedanke: Hm, was ist wenn da was dran ist, ist dann was mit dem kleinen. Es war mehr: Oh je, hoffentlich ist da nichts. Mit meinem Verstand konnte ich mir sagen, dass das alles völliger Blödsinn ist, aber wenn man da stundenlang drüber nachdenkt... Ich war einfach irgendwann unsicher, und hatte meine gewöhnliche Angst. Das habe ich dann auch in der Therapie besprochen. Danach war es eigentlich auch kein Thema mehr. Aber: ich habe ein paar Wochen später im I-Net über die Wochenbettpsychose gelesen. Das hat mich total aus der Bahn geworfen. Dort stand, das Frauen oft denke, dass Kind sei diabolisch, oder vertauscht, usw. Daraus wurde in meinem Kopf: Du meine Güte, du hast ja beinahe gedacht, dass mit ihm vielleicht was nich stimmt. Hoffentlich bekommst Du keine Psychose. Das hat mich wieder um Jahre zurückgeworfen. Ich hatte ständig Angst, ob ich vielleicht irgenwann mal denken könnte, das mit ihm was nicht stimmt. Und ich die Kontrolle verliere. Eigentlich habe ich dann alles, was in dem Artikel stand 1x durchgemacht. Also Angst gehabt, ich könnte eins davon denken,eine Psychose bekommen und dadurch die Kontrolle verlieren. Außerdem war ich extrem angespannt, weil ich mich ständig gefragt habe, ob ich normal bin und habe auf alles exterm geachtet. Dazu kam noch der Schlafmangel. Ich bin tagsüber immer mit dem kleinen alleine, und habe niemanden, der ihn mal nehmen kann. Dann vor 4 Wochen, in der Therapiestunde, meinte die Therapeutin, ich solle doch darüber nachdenken, mit meinem kleinen in eine Klinik zu gehen. Das wollte ich natürlich nicht, hat aber dazu geführt,die Dinge mal klarer zu sehen. Und ich habe den kleinen mal meinem Mann in die Hand gedrückt,damit ich mal mittags was schlafen konnte.Von da an dachte ich, es geht bergauf, meinte die Therapeutin auch. Jedenfalls waren wir dann 2 Wochen in Urlaub, klar habe ich meine "komischen"Gedanken noch, aber ich habe mich wirklich gut gefühlt. Mein Mann konnte sich natürlich dann auch mehr um den kleinen Kümmern, dass ich etwas ausspannen konnte. Und ich habe gemerkt, dass der erste Gedanke am Morgen ganz "normal" ist. Nun ja, heute war ich wieder bei der Therapie, und da habe ich noch mal gesagt, was meinen Gedanken,Ängste usw. waren. Und war mir eingentlich sicher, dass ich keine Wahnvorstellungen bekomme, nur weil ich Angst davor habe. Also ein ZG. Da meinte sie, dass man mal schauen muss, es gibt ja auch Depressionen mit Wahnvorstellungen. Ich war mir danach total unsicher, ob ich vielleicht doch Wahnvorstellungen habe, bzw. das jederzeit kommen kann. Jetzt wo ich das alles geschrieben habe, mache ich mir nicht mehr solche Sorgen. Was meint ihr? War das vielleicht mit Vater, Mutter, Geburt und Schlafmangel einfach alles zuviel?
Ach so, ich nehme seit 5 Wochen Laif Johanniskraut, und habe in 2 Wochen einen Termin bei einem Psychiater.
Viele Grüße
lilu
jetzt muss ich auch mal was schreiben. Ich war heute in der Therapie, und bin jetzt total verunsichert. Vielleicht könnt ihr mich etwas aufmuntern.
Zu meiner Geschichte. Ich habe schon seit ca. 10 Jahren Zwangsgedanken. Es ging immer darum, dass ich vielleicht jemanden etwas antun könnte. Mit diesen Gedanken, konnte ich eigentlich gut leben, da ich sicher war, dass es nur Gedanken sind. Es hat keine Panikattaken, oder Angstzustände mehr ausgelöst
Ich hatte eine schlechte Kindheit, und habe sehr unter meinem alkoholkranken Vater gelitten. Mit meiner Mutter hatte ich ca 20. Jahren keinen Kontakt, wollte ich eigentlich auch nicht.
Jetzt wurde ich im April letzten Jahres schwanger und es war fast alles gut. Mein Vater hat aber 2007 Krebs bekommen, und ist im Oktober 2009 gestorben,3 Monate, bevor mein kleiner geboren werden sollte. ich musste mich um alles kümmern.Beerdigung, Wohnung, etc. Mein Mann hat mir viel geholfen, war aber schon alles ziemlich schwer.
Na ja, der Zwerg kam dann im Dezember, 4 Wochen früher.
Während der Schwangerschaft, habe ich öfter darüber nachgedacht, dass es schön wäre eine Mutter zu haben. Habe dann im Februar ein paar Fotos von dem kleinen zu ihr geschickt, um zu sehen, ob sie darauf reagiert.
Hat sie dann auch. Das 1. Treffen fand im März statt. Irgendwie dachte ich, wenn wir wieder Kontakt haben, müssten wir jeden Tag telefonieren, usw, aber der Kontakt ging erst mal schleppend los, was mich etwas enttäuscht hat. Na ja, dann habe ich eine Woche später, einen ZG gehabt, ich könnte meinem Sohn was antun. Das hat eine Panikattacke ausgelöst. Die nächsten Tage war ich dann schon sehr depressiv, habe auch gleich bei der Therapeutin einen Termin gemacht. 2 Wochen später, war es dannn schon viel besser, und ich war bei der Therapie. So, jezt kommt das eigentliche. Ich war jahrelang in einer Kirchengemeinde, so eine "charismatische" Gemeinde. Dort glaub man, dass Leute von Dämonen usw. behaftet sind. Ich war aktiv (aber nicht mit allem einverstanden, was die so glauben) in dieser Gemeinde, und bin dann auch im März, noch mal mit dem kleinen hingegangen. Jedenfalls wollten die da für den kleine beten. Ist ja normalerweise kein Problem. Aber die Dame so gebetet, als wäre er der Teufel persönlich. Das und auch noch ein paar andere Sachen, habe ich zum Anlass genommen, um nicht mehr dorthin zu gehen.
Irgendwann kam mir aber der Gedanke: Hm, was ist wenn da was dran ist, ist dann was mit dem kleinen. Es war mehr: Oh je, hoffentlich ist da nichts. Mit meinem Verstand konnte ich mir sagen, dass das alles völliger Blödsinn ist, aber wenn man da stundenlang drüber nachdenkt... Ich war einfach irgendwann unsicher, und hatte meine gewöhnliche Angst. Das habe ich dann auch in der Therapie besprochen. Danach war es eigentlich auch kein Thema mehr. Aber: ich habe ein paar Wochen später im I-Net über die Wochenbettpsychose gelesen. Das hat mich total aus der Bahn geworfen. Dort stand, das Frauen oft denke, dass Kind sei diabolisch, oder vertauscht, usw. Daraus wurde in meinem Kopf: Du meine Güte, du hast ja beinahe gedacht, dass mit ihm vielleicht was nich stimmt. Hoffentlich bekommst Du keine Psychose. Das hat mich wieder um Jahre zurückgeworfen. Ich hatte ständig Angst, ob ich vielleicht irgenwann mal denken könnte, das mit ihm was nicht stimmt. Und ich die Kontrolle verliere. Eigentlich habe ich dann alles, was in dem Artikel stand 1x durchgemacht. Also Angst gehabt, ich könnte eins davon denken,eine Psychose bekommen und dadurch die Kontrolle verlieren. Außerdem war ich extrem angespannt, weil ich mich ständig gefragt habe, ob ich normal bin und habe auf alles exterm geachtet. Dazu kam noch der Schlafmangel. Ich bin tagsüber immer mit dem kleinen alleine, und habe niemanden, der ihn mal nehmen kann. Dann vor 4 Wochen, in der Therapiestunde, meinte die Therapeutin, ich solle doch darüber nachdenken, mit meinem kleinen in eine Klinik zu gehen. Das wollte ich natürlich nicht, hat aber dazu geführt,die Dinge mal klarer zu sehen. Und ich habe den kleinen mal meinem Mann in die Hand gedrückt,damit ich mal mittags was schlafen konnte.Von da an dachte ich, es geht bergauf, meinte die Therapeutin auch. Jedenfalls waren wir dann 2 Wochen in Urlaub, klar habe ich meine "komischen"Gedanken noch, aber ich habe mich wirklich gut gefühlt. Mein Mann konnte sich natürlich dann auch mehr um den kleinen Kümmern, dass ich etwas ausspannen konnte. Und ich habe gemerkt, dass der erste Gedanke am Morgen ganz "normal" ist. Nun ja, heute war ich wieder bei der Therapie, und da habe ich noch mal gesagt, was meinen Gedanken,Ängste usw. waren. Und war mir eingentlich sicher, dass ich keine Wahnvorstellungen bekomme, nur weil ich Angst davor habe. Also ein ZG. Da meinte sie, dass man mal schauen muss, es gibt ja auch Depressionen mit Wahnvorstellungen. Ich war mir danach total unsicher, ob ich vielleicht doch Wahnvorstellungen habe, bzw. das jederzeit kommen kann. Jetzt wo ich das alles geschrieben habe, mache ich mir nicht mehr solche Sorgen. Was meint ihr? War das vielleicht mit Vater, Mutter, Geburt und Schlafmangel einfach alles zuviel?
Ach so, ich nehme seit 5 Wochen Laif Johanniskraut, und habe in 2 Wochen einen Termin bei einem Psychiater.
Viele Grüße
lilu