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Meine Geschichte .Vorsicht sehr lang

Verfasst: 19:11:2010 17:06
von wiegehtsweiter
Hallo ihr lieben!

Mein Name ist Michaela, ich bin 27 Jahre jung und in der 27. Schwangerschaftswoche.
Ich habe mich hier im Forum angemeldet, weil ich mich von sehr vielen Menschen aus meinem Umfeld missverstanden fühle, und zum Beispiel immer als Hormongesteuertes Monster dargestellt werde…. „nach der Schwangerschaft ist eh alles wieder normal“. Aber keiner kann mir sagen was passiert wenn nicht.
Bitte verzeiht mir, dass das hier ein verdammt langer Text wird, aber ich danke jedem der sich die Zeit nimmt alles durchzulesen und mir seine ehrliche Meinung schreibt. Ich wüsste nicht wie ich euch meine momentane Situation anders schildern könnte, weil alles leider irgendwie zusammenläuft und mich momentan nicht los lässt.

Es ist einiges in letzter Zeit in meinem Leben passiert. Um schon mal ein paar Sachen vorweg zunehmen wie mein momentanes Gefühlsleben ist:

-Ich kann mich nicht so richtig über mein Kind in meinem Bauch freuen, weil ich denke es wäre besser nicht zu dieser Zeit entstanden
-Ich kann meinen Freund nicht mehr vertrauen
- Ich hasse die Mutter meines Freundes und möchte nicht, dass sie noch irgendetwas aus meinem Leben erfährt / ich sie jemals wieder sehen muss
- Ich habe nachts Alpträume von meiner ganzen Situation hier und Träume sehr schlecht über die Zukunft.
Vor allem direkt in einer Krisensituation wünsche ich mir am liebsten gar nicht mehr morgens aufzuwachen, oder mir kommt der Gedanke allem ein Ende zu setzen. Aber nur der Gedanke, anstatt es wirklich in die Tat umzusetzen, sage ich es meinem Freund, der selbstverständlich dann große Angst um mich und unser Kind hat. Ich ja auch. Mir macht momentan so vieles Angst. Während ich diese Zeilen schreibe kullern mir auch just wieder die Tränen.
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Meine Vergangenheit:

Ich denke mal es ist besser wenn ich euch erst mal was aus meinem Leben erzähle, was leider nicht so berauschend war bisher, und ich die Befürchtung habe es auch immer so bleibt.

Ich bin ohne Papa aufgewachsen. Meine Mutter hatte selber arge Probleme in der SS. Mein Vater hatte als sie im 3. Monat war kalte Füße bekommen, ist aber im 7. Monat zurückgekommen. Beide waren sehr jung damals, 19 Jahre alt, gerade erst die Lehre abgeschlossen und mein Vater fand keine Arbeit.
Nach meiner Geburt war er wohl der liebste Papa den man sich nur wünschen konnte (Erzählungen mir gegenüber) . Als ich 1 Jahr alt war haben meine Eltern geheiratet. 6 Tage später ist mein Vater bei einem Autounfall gestorben. Er ist vor einem Baum gefahren, hatte zuvor jedoch seinen Personalausweis und seinen Ehering in einer Kneipe liegen gelassen.




Als ich 3 Jahre alt war, lag meine Mama im Krankenhaus, OP am Fuß wegen Bänderriss. Meine Oma väterlicherseits passte in der Zeit mit auf mich auf. Ich fiel vom Sofa auf einen weichen Teppich und brach mir 2-mal den rechten Arm… Die übliche Prozedur… Krankenhaus, Röntgen, Gips.
Am nächsten Tag rief der Oberarzt an, der morgens sich noch mal alles durchgesehen hatte. Ich solle sofort in eine Kinderklinik bei uns, ich hätte vermutlich eine große gravierende Knochenzyste im rechten Oberarm, wo sofort operiert werden müsste, damit der Arm gerettet werden kann.
Ich kann mich an folgende Sachen wirklich noch erinnern, es hat sich alles in mein Gedächtnis eingebrannt und alles kam vor ein paar Tagen wieder hoch ( aber dazu später mehr ).
Im Krankenhaus wurden diverse Untersuchungen mit mir gemacht, mein Opa und meine Oma mütterlicherseits waren dabei. Mir musste auch Blut abgenommen werden, alle haben mich runter gedrückt, das Blutabnehmen tat mir richtig weh. Als meine Oma und mein Opa nicht dabei waren wurde mir wohl ( wie ich im Nachhinein denke ) Rückenmark entnommen. Ich wurde von mehreren Schwestern und Ärzten auf die Seite gedreht und sehr stark festgehalten. Ich habe kaum Luft bekommen und dann dieser Schmerz in meinen Rücken. Ich hatte Angst, habe geschrien, wollte da weg, aber keiner hat mir geholfen. Eine kleine Narbe habe ich bis heute auf meinen Rücken.
Kurz nach meiner OP hatte ich ziemliche Schmerzen, mein Oberkörper und der gesamte rechte Arm war in Gips… alles tat weh, der Oberkörper hat gejuckt, aber ich konnte nichts machen. Im linken Arm hatte ich in der Armbeuge einen Zugang, der mich nachts kaum schlafen ließ. Diesen habe ich mir häufig selber gezogen. Am Abend als meine Großeltern weg waren musste ich aufs Klo, ich klingelte wie es mir gezeigt wurde, die Schwester kam, meinte dass könne garnicht sein, gab mir aber trotzdem die Bettpfanne ( kam nicht aus dem Bett, war ein Gitterbett / Käfig ). Zu ihrer Verwunderung konnte ich sehr wohl…
Nach nicht langer Zeit musste ich wieder, diesmal groß. Ich klingelte wieder, Schwester kam, glaubte mir nicht… klingelte wieder… und wieder, auch die anderen Kinder die älter waren als ich sagten Bescheid. Die Schwester kam schließlich und nahm mir die Klingel weg. Ende vom Lied war, ich konnte es nicht mehr halten…. Nahm meine Decke mit meinem noch gesunden Arm weg und musste ins Bett machen. Ich hatte solche Angst dass ich Ärger bekommen wurde und weinte. Die anderen Kinder trösteten mich und eins nahm mich aus dem Bett zu sich ins Bett.
Am nächsten Tag erzählten die Kinder alles meinen Großeltern und ich hörte meinen Opa laut auf dem Flur am schreien (das kann er sehr gut, machte mir aber nie Angst, er ist halt so^^).
Jeden Tag wurde ich von den Schwestern, Ärzten aber auch meinen Verwandten ins Bett gedrückt um mir Blut abzunehmen, vor Angst verkrampfte ich und häufig brach die Nadel ab. Irgendwann tat mein „gesunder Arm“ mehr weh als der kranke.
Seitdem hatte ich panische Angst vorm Blutabnehmen. Häufig musste ich später ausgetrickst werden damit jemand ein paar Tropfen bekam. Und verlor in solchen Momenten das Vertrauen zu meiner Mutter und meinen anderen Verwandten. So lief das über mehrere Jahre…. Mit 17 kam man ohne dass ich mich wehrte an mein Blut, ich musste dann aber liegen um nicht Ohnmächtig zu werden. Weil ich dann ja wusste, dass das notwendig ist, bekam ich auch wieder Vertrauen zu meiner Mutter was sowas anging, ansonsten war das Vertrauen da, ich habe da schon stark differenziert und nicht das ganze Vertrauen verloren, schließlich habe ich sie ja lieb.





Meine Schulzeit war von Anfang an die Hölle auf Erden, schon in der Grundschule. Ein paar meiner Milchzähne wurden mir ausgeschlagen… getreten und bespuckt wurde ich. Das einzige Mädchen mit dem ich sehr gut klar kam ( ich war 7 Jahre alt zu dem Zeitpunkt )wurde tot in einem Waldstück bei uns gefunden…
Wochen später sprach mich ein älterer Mann an ob ich ihn den Weg zeigen könnte und ein Stück mitkomme. Ich lief weg, er hinter mir her. Ich konnte aber schnell nach Hause rennen, versteckte mich unter meiner Bettdecke bis meine Mutter mich bemerkte und ich ihr alles erzählte.
Wir waren am nächsten Tag bei der Polizei. Die Beamtin zeigte mir verschiedene kleine Bildchen von Männern aus einem Holzkästchen. Keiner war dabei der so aussah wie der Mann, aber mit 2 Bildern habe ich versucht zu zeigen wie er aussah… die Haare von dem, die Augen von dem usw. Sie wollte mir aber anscheinend nicht glauben. Ich sollte rausgehen, meine Mutter blieb drinnen und ich hörte die Beamtin und ihre Zweifel. War nicht gerade so toll. Wenigstens meine Klassenlehrerin glaubte mir. Durch den ganzen Streß in der Schule und die Angst da zu sein, lief ich oft vom Unterricht weg nach Hause. Weil ich auch immer Zappelig in der Schule war, sollte ich in eine Psychologische Spielgruppe, mit den Kindern verstand ich mich super und freute mich immer wenn wir da waren, auch die Psychologin war sehr lieb. Das Programm war vorbei und ich sollte zum Medizinischen psychologischen Dienst… dort sollte ich Bilder malen, mir war immer langweilig, weil zugehört haben die mir eh nicht… stattdessen machte ich mir einen Spaß und malte Friedhöfe etc.… Lieblingsfarbe schwarz. Am Anfang wurden sie Aufmerksamer… bis sie dann doch merkten, dass ich sie aus Langeweile veräppel… aber warum fragte nie einer.

Vielleicht hatte ich deswegen auch niemanden was gesagt, als ich mit 18 vergewaltigt worden bin. Ich war auch nicht bei der Polizei.


In der Gesamtschule ging es weiter, dort wurde ich hälftiger verprügelt und fertig gemacht als je zuvor. Jungs aus meiner Grundschulklasse waren ebenso in meiner Klasse und es nahm alles einfach kein Ende.
-einmal wurde mir eine geladene entsicherte Waffe an den Kopf gehalten, später wurde der Schuss in die Wand abgegeben
-Ich wurde von 3 Jungs aus meiner Klasse so derbe verprügelt, dass ich Ohnmächtig in der Klasse lag. Unsere Vertrauenslehrerin fand mich… ab ins Krankenhaus, beidseitige Rippenprellung mit Gehirnerschütterung
-Als wir unseren Mofaführerschein machten fuhr ich immer mit dem Fahrrad da hin und zurück… auf 3 Jungs machten meine Fahrradbremsen los, hatte nichts gemerkt, ich bin um Haaresbreite an einem Auto vorbeigebrasselt und in die Büsche gefahren mit hoher Geschwindigkeit.
Meine Mutter glaubte den Lehrern, sie würden was machen, sie machten aber nichts. Ich habe mich geweigert weiterhin am Unterricht teilzunehmen. Ich bin selber mit 14 Jahren zum Kinder und Jungendschutzbund gegangen und nahm selber alles in die Hand. Mit deren Hilfe machte ich ein halbes Jahr Einzelunterricht bei unserer Sozialpädagogin in der Schule und suchte eine neue Schule. Aber keine Schule wollte mich nehmen.

Mein Schulwechsel hat nur geklappt, weil ich zu sehr guten Freunden meiner Mutter nach Hildesheim zog. Kurz gesagt zu Pflegeeltern. Dort mussten mich die Schulen nehmen wegen Umzug. Und es war die schönste Zeit überhaupt… ich hatte viele Freunde, meinen ersten Freund und Erfolg in der Schule.


Ich zog nach der 10ten Klasse wieder zu meiner Mutter, bin jedoch mit 17 ausgezogen ins Wohnheim von meiner neuen Schule, wo ich mein Abi machen wollte, welches ich leider nach 4 Jahren absolut in den Sand gesetzt habe, weil ich mehr gearbeitet habe, als gelernt.
So habe ich auch „wiedererfahren“ dass ich eine beidseitige Hüftdysplasie habe und einen zusammengewachsenen Lendenwirbel. Ich habe mittwochs und samstags auf dem Wochenmarkt gearbeitet, irgendwann bekam ich ganz furchtbare Hüft- und Rückenschmerzen.
Laut Arzt würde ich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit jemals nur mit Kaiserschnitt entbinden können. Und vermutlich im 9. Und 10 SSMonat nur noch liegen kann.


Auf der Schule habe ich auch meinen damaligen Freund kennengelernt, ich war 17 er 25… ja, ein großer Unterschied, aber ich fühlte mich reifer und denke war es auch. Ich liebte ihn halt, vertraute ihn, er gab mir halt.
Ich hatte seit meinen 15 Lebensjahr schon die Pille wegen Regelproblemen genommen. Sie kam zu regelmäßig… alle 2 Wochen. Als ich schon mit meinem damaligen zusammen war stellte ich wegen Schmierblutungen auf eine stärkere Pille um. Alles lief wunderbar, alle 3 Wochen meine Abbruchblutung, keine Regelschmerzen, einfach schön.


Bis ich irgendwann alleine mal bei meiner Mutter war, weil ich auf meinen Onkel aufpassen musste (er hat multiple Sklerose). Ich bekam meine Regel und furchtbare Schmerzen. War immer wieder auf der Toilette. Die Schmerzen kamen in Wellen wurden immer stärker. Ich hatte den Drang zu pressen und tat es mehrmals bis zu einem Plop.
Ich war total perplex… wusste nicht was los war, ahnte es aber… wusste aber gar nicht was ich tun sollte.
Ich bin erst am nächsten Tag zu meiner Gyn. Es war eine Fehlgeburt, vermutlich Ende 3. Anfang 4. Monat, festzustellen an der vergrößerten Gebärmutter.

Ich behielt alles erst mal für mich und versuchte alleine damit fertig zu werden. Ich baute im Nachhinein eine Beziehung zu meinem Kind auf, redete mit ihm, fragte es warum es nicht bei mir bleiben wollte. Ich vermisste es.
Irgendwann vertraute ich mich dann meinen Freund, meiner Mutter und meiner Pflegemutter an.
Meine Pflegemama sagte etwas zu mir, dass mir sehr geholfen hat es zu verarbeiten. Das Kind wusste, dass es noch nicht die rechte Zeit war, es wird aber irgendwann bei dir sein wollen.

Von dem Zeitpunkt an wollte ich ein Kind, von ganzen Herzen. Innerhalb der letzten 10 Jahre versuchte ich es immer wieder… habe jeden Monat gehofft. Egal ob es per Kaiserschnitt kommt, ich im Rollstuhl sitze oder sonst irgendwas. Ich wollte ein Kind. Mein Kind!
Mit Unterbrechungen jedoch, weil meine Beziehung zu Brüche ging, die nächste auch und dann traf ich meinen jetzt Exmann. Ihn lernte ich 2003 kennen. Nach 1 Jahr Verhütung haben auch wir versucht ein Kind zu zeugen. Aber jedes Mal wenn die Regel ausblieb, ich wirklich hoffte, auch das Gefühl hatte, endlich werde ich mein Kind haben, wurde ich von einen negativen Test enttäuscht und spätestens am nächsten Tag war die Regel da.
Mitte 2007 heirateten wir, versuchten es weiter und weiter.

Heute sage ich zum Glück hatte es nicht geklappt. Januar 2009, nach 1,5 Jahren Ehe, kam raus dass er mich 2 Jahre betrogen hat.
Das war so ein harter Schlag ins Gesicht für mich, das ich schwere Depressionen bekam und auch in Behandlung bei einem Neurologen und Psychiater war. Ich bekam Citalopram Basics 20 mg die mich ausgleichen sollten und für die Zeit der Scheidung bekam meine Mutter (bei der ich wieder wohnte) für den Notfall für mich Tabletten, die mich im Ernstfall außer Gefecht setzten. Innerhalb einer halben h habe ich geschlafen von diesen Tabletten, weiß aber leider jetzt nicht wie die heißen. Es war auch bisher nur einmal nötig. Gott sei Dank.


Zu alle dem kam die Angst vor HIV, Hep etc.… ich machte direkt alle Tests zum Glück war alles negativ…


Es war aber auch schlimm… ich lebte 4 Monate aus einem Rucksack, weil ich nicht in die Wohnung kam. Zum Glück hatte ich meine beiden Katzen gleich mitgenommen.
In der Zeit lernte ich auch meinen jetzigen Freund kennen (März 2009 ). Er stand mir von Anfang an bei, ich dachte nicht, dass ich mich nach der Sache so schnell und so stark in jemanden wieder verlieben könnte und vor allem vertrauen. Erst nur via Chat, dann Telefonate und dann Mitte April unser erstes Date. Ganz ungezwungen… erst zu seinem Terraristikhändler, dann lecker was essen gehen, Kino und was trinken gehen.
Wir lernten uns über eine Onlineplattform kennen wo ich zuvor auch meinen jetzt besten Freund kennengelernt habe, der mir zusätzlich zum Psychiater noch den Kopf gewaschen hat und mich aufgebaut hat. Er half mir am größten mit wieder mein Leben zu genießen, hat mir auf gut Deutsch in meine 4 Buchstaben getreten und mich bestärkt in den Sachen die ich machen wollte. Ich ging abends feiern, besuchte ihn übers Wochenende, gingen auf Partys usw. wie ein großer Bruder. Er war auch derjenige den ich gefragt habe, ob ich zu meinen damals noch nicht Freund Kontakt haben sollte / ohne ihn wäre meine Beziehung nicht entstanden^^

Als ich dann mit Gerichtsbeschluss meine Sachen holen konnte war dass alles zu viel für mich. Mein Exmann hatte meine ganzen Aquarien verkümmern lassen. Alle meine Tiere waren tot, außer 2 kleinen aquatisch lebenden Fröschen. 9 Aquarien… alle meine geliebten Fische, Garnelen, Krebse tot, verhungert, vertrocknet. Ich konnte mich beim Sachen holen noch zusammenreißen. Mein Freund, sein Onkel und Bruder halfen dabei. Als ich dann im Bulli saß bin ich zusammengebrochen. Sie fuhren mich zu meiner Mutter. Dort gab sie mir die Tablette und ich schlief.
Die Zeit mit mehreren Gerichtsverhandlungen und der Scheidung war nicht gerade leicht. Mit meinem jetzigen Freund war alles schön, nur wenn in naher Zukunft ein Gerichtstermin anstand wurde ich nervös, war aber im Nachhinein völlig unbegründet. Die Richterin war sehr freundlich, meinem Anwalt konnte ich blind vertrauen und alles ging für mich super aus.

Nun konnte ich mich auf mein neues Glück konzentrieren. Mein Freund und ich sind relativ zügig zusammengezogen. Wir haben so viele Gemeinsamkeiten… ergänzen uns in unseren Sätzen die wir sagen, indem was wir denken, teilweise schon echt gespenstisch, aber auch sehr amüsant^^
Mit meinem Kinderwunsch habe ich abgeschlossen gehabt. Immer nur die liebe Tante zu sein, die auf die Babys aufgepasst hat musste mir reichen. Und ich habe es sehr gerne gemacht. Ich habe mich so gefreut mit diesen kleinen Wesen zu schmusen, zu trösten, sie zu wickeln… ich war wirklich glücklich damit. Damals war ich nur traurig, weil es mir selbst nicht vergönnt war.
Weil ich mit dem Wunsch abgeschlossen habe und mir zu 100% sicher war, dass es eh nie klappen wird habe ich die Pille abgesetzt, die ich zu Anfang unserer Beziehung wieder nahm. Für mich war es nur Geldverschwendung, also warum? Er sagte wenn’s passiert, passiert es und ist willkommen.
Aber wie gesagt, ich war mir zu 100 % sicher da wird nie was passieren… 3 verschiedene Männer und nichts passierte in den 10 Jahren. Warum also jetzt. Ich dachte auch es gebe einen Zusammenhang zwischen meiner FG.

Die Gegenwart und was mich zurzeit so fertig macht:
Im Mai diesen Jahres fuhren wir zu einer kleinen Insel auf einer Seenplatte bei Brandenburg. Auf diese Insel kommt man nur wenn man ein Boot hat, keine Fähre oder sonst etwas. Hier rauf ist ein Zeltplatz. Nicht geordnet, wie man sie aus dem Fernsehen kennt… nein, die Insel ist voller Kiefern, Wo Platz ist, haben sich die Dauercamper nieder gelassen. So auch die Familie von meinen Freund. Mir hat das da immer sehr viel Spaß gemacht. Es gibt keine sanitären Anlagen, sondern das gute alte Plumpsklo. Duschen / Baden ist nicht… wenn dann ab mit dem Duschgel in den See.
Seine Eltern haben vor zig Jahren da einen alten Wohnwagen hin schippern lassen, darüber ein großes selbstgebautes Zelt mit fester Zeltplane, welche auch wintersicher ist. Er ist dort oben aufgewachsen.
Strom bekommt man da mit Hilfe von Solarzellen… im Zelt ist eine kleine Küche etc und viel Platz zum sitzen.

Wir waren da nur mit einem seiner Kumpel, der da ebenfalls aufgewachsen ist und einem älteren Pärchen. Ansonsten war keine Menschenseele da. Naja… es gab viel Regen, es war kalt… da sind wir beide halt näher zusammengerückt.

Anfang / Mitte Juni hätte meine regel eigentlich kommen sollen… kam aber nicht… hatte Schmerzen im Unterleib, dachte ich hätte einene Gebärmutterentzündung oder was mit der Blase, da es aber noch ging drückte ich mich vorm Arzt. Am 30.6. 2010 habe ich dann einen SS Test gemacht. Aus der Apotheke ist er halt günstiger als beim Arzt, welchen ich da eh hätte machen müssen. Und oh Schreck. Er war positiv! Ich habe geheult, wusste nicht wo oben und unten ist, an dem Tag habe ich erst mal Kette geraucht. Am nächsten Tag aber gar keine mehr. Hatte auch direkt einen Termin beim Arzt, da war ich schon in der 7. SSW.

Mein Freund hörte auch auf mit dem Rauchen, was ich ihn wirklich hoch anrechne, weil es mir gar nicht leicht gefallen ist.

Aber anstelle, dass ich mich freuen konnte hatte ich Angst das Kind zu verlieren. Schließlich ist mir das ja schon mal passiert. Und die Exfreundin von meinem Freund verlor die gemeinsamen Zwillinge, also hatten wir schon beide schlechte Erfahrungen.
Ich redete mir ein, „hey, wenn erst mal die kritischen 12 Wochen vorbei sind, wird alles schön, dass Kind bleibt bei dir und ihr werdet eine glückliche Familie“.
Es stand auch noch ein Urlaub an, wieder auf der Insel… diesmal mit seinen Eltern, wir aber in einem eigenen Zelt, war ja Sommer und auch schön warm. Aber ich wollte nicht mit. Mein Arzt sagte mir dass das Kind etwas zu klein für die Zeit sei, aber bis jetzt kein Grund zur Sorge… tja zu spät, ich machte mir erst recht Sorgen. Ich wollte dass mein Freund die 2 Wochen alleine da verbringt und nicht wegen mir hierbleibt ( habe ihn nichts vom Befund gesagt). Stattdessen machte ich mir Sorgen, dass die da oben sauer auf mich wären, wenn er nur wegen mir hier bleibt… schließlich haben sich alle auf ihn gefreut.



Meinen Schwiegereltern (ist leichter als immer zu sagen Eltern meines Freundes… also bitte nicht irritieren lassen) haben wir gesagt, dass ich Schwanger bin. Und damit ging der Stress los, den ich echt nicht brauchte.



Meine Schwiegermutter in Spe

- Beim ersten Treffen sagt sie zu ihrem Mann, hol mal deine Tochter rein, ich verdattert, wusste ja gar nicht, dass du eine Schwester hast. Wen brachte Schwiegervater mit? DEN HUND. Fand ich schon merkwürdig.
- Bei unseren Umzug hat sie damals geholfen, der Hund lief überall zwischen den Beinen lang, das arme Tier wurde ziemlich oft getreten von uns, aber sie wollte ihn immer dabei haben. 5 Minuten hat sie ihn weggesperrt, dann lief er uns wieder um die Füße. Ich fand das furchtbar, wir haben ihr 100 mal gesagt pack den Hund weg,
- Meine damals noch Schwägerin hatte mich vor ihr gewarnt, ich wollte ihr nicht glauben… hatte einen netten Eindruck von der Mutter meines Freundes… nen bisschen Gaga aber nett.
- Sie wollte UNSERE Wohnung so einrichten wie SIE das wollte und wir mussten uns energisch dagegen behaupten.
- Zum Geburtstag meines Freundes war unsere Wohnung supersauber! Man hätte vom Boden Essen können, mein Freund und ich haben 3 Tage geputzt, gewienert und und und. Fast so steril wie im Krankenhaus war das hier. Rein gar nichts ran auszusetzten….Außer Schwiegermutter, sie war am rummosern, das müsst ihr so und so machen bla bla. Ich habe aufgrund meiner Erziehung den Fehler gemacht, gelächelt und runtergeschluckt.
- Sie ständig mit dem Hund rein und raus, bei Regen, in 3 Tagen habe ich 12 mal wischen müssen! Ständig nahm sie den Hund rein und raus und nicht nur zum Gassi gehen! Das wäre ja nicht schlimm gewesen und absolut Ok, ein Hund muss 3 mal raus. Aber nicht mit zu jedem Gang zum Müll etc.
- In einer stillen Minute als ich in Ruhe Wäsche zusammenlegen wollte kam sie hinzu. Wenn ich Hilfe im Haushalt bräuchte solle ich mich melden… an sich ja echt lieb… dann der nächste Satz : Bekommst du ja nicht so gut hin
- Am Geburtstag von meinen Freund kam dann sein Bruder mit Freundin, ich mach die Tür auf, sie sieht mich, greift mich, geht mit mir auf dem Balkon und gibt mir ne Zigarette mit dem Kommentar: Hab ich dir doch gesagt. Meine Schwägerin hat mir sofort den Stress angesehen.
- Bekanntgabe der Schwangerschaft : Wenn das Kind da ist, komme ich sofort und mache euch den Haushalt. An sich ja auch nett… wäre da ja nicht mein Gedanke: Weil ich es ja eh nicht schaffe erst recht mit Kind
- Und dann das übliche du musst das so… so…. und so machen aber nicht anders… bla bla



Ok, ich habe mich von meinem Freund breitretten lassen, mit zur Insel zu kommen, unter der Vorrausetzung, dass ich SOFORT wieder fahren kann wenn ich möchte. Das war eine feste Abmachung, ohne die ich nicht gefahren wäre.

Ich sagte seiner Mutter 1 h bevor wir abgefahren sind um dahin zu kommen, dass ich
1. Nichts hören will zum Thema Schwangerschaft.
2. KEINE Babysachen haben will
3. Angst habe und nicht dran denken will
Sie sagte sie hätte es verstanden und erfüllt mir diesen Wunsch.


Kaum auf der Insel angekommen. Erste Sache die sie mir gegeben hat: Die hässlichste Umstandsunterwäsche aller Zeiten, Größe 52! ( ich bin jetzt im 7 Monat, trage 40 ) und ein Buch von 1970 aus der DDR mit solchen charmanten Weisheiten wie: „Als Schwangere darf man nicht unter einer Wäscheleine herlaufen, weil sich dann die Nabelschnur des Kindes um den Hals legt“ Oder „ Sieht eine Schwangere einen Hasen und erschreckt sich dabei bekommt das Kind eine Hasenscharte „
Ich war schon echt sauer, musste weinen. Die Angst war wieder da. Ich hab es erst mal überspielt.
Dann sollte ich keinen Kaffe mehr trinken, ich dürfe keinen Kassler Aufschnitt essen aber dafür lieber mal ein Glas Sekt trinken, wäre gut für den Kreislauf.

Das ging die ganze Zeit so, ich sagte ihr sie solle ruhig sein, mein Freund sagte das… ich habe nur geheult, sie hat weitergemacht, immer weiter!
Und das schlimmste ich wollte weg, jeden Tag, Keiner hat mich gelassen, ich war gefangen! Mir ging’s dreckig, hatte Angst wollte weg, mein Freund ließ mich nicht, keiner setzte mich über, ich kam nicht weg.
Bis ich soweit war, dass ich anfing zu bluten, nach 10 Tagen. Dann fuhr er mich Heim. Ich dachte schon es wäre jetzt eh alles egal. Mein Kind wär tot und fing an zu denken, dass es vielleicht auch besser so wäre. Ich wollte mein Kind nicht in solche Verhältnisse gebären.
Ichknallte ihr nochmal alles an den Kopf und habe meine Manieren vergessen. Ich wollte ihr klarmachen was sie mir da gerade antut. Aber anstatt dass sie es verstanden hat ist sie während mein Freund das Boot beladen hat zu ihm hin und sagte zu ihn er solle heimlich Fotos von mir und meinem Babybauch zu ihr schicken!
Ich stand zum Glück hinter ihr und legte direkt nach.
Dank diesem Mist habe ich immer noch keine Babybauchbilder, aus Angst sie bekommt welche. Ich hatte mir sowas immer gewünscht, vor allem weil ich einen wirklich schönen Babybauch habe.


Ich bin zu meiner alten Ärztin in meiner Heimatstadt gefahren, die mich jetzt auch weiterhin behandelt, weil sie sehr lieb ist und ich ihr vertraue. Sie sagte, dass alles in Ordnung sei, ich aber keinen Stress mehr beklommen darf.

Ich war furchtbar sauer auf meinen Freund und seiner Mutter, er schob alles nur auf die Hormone, weil ich ja Schwanger bin, aber das waren sie verdammt nochmal nicht! Ich hatte Angst ich wurde gefangen gehalten!

Mit diesem Wissen lebte ich erst mal weiterhin mit ihm zusammen. Ich wusste ja er meinte es nicht böse und versuchte es zu verdrängen.
Es ging auch wieder ich war nur verdammt wütend auf seine Mutter wollte sie aus meinem Leben streichen und sagte ihm das auch. Ich wurde wieder ruhiger, nur wollte dass nichts mehr an sie über mich geht.

So… dann habe ich das Vertrauen zu meinem Freund verloren. Am 17.08 wollte ich einer Freundin über Studivz eine Telefonnummer schicken. Wir haben da beide einen Account mit vorgespeicherten Passwörtern. So kommt es schon mal vor dass sich der eine ausversehen beim anderen einloggt… in der Regel merken wir das auch schnell… ich also wie gewohnt im Blindflug ein paar Klicks gemacht… erste Mail geöffnet… gewundert, warum sie so lang ist, meine Freundin hatte nur 2 Zeilen geschrieben.
In jedem zweiten Satz stand Ela… es war eine Mail von seiner Mutter an ihn gerichtet vom 14.08 . Ich habe die Mail dann gelesen… meine Familie hätte mir was Schlimmes angetan, alles was ich ihr an den Kopf geworfen hätte gelte gar nicht ihr sondern meiner Mutter usw… auch wären dass ja nur die Hormone bla bla… mir ist dann der Kragen geplatzt. Ich wollte diese Beziehung nicht mehr. Er hat mir gegenüber, als ich ihn drauf ansprach, zugegeben dass er mir das nie erzählt hätte und mich ins offene Messer laufen gelassen hätte / mich immer wieder dahin mitgenommen hätte. Es war so verletzend. Ich hatte ihn vertraut, dachte ich könnte mich auf ihn verlassen…

Tja und nun habe ich seit mehreren Monaten den Salat. Es ist furchtbar, meine Mutter rafft es nicht, meine Pflegemama schiebt es auf die Hormone, mein Freund hat es endlich nach Diskussionen mit der Caritas, Pro Familia etc. kapiert, dass da Scheiße gelaufen ist und es verdammt nochmal nicht die Hormone sind!
Er wollte dann von sich aus komplett den Kontakt zu seinen Eltern abbrechen… naja, mir ging’s besser, fing langsam an, mich aufs Kind zu freuen, eine schöne Zukunft zu sehen, hatte sogar einen schönen Traum von einer spontanen Geburt. Dann kam er nach 2 Wochen an, dass er doch Kontakt zu seinen Eltern will und mit ihnen über mich sprechen will. Ich bin aus allen Wolken gefallen. Dass tat so weh!

Ich bekam Wehen, 2 Tage lang habe sie aber mit Körnerkissen und warmen Bädern mildern können. Als die Wehen vorbei waren und wir uns beruhigt hatten bekam ich Abends Blutungen. Da war ich in der 26 SSW. Wir ins Krankenhaus… einerseits Angst ums Kind, was mich froh gemacht hat, weil ich ja dann doch Gefühle fürs Kind anscheinend habe, dann aber die Angst, dass es jetzt wirklich gegangen ist. Vor allem hat es nicht getreten! Im Krankenhaus ist alles schiefgegangen was ging…. 6 verschiedene Hebammen und Ärzte in 1 h… frei nach dem Motto wer will nochmal wer hat noch nicht… dann wurde mir VORGESCHLAGEN ob ich nicht, wenn ich was zum schlafen kriege 1 Nacht bleiben möchte zur Beobachtung. Unter der Vorrausetzung habe ich ja gesagt. Mein Freund fuhr nach Hause und die Schwester kam und brachte mir 2 Baldriantabletten….
Ich fragte nach dem Schlafmittel… sie sagte als Schwangere bekommen sie nichts.
Ende vom Lied war, ich saß da die ganze Nacht mit meiner Angst, telefonierte mit meinem Freund, mit meiner Mutter…. Lief durch die Gänge, fragte um Hilfe…. Versuchte zu schlafen, aber immer wieder kam die Angst ums Kind, die Angst im Krankenhaus, und sobald ich die Augen zu machte kam alles wieder hoch, was ich erlebt hatte als ich mit 3 Jahren im Krankenhaus erlebt habe. Es war die Hölle! Keiner half mir niemand. Wisst ihr wie es ist um Hilfe zu betteln und keiner hilft? Das musste ich in letzter Zeit zu oft und zu lange. Ich kann nicht mehr, bin mit meiner Kraft am Ende.
Das war das Krankenhaus in dem ich entbinden wollte… und ich wurde da so reingelegt… wie soll ich da jemanden bei der Geburt vertrauen, geschweige denn wenn es wirklich ein Kaiserschnitt wird?

Inzwischen sind wir unter Psychologischer Betreuung bei der Pro Familia mit der Psychologin war das Gespräch echt hilfreich. Sie machte meinem Freund klar, dass zu viele Grenzen überschritten wurden. Wir haben nun die Einigung erst nach der Stillzeit VIELLEICHT wieder über Kontakt zu seiner Familie zu reden, damit ich erst mal versuchen kann mich aufs Kind zu freuen und wir versuchen eine Familie zu werden und diese Beziehung wieder zu festigen. Weil momentan bin ich hin und her gerissen. Die letzten 5 Monate haben mich sehr viel Kraft gekostet, taten mir sehr weh. Ich habe den Eindruck, dass mein Leben beschissen war und auch weiterhin sein wird, nur dass ich jetzt noch ein unschuldiges Kind damit rein ziehe.
Meine Hebamme unterstützt mich zu alle dem jetzt auch mit homöopathischen Mitteln, damit ich etwas besser damit fertig werde. Einmal Quarz /Oxalis comp. Globoli velati und Amnion GL D30 Ampullen

Was ich möchte:
Mich auf mein Kind freuen
Einfach ein schönes Leben haben
Etwas Sicherheit für die Zukunft, und nicht gleich damit rechnen zu müssen, dass in 2 Wochen alles wieder wie vorher ist
Jemanden haben der mich in meiner Situation wirklich versteht und nicht einen anderen Grund sucht warum das so ist


Ich danke euch, die den Nerv hatten alles zu lesen.
l.g. Michaela

Verfasst: 19:11:2010 20:24
von scaramouch
Hallo Michaela :wink:

erstmal herzlich Willkommen hier im Forum.

Mein Gott, was ne Geschichte :shock:

Ich hab mir wirklich Zeit genommen, sie zu lesen und muss sagen, ich bin wirklich geschockt was da alles in deinem Leben schon für Dinge passiert sind.
Ehrlich gesagt würde es mich wundern, wenn deine Psyche einwandfrei geblieben wäre bei dem ganzen Sch. ....

Sei gewiss das du hier im Forum genau richtig bist. Hier sind so viele Frauen, die dich verstehen werden und für dich da sein können.

Besonders wichtig ist, dass du im Umfeld professionelle Hilfe hast, aber das hast du ja bereits, wie du schreibst.

Jetzt schau dich hier erstmal um und lass dich mal fallen. Hier wirst du immer aufgefangen...

Lg
scara

Alpträume

Verfasst: 22:11:2010 1:15
von wiegehtsweiter
Hallo ihr lieben!

Danke Scara für deine Antwort!


Mitlerweile lassen mich meine Alpträume die ich seit dem letzten Krankenhausaufenthalt habe nicht mehr in Ruhe...

Einmal sind es die ganzen Sachen, die ich im KH als Kind erlebt habe.
Bei denen denke ich aber dass sie auch wieder verschwinden wenn ich etwas mehr Ruhe gehabt habe. Denke mal das lag mit den Lügen zusammen und der beschissenen Behandlung die ich JETZT im Krankenhaus erlebt habe.


Andererseits sind es jetzt Alpträume wegen meines Schwiegermonsters.

Ich träume, dass sie uns nach der Stillzeit besuchen, zum ersten mal...
Mein Sohn schläft im Stubenwagen im Wohnzimmer... als erstes geht der Hund von ihr an den Stubenwagen und sie ruft ihn nicht zurück obwohl ich sie rum bitte.
Schließlich scheuche ich das Tier da weg.

Dann will sie mein schlafendes Kind aus dem Stubenwagen nehmen und ich verbiete ihr es, schließlich schläft der Kleine und sie könne auch warten, bis er wach ist, aber sie will nicht auf mich hören.

Es ist alles ziemlich bedrückend für mich im Traum, tut mir auch weh.
Ich stelle mich vor den Wagen und sage ihr FASS MEIN KIND NICHT AN. Sie wendet sich empört ab. Schließlich ist der Kleine durch den Trubbel wach geworden und weint. Ich nehme ihn erstmal und gehe mit ihm ins Kinderzimmer, schließe die Tür hinter mir ab und versorge ihn erstmal.

Immer wieder höre ich, dass sind die Hormone von meinem Freund und der blöden Kuh. Ich mache meinem Sohn erstmal seine Spieluhr an und lege ihn Kurzzeitig in sein Bettchen und stelle meinen Freund und seine Mutter zur Rede. Alles kam wieder in mir hoch, was ich euch im obrigen Text beschrieben habe und genau das werfe ich ihr an den Kopf. Nachdem sie mich nur dumm anlächelt und ich wirklich eindeutig erkenne, dass sie mich nicht ernst nimmt werfe ich sie raus.

Anstatt dass mein Freund, der Vater meines Kindes mir beisteht geht er mit seiner Mutter.


Ich wache auf und merke dass ich wohl die ganze Zeit im Schlaf geweihnt habe. Mein Herz rast jedesmal wie verrückt und ich muss erstmal aufstehen um mich zu beruhigen.

Noch nicht mal im Schlaf komme ich richtig zur Ruhe.


Aber was mich an den Träumen beruhigt, dass ich mein Kind beschützen will, dass ich es liebe! Momentan ist es leider immer noch ein Drahtseilakt für mich... weil immer wenn ich mir Zaghaft erlaube mich zu freuen irgendetwas in meiner Beziehung schiefgeht oder ein falsches Wort von der falschen Seite kommt.

l.g. Michaela

Verfasst: 22:11:2010 10:52
von Anke
Guten Morgen Michaela,

willkommen bei uns - schön, dass Du hier bist!

Da hast Du ja wahrhaftig eine Odyssee hinter Dir.

Es ist gut, dass Du/Ihr bei einer Psychologin bist und Dir dort geholfen wird.

Mein Rat dennoch an Dich: gehe auch zu einem Arzt. Entweder Haus- oder Frauenarzt. Auf jeden Fall einer, mit dem Du über die Situation sprechen kannst. Es ist wichtig, dass er eine Diagnose stellt (oder weißt Du, was genau Du hast?). Dann kann Dir auch in anderer Hinsicht begleitend geholfen werden.

Denke auch bitte mal zusätzlich über Medikamente nach. Ich habe von der Ferne aus das Gefühl, es würde Dir gut tun, damit Du ein wenig zur Ruhe kommst. Das heißt jetzt gar nicht, dass ich ein "ruhigstellendes" Medikament meine. Ich meine eher eines, das Dir die (innere) Unruhe etwas nimmt.

Die Kombination Medizin und Therapie hat sich sehr bewährt.

Wir alle möchten, dass es Dir recht schnell wieder besser geht und Du Dich (und an Deinem Kind) freuen kannst.

Verfasst: 22:11:2010 12:20
von mici
Hallo Michaela,

auch von mir herzlich Willkommen im Forum!

Ich habe auch die ganze Geschichte gelesen und muss wirklich sagen, dass Du echt ordentlich was hinter Dir hast! Kein Wunder, dass Du Angst davor hast, ein kurzer Augenblick der Ruhe kündigt nur den nächsten Sturm an!
Was Anke schrieb halte ich auch für sehr wichtig: Es gibt gute Medikamente, sogenante Antidepressiva, die man auch in der Schwangerschaft nehmen kann. Viele von uns Frauen hier haben damit gute Erfahrungen gemacht. Deswegen auch mein Rat: Wende Dich vielleicht zunächst an Deinen Gyn und sprich über Deine Situtation! Er wird Dir womöglich einen Psychiater ans Herz legen!
Ansonsten ist mein Eindruck, dass Du an sehr vielen verschiedenen Fronten gleichzeitig kämpfst zur Zeit. Du haderst mit Deiner Kindheit, mit Deinen Exfreunden, mit dem nicht schwanger werden bzw. der FG, dann mit dem Schwangersein und Deiner Schwiemu, etc.... Doch vielleicht hilft es Dir, wenn Du Dir bis zur Geburt vornimmst, die Dinge so gut es geht von Dir wegzuschieben und sie Dir zu einem passenden Zeitpunkt nach der Geburt noch mal vornimmst. Denn ich denke auch, dass es wirklich wichtig ist, dass Du jetzt viel Ruhe und Zeit für Dich hast und alle negativen Gedanken erstmal versuchst beiseite zu schieben. Ich weiß, das ist leichter gesagt, als getan, aber versuch es mal. Schreib Dir eine Liste der Probleme, die Dich belasten, überleg, welche davon wirklich sofort gelöst werden müssen und welche Zeit haben bis nach der Geburt. Und damit "verabschiedest" Du innerlich einen Großteil der Probleme, bis irgendwann der geeignete Zeitpunkt gekommen ist, sie noch mal hervorzuholen.

Hast Du eigentlich einen Beruf gelernt und auch in diesem gerabeitet? Womit hast Du in der Zeit nach dem Schulabbruch Dein Geld verdient bzw. Deine Zeit verbracht?

Lieben Gruß,

MICI

Verfasst: 23:11:2010 14:46
von Leuchtkäfer
Hallo,

auch von mir herzlich Willkommen. Ja, Du hast ganz viel mitgemacht und jetzt ist Deine Situation auch nicht gerade toll.
Da finde ich es auch nicht verwunderlich, daß Du so aufwühlende Sachen träumst.
Ich finde micis Idee gut, Dich ersteinmal auf dei Geburt und die Zeit danach vorzubereiten. Hast Du schon eine Hebamme? Es wäre bestimmt gut, wenn Du eine für die letzten Wochen der Schwangerschaft und auch für die NAchsorge hast. Eine, der Du Deine Ängste und Zweifel anvertrauen kannst.

Hab gerade gelesen, ja, Du hast eine Hebamme. Das ist bestimmt gut.

Ich kann mich auch Ankes Idee eines Medikamentes anschließen. Wenn Du und eventuell auch Dein Arzt Bedenken haben. Es gibt eine Stelle in Berlin, die Embryotox heißt, da bekommt man Hilfe und Informationen.

Grüße von Leuchtkäfer

Verfasst: 06:12:2010 14:18
von wiegehtsweiter
Hallo!

ich danke euch für eure Antworten!

Medikamente ausser Homöopathie werde ich während meiner Schwangerschaft 100% nicht nehmen. Sorry, aber für mich würde es alles nur noch schlimmer machen wenn mein Kind Entzugserscheinungen etc. hätte. Ich habe schon mal ein Kind verloren, zwar nicht deswegen, aber durch meine Schuld. Wenn irgendwas mit meinem Kind nach der Geburt oder während der Schwangerschaft aus dem Grund wäre könnte man mich gleich einweisen.

Mein Problem zur Zeit ist, dass einfach nicht an eine Lösung des Problems gearbeitet wird... sondern einfach nur alles bis nach meiner Stillzeit aufgeschoben wird.

WAS ICH BRAUCHE IST EINE VERDAMMTE LÖSUNG. Ich Lebe hier jeden Tag mit dem Gewissen, dass es nach meiner Stillzeit weiter geht mit dem Problem Schwiegermutter.

Der Bruder meines Freundes hat mir jetzt anvertraut, dass die blöde Ziege ihn jetzt versucht auszufragen. Aber er sagt rein garnichts, und dafür bin ich ihm sehr dankbar!


Inzwischen fängt meine Hüfte an zu schmerzen. Ohne Krücken kann ich nicht mehr laufen, teilweise kommt eine Welle solcher Schmerzen, das ich fast zusammen Sacke und nur noch heulen kann. Zum Glück waren wir bei dem letzten mal schon auf unseren Parkplatz.


Ich sage meinem Freund schon nicht mehr wie dreckig es mir geht... auch nicht dass ich jede Nacht immer noch Alpträume habe. Stattdessen verstelle ich mich, so wie ich es eigentlich nicht wollte.

Tagsüber heule ich die ganze Zeit und wenn er da ist tue ich so als würde es mir gut gehen, was es aber nicht tut. Ist schon eine tolle aussicht für mein weiteres Leben.b Super

Melde mich zurück

Verfasst: 14:03:2011 16:10
von wiegehtsweiter
Hallo ihr Lieben!

Ich melde mich nun zurück um Bericht zu erstatten.....

Tja... war wohl nicht meine Psyche, sondern der Psychoterror von Seiten meiner Schwiegermutter....

Ich habe mich in der Schwangerschaft an 2 unterschiedliche Neurologen/ Psychiater gewendet. Ich habe keine PPD...Psychose etc was die Schwangerschaft oder das Kind betrifft! Ich bin nur in Behandlung ( naja, eher entspannte Gespräche ) um meine Vorgeschichte zu verarbeiten / Techniken zu erlernen um sie in Streßsituationen in den Hintergrund zu verbannen.

Zum Schwiegermonster:
Sie hat es inzwischen auf die Spitze getrieben und selbst ihren eigenen Bruder und ihren 2ten Sohn vergraullt.

Sie hat vor ihrem Mann ein Lügengerüst aufgebaut. Er wusste die ganze Zeit von garnichts! Sie hat alles geschickt geheim gehalten.


Mein Sohn ist inzwischen am 18.02.2011 um 9.44 nach 19 Stunden Wehen mit 3660 Gramm, 53 cm und 35 cm KU gesund geboren. Mein Schwiegervater kam uns diesen Samstag besuchen und wir haben ihn mal alles erzählt was diese Schwangerschaft über alles passiert ist und haben ihm den gesammten Emailverkehr gegeben.

Mein Freund hat inzwischen auch kein Interesse mehr an seiner Mutter.
Da nach und nach immer mehr geschah, von Seiten seiner Mutter aus, die ihn endlich aufwachen ließen.
Sie hat Hausverbot bei uns.

Durch den ganzen Streß und den Psychoterror den sie mir beschert hat habe ich mich ans Jugendamt gewandt und sie unterstützen mich in meiner Entscheidung, da sie selber das Kindeswohl als gefährdet sehen, wenn zu der Frau Kontakt besteht.

Aufgrund der Entfernung die zwischen uns liegt habe ich mich NOCH nicht an einen Anwalt wenden müssen um sie auch wirklich von hier fernzuhalten, aber seitdem der Kleine da ist, wurde alles noch viel schlimmer. Ständig Emails von wegen sie würde sich bessern etc...
2 Tage später genau das Gegenteil...inzwischen denke ich sie ist schizophren.

Auch dass sie in Psychologischer Behandlung sei war eine glatte Lüge.
Solange ich mir nicht sicher sein kann, dass sie sich nicht mehr über meine Wünsche hinwegsetzt und keine Gefahr für meinen Sohn ist, wird auch keine Chance auf Kontakt bestehen.


l.g. Michaela

Verfasst: 14:03:2011 17:57
von Birdee
...Willkommen bei uns :P

Schön ,dass du nun bei uns bist.

Verfasst: 14:03:2011 18:29
von Kati_1412
Hey Michaela,

herzlichen Glückwunsch zum kleinen Mann!

Liebe Grüße,
Kati