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Vorstellung

Verfasst: 20:04:2011 7:31
von Serenity
Hallo,
mein Sohn ist jetzt 10 Monate alt und wurde nach einem 3tägigen Einleitungsversuch per Kaiserschnitt auf die Welt geholt. Er kam wegen einer Gestose mit sehr hohen Eiweißwerten 6 Wochen zu früh.
Schon vor meiner Schwangerschaft vor 10 Jahren hatte ich Depressionen, die sich aber so gebessert hatten, dass ich 10 Jahre keine Medis brauchte. In der SS wurde mir wegen der Gestose Presinol gegeben ( welches eigentich bei depressiver Vorgeschichte kontraindiziert ist!!! ), daraufhin hatte ich seit der 19. Woche einen massiven depressiven Schub mit Suizidgedanken. Habe dann Saroten 75ret bekommen, es dann aber nach der Geburt wegen Abpumpen der Milch abgesetzt.( Nach Rücksprache mit meiner neuen Psychiaterin. Nachdem mein Sohn 2 1/2 Wochen auf der Intensivstation war konnte ich ihn nach Hause holen. Leider war mein Mann zu der Zeit beruflich sehr eingespannt und wir haben hier keine Verwandten, so dass ich 3 Monate allein zuständig war. Mein Sohn hat zudem eine Kuhmilcheiweißallergie, so dass er 4 Monate nach jedem Zufüttern stundenlang geschrien hat. War dann beim Arzt und Schreiberatung, hat beides geholfen..
Trotzdem ging es mir immer schlechter, mit Gedanken, dass ich mich lieber umbringen soll, weil ich eh keine gute Mutter bin etc.
Meine 600km entfernt lebenden Schwiegereltern haben mich noch zusätzlich fertig gemacht.
Ich nehme seit 2 Monaten wieder Saroten, aber die Dosis mußte vor 2 Wochen nochmal erhöht werden.
Ich habe schon öfter bei Euch auf die Seite geschaut, hatte aber nicht die Kraft mich anzumelden...
Ich weiß, dass es irgentwann wieder besser wird, aber im Moment kann ich es noch nicht sehen...

Verfasst: 20:04:2011 14:45
von Anke
Hallo Serenity,

herzlich willkommen hier bei uns im Forum!

Gewisse Dinge, die Du erlebt hast, kommen mir auch bekannt vor. Z. B. Kaiserschnitt nach erfolgloser Einleitung, Suizidgedanken, u. a. Saroten in hoher Dosierung.

Du bist auf jeden Fall auf dem richtigen Weg, wieder gesund zu werden. Sicherlich hast Du regelmäßige Termine bei Deinem Facharzt, oder? Machst Du auch eine Therapie?

Eine gute Mutter bist Du ganz sicher - es liegt (nur) an der Krankheit, dass Du daran Zweifel hast. Aber mit jedem Tag wird es Dir ein kleines bisschen besser gehen.

Meine Krankheit war vor über 10 Jahren, ich bin seit 9 Jahren ganz gesund. Auch Du schaffst es!

Ich wünsche Dir alles Gute!

Verfasst: 20:04:2011 15:01
von Serenity
Danke, Zuspruch tut gut.
eine Therapie hab ich schon vor 10 Jahren gemacht, alles aufarbeiten kann man nie. Im Moment habe ich das Gefühl, dass wenn die ADs anschlagen, ich auch wieder einen klaren Kopf und realistischeren Blick habe.
Bei meiner Fachärtztin bin ich nur alle 2 Monate wegen Medis, aber sie ist sehr nett und ich kann jederzeit anrufen, wenn ich so einen Termin brauche.
Ist für mich aber manchmal schwer um Hilfe zu bitten.
Ganz gesund werden hört sich wie ein Traum an, da ich so lange schon kämpfe.
Ich hoffe, dass die Medis gut wirken und werde sie so lange wie nötig nehmen, hauptsache mein kleiner Wirbelwind hat eine halbwegs "normale" Kindheit.
Lieben Gruß Serenity

Verfasst: 20:04:2011 22:18
von Vicky
Hallo Serenety,

Du wirst sehen, ein Jahr weiter und Du wirst eine glückliche Mama,
unsere Kleinen sind echt toll und es erwartet Dich noch viel Freude, Spannung und Erfüllung.
Niemals aufgeben.

Du hast viel durchgemacht.
Etliche Dinge kenne ich davon auch.

Es war furchtbar, aber jetzt ist es umso schöner.

(Kannst ja mal alte Texte von mir lesen, wenn Du Lust hast.)

Einleitung kenne ichauch, Horror, Notsectio, ich war neu in der Stadt, keinen Kontakt zu eigenen Eltern, Suizidgedanken, 3 Monate Klinik erst Psychosomatik, dann Psychiatrie, Kind teils abgegeben, mein Kleiner hatte dann später 7 Mittelohrentzündungen mit Antibiotika und 40 Fieber, Nächtelang nur Schreien wegen Ohrenschmerzen, er wurde dann mit 1,5 Jahren operiert, Mein Mann erst in Afghanistan, dann mit Bandscheibenvorfall im Krankenhaus, ich alleine mit Kind,
Dann 6 Monate Ruhe, jetzt Schwievater schwer krank, Chemostart direkt nach Weihnachten.

Dann siehe anderer Thread: Mutter Alk, Oma an Alk gestorben, ...

Mir reicht es auch für mein Leben, jetzt beginnt der schöne Teil!!!!

Vicky

Verfasst: 21:04:2011 7:39
von Serenity
Hallo Vicky,
das klingt heftig,
ich finde das allein sein am schlimmsten.
Bei meinen Freunden hat es sich gleich sortiert. Übriggeblieben sind 3 Leute, wohnen leider weit weg. Aber ich finds toll, dass die mir beistehen, von einer hätte ich das nicht gedacht...
Danke fürs Mut machen!
Gruß Serenity

Verfasst: 24:04:2011 22:14
von Vicky
Hi Serenety,

das mit der Einsamkeit wird besser, insbesondere, wenn die Kinder dann auch endlich mit einem sprechen können.

Ich habe schon ganz klasse Gespräche mit meinem Süßen inzwischen.

Mit den Freunden, die keine sind, ist es zwar erst traurig, aber dann ganz hilfreich. Du wirst Dir in Zukunft eher die echten Freunde raussuchen und froh sein, die anderen loszusein bzw. von falschen Erwartungen befreit zu sein.

Toitoitoi von Vicky

Verfasst: 26:04:2011 18:39
von Nele
Hallo Serenity,

herzlich willkommen hier im Forum!

Ich stolpere bei Deiner Geschichte grad wieder über meine eigene, obwohl Emmas Geburt schon fast 10 Jahre her ist.

Auch ich hatte 10 Jahre vor der Geburt mal psychische Probleme, dann 10 tolle Jahre ohne Probleme, eine heftige Gestose (mit Eklampsie), Emma wurde auch 6 Wochen zu früh geholt und auch ich bekam Presinol.

Ich habe gar nicht gewußt, dass Presionol kontraindiziert war, daher bin ich aus allen Wolken gefallen, als ich das eben bei Dir gelesen habe.

Ich habe unter Presinol dann auch eine Psychose gehabt, aber niemand hat damals einen Zusammenhang hergestellt, so dass ich es sehr lange genommen habe und mich wunderte, warum weder Therapie noch Medikamente gegen Depressionen anschlugen.

Ich weiß nur, dass auch Gestosen psychische Probleme machen können, in Kombination mit dem Presinol braucht man sich dann wohl gar nicht mehr zu wundern...

Liebe Grüße
Nele