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Angst vor Menschen-Panikattacken

Verfasst: 03:10:2011 17:40
von mona7
Hallo :P

Meine Therapeutin hat festgestellt, dass ich meistens dann
Panik bekomme, wenn ich mit Menschen irgendwo gezwungen
bin, zu bleiben. Bus, Auto, irgendeine Verabredung in einer
Wohnung, ein Ausflug, etc.
Das hab ich auch festgestellt.

wenn ich Panik habe, merke ich aber nicht, dass ich angst
vor den menschen habe.
ich fürchte mich dann, zu ersticken oder einen herzinfark zu
bekommen.

kennt das jemand?
Also panikattacken, die in wirklichkeit eine sozialphobie sind, von der
ihr im alltag aber nichts merkt (außer panik zu sterben...)
:roll:

lg,
Mona

Verfasst: 03:10:2011 18:09
von lotte
Hi Du,

ich hatte auch mal ne soziale Phobie. Du fühlst Dich halt in der Situation gefangen, das muss gar nix mit den Menschen drumherum zu tun haben. Deine körperliche Reaktion - Angst vor Ersticken usw - ist quasi Dein Fluchtweg. Du denkst, Du hälst es nicht aus im Bus.

Hinter meiner sozialen Phobie standen Versagensängste, die Leute könnten mich für doof halten, mich ablehnen. Erst in einer Verhaltenstherapie konnte ich das überwinden, in dem ich mich diesen vermeintlichen schrecklichen Momenten in Bussen etc ausgesetzt habe.

Weglaufen bringt nämlich nix, Du engst Dich selber immer mehr ein, bis Du gar nicht mehr rausgehst.

Ich finde schon, dass man im Alltag was davon merkt. Denn das rausgehen, sich verabreden, im Auto sitzen usw gehören ja zum täglichen Leben dazu.

Wie machst Du es denn bisher? Vermeidest Du Menschenansammlungen oder gehst Du trotzdem raus?

Hier noch mal eine gute Seite zu dem Thema:
www.panik-attacken.de

LG
Lotte

Verfasst: 03:10:2011 20:22
von Swtydan
hey du,

lies mal einen meiner letzten beiträge, mit meinem elternabenddesaster!!!

man nennt das glaub auch agoraphobie...

auch ich therapiere mich mit konfrontation!!! dabei versuche das gedankenkarusell zu zerstören und vorallem mit dem wissen, dass mir der zustand nichts anhaben kann und vergehen wird.

tja und für jedes geschaffte mal bin ich dann doch ein kleinwenig stolz.

danke

Verfasst: 03:10:2011 22:29
von mona7
für eure antworten :D

Im Juni 2010 war ich dür 6 Wochen nicht aus der Wohnung.
Anlass war ein Kreislaufkollaps im Auto, bei dem mit schwarz vor Augen wurde und ich keine Luft mehr bekam.
Mein Mann hielt an und ich legte mich auf die Straße und er kippte Selter über meinen Kopf, damit ich nicht in Ohnmacht falle.
Seither habe ich Panikanfälle.

Ich habe dann 14 Tage Paroxetin genommen und konnte dann
wieder rausgehen. Abgesetzt, weil ich Nebenwirkungen hatte, mit denen ich nicht leben wollte.

Seitdem mache ich alles wieder ganz normal.
Ich fahre Bus, U-Bahn, S-Bahn, manchmal Auto.
Auto kann man hier vermeiden, lebe mitten in Berlin, da braucht
man kein Auto.

Ich treffe mich mit Freunden, gehe spazieren, etc.
Mache alles, was man so tut als Mutter eines Kleinkindes.
Nur, immer ist die Angst dabei, dass ich doch umkippen könnte.

Nur Fahrstuhl fahren geht nicht, aber das ging schon vor der Schwangerschaft mit meiner ersten Tochter nicht.
Kann man aber problemlos vermeiden.
Leide nicht drunter.

Im Urlaub waren wir bisher ein mal. Autofahrt über 8 Stunden.
Es war die Hölle, aber ich hab ich nach 2 Stunden dran gewöhnt.
Im Urlaub (eine Woche) hatte ich Magen-Darm vor Dauerstress und
viele Panikanfälle.

Wenn ich jetzt an den Urlaub Sylvester denke, wird mir komisch...Wir fahren ins Umland, weil ich keine Lust auf Sylvester in Berlin habe.

Mein Alltag ist zu meistern, aber ich wünschte, es wäre einfacher, also mit weniger Angst.
Und nun erwarte ich unser zweites Kind im Juni 2112...

lg.,
Mona

Verfasst: 04:10:2011 8:45
von lotte
Hi nochmal ;)

gerade, weil Du wieder schwanger bist (und damit natürlich eine Mehrbelastung auf Dich zukommen wird), würde ich die Sache mit den Attacken nicht so auf die leichte Schulter nehmen.

Ich möchte Dir keine Angst machen, aber ich war lange Jahre nach der Therapie "beschwerdefrei", bis meine Jüngste geboren wurde. 6 Wochen später hat mich die Panik im Einkaufszentrum überfallen ;( Stress, Überforderung mit zwei Kids, das volle Programm. Ich habe damals länger als beim ersten Mal gebraucht, bis es mir wieder gut ging. Das hieß aber auch: ein Medi und noch mal Therapie.

Keinesfalls muss das bei Dir auch so laufen. Ich möchte Dich nur drauf hinweisen, dass sowas meist nicht von alleine weg geht. Und eben gerade nach einer Geburt wieder verstärkt auftauchen kann.

LG
Lotte

hallo

Verfasst: 04:10:2011 10:52
von mona7
Ich nehme es nicht auf die leichte Schulter-denn dann würde ich euch nicht schreiben, wie es mir geht.... :roll:

Ich mein, nur, weil ich ein oder ein paar Kinder bekomme,
kann es doch nicht sein, dass ich mein Leben lang krank
sein muss, bloß, weil ich Mutter geworden bin....

Und Tabletten nehmen kommt für mich nicht in Frage.
weil die lösen keine Probleme und Panik machen die auch
nicht weg.
In Therapie bin ich eh momentan, aber nicht wegen der ehemaligen PPD,
sondern, weil ich nach der letzten Geburt fast gestorben wäre
und nun hoffe, dass ich diese Schwangerschaft positiv gestalten
kann, ohne Angsgt zu haben, in 8 Monaten draufzugehen. :roll:

Dass ich noch einmal PPD bekommen könnte, davor habe ich keine
Angst, weil ich es einfach nicht glaube, dass mir das noch einmal
passiert. Sonst wäre ich nicht geplant schwanger geworden.
Ich muss das ja mit 2 Kindern alles auf die Reihe bekommen und
wenn ich mir das nicht zutrauen würde, hätte ich es gelassen.
Besser es geht mir gut mit EINEM Kind als schlecht mit
zwei Kindern. :wink:

Verfasst: 04:10:2011 12:39
von kadisha
hallo mona7

also ich bin auch krank geworden, "bloß" weil ich ein kind bekommen habe.
hier sind viele "bloß" deswegen krank geworden
und viele von uns wären sicher nicht mehr hier, wenn sie keine tabletten bekommen hätten!

wie willst du dir ausserdem sicher sein, dass du nach dem zweiten kind nicht auch krank wirst?
keiner von uns hätte gedacht, dass ihm sowas nach der geburt passiert.
es kann JEDE treffen und hat beim zweiten kind besteht ein risiko ebenfalls zu erkranken.

LG

Verfasst: 04:10:2011 13:09
von lotte
Das Risiko, erneut an einer PPD zu erkranken, ist mit 50% ziemlich hoch. Viele haben geglaubt, es erwischt sie nicht mehr. Und nur, weil man geplant schwanger wird, heisst das doch nicht, dass es nicht passieren kann?
Verstehe ich nicht, diesen Gedankengang. Oder kannst Du hellsehen? ;)

Medis helfen bei Panik ziemlich gut.

Mir ging es auch nach der 2. Geburt körperlich ziemlich schlecht (Blutverlust) und gerade DANN hat sich die Angst draufgesetzt und mir auch monate später noch eingeredet, ich könnte umkippen. Das hängt alles miteinander zusammen.

LG
Lotte

Verfasst: 04:10:2011 19:29
von mona7
Ja, das stimmt, mit 50% ist das Risiko ziemlich hoch.... :?

Aber ich weiß ja, was zu der PPD geführt hat bei mir.
Es waren unbewusste Konflikte, die ich jetzt aufgedeckt habe.
Hinzu kam noch, dass ich einen Not-KS hatte mit Ärztepfusch,
durch den ich 5 Wochen einen inneren Narbenriss mit Blutsturz bekam
und bei dieser OP war WIEDER Ärztepfusch-Schlagader durchtrennt.

Ich denke, da hätte JEDE mit Panik und Depression reagiert danach... :wink:

Und-meine Tochter war ein absolutes Wunschkind.
Trotzdem PPD, hat mit gewünscht oder ungeplantem Kind ja nicht
unbedingt etwas zu tun. :wink:

Dieses Mal wird es ein Plan-KS, bei dem bestimmt alles gut
gehen wird.
Und damit habe ich schon einen verdammt großen Vorteil,
nicht wieder an PPD zu erkranken.
Dieses Mal werde ich nicht fast sterben. Davon bin ich
überzeugt. :P

Ich werde in die selbe Klinik gehen wie damals-denn noch
einen Fehler werden die sich bei mir mit Sicherheit NICHT
erlauben 8) , denn dann werde ich (oder bei meinem Ableben mein Mann und meine Vorsorgehebamme) die die Klink verklagen 8)
und bestimmt gewinnen :wink:

Verfasst: 04:10:2011 20:00
von lotte
Hey,

DU hast doch gesagt, dass Du nicht denkst, erneut an PPD zu erkranken, weil du geplant schwanger geworden bist? Jetzt schreibst Du, es wäre egal.

Meinst Du, ein KS, ob geplant oder nicht ;), ist kein Risiko? Sorry, aber Du beschreibst das alles so locker flockig, da wird mir ganz anders.

Sicher hätte jede bei diesen OPS Angst gekriegt, aber nicht bei jedem bleibt das in Form einer Angststörung wie bei Dir und auch bei mir hängen.

Ich wünsche Dir natürlich, dass alles gut läuft. Bei so viel Optimismus kann ja nichts schief gehen.

PS Was hättest Du ausser Schmerzensgeld noch für einen Gewinn, wenn Du /Ihr gegen die Klinik klagt? Das wäre jetzt mein geringstes Problem ;)

naja...

Verfasst: 04:10:2011 20:32
von mona7
Hmm....das hast du falsch verstanden :wink:

Dieses Mal ist ein KS :!: :!: :!: geplant :!:
Das meinte ich, meine Tochter war auch geplant.

Der Not-KS damals war sehr überraschend-ich hatte eine
Hausgeburt geplant :roll: .

Ein geplanter KS hat weniger Risiken wie ein Not-KS.
Bei meinem letzten KS lief alles schief, weil es in Not geschah.
Das wird dieses Mal nicht passieren, weil ich und die Ärzte
vorbereitet sind.
Klar ist JEDER KS ein Risiko-aber das ist auch JEDE
Spontangeburt. IMMER kann etwas passieren.
Trotzdem gehe ich guten Mutes da heran. :wink:

Ums Schmerzensgeld geht es mir nicht :wink:
Es geht mir um folgendes:
Wenn die Ärzte wissen, dass ich klage, werden sie überforsichtig
sein und Vorbereitungen treffen, damit ich lebend aus dem KS
herausgehe. Blutkonserven bereit stellen, etc.
Damit sehe ich einfach eine gute Chande, dass es alles
gut geht.

Besser, ich lebe jetzt mit Optimismus, als vor Angst zitternd in der
Ecke zu sitzen den Rest der Schwangerschaft :wink:

Aber ich werde trotzdem ein Testament machen, man kann nie wissen....
Aber ist ja eh sinnvoll, wenn man ein oder mehr Kinder hat :wink:

lg

Verfasst: 04:10:2011 21:25
von sol
Hallo Mona!
Um vielleicht besser mit deiner Panik/Angst umzugehen, kannst du es vielleicht auch mal mit Achtsamkeitsübungen und Meditation versuchen. Du schreibst, dass du keine Medis nehmen willst. Vielleicht hilft dir ja folgendes weiter.
Ich lese gerade ein Buch von Jon Kabat Zinn, "Gesund durch Meditation" und da geht er auch auf Atemübungen, Meditation und Angstattacken ein. Ich fand es total spannend. Seit dem ich angefangen regelmäßiger zu meditieren, geht es mir viel besser. Gerade gestern hatte ich auch eine Angstattacke und habe sie einfach durch bewussten Umgang mit dem Atem wegbekommen.
Jon Kabat Zinn ist bekannt für sein MBSR Programm und hat in den USA eine Stressklinik aufgebaut, in der man ein 8 Wochen Programm durchläuft, was hauptsächlich aus Meditation, Yoga, Body Scan, Achtsamkeitsübungen besteht.

Eine Frage, kommt für dich eine normale Geburt gar nicht mehr in Frage? Ich hatte auch einen Kaiserschnitt beim ersten Kind und danach 2 normale Geburten. Beim 3. Kind sogar eine Hausgeburt und diese Form von Geburt hat mir einfach noch mal gezeigt, dass jedes Kind anders zur Welt kommen kann und das eine Geburt auch einfach "wunderschön" in einer stimmigen Atmosphäre stattfinden kann. Auf einer Art und Weise hat es mich für die vorangegangenen Geburten "entschädigt". Sicherlich wusste ich immer, dass ich evtl ins Krankenhaus muss. Aber es ist dann ganz anders gekommen. Trotzdem hatte ich danach, 6 Wochen später erst eine PPD. Insofern ist die Geburt selber nicht unbedingt Auslöser.

Wichtige halte ich es ebenso sich ein großes Netz über einen langen Zeitraum zu bauen, um möglichst viel Entlastung nach der Geburt zu haben.

Gruß