Schatten & Licht e. V.

hallo ihr lieben,

ich brauch mal wieder aufmunterde worte. ich war jetzt für eine woche auf station, weil es mir total schlecht ging. dort wurde ich auf 50 mg sertralin eingestellt, welches ich bis jetzt ganz gut vertrage. aber ganz schlimm sind diese merkwürdigen unruhe und unwirklichkeitsgefühle die ich mit tavor versuche zu überbrücken. ich weiß, dass ist auch nicht so toll, aber was soll ich denn machen? ich nehme das sertralin jetzt eine woche und alle zwei tage ne tavor, weil ich es sonst nicht aushalte. klar hab ich auch schiß in die sucht zu rutschen, aber ich versuche wirklich die dinger nur zu nehmen bis es nicht mehr geht.

ich hoffe, dass das sertralin anschlägt, sonst weiß ich nicht mehr was ich machen soll. ich kann zwar dann wieder auf station, aber dort können sie im moment ja auch nicht viel machen. viele andere pillen die eingesetzt werden vertrage ich nicht, wie zb melperon, lyrika oder truxal.

ich hab so ne scheiß angst, da nicht mehr rauszukommen. zumdem habe ich auch noch zig andere probleme.

ich glaube nic ging es auch mal so oder? ach mann, ich bin so müde...so müde von allem.

traurige und verzweilfelte grüße
mara

Hi Du,

tut mir leid, dass es Dir nicht gut geht. Sicher weisst Du, dass es leider oft länger als 1 Woche braucht, bis ein Medi so richtig wirkt. Das haben sie Dir doch bestimmt auf der Station gesagt (wo warst Du denn da und/oder hättest Du nicht länger dort bleiben können, wenn es Dir nicht gut geht?). Mit tavor kenne ich mich nicht aus, aber das müssen die Docs Dir ja dort auch erklärt haben, ab wann eine Suchtgefahr besteht, wie lange und oft Du sie nehmen darfst usw?

Du kommst da wieder raus und die anderen Probleme würde ich erstmal in ne gedankliche Schublade packen, für später Alles, was Du jetzt brauchst, ist Geduld (ich weiss das ist schrecklich) und Zeit, die für Dich arbeitet.

Und selbst, wenn es nicht das Sertralin ist, setz Dich nicht unter Druck, dass es für Dich kein anderes Medi geben könnte.

Hast Du denn ausserhalb der Station Anlaufpunkte? Psychiater, Therapeut?

Gruß
Lotte

liebe mara...

nur klein weil baby am schoß

ja, ich hatte große angst nicht mehr rauszukommen zumal ich eine heroinvergangenheit habe.

aber ich wollte ja nicht wieder abhängig werden und so hab ich es mit ein bisschen disziplin geschafft.

marika und mici haben meines wissens nach auch mehrere wochen tavor genommen, bei mir waren es 5 oder 6 wochen und ich hab nicht gewartet bis es mir schlecht ging, sondern sie morgens gleich genommen, jeden tag.

niedrig dosiert, 1mg, ein 2 wochen später ein halbes, dann 1/4 und dann jeden 2. tag ein viertel... das geht also schon

du solltest dir nicht soviele zusätzliche sorgen machen, du willst nur angstfrei sein und dich ja an dem zeug nicht berauschen!
dafür ist ja dieses medi

die ad machen leider im anfang die symptome noch schlimmer, vor allem die angst, das war für mich auch die hölle, weil ich nicht mehr unterscheiden konnte was mein kopf ist und was das medikament.
hatte große angst den verstand zu verlieren.

was soll ich sagen?
bin stabil - bis auf die blöde pms - und am abdosieren...

das wird schon bald alles viel besser, versprochen!

frag mal marika oder mici, die haben da auch erfahrung.

wünsch dir gaaaaanz viel kraft!

gruß nic

hallo meine liebe!

auch ich habe anfangs tavor bekommen zu dem ad weil nichts mehr ging.

ich habe es ca 2-3 wochen genommen und am ende auch weniger.
ich denke, dass es nicht so schlimm ist wenn du es eine kurze zeit nimmst

hast du denn direkten kontakt zu deinem arzt?
was sagt er dazu?

wie viel tavor nimmst du denn?

glg

Hallo,

ich hatte am Anfang auch Tavor (bei uns in Ö heißt es Xanor), sogar recht hoch dosiert: 3x 0,5 mg täglich - über 6 Wochen!!! Bei mir war diese Gabe nötig, es ging mir extrem schlecht und man wollte nicht jedesmal mit der Gabe warten, bis ich wieder "unten" war. Aber alles natürlich unter engmaschiger ärztlicher Kontrolle. nach 6 Wochen habe ich begonnen Tavor langam schrittweise zu reduzieren, was innerhalb von 2 Wochen ohne Probleme gelungen ist. Danach hatte das AD schon eine erste Wirkung aufgebaut und ich konnte sehr gut in der Therapie am eigentlichen Problem arbeiten.

Tavor hat mir in diesen ersten Wochen unglaublich geholfen, wieder Boden unter die Füße zu bekommen, zu SCHLAFEN, das Gedankenkarusell abzustellen. So konnte ich wieder zur Ruhe kommen, was eine Erlösung war in der dieser schweren Zeit.

Hallo,
ich hab das Medi auch am Anfang (trotz SS) genommen bis das Sertralin gewirkt hat.Sozusagen als Überbrückung.Ich glaub das ist auch eine echt gute Lösung.Bis das AD richtig wirkt vergehen ja doch meistens 3-5 Wochen.

Zu dem Suchtpotenzial kann ich nicht soviel sagen außer das ich nicht das Gefühl hatte davon abhängig zu werden.
Sprich das doch mal bei deinen Ärzten an, vielleicht können sie dir ein Stück von deiner Angst nehmen.

Was meinst du mit den zig anderen Problemen?

Gute Besserung.

hallo - ich habe auch tavor über einen langen zeitraum (ca 3 monate) 3x täglich 0,5 mg genommen. es ging damals nicht anders und war meine große hilfe und rettung. ich habe es dann ohne probleme reduziert und schließlich abgesetzt. mach dir also nicht zuuuuuviel gedanken, bei deiner dosierung ist die suchtgefahr meines erachtens nur sehr gering.

ich war auch mal an dem punkt, an dem ich dachte es geht nicht mehr weiter, und dann hat meine ärztin mir die kombination eines ads mit einem neuroleptikum vorgeschlagen und obwohl ich das erst nicht wollte, hat es mich langfristig stabilisiert.dafür musste ich allerdings abstillen, aber es ging einfach nicht mehr, ein ad alleine hat bei mir halt nicht gereicht. vielleicht ist das auch ein weg für dich? vielleicht sprichst du nochmal mit deinen ärzten?

lg zita

Hallo ihr Lieben,

danke für eure Rückmeldungen. Merke wie gut das immer tut. Habe es heute ohne Tavor ausgehalten, aber ich weiß, dass ich mich da auch nicht so sehr unter Druck setzten sollte. Als ich schon mal in so einer Lage war, bekam ich auch Tavor. Aber dieses mal fühlt es sich halt schlimmer an als damals. Und es ist natürlich auch anders, jetzt habe ich ein Kind und mein Trauma ist in der SS ausgebrochen, was mitunter für mich zu Schwierigkeiten mit meinem Freund führt. Also sexuell gesehen, ich mache mir da so viele Gedanken. Bin oft sehr ablehnend und will nicht angefasst werden. Habe auch keine richtigen Gefühle mehr, also keine Gefühle von Liebe und Lust und so. Ich weiß es kommt vom Trauma, aber das macht mich fertig. Hab Angst, dass nichts mehr so wird wie vorher :-(

Naja und das mit den zig anderen Problemen...zum einen haben wir finanzielle Schwierigkeiten und mein Freund muss noch vieles für seine Herkunftsfamilie machen und so vieles setzt uns unter Druck im Moment. Ich hoffe so sehr, dass sich die Dinge bald klären. Wir wollen auch von hier wegziehen, weil es hier nicht mehr auszuhalten ist. Andererseits habe ich auch wahnsinnige Angst vor neuem.

Traurige Grüße
Mara