Seite 1 von 1

PPD- Das tiefe Tal der Unkenntnis was mit mir los war..

Verfasst: 24:06:2011 17:32
von darkside
Hallo ihr Lieben,
wenn ich eure Beiträge so lese, bekomme ich immer mehr den Eindruck, dass nur ich "im tiefen Tal der Unkenntnis zu meiner PPD wanderte": will damit sagen, dass in keinem meiner zahllosen Baby-Ratgeber Begriffe jenseits vom sog. Baby Blues auftachen. Rückblickend finde ich das skandalös und ich hätte mir sicher nicht erst nach 10 monaten hilfe zu meinen ZGs und Panikattacken gesucht, wenn da nicht die angst in mir gewesen wäre, verrückt zu sein und mein kind zu verlieren...Sogar eine psychotherapeutin hat mich nach 3 monaten verzweiflung mit den worten weggeschickt "ich solle einfach mehr mit anderen muttis spazieren gehen, dann würde es mir auch psychisch bald besser gehen". Alle andeutungen von mir gegenüber hebammen, ärzten etc. wurden abgeschmettert mit ähnlichen worten. Mein fazit ist, dass die dauer der gesundung wesentlich von der krankheitsdauer (ohne medis) abhängt und diese ist in meinem fall von zahlreichen rückschlägen gekennzeichnet. Es ist schön zu hören, dass viele hier ihrer PPD (nachträglich) positives abgewinnen können und sich sogar ein weiteres kind wünschen. Für mich war der Leidensweg definitiv zu schwer und zu lang...
Alles gute...

Verfasst: 24:06:2011 22:51
von ubure
Hallo,

also, Dein Eindruck täuscht. Die meisten hier wurden ziemlich im Dunkeln gelassen, was die Aufklärung über eine mögliche PPD & Co. angeht.

Und: was heißt, Dein Leidensweg war eindeutig zu lang für ein zweites Kind? Willst Du nicht erst mal abwarten, bis Du wieder einigermaßen gesund bist und Dir dann nochmal Gedanken machen?

Ich hab mich 3 Jahre lang irgendwie durchgewurschtelt, bin dann schwanger geworden, und habe erst nach der Geburt mit den ADs angefangen. Bin extrem froh darüber, meine zwei Jungs zuhaben, auch trotz einer zweiten PPD bzw. von einer nicht behandelten und deshalb noch ziemlich ausgeprägtem PPD schwupps mitten hinein in eine zweite, ganz frische und daher sehr potente :wink: .

Trotzdem - ich bereue keine Sekunde, nochmal ein Kind bekommen zu haben, und wenn ich ehrlich bin, hätte ich gerne noch einige mehr....aber dann ohne SS, Geburt und die ersten 3 Lebensjahre, also gleich ein paar Dreijährige. Und bitte wieder nur Jungs. Aber ach, da hat der Urologe meinem Mann ja einen Schnitt durch die Rechnung gemacht....und das völlig umsonst, denn Dank seines Fremdgehens verspüre ich so gar keine Lust mehr, meine ehelichen Pflichten zu erfüllen. und so löst sich alles von selber in Wohlgefallen. Ach, schon wieder abgeschweift.

Na, wurscht.

LG,
inez

Verfasst: 25:06:2011 8:09
von Marika
Hallo,

auch ich hatte null Ahnung, dass es eine PPD oder PPP gibt!!!! Als ich nach nur 2 Wochen extremen Leidensdurck zum Arzt ging, war ich mir sicher, dass ich nicht mehr heim komme, dass ich "weg gesperrt" werde. Glücklicherweise hatte ich einen Hausarzt dessen Frau das gleiche hatte, wie ich später erfuhr und so hat er alles richtig gemacht! Das war mein Glück!!! Aber sonst hätte mein Weg sicher ähnlich ausgesehen wie deiner! Und ja - das ist skandalös, wie wenig Ärzte und vor allem HEBAMMEN immer noch über PPD/PPP wissen und ignorant reagieren! Deswegen arbeiten wir uns hier auch die Finger wund, damit dieses Deffizit behoben wird!

Der Weg war der schwerste den ich je gegangen bin und trotzdem: ohne die PPD wäre ich heute nicht die selbstbewußtere Frau die ihr Leben genießt! Durch die PPD wurde ich gezwungen hinzusehen und zu erkennen, dass ich mein Leben unter einer Glaskuppel gelebt habe, allen alles immer nur recht machen wollte uns selber dabei langsam einging! Es geht darum, diesen dunklen Abschnitt zu nutzen um im weiteren Leben vorwärts zu kommen!