Viel zu viel
Verfasst: 14:04:2011 10:41
Hallo :)
Ich habe mich nun auch bei euch angemeldet, lange hat es gedauert.
Ich würde gern erzählen, was sich so abgespielt hat, seit ich schwanger wurde und weiss schon jetzt, das der Bericht vieeeel zu lange werden wird.
Ich hoffe sehr, jemand mag es lesen...
Erst mal zu mir:
Ich bin 34 Jahre alt, mein liebes kleines Kind ist 15 Monate alt. Ich bin seit zwei Jahren verheiratet und lebe seit drei Jahren im südlichen Ausland, wie die Familie meines Mannes.
Wir kommen beide eigentlich aus Norddeutschland und der grösste Teil der Familie meines Mannes stammt auch von dort oder hat längere Zeit dort gelebt.
Seine Mutter ist das typische Schwiegermonster. Viel zu spät musste ich erfahren, dass hier bereits vor meiner Ankunft Geschichten über mich und auch meinen Mann im Umlauf waren und sie ihren Sohn und seine Geschwister gegeneinander ausspielte.
Das erklärte mir im Nachhinein auch, warum ich mich bei Familientreffen immer fühlte, als ob ich verhört würde und nicht, also ob man sich mit mir unterhält.
Ich habe das nie allzu ernst genommen, Schwiegermütter halt, kann ich ehrlich gesagt mit leben... ich wusste nur nicht, dass andere dieses Geschwätz dann tatsächlich ernst nehmen. Bittere Erfahrung.
Mein Mann und ich waren schon immer so ein Team nach dem Motto "Wir gegen den Rest der Welt", egal was um uns herum passierte wir hielten fest zusammen.
Seine Familie ist zerrüttet, meine ist es auch, wir haben zu unseren Eltern beide kein besonderes Verhältnis und waren immer froh, dass es bei dem anderen auch so ist und man sich zu diesem Thema auch ohne viel Worte versteht.
Wir träumten beide unser Leben lang davon, es bei unseren Kindern besser zu machen. Unseren Kindern all das zu geben, was wir nicht erleben durften.
Vernunft, Spass, Freude, Vertrauen, Aufmerksamkeit, Feinfühligkeit...
Dass wir uns gefunden hatten und uns dieser gemeinsame Traum verband hat uns immer zusammengeschweisst.
Zwei Wochen nach der Hochzeit (Sommer 2009, da war ich im 2.Monat schwanger) wurde mein Mann auf der Arbeit entlassen. Es ist ein Familienbetrieb und gefeuert wurde mein Mann von seinem Vater. Sein Vater kennt mich sehr gut, wusste auch von der Schwangerschaft. Auf unsere Hochzeit zwei Wochen zuvor ist er nicht gekommen, weil er geschäftlich weg musste. Er hat aber uns gegenüber und auch der Familie gegenüber gesagt, er sei von uns nicht eingeladen worden und hätte gar nicht gewusst, dass wir heiraten würden...
Mein Mann sagt, seinem Vater sei es wahrscheinlich nur peinlich gewesen, dass er den Termin vergessen hätte und das er sowas von seinem Vater kennt...
Er hat uns auch im Nachhinein nicht gratuliert sondern sich immer wieder vehement beschwert, dass wir ihn nicht eingeladen hätten.
Er sagte später, dass das auch ein Grund sei, weshalb er seinen Sohn nun endgültig nicht mehr in der Firma haben wolle.
Ich glaub damit fing alles an...
Mein Mann und ich sind dann erstmal völlig geschockt für eine Woche weggefahren um etwas Abstand zu bekommen, neu zu planen etc.
Als wir wieder kamen erzählte meine Schwiegermutter, mein Mann sei nicht entlassen worden wegen irgendwelcher Streitigkeiten, sondern weil er der Firma (und somit seinem Vater) Geld "gestohlen" haben soll. Sie hätte die Beweise gesehen, es geht um einen fünfstelligen Betrag. Ich bin aus allen Wolken gefallen und habe meinen Mann verteidigt und dass das alles langsam wirklich zu weit ginge etc.
Und, was soll ich sagen: Mein Mann gestand mir, dass ausgerechnet DIESE Geschichte nun wirklich stimmt...
Und das "Team", dass wir in meinen Augen immer gewesen waren, gab es von diesem Moment an für mich nicht mehr. Das war ein unglaublicher Schock für mich.
Er hat quasi somit "den Feinden" den Dolch gegeben, den sie brauchten um ihn erlegen.
Es gab wohl auch im Rahmen der Kündigung ein Gespräch mit dem Vater, bei dem mein Mann sich aufrichtig entschuldigte und gleich angeboten hat, den Betrag zurückzuzahlen. Doch dazu war sein Vater zu stolz, was ich auch SEHR GUT verstehen kann!
Von dem Tag an war mein Mann nur noch der Dieb und ich war diejenigen für die er überhaupt gestohlen haben soll, weil ich eine verwöhnte Prinzessin bin, die ihm auf der Tasche liegt.
Und dagegen hatte ich nun auch keine Argumente mehr.
Und ich schaffe es nicht meinem Mann diese Dummheit zu verzeihen. Meine Wut wächst jeden Tag, immer mehr...
Als ich dann im 7. Monat war hat eine gute Freundin von mir, die auch hier lebt und in dem ganzen Ärger immer zu uns gehalten hat (!) auf eine grauenvolle Art versucht sich umzubringen!! Sie wurde in "letzter Minute" gefunden und konnte gerettet werden und war daraufhin sehr lange Zeit im Krankenhaus.
Bevor das passiert ist dachte ich allein gelassener als ich kann man gar nicht mehr sein, aber es geht tatsächlich IMMER noch schlimmer...
Ich freute mich so wahnsinnig auf das Krankenhaus, in dem ich entbinden wollte, weil ich mich ERHOLEN wollte von dem ganzen Mist und mich jetzt endlich mal auf meine Aufgabe als Mutter einstimmen wollte. Bei soviel Stress hat man immer Angst das könnte dem Baby schaden und ich hab jetzt die Verantwortung, dass es meinem Baby gut geht und mein ganzes Leben hab ich doch davon geträumt, wenn es soweit ist "alles richtig" zu machen...
...und dann war der Kleine da, so klein und süss und rund und rosa, ich wollte die Mutter sein die er sein ganzes Leben lieben kann und von der er sich beschützt fühlt und die ihn nie im Stich lässt und ich fühlte einfach ... gar nichts ...
Die ganze Zerstörerische Kraft der Ereignisse hatte irgendwie voll zugeschlagen. Ich hatte es kommen sehen. Ich habe jetzt auch wirklich viel weggelassen, weil es hier dann auch den Rahmen sprengen würde. Im grossen und ganzen waren das die wichtigsten Ereignisse.
Ich wollte mich einfach nur ausruhen, mich erholen, im Bett liegen, was weiss ich.
Wahrscheinlich war zu dem Zeitpunkt schon alles zu spät.
Mein Mann ist der absolut tollste Vater den Mann sich nur vorstellen kann. Die ersten zwei Wochen hat nur er die Windeln gewechselt weil ich mich noch gar nicht getraut hab. Er hat es mir ganz lieb und behutsam beigebracht und ich dachte wir fangen dann eben jetzt nochmal von vorne an.
Aber eigentlich war das wohl schon der Anfang vom Ende?
Ich würd gern noch weiter erzählen...:
Zwei Wochen nach Geburt begann mein Mann eine Ausbildung zu machen, die mit sehr viel lernen und praktischen Übungen verbunden war. Wir haben ihm ein kleines Schlafzimmer eingerichtet, damit er sich voll und ganz auf die "Schule" konzentrieren kann und ich habe mir vorgenommen ihn so wenig wie möglich dabei zu unterbrechen oder einzufordern, da diese Ausbildung jetzt das wichtigste für uns und unsere Zukunft war.
Also hab ich mit aller Gewalt beschlossen mich zusammenzureissen, jetzt das zu tun was nötig ist, und dieser gewaltigen Panik, die mich jede Sekunde drohte zu verschlingen, nicht zuzulassen.
Ich hatte ja auch überhaupt keine andere Wahl, was hätte ich denn machen sollen, mich ins Bett legen und warten bis die Welt zusammenbricht?
Jetzt ging es ja darum wieder auf die Beine zu kommen...
Dabei hab ich auch noch die allerletzten Reserven verbraucht. Ist nichts mehr da jetzt...
Total ausgebrannt, alle, leer, nix mehr da...
Ich bin noch nicht mal mehr wütend...
DIe erste Zeit mit Baby war einfach nur grauenvoll. Dieser Schlafmangel ich kann gar nicht Worte fassen, wie sehr einem das das Hirn wegfrisst! Abscheulich!!
Die Unordnung in ein der Wohnung entsteht, ich glaub das kann nur eine Frau verstehen, wie sehr einen diese Unordnung quält!! Und das man dagegen auch nicht mehr ankommt.
Das man selber anfängt wie eine "Schabracke" auszusehen und dass ein Tag dann erfolgreich war, wenn man es geschafft hat sich vor 17 Uhr die Zähne zu putzen.
Und dann das Umfeld, dass wie selbstverständlich davon ausgeht, dass man kein Gramm zunimmt und nach einer Geburt nur damit beschäftigt sein sollte, seine alte Figur zurückzubekommen. Als ob ich sonst keine Probleme gehabt hätte.
Diese eiskalte Ignoranz all der Menschen die eigentlich sowas wie Familie sein sollten.
(Die Schikanen gingen ja danach noch erheblich weiter und das immer an sich abprallen zu lassen gelang mir irgendwann auch nicht mehr...)
Jetzt ist wieder etwas Licht am Horizont.
Eigentlich...
Mein Mann hat die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.
Das Schwiegermonster ist nach Deutschland zurückgekehrt, was die Atmosphäre echt aufgehellt hat!! Man redet wieder mit uns, das Schlimmste scheint überstanden.
Mit mir aber ging es immer weiter Bergab, immer tiefer...
Ich hab das Gefühl, ich habe diese Geschichte nicht überlebt.
Gestern hatte ich einen Nervenzusammenbruch, der muss so schlimm gewesen sein, dass der Nachbar bei uns geklingelt hat und mich beruhigt hat (Oh Gott - was für eine Peinlichkeit!!)
Und ich glaube mein Mann ist davon so geschockt, dass er mich das nicht verzeihen wird (obwohl ja ich eigentlich diejenige bin, die die ganze Zeit versucht hat ihm zu verzeihen)...
Das gestern war wirklich sehr schlimm und hat uns beide tief erschrocken.
Ich habe jetzt furchtbare Angst wie es es weitergehen soll.
Ich glaube ich stehe vor den Trümmern einer jungen Ehe, die von Anfang an keine Chance hatte eine zu sein. Und mein Kind wird nicht das bekommen, was wir uns so gewünscht hatten.
Also ich sage dann an diese Stelle nochmal "Hallo" und danke jedem herzlich, der sich das hier durchgelesen hat!!
Liebe Grüsse,
Lilienthal
Ich habe mich nun auch bei euch angemeldet, lange hat es gedauert.
Ich würde gern erzählen, was sich so abgespielt hat, seit ich schwanger wurde und weiss schon jetzt, das der Bericht vieeeel zu lange werden wird.
Ich hoffe sehr, jemand mag es lesen...
Erst mal zu mir:
Ich bin 34 Jahre alt, mein liebes kleines Kind ist 15 Monate alt. Ich bin seit zwei Jahren verheiratet und lebe seit drei Jahren im südlichen Ausland, wie die Familie meines Mannes.
Wir kommen beide eigentlich aus Norddeutschland und der grösste Teil der Familie meines Mannes stammt auch von dort oder hat längere Zeit dort gelebt.
Seine Mutter ist das typische Schwiegermonster. Viel zu spät musste ich erfahren, dass hier bereits vor meiner Ankunft Geschichten über mich und auch meinen Mann im Umlauf waren und sie ihren Sohn und seine Geschwister gegeneinander ausspielte.
Das erklärte mir im Nachhinein auch, warum ich mich bei Familientreffen immer fühlte, als ob ich verhört würde und nicht, also ob man sich mit mir unterhält.
Ich habe das nie allzu ernst genommen, Schwiegermütter halt, kann ich ehrlich gesagt mit leben... ich wusste nur nicht, dass andere dieses Geschwätz dann tatsächlich ernst nehmen. Bittere Erfahrung.
Mein Mann und ich waren schon immer so ein Team nach dem Motto "Wir gegen den Rest der Welt", egal was um uns herum passierte wir hielten fest zusammen.
Seine Familie ist zerrüttet, meine ist es auch, wir haben zu unseren Eltern beide kein besonderes Verhältnis und waren immer froh, dass es bei dem anderen auch so ist und man sich zu diesem Thema auch ohne viel Worte versteht.
Wir träumten beide unser Leben lang davon, es bei unseren Kindern besser zu machen. Unseren Kindern all das zu geben, was wir nicht erleben durften.
Vernunft, Spass, Freude, Vertrauen, Aufmerksamkeit, Feinfühligkeit...
Dass wir uns gefunden hatten und uns dieser gemeinsame Traum verband hat uns immer zusammengeschweisst.
Zwei Wochen nach der Hochzeit (Sommer 2009, da war ich im 2.Monat schwanger) wurde mein Mann auf der Arbeit entlassen. Es ist ein Familienbetrieb und gefeuert wurde mein Mann von seinem Vater. Sein Vater kennt mich sehr gut, wusste auch von der Schwangerschaft. Auf unsere Hochzeit zwei Wochen zuvor ist er nicht gekommen, weil er geschäftlich weg musste. Er hat aber uns gegenüber und auch der Familie gegenüber gesagt, er sei von uns nicht eingeladen worden und hätte gar nicht gewusst, dass wir heiraten würden...
Mein Mann sagt, seinem Vater sei es wahrscheinlich nur peinlich gewesen, dass er den Termin vergessen hätte und das er sowas von seinem Vater kennt...
Er hat uns auch im Nachhinein nicht gratuliert sondern sich immer wieder vehement beschwert, dass wir ihn nicht eingeladen hätten.
Er sagte später, dass das auch ein Grund sei, weshalb er seinen Sohn nun endgültig nicht mehr in der Firma haben wolle.
Ich glaub damit fing alles an...
Mein Mann und ich sind dann erstmal völlig geschockt für eine Woche weggefahren um etwas Abstand zu bekommen, neu zu planen etc.
Als wir wieder kamen erzählte meine Schwiegermutter, mein Mann sei nicht entlassen worden wegen irgendwelcher Streitigkeiten, sondern weil er der Firma (und somit seinem Vater) Geld "gestohlen" haben soll. Sie hätte die Beweise gesehen, es geht um einen fünfstelligen Betrag. Ich bin aus allen Wolken gefallen und habe meinen Mann verteidigt und dass das alles langsam wirklich zu weit ginge etc.
Und, was soll ich sagen: Mein Mann gestand mir, dass ausgerechnet DIESE Geschichte nun wirklich stimmt...
Und das "Team", dass wir in meinen Augen immer gewesen waren, gab es von diesem Moment an für mich nicht mehr. Das war ein unglaublicher Schock für mich.
Er hat quasi somit "den Feinden" den Dolch gegeben, den sie brauchten um ihn erlegen.
Es gab wohl auch im Rahmen der Kündigung ein Gespräch mit dem Vater, bei dem mein Mann sich aufrichtig entschuldigte und gleich angeboten hat, den Betrag zurückzuzahlen. Doch dazu war sein Vater zu stolz, was ich auch SEHR GUT verstehen kann!
Von dem Tag an war mein Mann nur noch der Dieb und ich war diejenigen für die er überhaupt gestohlen haben soll, weil ich eine verwöhnte Prinzessin bin, die ihm auf der Tasche liegt.
Und dagegen hatte ich nun auch keine Argumente mehr.
Und ich schaffe es nicht meinem Mann diese Dummheit zu verzeihen. Meine Wut wächst jeden Tag, immer mehr...
Als ich dann im 7. Monat war hat eine gute Freundin von mir, die auch hier lebt und in dem ganzen Ärger immer zu uns gehalten hat (!) auf eine grauenvolle Art versucht sich umzubringen!! Sie wurde in "letzter Minute" gefunden und konnte gerettet werden und war daraufhin sehr lange Zeit im Krankenhaus.
Bevor das passiert ist dachte ich allein gelassener als ich kann man gar nicht mehr sein, aber es geht tatsächlich IMMER noch schlimmer...
Ich freute mich so wahnsinnig auf das Krankenhaus, in dem ich entbinden wollte, weil ich mich ERHOLEN wollte von dem ganzen Mist und mich jetzt endlich mal auf meine Aufgabe als Mutter einstimmen wollte. Bei soviel Stress hat man immer Angst das könnte dem Baby schaden und ich hab jetzt die Verantwortung, dass es meinem Baby gut geht und mein ganzes Leben hab ich doch davon geträumt, wenn es soweit ist "alles richtig" zu machen...
...und dann war der Kleine da, so klein und süss und rund und rosa, ich wollte die Mutter sein die er sein ganzes Leben lieben kann und von der er sich beschützt fühlt und die ihn nie im Stich lässt und ich fühlte einfach ... gar nichts ...
Die ganze Zerstörerische Kraft der Ereignisse hatte irgendwie voll zugeschlagen. Ich hatte es kommen sehen. Ich habe jetzt auch wirklich viel weggelassen, weil es hier dann auch den Rahmen sprengen würde. Im grossen und ganzen waren das die wichtigsten Ereignisse.
Ich wollte mich einfach nur ausruhen, mich erholen, im Bett liegen, was weiss ich.
Wahrscheinlich war zu dem Zeitpunkt schon alles zu spät.
Mein Mann ist der absolut tollste Vater den Mann sich nur vorstellen kann. Die ersten zwei Wochen hat nur er die Windeln gewechselt weil ich mich noch gar nicht getraut hab. Er hat es mir ganz lieb und behutsam beigebracht und ich dachte wir fangen dann eben jetzt nochmal von vorne an.
Aber eigentlich war das wohl schon der Anfang vom Ende?
Ich würd gern noch weiter erzählen...:
Zwei Wochen nach Geburt begann mein Mann eine Ausbildung zu machen, die mit sehr viel lernen und praktischen Übungen verbunden war. Wir haben ihm ein kleines Schlafzimmer eingerichtet, damit er sich voll und ganz auf die "Schule" konzentrieren kann und ich habe mir vorgenommen ihn so wenig wie möglich dabei zu unterbrechen oder einzufordern, da diese Ausbildung jetzt das wichtigste für uns und unsere Zukunft war.
Also hab ich mit aller Gewalt beschlossen mich zusammenzureissen, jetzt das zu tun was nötig ist, und dieser gewaltigen Panik, die mich jede Sekunde drohte zu verschlingen, nicht zuzulassen.
Ich hatte ja auch überhaupt keine andere Wahl, was hätte ich denn machen sollen, mich ins Bett legen und warten bis die Welt zusammenbricht?
Jetzt ging es ja darum wieder auf die Beine zu kommen...
Dabei hab ich auch noch die allerletzten Reserven verbraucht. Ist nichts mehr da jetzt...
Total ausgebrannt, alle, leer, nix mehr da...
Ich bin noch nicht mal mehr wütend...
DIe erste Zeit mit Baby war einfach nur grauenvoll. Dieser Schlafmangel ich kann gar nicht Worte fassen, wie sehr einem das das Hirn wegfrisst! Abscheulich!!
Die Unordnung in ein der Wohnung entsteht, ich glaub das kann nur eine Frau verstehen, wie sehr einen diese Unordnung quält!! Und das man dagegen auch nicht mehr ankommt.
Das man selber anfängt wie eine "Schabracke" auszusehen und dass ein Tag dann erfolgreich war, wenn man es geschafft hat sich vor 17 Uhr die Zähne zu putzen.
Und dann das Umfeld, dass wie selbstverständlich davon ausgeht, dass man kein Gramm zunimmt und nach einer Geburt nur damit beschäftigt sein sollte, seine alte Figur zurückzubekommen. Als ob ich sonst keine Probleme gehabt hätte.
Diese eiskalte Ignoranz all der Menschen die eigentlich sowas wie Familie sein sollten.
(Die Schikanen gingen ja danach noch erheblich weiter und das immer an sich abprallen zu lassen gelang mir irgendwann auch nicht mehr...)
Jetzt ist wieder etwas Licht am Horizont.
Eigentlich...
Mein Mann hat die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.
Das Schwiegermonster ist nach Deutschland zurückgekehrt, was die Atmosphäre echt aufgehellt hat!! Man redet wieder mit uns, das Schlimmste scheint überstanden.
Mit mir aber ging es immer weiter Bergab, immer tiefer...
Ich hab das Gefühl, ich habe diese Geschichte nicht überlebt.
Gestern hatte ich einen Nervenzusammenbruch, der muss so schlimm gewesen sein, dass der Nachbar bei uns geklingelt hat und mich beruhigt hat (Oh Gott - was für eine Peinlichkeit!!)
Und ich glaube mein Mann ist davon so geschockt, dass er mich das nicht verzeihen wird (obwohl ja ich eigentlich diejenige bin, die die ganze Zeit versucht hat ihm zu verzeihen)...
Das gestern war wirklich sehr schlimm und hat uns beide tief erschrocken.
Ich habe jetzt furchtbare Angst wie es es weitergehen soll.
Ich glaube ich stehe vor den Trümmern einer jungen Ehe, die von Anfang an keine Chance hatte eine zu sein. Und mein Kind wird nicht das bekommen, was wir uns so gewünscht hatten.
Also ich sage dann an diese Stelle nochmal "Hallo" und danke jedem herzlich, der sich das hier durchgelesen hat!!
Liebe Grüsse,
Lilienthal