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Angst,daß es extremer wird

Verfasst: 18:09:2010 21:36
von Genueva
Hallöchen zusammen. Ich finde es toll, daß ihr alle den Mut habt euch zu öffnen und eure Geschichte zu erzählen. Aber ich muß gestehen, daß macht mir etwas Angst. Welche Ausmaße so eine PPD annehmen kann...

Mein Zustand ist hauptsächlich traurig (ich heule fast täglich wie ein Schloßhund), wütend, einsaaaaaaam, abgelehnt, total überfordert, immer Schuld an allem, möchte mir weh tun aber bin gott sei dank zu feige (außerdem hätte mein Mann dann ja noch mehr wegen mir um die Ohren).

Aber es projeziert sich bisher noch nichts auf mein Kind. Außer, daß ich extrem inkonsequent bin, da ich nicht in der Lage für Auseinandersetzungen bin. Aber was ist, wenn ich doch mal was an meiner kleinen Tochter auslasse? Oder es mir wünsche? Ich quäle mich jetzt schon eineinhalb Jahre. Kann sowas noch kommen? Oder hab ich einfach Glück, von diesen Gedanken verschont zu bleiben?

Ich erwarte natürlich nicht wirklich eine Antwort, wer weiß schon was kommt. Aber über eure Meinung wäre ich dankbar.

Genueva

Verfasst: 18:09:2010 22:13
von kadisha
hallo meine liebe

also ich kann dich beruhigen.
eine ppd aeussert sich nicht immer gleich.
es bleiben auch frauen verschont von dem gedanken dem kind was antun zu wollen etc.
z,b. ist es bei mir so.
ich habe zum glueck diese gedanken nicht.
meine sypmtome sind zb traurigkeit, angst, panikatacken, schwindel, weinen , herzrasen, durchfall , apetitlosigkeit um nur ein paar zu nennen

sei ganz beruhigt, ich denke nicht, dass bei dir noch zwangsgedanken dazu kommen , sonst haettest du sie schon am anfang
waere wirklich selten , dass nach so einer zeit noch das dazu kommt

fuehl dich gedrueckt :-)
lg

Verfasst: 19:09:2010 8:46
von Marika
Hallo,

ich möchte dir keine Angst machen, werde dir aber trotzdem die Wahrheit schreiben. Es können immer ZG dazu kommen. Die einen Frauen haben sie als erstes Symptom, andere wieder entwickeln sie erst sogar nach 5 Jahren!!!!! Wir haben hier eine ganz liebe Frau, die genau das erlebt hat. Bei ihr breitete sich die PPD über 5 Jahre langsam schleichend aus und am Ende bekam sie dann ZG.

Aber die gute Nachricht ist: Dieser Frau ist das im vergangenen Jänner passiert mit den ZG, ihr Sohn war da schon 5 Jahre alt. Die ganzen Jahre quälte sie sich mehr recht als schlecht durch. Dann kamen massivste ZG und da ließ sie sich endlich helfen - mit einem AD und Therapie!!! Und weißt du was? Ihr geht es jetzt wieder richtig gut - sie ist noch nicht gesund, aber es geht ihr bereits viel, viel besser!!!!

Ich werde sie mal anschreiben, damit sie vielleicht auch nochmal ihre Geschichte schreibt.

Ich selber litt gleich am Anfang meiner PPD vor 5 Jahren an massivsten ZG - sie waren mein Hauptsymptom. Aber mit AD und Therapie gehts mir wieder sehr gut!!! Das Leben macht wieder richtig Spaß!!!

Liebe Grüße von

Verfasst: 19:09:2010 9:02
von selina
Moin moin,

also ich werde dir auch die Wahrheit sagen denn ich möchte das du dir rechtzeitig hilfe holst und dir diese Gedanken ersparst(natürlich muss du sie nich tbekommen)

Also ich hab im August 2004 meinen Sonnenschein zur Welt gebracht und war danach von Panik und traurigkeit betroffen das ging 5 Jahre so und ich hab mich damit rumgequält.Hatte eine Odysse von Ärzten hinter mir die alle immer nur Angsstörung diagnostizierten!Niemand hat erkannst das es eine PPD war!ICh selber kannte diese Krankheit leider nicht.Dieses Jahr i m Januar kam wirklich wie ein blitz in meinem Kopf plötzlich Abends ein Zwangsgedanke von diesen Tag an ging die Hölle los und ich dachte sie wird nie enden!Ich hab mich selbst in die Psychiatrie eingewiesen weil ich dachte ich bin verrückt (was quatsch war) und so beginn dann quasi der Weg in di eBesserung!

Heute denke ich das die PPD für mich auch eine Chance ist.Weil ich viel durch die Therapie gelernt habe.Und ich versuche betroffenen zu helfen wo ich kann deshlab sag ich dir ganz ehrlich wenn du deine PPD nicht berhandeln lässt besteht die Chance das es schlimmer wird deshlab tu was!!!! Geh zu einem Psychologen oder erst mal zum Hausarzt.ICh nehme ein AD wogegen ich mich 5 jahre gewehrt habe und kann dir nur sagen es ist ein Segen!Durch die Kombi Therapie und AD bin ich auf dem besten weg gesund zu werden!Aber unbehandelt kann es natürlich immer schlimmer werden und auch ZGs können sich entwickeln!Also tu was bevor sie vielleicht auftreten!ICh möchte das sich das jeder der kann erspart :!:

FÜr fragen bin ich auch per pn zu erreichen!BIn im Moment kurz angebunden , besuch von Mutti und so :wink:

Danke!

Verfasst: 19:09:2010 21:37
von Genueva
Für eure Meinungen. Es ist schön, endlich mal sinnvolle Anteilnahme zu hören.

Ich war im Mai beim Hausarzt, habe dort das erste Mal meinen emotionalen "Kontrollverlust" vorgetragen. Erhielt ein paar nette und auch sinnvolle Ratschläge und Mirtazapin 15 mg. Mit dem Zusatzvermerk, einen Fachmann/Frau hinzuzuziehen, falls es nicht besser würde, denn dann könne er nicht helfen.

Medis halfen gar nicht, machten mich aber so müde, daß ich es nach 7 Wochen bleiben ließ. Der Alltag wurde nämlich echt zur Höllenqual. Anrufe bei Therapeuten ergaben kein Ergebnis (keine Termine frei, Urlaub, nur noch körperliche Neurologie etc). Entmutigt aufgegeben.

Dann plötzlich Stimmungshoch. Vorbei? Ha, denkste. Und seither (das war Ende Juli) kaum noch akzeptable Tage. Eine Therapeutin hatte auf eine verzweifelte Mail von mir ein Herz und ich durfte die Woche drauf kommen. Fand sie ganz nett. Leider hat sie jetzt im Oktober erst wieder Zeit. Ich hoffe ab da geht dann alles zügiger und häufiger. Wir werden sehen. Ich will ja behandelt werden. Denn ich werde nervlich immer dünnhäutiger.

Drückt mir die Daumen, daß sich die Dame um mich kümmert.
:?

Verfasst: 20:09:2010 7:40
von Marika
Hallöchen,

dein Hausarzt könnte dir eine ÜBERWEISUNG ausstellen, dann bekommst du wahrscheinlich noch schneller einen Termin bei einem Speziallisten.

Mirtazapin ist leider ein AD, dass tatsächlich sehr müde macht und kommt noch aus der alten Generation der AD´s. Es gibt aber auch die "junge Generation" von Antidepressiva, die anstriebssteigernd sind und ganz einfach den Botenstoffwechsel im Gehirn wieder ins Lot bringen. Wenn es also mit Therapie nicht besser wird, dann könnte dir so ein AD evlt. viel besser helfen als Mirtazapin. Übrigens könnte dir auch dein Hausarzt ein solches AD verschreiben, solle es bis Oktober schlimmer werden.

Hier noch ein Link, auf dem unser Verein viele Fachleute aufgelistet haben, die auf die Behandlung der PPD speziallisiert sind - vielleicht wäre jemand in deiner Nähe dabei:

http://www.schatten-und-licht.de/Listen ... te_exp.xml

Eignentlich ist es Wahnsinn, dass man so schwer Termine bekommt. Aber das ist ein Spiegel unserer Gesellschaft: psych. Erkrankungen weiten sich zu einem Volksleiden aus - die Praxen sind über voll. Und eigentlich sollten diese Erkrankungen schon längst kein Tabuthema mehr sein.

Liebe Grüße von

Verfasst: 20:09:2010 13:50
von Genueva
Hallo liebe Marika, danke für deine Info. Ich hatte eine Überweisung sowie eine Empfehlung für eine Ärztin von meinem Hausarzt. Eben dort erhielt ich die telefonische Aussage, daß sie "voll" wären, ich könnte frühestens in drei Monaten kommen. Damals erschien mir das zu lang. Hätte ich das damals eben angenommen, wär wahrscheinlich schon längst alles am Laufen.

Auf eigene Faust habe ich den Termin im Oktober bei einer anderen Ärztin bekommen, die auch Mitglied in diesem Verein hier ist. Daher setze ich erst mal auf sie.

Ich berichte auf jeden Fall, wie das Gespräch lief.

Da mein Hausarzt klar gesagt hat, daß er nicht weiter aktiv werden möchte, da er ja eben "nur" Internist ist, akzeptiere ich das. Ich boxe mich die drei Wochen bis zum erwarteten Termin mit der Therapeutin einfach durch (jaja, abwarten und Tee trinken scheint eben manchmal einfacher, als aktiv zu werden....)

Ich habe ja jetzt eine Anlaufstelle, wo ich einfach mal kurz meine Sorgen loswerden darf.

Danke!