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Auch ich bin Neu und möchte mich kurz vorstellen !

Verfasst: 16:06:2011 9:12
von angel
Hallo zusammen,

ich bin Yvonne 30 Jahre aus dem Raum Osnabrück. Ich habe vor 4 Monaten mein kleines Mädchen geboren.
Die erste Zeit zu hause war ein wenig stressig und ungewohnt, da man sich auch erst einaml aneinander gewöhnen muss. Nach ungefähr 2 Monaten haben wir uns eingespielt. Alles lief super bis zum ende des dritten Monats. :(
Mir schossen plötzlich Gedanken durch den Kopf die ich absolut nicht einordnen konnte. Ich habe gedacht ich muss sterben, oder das ich meine Kleine Tochter nicht aufwachsen sehe. Die Gedanken richteten sich erst gegen mich und ein paar Tage später richteten sich die Gedanken gegen meine Kleine Tochter.
Es tut mir weh es zu schreiben, aber dies sind nun mal meine Gedanken gewesen. Ich habe Angst Ihr irgendwas anzutun meine Gedanken im Kopf drehen sich nur um solche schrecklich gemeinen Gedanken...
Dies war dann so schlimm, dass mein Mann für eine Woche zu Hause geblieben ist, weil ich mit meinem Baby nicht mehr alleine sein wollte. Aus ANGST !
Ich war dann bei meiner Gyn. der ich von meinem Problem erzählt habe. Diese machte sofort einen Termin bei einer Psychologin, wo ich auch 2 Tage später einen Termin hatte. ( Was schon wirklich sehr kurzfristig und super schnell ging, denn die Wartezeiten für einen Termin betragen so ca. 4 Wochen bis 3 Monate ). Diese verschrieb mir dann das Medikament Amitriptylin. Was auch langsam anfängt zu wirken.
Ich habe schreckliche Angst das diese Gedanken nicht mehr weg gehen und das die Angst und Panikataken bleiben....
Kann mir jemand sagen wie lange soetwas dauert und wie lange man diese Medikamente nehmen muss ? Stimmt es das Amitriptylin dick macht ? Warum bekommt man solche Gedanken ?
Ich würde mich sehr freuen wenn mir jemand antworten würde, denn ich bin total am Ende mit meinen Nerven und mitlerweile auch sehr verzweifelt.....
Und das schlimmste ist, dass ich nicht von meiner Tochter geniesen kann :x

Verfasst: 16:06:2011 10:23
von scaramouch
Liebe Yvonne
erst einmal herzlich Willkommen hier bei uns. Du wirst sehen, das wir alle hier ähnliche Erfahrungen gemacht haben und der Austausch tut unheimlich gut, weil hier niemand verurteilt wird.
Ich hatte diese Gedanken wie du sie beschreibst auch. Man nennt sie Zwangsgedanken und sie treten sehr häufig im Rahmen einer PPD auf. Es sind quälende Gedanken und ich kann deine Verzweiflung verstehen.
Aber du hast die ersten, wichtigsten Schritte schon eingeleitet, nämlich zu Fachleuten zu gehen und ein Medikament hast du auch gleich bekommen. Wie lange nimmst du es nun schon genau?
Du wirst vermutlich enttäuscht sein wenn ich dir sage, dass es absolut unterschiedlich ist, wie lange eine solche Erkrankung dauert und wie lange man die Medis braucht.
Ich persönlich nehme mein Medi jetzt schon seit 13 Monaten, angefangen mit hoher Dosierung und mittlerweile nur noch die Hälfte. Man muss diese Medikamente einschleichen und ebenso langsam wieder ausschleichen.
Wichtig ist auch eine Therapie denn nur durch Medizin wird es nicht weg gehen.
Das Schlüsselwort bei dieser Krankheit ist GEDULD!!!!!!! Es ist keine Grippe, die nach 10 Tagen vorbei geht.

Wo siehst du selbst die Ursachen für deinen Zustand? Hattest du eine schwere Geburt oder vielleicht andere traumatische Erlebnisse?

Erzähl etwas mehr von dir wenn du magst, dann können wir uns hier ein besseres Bild machen von dir und deiner Situation.

Wir helfen dir! Das wird wieder.

Lg
scara

Verfasst: 16:06:2011 19:01
von angel
Hallo Scara,

vielen vielen Dank fuer Deine Antwort !! Es beruhigt mich doch ein wenig, zu wissen, dass ich nicht die einzige bin die solche ZG hat.
Ich hatte eigentlich eine ganz normale einfache Geburt. Ich wollte von anfang an einen Kaiserschnitt, aber die Arzte sagten mir im Vorgespraech, dass man nur einen Kaiserschnitt macht, wenn es notwendig ist.
Also habe ich mich damit abgefunden mein Baby auf den ganz normalen Wege zur Welt zu bringen.
Ich hatte am Tag der Geburt unterleibsschmerzen, jedoch nur einseitig, also beschloss meine Gyn. mich ins Krankenhaus zu ueberweisen, um eine Entzuendung auszuschliessen.
Naja 8 Stunden spaeter wurde mein Baby per Kaiserschnitt geholt, da die Herztoene viel zu hoch waren und das Fruchtwasser Gruen.
Ich habe mich gefreut, da ich gerne einen Kaiserschnitt haben wollte. :-)

Ich habe vor 13 Jahren schon einmal an Panikatacken und Angstzustaenden gelitten. Nach ca. 2 Jahren Gespraechstherapie war ich geheilt und habe gehofft, dass ich dieses nie mehr bekomme.

Bis vor ca. 3 Wochen. Da gingen Sie wieder los die Angstzustaende und die ZG kamen neu hinzu.... :?

Ich moechte eigentlich keine Medikamente nehmen, aber ich denke das das meine Situation noch verschlimmern wuerde.
Ich nehme 50 mg am Abend. Mein Arzt sag, dass man bis zu 150 mg nehmen kann am Tag, aber das moechte ich nicht.

Woher weis man dann wann man die Medi absetzen kann ? Wer entscheidet das ? Der Psychologe ? Oh man ich bin total am Ende....Ich moechte wieder Gluecklich sein, meinen Tag geniesen und vor allem mein Baby geniesen....

Wie geht es Dir nun nach 13 Monaten ? Wie hast Du das alles erlebt ?

Viele Liebe Gruesse

Verfasst: 16:06:2011 20:27
von scaramouch
Hey Angel

Eins nach dem anderen, liebe Angel, mach dir wegen den Medis jetzt noch keine Gedanken, denn das wird wohl noch ein Weilchen dauern und du musst stabil sein, bevor du und der Arzt dann gemeinsam entscheidet, dass es Zeit ist, abzusetzen.

Ich habe bis März diesen Jahres eine sehr hohe Dosis eingenommen weil ich lange brauchte, um stabil zu werden. Ich hatte eine eher schwerere Form der PPD. Angstzustände, Panik, ZGs, Trauma von der Geburt, körperliche Symptome und Erschöpfungszustände waren dabei und auch Derealisierungen und Zwänge haben mir zu schaffen gemacht.

Dann kam hinzu das ich lange nicht das richtige Medikament gefunden habe. Aber das geht nicht jeder Frau so.

Heute geht es mir relativ gut. Ich habe erst jetzt wieder ein Tief momentan, aber das kommt leider immer wieder vor, wenn ich nicht gut genug auf mich aufpasse oder zu viel Stress habe usw.

Seit März habe ich nun mein Medi um 30 % reduziert und das war sehr gut.

Kannst du noch sagen, was damals der Auslöser für deine Panik war?

Viele Grüsse
scara

Verfasst: 16:06:2011 21:03
von angel
Ich habe sehr viele negative Erfahrung im Umgang mit meiner Familie und auch mit Freunden gemacht.
Ich habe zu einer Schwester noch Kontakt, zu dem Rest der Familie habe ich keinen Kontakt mehr und das ist auch gut so.
Freunde haben mich nur endtäuscht, aufgrund dessen habe ich mich zurueck gezogen, habe niemanden mehr an mich ran gelassen und habe alles in mich hinein gefressen.
Habe mit niemanden ueber meine Probleme gesprochen sondern habe das immer mit mir selber ausgemacht. Das war der Grund warum ich damals so schwer an den Angszuständen erkrankt bin.
Mein Arzt hat mir geraten mich zu oeffnen, aber ich wurde leider wieder endtäuscht. :roll:
Nun habe ich zum meinen Mann, mein Baby und meine Schwiegerfamilie.

Kann die PPD davon kommen ?

Liebe Gruesse

Verfasst: 17:06:2011 8:06
von scaramouch
Guten Morgen liebe Angel

natürlich, eine PPD kann im Prinzip durch alle die Dinge ausgelöst werden, die uns belasten und traumatisiert haben.

Deshalb ist es so wichtig, sich damit auseinander zu setzen. Aber es ist auch harte Arbeit, das ist klar.