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Hallo zusammen! Möchte mich euch gerne vorstellen

Verfasst: 29:12:2010 16:57
von sunshine83
Hallo ihr Lieben,

ich lese schon seit einigen Tagen immer mal wieder in eurem Forum und habe mir nun ein Herz gefasst und mich selbst angemeldet.

Zu meiner Person: Ich bin 27 Jahre alt, mit einem ganz lieben Mann verheiratet, Lehrerin und komme aus der Nähe von Münster.

Ich hatte vor einigen Jahren schon mal eine Depression (keine PPD). Nachdem ich mich monatelang herumgequält habe und mittlerweile der Meinung war, bald völlig durchzudrehen, hat mich meine Mutter zum Psychiater geschleppt und der diagnostizierte dann die Depri.
Mit Medikamenten habe ich sie dann gut in den Griff bekommen habe.
Nach einigen Monaten mit Mirtazapin, in denen ich etwa 20 kg zugenommen habe und mich immer etwas benebelt gefühlt habe, bin ich dann auf Sertralin umgestiegen und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

Ich konnte es dann nach etwa einem Jahr auschleichen und mir ging es gut.

Jetzt bin ich schwanger (33.SSW). In den ersten 22 Wochen war mit ständig übel und bis zur 20. Woche musste ich mich mindestens 3mal am Tag übergeben, manchmal sogar 10 mal am Tag. Aber das habe ich gut verkraftet und habe mich trotz der Übelkeit jeden Morgen in die Schule geschleppt. Denn ich brauche meine Arbeit. Langeweile ist für mich tödlich. Vor 4 Wochen hat mich mein Gynäkologe dann arbeitsunfähig geschrieben, auf seinen als auch irgendwie mit auf meinen Wunsch. Ich arbeite an einer Förderschule für Erziehungshilfe und da sind Schlägereien, in die ich öfter eingreifen musste, an der Tagesordnung. Das war zum Schluss einfach zu riskant für das Würmchen in meinem Bauch. Die ersten 2 Wochen habe ich noch irgendwie genießen können, bin viel zu meiner Schwester gefahren, habe Weihnachtsgeschenke besorgt etc. Aber seit 2 Wochen habe ich fast täglich Heulattacken und merke, wie ich zunehmend immer mehr derpi werde.

Meine Depris gehen, genau wie damals, einher mit Nervösität, innerer Unruhe und jetzt auch Zukunftsängsten (schließlich kommt das Baby bald und da muss ich funktionieren).

Ich hagle mich nun von Tag zu Tag und meine Gedanken kreisen immer um das selbe:
Was soll ich bloß tun? Brauche ich wieder ein AD? Aber geht das mit Baby unter dem Herzen? Würde ich ihm (es wird ein Junge) damit schaden? Oh mein Gott, das könntest du dir nie verzeihen! Also alles lieber irgendwie bis zur Geburt ertragen und dann sofort ein AD nehmen? Aber vielleicht bin ich dann so heruntergewirtschaftet, dass ich es mit Baby nicht mehr packe?
Ihr seht, ich bin total in einer Zwickmühle. Wäre ich nicht schwanger, ich würde sofort ein AD nehmen, um das Elend hier zu beenden. Aber mit der Verantwortung für ein Baby ist das nicht so leicht.

Mittlerweile überlege ich schon, ob ich am besten einen Wunschkaiserschnitt machen lassen soll, damit, falls ich es ohne Medis noch irgendwie aushalten sollte, der kleine Mann in 6 Wochen da ist und ich die Lage nicht noch länger ertragen muss. Ein Wunschkaiserschnitt wird ja 14 Tage vor dem ET gemacht. Aber eigentlich wollte ich immer eine natürliche Geburt! Aber dann müsste ich ggf. noch 4 Wochen länger ausharren, falls ich übertragen würde. Mir saust mein Kopf von den vielen Gedanken und dem vielen Hin- und Herüberlegen.

Wer von euch ist auch während der SS depressiv, nervös und unruhig geworden und wie habt ihr euch entschieden? Habt ihr es irgendwie ohne Medi durchgestanden und wenn ja, wie? Oder habt ihr eines genommen. Wie ging es eurem Baby nach der Geburt?

Ich habe einfach Angst etwas falsch zu machen, die falsche Entscheidung zu treffen.

Oh, jetzt ist die Vorstellung doch etwas länger geworden. Ich denke, das reicht fürs erste :-)

Liebe Grüße

Verfasst: 31:12:2010 16:49
von sonnenblume82
hallo sunshine83,

herzlich willkommen!
bei mir gingen die probleme auch schon in der ss los (ca.30 ssw). daher kann ich gut verstehen, wie es dir im moment geht. nur ich wußte damals gar nicht, was so richtig mit mir los war. du hast den großen vorteil, dass du die symptome einordnen kannst und genau aus diesem grund rate ich dir, unternimm etwas!!!! hätte ich damals gewußt, dass ich in der ss ein ad nehmen kann, hätte ich mich sofort dafür entschieden!! ich habe jeden tag darauf gewartet das mein kleiner eher kommt. er sollte sogar 14 tage eher geholt werden, lt meiner frauenärztin, nur das krankenhaus hat nicht mit gemacht. ich habe diesen inneren seelichen druck fast nicht mehr ausgehalten. bin nicht mehr unter leute, und schon gleich gar nicht mehr aus dem haus. bei mir war eher die angst im vordergrund. mein mäuschen hat den echt bis 1 tag vor errechn. termin ausgehalten. als er dann auf der welt war, ist nix besser geworden, nur noch viel schlimmer, weil ich dann auch noch bammel hatte, ob das ad mir überhaupt was bringt- denn ich dachte immer: bin doch eh ein hoffnungsloser fall!!
und damit du nicht in ein noch größeres loch fällst: laß dir helfen, du wirst sehen, dass es dir dann auch nach der geburt leichter fällt, alles um dich herum zu bewältigen....
ich wünsch dir einen guten rutsch und sei ganz lieb gegrüßt

sonnenblume

auch allen anderen mädels wünsche ich einen entspannten und guten start ins neue jahr!!!

lg

Verfasst: 01:01:2011 14:50
von sunshine83
Hallo Sonnenblume,
zunächst einmal ein frohes neues Jahr 2011!

ja, ich habe schon den Vorteil, dass ich weiß, dass es eine Depression ist, an der ich jetzt leide. Aber trotzdem kann ich mich nicht dazu überwinden zu einem AD zu greifen. Ich habe einfach zu viel Angst, dass der Kleine davon noch zum Schluss der Schwangerschaft einen Schaden nimmt. Außerdem sollte man ja versuchen ein AD, dass man in der SS genommen hat, einige Wochen vor der Geburt auszuschleichen. Das könnte ich ja dann gar nicht machen.

Hast du sofort nach der Geburt das AD genommen? Vielleicht ist es normal, dass man denkt, ein AD könnte bei einem selbst vielleicht nicht anschlagen!?

Obwohl mir schon mal ein AD geholfen hat, habe ich trotzdem Angst, dass es nach der Geburt plötzlich dann nciht mehr helfen könnte und sich das Elend dann noch länger hinzieht und ich den Kleinen nicht gut versorgen kann.

Nimmst du denn noch dein AD und wie geht es dir jetzt?

Verfasst: 01:01:2011 19:01
von sonnenblume82
hallöchen,

ich wünsche dir auch ein frohes, neues jahr.
zu deiner ersten frage kann ich nur sagen, wenn es DIR als (fast) Mama richtig schlecht geht, solltest du kurzzeitig mal ganz egoistisch sein und ein ad nehmen. du kannst auch bei embryotox lesen, welche fürs baby geeignet sind, und welche nicht, aber am ende entscheidet das ja eh deine ärztin. ich habe 14 tage nach der geburt angefangen mit sertralin. da ich aber gar nicht mehr zur ruhe kam, mußten wir wechseln, da bei sertralin eine nw die zusätzliche unruhe ist...ich bekam dann mirtazapin und habe dann auch aufgehört zu stillen. die wirkung von mirta war mir aber noch zu schwach, so dass wir im april 2010 auf trevilor umgestellt haben und damit gehts mir echt prima!!! ich konnte es am anfang gar nicht glauben, aber dieses ad ist super.ich nehme im moment die geringste dosierung und das auch noch auf unbestimmte zeit. zusätzlich mache ich aber noch ein vt. klar gibt es tage, wo auch ich mich noch sch... fühle und auch weite strecken allein,und/oder mit auto sind für mich aufgaben. aber die gilt es ja bekanntlich irgendwie zu lösen.
übrigens habe ich meine ärztin beim letzten besuch wegen einer 2. ss gefragt und sie hat mir gleich gesagt, dass sie das nur unter einem ad befürworten kann, alles andere wäre fatal!!!

so ich hoffe, du hast noch ein bißchen mut bekommen, dir gleich am montag hilfe zu suchen :-)

lg sonnenblume

Verfasst: 03:01:2011 14:22
von sunshine83
Hallo Sonnenblume,

wie lange hast du das Mirtazapin eigentlich genommen? Hast du davon auch so zugenommen? Und wieso hast du, als du Mirta genommen hast, mit dem stillen aufgehört? Lag das am Medikament oder woran?

Hattest du in der SS eigentlich auch diese tollen Gedanken: Oh je, wie wird das wohl mit dem Kind? Bekomme ich das alles geregelt? Werde ich eine gute Mutter sein? Werde ich mein Baby lieben?
Bevor bei mir vor etwa 4 Wochen die Depri wieder aufgetaucht ist, hatte ich nie solche Gedanken. Ich wusste, es wird alles gut. Und jetzt? Jetzt grübel ich die ganze Zeit herum und mache mir Sorgen, die wahrscheinlich in Wirklichkeit völlig unnötig sind. Aber diese Gedanken, besonders der Gedanke "Liebe ich mein Kind, wenn es da ist?" zermürbt mich im Moment.
Bis vor vier Wochen konnte ich ganz klar sagen "Ich liebe ihn ja jetzt schon", aber nun fühle ich mich emotional irgendwie abgestumpft. Das belastet mich mehr als das depressive Gefühl. Verstehst du, was ich meine?

Denkst du über eine weitere SS nach? War es der Neurologe oder Frauenarzt, der gemeint hat, dass eine nächste SS nur unter AD stattfinden sollte? Also eines weiß ich auch: Sollte ich noch mal schwanger werden, dann auch von Anfang an mit AD, damit mir bloß nicht so ein Mist passiert, wie dieses mal. Dann kann ich es auch 4 Wochen vor der Geburt ausschleichen und nach der Geburt sofort wieder nehmen. Ich will mich glücklich fühlen, wenn ich ein Kind bekomme und nicht halb am Rande des Wahnsinns.

Was hast du beruflich eigentlich gemacht? Und weißt du schon, wann du wieder arbeiten gehen willst?

Liebe Grüße, Inga

Verfasst: 03:01:2011 23:16
von sonnenblume82
hallo inga,

schön deinen richtigen namen zu kennen, dann schreibt man nicht so anonym auf den nickname :-) ich heiße susan.
also ich hab das mirta ca 9 monate genommen und mein gewicht hat sich um ca 10 kilo gesteigert(von 60 auf 70 kilo etwa). zum damaligen zeitpunkt war mir das aber wurst, denn ich wollte einfach nur gesund werden. seit ich aber das trevilor nehme sind fast alle kilos wieder weg und darüber bin ich jetzt echt froh!!!
ich war die ersten 2 wochen nach der geburt stationär in der uniklinik, weil ich zu hause einfach keine ruhe mehr gefunden habe. und weil mein kleiner nicht mit konnte, mußte ja mein freund das "stillen" mit flasche übernehmen. ich habe dann jeden tag abgepumpt, aber ein 4 stunden rhythmus war in der klinik echt nicht zu realisieren....manchmal konnte ich gar nicht so schnell zur pumpe laufen , wie meine brüste schon wieder voll waren. und als ich wieder zu haus war, wollte er auch keine mama milch mehr. aber ehrlich gesagt war und bin ich darüber nicht soo böse, weil mich diese ganzen klischees mit "stillen ist das beste" übelst anko... und ich wiederlegen will, dass mein kleiner, auch nur kurz gestillt, groß und gesund ist/ wird!!!!!!!!!

diese gedanken, wie das alles dann wird, hatte ich auch ganz schlimm. so ab der 28. ssw wurde es intensiver. ich habe das dann meiner hebamme erzählt und die sagte nur, das haben schon ganz andere geschafft!
damals habe ich das so hingenommen, heute weiß ich, dass es schon ein symptom meiner krankheit war. in diesem fall denke ich, würde echt ein therapeut dir viel helfen, der dir hilft mehr auf dich selbst zu vertrauen. auch ich mußte das in den letzten jahren erstmal lernen.

ich denke schon ab und an über eine erneute ss nach, aber die angst, was noch passieren könnte ist noch zu groß. meine psychaterin/ neurologin in der uniklinik hat mir eben nur zu einer erneuten ss geraten, wenn ich stabil bin und nur unter ad!! und ich glaube bis dahin ist noch viel zeit.
da mein kleiner ja nun schon 19 monate ist, geh ich auch schon wieder arbeiten. seit ersten dezember ist mäuschen im kiga. und ich darf auf arbeit :D !!!!!!!
dazu muß ich sagen, dass ich die möglichkeit hatte, immer bissl im job zu bleiben, da mein freund, mein chef ist und ne eigene apotheke hat...
so, ich geh jetzt schlafen. sei lieb gegrüßt

susan