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"Länger als 4-6Monate stillen ist ein reiner Lustgewinn

Verfasst: 30:07:2011 8:12
von IK79
"... für wen auch immer ..." - so die Worte des Facharztes für Psychiatrie und Neurologie, bei dem ich am Donnerstag war.

Guten Morgen.

Ich erzählte dem Arzt von meinen Problemen und bekam zur Antwort, dass das wahrscheinlich "nur" vom Stress ist. Ich bräuchte dringend Entlastung und Ruhe. Als Hauptgrund sah er anscheinend das (nächtliche) Stillen und riet mir dazu, abzustillen. Seine Frau hätte ihm sowieso erzählt, dass die neuste WHO-Empfehlung lautet: 4Monate vollstillen reicht! Und dann haute er den Satz raus, den ich oben schon geschrieben habe. Im Nachhinein, länger drüber nachgedacht, empfinde ich diesen Satz als Frechheit ...

Zu den Ängsten meinte er, dass ich versuchen sollte, die so gut wie möglich nicht an mich rankommen zu lassen. Alles, was mich nachdenken lässt und mir Angst macht, soll ich beiseite schieben (im Fernsehen umschalten, in der Zeitung weiterblättern usw.). Man könnte sicher auch Medikamente nehmen, aber er kenne sich da - wegen dem stillen - nicht gut aus. Erstmal nehme ich ja das Neurapas (ich wollte das eigentlich nur zur Überbrückung nehmen, bis mir der Arzt was "richtiges" verschreibt) und soll das weiter nehmen. Er drückte mir noch eine Informationsbroschüre in die Hand und verabschiedete sich. In 6Wochen habe ich einen Kontrolltermin.

Was soll ich bloß davon halten? Also richtig geholfen hat mir der "Mann in weiß" nicht, im Gegenteil. Ich bin echt verunsichert. Wenn ich jetzt (zumindest nachts) abstille, habe ich doch noch mehr Stress. Oder meint er, dass ein Kind sich das einfach so gefallen lässt nachts nicht mehr stillen zu dürfen?! "Nehmen sie doch den Schnuller." Es ist ja nun nicht so, dass ich das nicht auch schon versucht hätte.

Außerdem soll ich mich abnabeln und lösen.

Bin ich abhängig von meinem Kind/meinen Kindern???

Bin ich jetzt ein Fall für den Psychiater weil ich eine Angsterkrankung habe oder weil ich so lange stille?

Am Dienstag habe ich den "Notfall-Termin" in der anderen Praxis und diesen Termin werde ich auf jeden Fall wahrnehmen. Hoffentlich erzählt man mir da nicht dasselbe. :roll:

Du meine Güte ...

Ina

Verfasst: 30:07:2011 9:39
von sol
So ein Blödsinn, was dein Arzt dir gesagt hat.
Als ob das so einfach wäre, mal eben abzustillen....
Meine 3. wollte damals nichts anderes als Muttermilch- ist übrigens häufig bei den 3. Kindern so. Das war auch die Erfahrung meiner Kinderärztin.
Die 3. essen später alles beim Familientisch mit. Da gab es nie Brei oder ähnliches..
Was mir damals geholfen hat, war das ich manchmal in einem anderen Raum schlief und mir mein Mann das Kind nur zum Stillen brachte.
Kannst du dir andere Entlastungen tagsüber besorgen? Wie sieht es mit Haushaltshilfe aus?
Ich wünsche dir sehr, dass dein anderer Arzttermin dir weiterhilft.
Gruss

Verfasst: 30:07:2011 10:28
von lotte
Also wirklich, so ein Schmarrn. Du hast eine Angsterkrankung und kein Problem mit dem Stillen. Seine "Tipps" klingen ja rein theoretisch nicht schlecht, aber wie Du sie umsetzen sollst, sagt er nicht. Okay, das wäre dann vielleicht auch eine Sache für eine Psychotherapie.

Er hätte Dir zumindest anbieten können, dass er sich informiert, wegen den Medis. Wenn es Dir wirklich nicht so gut geht, werden Dir die pflanzlichen Mittel auf Dauer vermutlich nicht viel weiterhelfen. Ich meine, deswegen geht man ja zu einem Neurologen, dass der einen wegen einer möglichen Medikation berät.

Das Abnabeln und Lösen ist doch ein langer Prozess. Sicher solltest Du für Ruhepausen sorgen, aber das ist doch nochmal ein ganz anderes Thema.

Ich hoffe auch, das Dein nächster Termin besser wird. Nicht aufgeben und vor allem nicht an Dir zweifeln.

Alles Gute
Lotte

hallo

Verfasst: 06:09:2011 11:41
von mona7
die aktuelle empfehlung der WHO ist 2 Jahre lang zu stillen,
6 Monate davon ausschließlich, also voll.

Ich habe meine Tochter mit 10 Monaten nachts abgestillt.
Da gab es eine große Flasche im Dunkeln im Kinderzimmer
(250ml 2er Milch mit Schmelzflocken, Apfelbrei und Rapsöl) und
dann wurde gestillt.
Nachts habe ich dann nicht mehr gestillt.
Wurde sie wach, gab es Teeflasche oder Kuscheln.

Ich stille heute noch morgens, meine Tochter ist 23 Monate.
Stillen ist eine tolle Sache.
Aber nachts wollte ich meinen Schlaf.
Dazu habe ich meine Tochter pappsatt zum Schlafen gefüttert-
und innerlich beschlossen, WIRKLICH nachts nicht mehr zu stillen.
Seither schläft sie von 20.00 Uhr bis 9.00 Uhr meistens durch.
Flasche gibt es seit 13 Monaten nicht mehr.
Statdessen Abendbrot und ein Glas Kuhmilch im Bett.

lg,
mona

Verfasst: 06:09:2011 15:16
von nic
Tzzzz...

Was ist gegen Lustgewinn eigentlich einzuwenden?

Wenn ich so einen Schwachsinn schon höre, dann würd ich den Arzt gerne fragen, ob ihn seine Mutter vielleicht nicht stillen konnte. Vollpfosten der.

Und auch WHO Vergleiche.

Mädels, stillt doch einfach so lange es Euch gut tut!

Meine erste hab ich 6 Monate gestillt, meinen 2. 18 Monate und den letzen gerade mal 6 Wochen.

Hat keiner einen Schaden davon getragen.

Habe bei Silas so früh abgestillt, in der Hoffnung, die PPD würde verschwinden. Pustekuchen...

Tut, was Euch gut tut und was Euren Kleinen gut tut.
Das ist so individuell, da kann keine WHO und kein Doc sich reinmischen, viel zu intim!!!

Liebe Grüße

N!c

grr...

Verfasst: 06:09:2011 18:49
von mona7
genau-was ist an Lustgewinn denn so schlimm????
Ist doch super, wenn Mutter und Kind das Stillen genießen
können :P .
Die Brust der Frau ist in erster Linie Ernährungsorgan der Kinder. Und ja, sie bekommen Geborgenheit durch die Brust. Durch das Stillen bekommen die Mütter Glücksgefühle. Ist doch toll :wink: .

Sobald meine Tochter 6 Monate war, haben mir die Ärzte schon Druck gemacht, das Stillen aufzugeben.
Mit 10 Monaten wurde Druck von meinem Umfeld gemacht.
Und mit 13 Monaten wurde ich als PERVERS beschimpft, weil ich
mein Kind immer noch stillte und es wurde der Kontakt
von der anderen Seite abgebrochen.

Ich muss dazu sagen-ich habe mein Kind NIE vor anderen gestillt, auch nicht als Neugeborenes. Und meine 2 Jährige Tochter stille ich erst recht nur zu Hause, wenn ich allein bin bzw. wenn nur der Papa noch dabei ist.

Ich tue doch niemandem weh....

Ich habe vor, meine Tochter erst mit 2,5 Jahren abzustillen.

Und jetzt schon höre ich: "Aber wenn du wieder schwanger wirst,
dann wirst du doch dann früher abstillen?!"

Nein, würde ich nicht.
Es sei denn, es gäbe einen triftigen Grund. Also wenn es mir oder
dem Kind nicht gut tun würde.
Aber nur, um meinem Umfeld zu gefallen, würde ich nicht
vorher abstillen, bevor ich-oder das Kind- das möchte.

Schade, dass etwas so Schönes, so Intimes, von der großen Masse
so in den Dreck gezogen wird....Da werd ich richtig sauer!!!"

Eine Frau hat den Vorfurf des sexuellen Missbrauchs bekommen-ja, eine richtige ANZEIGE-weil sie ihr 13 Monate altes Kind noch stillte!!!!!

Stillt so lange ihr das wollt!!!!
Lasst euch von niemandem da reinreden!
Die Stillzeit ist so kostbar, die kann euch niemand zurückgeben.
Darum stillt so lange ihr es wollt, notfalls heimlich :wink:

Verfasst: 07:09:2011 8:19
von Lotesse
Hallo,
ich habe auch durchaus negative Reaktionen aus meinem Umfeld bekommen, weil ich meine Tochter über ein Jahr gestillt habe. Meine Gyn hat mir gesagt, ich solle besser abstillen, weil ich ja wieder schwanger war. Glücklicherweise habe ich eine gute Hebamme, die das für Quatsch haelt. Meine Tochter würde sich entweder selbst abstillen, wenn ihr die Milch nicht mehr schmeckt, oder eben nicht. Jetzt hat sie sich tatsächlich selbst abgestillt. Eigentlich wollte sie eh nur noch morgens an die Brust, irgendwann hatte sie dann keine Lust mehr.
Meine jüngste Schwester kam abends immer zu meiner Mama und verlangte nach "Kakao" ;) . Die ist jetzt Mitte 20 und hat zwar einen Knall, aber sicher nicht von der langen Stillzeit.
Lasst Euch da einfach nicht reinquatschen. Wenn mein Kind mit 5 immer noch ankommen wuerde, dann würde ich mir Gedanken machen. Aber eine Schwangerschaft und komische gesellschaftliche Bestimmungen sind kein Grund, abzustillen. Ich werde mein nächstes Kind auch wieder so lange stillen, wie es Lust hat. Spart mir zumindest hormonelle Probleme und schmerzende Brueste. Dem Kind schadet es nicht.

Verfasst: 07:09:2011 15:39
von IK79
Hallo Mädels.

Ich hab meinen Sohn 1,5Jahre gestillt, dann wollte er nicht mehr. Ich war damals mit meiner Tochter schwanger und denke mal, dass ihm die Milch nicht mehr geschmeckt hat. Meine Tochter habe ich knapp 1Jahr gestillt. Mir ist es wirklich nie passiert, dass mir jemand das stillen schlecht geredet hat. Sicher hat der ein oder andere mal gesagt, dass das Kind (egal welches) doch mal was "richtiges" braucht. Aber ansonsten hab ich keine negativen Erfahrungen gemacht. Bis zu dem Tag wo der Arzt diesen Spruch brachte. Auch die kinderärztin sagte letztens: manche Kinder müssen mit Gewalt abgestillt werden. ... Mein Kind ist ein geniesser. Er isst seit knapp 5monaten familienkost mit vom Tisch und stillt trotzdem noch so oft. Meist so 3-4mal über den Tag verteilt und nachts lässt er es sich leider auch nicht nehmen, mich noch mindest genauso oft zu wecken. Ich verstehe es ehrlich gesagt nicht, denn eigentlich müsste er ja satt sein. Wobei er momentan sehr schlecht isst, weil er kränkelt. Da trinkt er halt lieber.

Die Flasche mag er nicht ... Vollstopfen hat auch nichts gebracht. Das hab ihn natürlich auch schon versucht. ;-)

Würde e jetzt nicht mehr stillen wollen wäre ich nicht traurig drum. Aber solange er noch möchte, stille ich ihn natürlich gern.

LG ina

Verfasst: 08:09:2011 21:02
von Vicky
Hallo,

jetzt möchte ich zu diesem Thema auch noch was sagen:

Meine ERfahrung ist nur umgekehrt:

Ich kenne nur die Stillmafia!!!
Die, die all die Frauen verurteilen, die nicht soundso lange gestillt haben!!!!

Ich habe meinen Sohn abgestillt mit etwa 6 Wochen, da ich so krank war durch die Depression.

Ehrlich gesagt finde ich es im Nachhinein unmöglich wer sich da alles in die Ernährung meines Kindes einmischen wollte.

Es ist doch eine ganz perönliche Entscheidung und sehr intim, solange ich ihn gesund ernähre.

Ich finde einfach nur noch, daß das andere nichts angeht und jede Frau das so entscheiden soll, wie sie sich wohl fühlt und auch das Baby.
Ob nun gar nicht stillen oder ewig, Hauptsache, die Mama fühlt sich wohl.

Vicky

P.S.: Leider hatte ich gar keine Glücksgefühle beim Stillen, sondern Aggressionen und das Gefühl ausgesaugt zu werden.
Hat mir psychisch nicht gut getan.

Ich bin aber eine stolze Mutter mit Flasche gewesen und mein Kleiner trinkt jeden Abend mit 3 Jahren noch genüßlich seine Flasche und ich gönne sie ihm.


Macht einfach was Euch gut tut.
Und ganz ehrlich ein Mann kann das doch gar nicht verstehen, ob Arzt oder nicht.