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Umgang mit der PPD u. Rückfällen/angelehnt an Marikas Thread
Verfasst: 01:09:2010 20:08
von Elisabeth11
Weil es hier, im Anschluss an Marikas "nehme mein AD wieder"-Thread so gut passt, will ich auch etwas anbringen, was ich an mir schon oft beobachten musste und wo ich auch von zumindest einer Mitschreiberin weiß, dass es ihr ähnlich geht:
wir haben doch schon mehrmals feststellen dürfen, dass wir alle eher zum Perfektionismus neigen. Und mir scheint, das zieht sich bis in unsere Krankeheitsbewältigung. Wenn schon PPD, dann aber richtig, so quasi. Und der "perfekte" Weg schreibt uns vor, dass wir ein AD nehmen, Therapie machen, zunächst dann und wann Tiefs haben, aber nach einer gewissen Zeit, ich sag jetzt mal 2 Jahre, da muss es dann gegessen sein. Und dann sollen wir sagen, gut dass mich die PPD erwischt hat, sonst wär ich jetzt nicht so reflektiert und würd mich nicht so gut kennen blabla.
Aber ehrlich, die Bekanntschaft mit dieser Krankheit hätt mir in meinem Leben nicht gefehlt, ich wär gern weiterhin blauäugig durch die Welt gelaufen und hätt mein Leben genossen. Ich kann jetzt sagen, ok, es ist so, aber sicher nicht, schön, dass es so ist. Soweit meine ehrliche Meinung dazu, welchen "Gewinn" die PPD bringt.
Und das 2. ist, dass ich auch, wie anscheinend Marika, Hemmungen habe, hier zu schreiben, wenn es mir schlecht geht. Weil ich den "neuen", die vielleicht grade mitten in der Hölle sind, nicht die Hoffnung nehmen will.
Nur, das ist auch nicht gut. Erstens hat es mir immer viel geholfen, eure Antworten auf meine Probleme zu lesen und zweitens ist es ja doch nicht die Realität. Die PPD ist kein Oberarmbruch, der nach der OP verheilt und dann funktioniert alles wie vorher. Wie vorher ist nichts. Bitte versteht mich nicht falsch, es geht mir jetzt ziemlich gut, ich habe das, was ich mir in der schlimmen zeit immer gewünscht habe: ein normales Leben.
Und trotzdem, es fällt mir schwer, zu akzeptieren, dass es mich getroffen hat, dass ich so schwach und hilflos und verzweifelt und klein war. Und dass es diesen Teil in mir gibt - auch jetzt noch. Es wird zwar besser, aber ich habe Angst, an schlechten Tagen, dass wieder ein Tief kommt, und in einem (sehr seltenen) Tief, dass es diesmal für immer bleibt.
Mein Haus steht, aber ich bin nicht sicher, ob ich es erdbebensicher gebaut hab.
Langer Rede kurzer Sinn: ich würde gern auch diese Zweifel mit euch teilen, wissend, dass sie euch nicht entmutigen, weil ihr wisst, dass mein Leben alles in allem wieder gut ist.
Und dass wir uns nicht an anderen messen dürfen, um dann auch nicht enttäuscht zu sein, wenn unsere Vorbilder unseren Erwartungen nicht (mehr) entsprechen.
Vielleicht versteht ihr, was ich meine, ich habe oft das Gefühl, ich darf nict jammern, weil ich ja aus dem Gröbsten raus bin und da gibt es ja andere, denen es schlechter geht etc. Aber genau diese Einstellung hat uns doch alle hier her gebracht, wisst ihr? Ich will nicht mehr irgendwelchen Erwartungen entsprechen, sondern ehrlich sein, zumindest doch mit euch, die ihr mich so gut kennt.
So das wars
Lg E
Verfasst: 01:09:2010 20:13
von Birdee
...das könnte aus meiner Feder stammen....
Verfasst: 01:09:2010 21:08
von mici
Liebe Elisabeth,
ich finde es sehr richtig und wichtig was Du schreibst! Mir geht es oft sehr ähnlich!
Ich habe in meinem Profil extra geschrieben, dass meine PPD kurz war und ich bereits nach vier Monaten wieder ganz gesund war, um dadurch frisch Erkrankten Mut zu machen. Gleichzeitig steht drin, dass ich trotzdem wieder Psychoanalyse mache, damit klar wird, das eben nicht alles wieder so ist wie vorher. Ich wurde deswegen schon manches mal gefragt, ob die PPD wieder ausgebrochen und alles zurückgekommen sei, oder so. Aber das ist ja gerade nicht der Fall.
Nur zweifel ich eben dennoch oft an Dingen, an Lebensfragen, an Ereignissen etc. die aber nur noch mittelbar mit der PPD zu tun haben. Was ich damit sagen will - und insofern unterstütze ich Deinen Beitrag 100 % - wir dürfen uns nicht auch noch hier im Forum auferlegen, dass wir uns für unsere schlechten Gedanken und Gefühle rechtfertigen und endschuldigen müssen! Das tun wir im realen Leben schon oft genug und vor allem uns selbst gegenüber verursachen uns solcherlei Gedanken doch schon oft genug ein schlechtes Gewissen.
Doch eine Anmerkung möchte ich dennoch machen, die uns vielleicht alle ein bisschen aus der Verantwortung enthebt, die anderen schützen zu müssen.
Und zwar ist das die Autonomie des Anderen, die wir gewissermaßen in Frage stellen, wenn wir zu seinem vermeintlichen Schutz bestimmte Informationen zurückhalten. Wir können und müssen doch davon ausgehen, dass die anderen Forumsteilnehmerinnen hier selbst verantwortlich sind für ihr Wohlergehen und ihren individuellen Heilungsprozess. Wir können uns hier gegenseitig nur virtuell unterstützen, doch die Hauptlast liegt doch bei jedem Einzelnen von uns. Damit will ich keineswegs die positiven Effekte des Forums in Frage stellen, überhaupt nicht. Es geht mir darum, dass wir unsere Handlungsmacht gewissermaßen unberechtigt in die anderen Userinnen hinein ausdehnen, indem wir ihnen absprechen, mit bestimmten Informationen, z.B. über unser (überraschendes) Schlechtergehen, in ihrem Sinne verantwortungsvoll umgehen zu können. Doch ich sehe die einzige Chance für einen für jede von uns so dringend erforderlichen ehrlichen und direkten Austausch ausschließlich darin, dass wir uns gegenseitig das zumuten, was es zuzumuten gibt und eben KEINE Rücksichtnahme üben, in der Annahme, die anderen könnten damit nicht umgehen. Und für alle Leser unsere Beiträge gilt es, selbstverantwortlich Beiträge zu lesen oder eben nicht zu lesen. Das liegt im Ermessen des Anderen und nicht an uns, wie mit der von uns preis gegebenen Information umgegangen wird.
Mir fällt es an mir selber auf, dass ich mich fast ausschließlich noch in der beratenden Rolle hier befinde, obwohl ich selbst doch so großen Beratungsbedarf hätte an den verschiedenen Stellen. Mein Therapeut lacht sich über meine "Forumstätigkeit" regelmäßig kaputt, wenn er sich vorstellt, dass ausgerechnet ICH zu den beratenden Userinnen zähle, was ich selbst komisch finde, wenn ich es schreibe. Doch inzwischen glaube ich verstanden zu haben, dass es nicht nur etwas mit Rücksichtnahme und Empathie zu tun hat, wenn man Dinge über sich zurückhält, sondern eben auch mit unrechtmäßiger Erweiterung seines eigenen Handlungsspielraums in den anderen hinein!
Mit diesem veränderten Blickwinkel fühlt es sich für mich manchmal richtig attraktiv an, Euch mit meinen Problemen zu konfrontieren, schließlich will ich Euch doch gar nicht unterstellen, Ihr könntet davon geschockt sein, tue es aber, indem ich sie Euch vorenthalte!
MICI
Verfasst: 02:09:2010 10:38
von Leuchtkäfer
Hallo ELisabeth,
ich finde das sehr schön und wahr geschrieben. Das meinte ich auch mit "geschockt" in Marikas Beitrag. Es ist doch traurig, daß sie sich erst an uns gewandt hat, als alles schon wieder schlimm war und sie das AD wieder nahm. Schade!
Ich glaube auch, daß es an jedem selbst liegt, was er hier aus dem Forum mitnimmt. Beim Lesen und beim Schreiben.
Ich habe z.B. Beiträge von Frauen, denen es schon wieder recht gut geht, die aber dennoch aufrgrund ihrer Erfahrung mit der PPD immer wieder Hürden im Alltag anders erleben als früher, sehr gerne gelesen.
Auch als es mir schlecht ging. Einfach um zu sehen, daß es im großen und ganzen gut sein kann ohne "perfekt" sein zu müssen.
Mir hat das den Druck "perfekt gesund" zu werden, so wie Du es beschreibst, sehr genommen.
Ich kann nur dazu auffordern, alle, die sich durch die PPD noch irgendwie belastet fühlen, auch wenn es zum Glück nicht mehr die Höle ist, das mit uns zu teilen. Mich würde es freuen.
Ein gutes Beispiel fand ich Maike. Sie schreibt, daß alles gut ist, nach ihrem 2. Kind, aber sie eben jetzt sehr unter der Trennung von der Hebamme leidet. Sowas gehört hierher, genauso wie die akuten Hilferufe von Frauen, die neu erkrankt sind, oder denen es egal wann schlecht geht.
Grüße von Leuchtkäfer
Verfasst: 02:09:2010 15:42
von Marika
Hallo zusammen,
ich glaube, ich wurde ein wenig falsch verstanden: Ich habe SELBER lange nicht gemerkt, dass es mir schlechter ging. Erst die letzten 4 Wochen kam es mir etwas anders vor, schob es aber auf die Ferien usw. Ich hatte nicht das Gefühl, "Hilfe" zu brauchen.
Erst dann die vergangene Woche merkte ich, es passt was nicht, nahm dann das AD und 2 Tage später hab ich es euch geschrieben.
Also ist überhaupt nicht so, dass ich mich da lange nicht getraut hätte, euch was zu sagen.
Ich fühle mich nach wie vor sehr wohl hier und habe auch Vertrauen zu euch, deshalb habe ich natürlich reinen Wein eingescheckt, sobald ich das selber auch wirklich sah - nämlich, dass es ich wohl tatsächlich einen Rückfall bzw. besser gesagt, eine neue depressive Episode habe.
Zugegeben, es war nicht ganz einfach, denn wie oft habe ich gesagt - ich bin gesund, ich habs geschafft. Wenn man dann zurück fällt, dann tut das weh, gerade wenn man oft so gescheit daher geredet hat wie ich.
Für mich persönlich ist die Krankheit - trotz allem und trotz Rückfall - eine Chance gewesen, denn vieles hätte ich weiter mit mir herum getragen. Und auch diese Episode jetzt nehme ich als Chance und Herausforderung wahr - und sei es auch mit einer Spur Trotz!
In diesem Sinne alles Liebe!
Verfasst: 02:09:2010 20:22
von Gutemine
-
Verfasst: 03:09:2010 8:36
von Neue Mami
Hallo
Ich finde ebenfalls, dass jeder sein Recht hat ehrlich seine Gefühle auszudrücken, sowohl negative als auch positive. Ich - die seit 3 Monaten in Behandlung ist - täte es für wichtig finden, dass diejenigen die sich nach einer PPD wieder "ganz gesund fühlen" das auch wirklich sein sollten, es hilft uns - die mehr oder weniger noch in der akuten Phase stecken - nämlich nicht viel weiter positive PPD-Erfahrungen zu lesen, wenn diese nicht richtig sind. Natürlich sollte man denjenigen die in der schlimmsten PPD-Phase stecken nicht den Mut nehmen, man sollte sie aufbauen und stärken aber dabei trotzdem immer noch ehrlich sein, das hilft jeder einzelnen von uns mehr weiter.
Das ist meine Meinung dazu.
Trotzdem hoffe ich noch immer, dass jede von uns wieder gesund wird und trotz dieser Erkrankung eine sehr gute Lebensqualität nach der erwarten kann. Dieser Thread hat mich keinesfalls verunsichert, ich werde hart an mir arbeiten und mein bestes geben um da raus zu kommen.
Verfasst: 03:09:2010 9:00
von Marika
Ich nochmal!
Jetzt drängt sich mir die Frage auf: Habt ihr etwa das Gefühl, dass ich unehrlich zu euch war und euch damit geschadet habe?
Ich hoffe nicht, denn ich bin ja - sobald ich es selber gesehen hab, hier her gekommen, und habs euch geschrieben.... Noch vor 2 Monaten war alles o.k. bei mir.
Fühl mich im Moment etwas missverstanden und fast ein bissl angeklagt, bitte klärt mich auf. Vielleicht sehe ich es im Moment auch etwas falsch, daher freue ich mich über jede Erklärung von euch.
Liebe Grüße von
Verfasst: 03:09:2010 9:17
von Neue Mami
Liebe Marika
ich finde keineswegs, dass du unehrlich warst. Du hast uns alle aufgebaut und immer wieder betont, dass du wieder völlig gesund bist und kein AD mehr brauchst, das hat ja auch gestimmt.
Jetzt ist es nun mal so, dass du (leider) einen Rückfall hast und auch dazu hast du uns sofort aufgeklärt und brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben.
"Leider" hab ich deshalb geschrieben weil ich meine wer weiss wozu das jetzt gut ist. Vielleicht wirst du - sobald du das alles aufgearbeitet hast - noch eine bessere Lebensqualität haben und den Grund für den Rückfall erkennen und daran arbeiten können.
Wir freuen uns sicher alle darüber wenn wir dir jetzt helfen können und dich etwas aufbauen können.
Du hast uns jedenfalls nichts "schlechtes" angetan worüber du dir Gedanken machen solltest und brauchst absolut kein schlechtes Gewissen zu haben. Ich bin froh, dass ich dieses Forum gefunden habe und dich kennengelernt habe.
Alles Gute und TAKE IT EASY

Verfasst: 03:09:2010 9:34
von Marika
Hallo,
ja genau so war es. Ich war wirklich lange Zeit - zuerst mit dem AD - gesund, dann sogar ohne AD tatsächlich stabil. Dann kamen die Ferien, es wurde alles anstrengender, Kind wieder daheim usw. Aber lange gabs nur hin und wieder nen schlechten Tag, sodass ich nicht dachte, dass das die Ankündigung eines Rückfalls sein könnte. Die Grundstimmung hat lange Zeit gepasst. Bis eben vor kurzem, aber auch da dachte ich noch, das das eine vorüber gehende "Phase" ist.
Seit ich im Forum bin, habe ich noch nie jemanden getroffen, der behauptet hat, sie sei gesund (mit oder ohne AD) und es hätte nicht gestimmt. Klar kann man das nicht überprüfen, aber ich habe nicht das Gefühl, dass das hier jemand macht. Wozu auch, man würde ja nicht nur die anderen belügen, sondern auch sich selbst. Auch das Motiv "Schutz" wäre hier falsch, das würde nicht mal mir einfallen....
Was aber sicher sein darf und normal ist: Das man nicht jeden schlechten Tag hier berichten "muss" - ich denke, das war ja auch nicht das, was ihr gemeint habt. Denn die hat jeder Mensch und das muss nicht immer besprochen werden, das liegt dann in der Entscheidung des Betroffenen. So habe ich meine schlechten Tage einfach für mich abgehakt, aber nicht um jemanden zu schonen, sondern weil ich nicht das Gefühl hatte, Hilfe dafür zu brauchen. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich nocht nicht sehen, dass das eben evlt. zu einem Rückfall führen könnte und ehrlich gesagt auch nicht daran gedacht.
Neue Mami hat ihre Sicht eh schon geschrieben. Ich würde mich freuen, auch von den anderen noch zu erfahren, wie das ganze gemeint war. Wie gesagt, fühle mich im Moment ziemlich missverstanden.
Liebe Grüße von
Verfasst: 03:09:2010 9:58
von mici
Liebe Marika,
ich glaube, unsere Reaktionen beziehen sich auf den ersten Satz aus Deinem Thread "nehme mein AD wieder".
Heute muss ich euch (leider) mitteilen, dass ich mein AD wieder einnehme. Seit Wochen hat sich angekündigt, wass jetzt klar ist: Ich habe einen Rückfall erlitten und daher mein AD wieder angefangen zu nehmen.
Als ich den las, klang es für mich so, als hättes "seit Wochen" damit hinter dem Berg gehalten, dass es Dir wieder schlechter geht, als wärst Du damit schwanger gegangen und mochtest es uns nicht sagen, aus Angst, uns damit zu schocken, wie Du selber schreibst.
Ich glaube, dass nur deshalb das Gefühl aufkommen konnte, Du würdest uns etwas "vormachen", was jetzt natürlich total drastisch ausgedrückt ist, wobei ich gar nicht auf die Idee gekommen bin, dass es so sein könnte, schon gar nicht mit irgendeinem negativen Beigeschmack. Aber als Elisabeth dann diesen Thread eröffnet hat, da hab ich mich in ihrer Darstellung schon wieder erkannt und gedacht, dass es so vielleicht auch für Dich gewesen sein könnte.
Doch Elisabeth hat vielleicht ein Thema aufgemacht, das mit Deiner Situation weniger zu tun hat, als einige von anfangs glaubten.
Sie beschreibt hin, dass sie selbst Schwierigkeiten hat, sich hier im Forum mit negativen Gedanken zu Wort zu melden, aus Angst und zu schocken oder um uns zu schonen, diese Schwierigkeiten scheinst Du aber gar nicht zu haben.
Und dadurch hat es jetzt aus meiner Sicht eine Durchmischung von zwei verschiedenen Dingen gegeben.
Durch Deine oben zitierte Formulierung hast Du offensichtlich bei einigen das Gefühl ausgeöst, etwas verschwiegen zu haben, was zwar Dein gutes Recht gewesen wäre, was Du de facto aber gar nicht getan hast. Dennoch nehmen manche (Elisabeth, ich) das zum Anlass, deutlich zu machen, wie schwer es uns manchmal fällt, auch von Negativem zu berichten, während man doch hier im Forum eigentlich als "gesund" und "stark" gilt. Das kann ich nämlich durchaus bestätigen, dass ich manchmal von meiner negativen Grundsstimmungen, die ich eigentlich gerne mit Euch teilen würde, nichts schreibe, um diejenigen, die mich für "gesund" halten, nicht erneut zu verunsichern. Das ist aber mein Problem, wie ich oben auch geschrieben habe und ich übe mich grundsätzlich darin, meinen Mitmenschen mehr zuzumuten, als bislang, was mir halt sehr schwer fällt. Zugespitzt führt das manchmal dazu, dass ich heulend vor dem Rechner sitze und aufmunternde Worte an diejenigen richte, die auch am Boden sind. Das ist jetzt wirklich sehr zugespitzt formuliert!
Ich glaube der Punkt ist, dass Elisabeth ein Thema angeschnitten hat, das ich total wichtig finde, das aber mit Dir und der Mitteilung, dass es Dir wieder schlechter geht, gar nichts zu tun hat! Vielleicht liegt da das Missverständnis begründet!
Lieben Gruß,
MICI
Verfasst: 03:09:2010 10:02
von Gutemine
-
Verfasst: 03:09:2010 12:10
von Elisabeth11
Ihr Lieben, v.a. Marika,
mein Thread sollte mit keinem Buchstaben eine Anklage sein, wirklich nicht!!!!
ICH kann nur für MICH sagen, wie Mici es eben sagte, dass es mir manchmal sc hwer fällt, nicht nur Positives zu erzählen. Nur um das klar zu stellen.
Und ich hatte vor einiger Zeit pn Kontakt mit einer Userin, die sich gar nicht getraut hat, ihre ganze Geschichte hier zu posten, weil sie eben immer wieder Rückfälle hatte und niemanden entmutigen wollte.
Das finde ich schade....
Mici hat ansonsten alles genau so geklärt, wie ich es gesagt hätte - danke, Mici, da kann ich jetzt essen gehen und muss nicht weiter schreiben
Lg E
Verfasst: 03:09:2010 17:20
von Marika
Dann bin ich froh, dass alles geklärt ist. Ich habe wahrscheinlich im ersten Thread von mir tatsächlich ein bissl den Anschein erweckt, ich hätte länger nix gesagt.
Ihr habt recht, es ist nicht immer leicht, zu sagen - es geht mir schlecht oder schlechter. Denn ein bisschen will man das dann auch nicht wahrhaben. Ich glaube, da gehts uns wohl allen ein bissl ähnlich!
Liebe Grüße von
Verfasst: 03:09:2010 20:45
von Juliane
Liebe Elisabeth,
du hast so recht mit dem, was du sagst.
Es geht einem eigentlich (wieder) ganz gut und dennoch ist immer die Angst da, dass es wieder los gehen könnte. Und auch mir ist manchmal nicht gerade froh ums Herz. Und auch ich habe doch mal die ein oder andere Woche, in der es eher schlecht als recht geht. In der die Anspannung wieder kommt, die Unruhe, das Grübeln, ...
Nur sagen kann man es niemanden mehr so richtig. Abgesehen von meinem Mann, mit dem ich immer offen darüber spreche, ist es schwierig, den Menschen um einen herum klar zu machen, dass es eben gerade nicht so recht klappen will. Viele gehen nun davon aus, dass ich meine Krankheit "überwunden" habe - es vorbei ist (und demnach nicht wieder kommt). Sie verstehen nicht, dass so eine PPD eben kein vereiterter Zahn ist, den man zieht oder bohrt und dann ist alles wieder wie "neu". Unsere Krankheit wird uns, da bin ich mir sicher, unser restliches Leben begleiten. Aber man lernt damit umzugehen, denn sie verliert ja auch an Intensität...