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Ein tief - mal wieder im Oktober

Verfasst: 19:10:2011 16:13
von Kika30
Hallo ihr lieben,

muss einfach mal meine Gedanken und Gefühle loswerden.

Im Oktober 2009 war ich das erste Mal mit meinem Kind in der Psychiatrie.
Im Oktober 2010 habe ich von meiner Schwangeschaft erfahren.....
Jetzt ist es Oktober 2011 und mir geht es nicht gut. Von Tag zu Tag fühlt es sich schwerer an.
Leider hat mein zweites Kind auch einen enorme Schreiproblematik. Ich habe so eine Wut, auf wenn weiß ich nicht. Aber WARUM noch ein Schreibaby. Bin ich nicht in der lage entspannt auf meine Kinder einzuwirken?? Ich komme sehr schnell an meine Grenzen. Ich entferne mich emotional total von diesem Schreipacket, weil ich merke, dass ich nicht die Kraft habe mich wieder total aufzugeben.

Wie schon bei meinem ersten Kind spiele ich mit dem Gedanken die Kinder weg zu geben. Aber ich habe mich doch für sie entschieden und nur weil es schwierig ist sagen ich kann nicht mehr ich mag nicht mehr???
Das ist doch auch feige!!!!

Ich bin sehr froh, dass ich 3 mal die Woche arbeiten gehe. und wenn es Feierabend ist, würde ich gerne weiterarbeiten. Ich will schon gar nicht mehr nach Hause kommen.

Ich habe echt das Problem, dass ich in der Öffentlichkeit ein sehr fröhlicher, hilfsbereiter und auch belastbarer Mensch bin. Zu haus bin ich traurig verzwifelt antriebslos.

Ich halte mich gerade an "es wird wieder vorbei gehen fest."
Ist ja nicht mein erstes Tief.

Die traurige
Kika

Verfasst: 19:10:2011 20:21
von scaramouch
Hallo Maus
hey, komm schon...mach dich nicht so schlecht!!!!
Ganz ehrlich Süsse...ICH verstehe das du nach der Arbeit nicht heim willst, wenn es grad so schwierig mit der Situation ist.
Es ist wirklich schlimm, wenn man ein Schreibaby hat, das kann ich nachvollziehen. Man ist machtlos und vermutet die Schuld bei sich selbst. Aber glaub mir, die meisten Schreikinder werden nicht durch ihre Mütter zu eben diesen. Du bist nicht schuld daran, verinnerliche das!!!
Es wird vorüber gehen, aber es braucht noch etwas Geduld, leider.
Entstehen die Gedanken, deine Kinder weg geben zu wollen meistens in der Wut oder in welchen Momenten???
Ich vermute, das ist einfach die Hilflosigkeit in dir, die solche Gedanken zulässt.
Ich krieg leider grad deine Situation nicht so ganz in den Kopf. Hast du einen Partner und sonstige Hilfe?
Nimmst du noch ein AD?
Bist in Therapie?

Ich denk an dich

scara

Verfasst: 19:10:2011 21:40
von lotte
Hey Du,

natürlich kommst Du mit 1 Kleinkind und 1 Baby an Deine Grenzen. Wenn das Kleine auch noch ständig schreit, ist das doch noch anstrengender. Ich weiss nicht, warst Du denn zwischen beiden SS stabil? Wenn nicht, könnte/würde die jetzige Situation natürlich doppelt zuschlagen. Eben, weil es Dir nicht gut geht.

Es ist dennoch legitim zu sagen, man mag nicht mehr. So schön man sich das vielleicht alles vorstellt mit Zweien, es ist hart. Vor allem der geringe Altersabstand. Klar ist das Arbeiten dann eine Erleichterung, weil Du Verantwortung abgeben kannst. Das versteh ich total.

Ja genau, hast Du genug Hilfen und auch Entspannung für Dich zwischendrin?

LG
Lotte

Verfasst: 20:10:2011 11:43
von vergissmeinnicht
Liebe Kika!

Ich versteh dich sooo gut!
Ich hatte kein Schreikind und dennoch bin ich arbeiten gegangen ( zu meiner Schwiegermutter ins Gasthaus) als mein Baby 2 Wochen alt war!!
Und das täglich.

Im gasthaus war ich freundlich, belastbar, es war als würde ein Stein von meiner Brust fallen wenn ich nur die Haustür hinter mir zumachte und nicht zuhause war....es war befreiend..

Und auch der Oktober....
Im Oktober 2009 erkrankte ich..
Im Oktober 2010 war es wieder schlimm..
Und jetzt kommen auch oft die Gedanken..die Tränen..das Denken...

Ich kann dir leider nicht weiterhelfen und keine Tips geben..ich weiss nur dass es wieder vorbei geht, und du weisst es auch :-)
Ich wünsch dir ganz viel Kraft!

Und hab kein schlechtes Gewissen wenn du gern arbeitest, du bist auch nur ein Mensch!

Fühl dich umarmt
VGMN

Verfasst: 21:10:2011 14:26
von Kika30
Hallo ihr lieben,

danke für euer Verständnis und Mitgefühl.

noch nehme ich kein AD. Bekomme am Montag aber einen Rückruf von meiner Psychiaterin und ich werde mit ihr besprechen welches AD ich wieder nehmen werde. Denn mir geht es jetzt den 7 . Tag richtig schlecht und ich möchte einen stationären Aufenthalt vermeiden. Übers WE kann ich mich mit Tavor retten wenn es gar nicht mehr gehen sollte.

Unterstützung habe ich insoweit, dass mein großer 4 mal 6 Std zu einer Tagesmutter geht.

Der Gedanke meine Kinder weg zu geben habe ich nach den Stress-Situationen. Weil ich mich schäme wie ich mit den Kinder umgehe. Ich bin Erwachsen und verhalte mich dann genauso wie mein Kind. Das ist nicht gut für ihre Entwicklung. Ich weiß, dass ich nicht immer mit Engelszungen reden muss, aber im moment kommt es täglich vor dass ich Rumschrei und total Lustlos im Umgang mit den kleinen bin. Und das haben sie nicht verdient.

Aber auch das werde ich am Montag besprechen.

Danke für euere Worte

euere Kika

Verfasst: 22:10:2011 12:19
von lotte
Hey Du,

sicher ist es nicht "toll", wenn man die Kids anschreit oder keinen Bock auf sie hat. Aber weisst Du, die können viel mehr ab, als Du denkst. Außerdem merken sie, dass wenn Du was unternimmst sprich Dir Hilfe holst, sich die Situationen ja auch wieder ändern. Das habe ich selbst hier mit meinen erlebt, als ich eine wirklich krasse Phase hatte. Und die ging länger als 7 Tage ;)

Ein Medi kann da schon viel bewirken, nämlich, dass Du ein bisserl gelassener wirst und dann an Dir arbeiten kannst.

Für den Montag wünsch ich Dir ein gutes Gespräch.
Lass wieder von Dir hören, ja?

LG
Lotte

Verfasst: 25:10:2011 19:39
von Kika30
Hallo ihr lieben,

so hatte gestern ein Telefonat und heute ein Termin mit meinem Mann bei der Ärztin.
Sie hat sich sehr viel Zeit genommen erst habe ich mir ihr alleine geredet und dann hat sie mit meinem Mann geredet und dann waren wir beide zusammen bei ihr und sie hat uns dann ihre Meinung gesagt.

Sie hat mich gelobt, dass ich so wachsam bin, was eine Depression angeht und mir aber auch gesagt, dass ich nicht davon ausgehen soll, dass wenn es mal ein paar Tage gibt in denen ich durchhänge gleich ein totalabsturtz kommt. Sie hat mir auch zu verstehen gegeben, dass auch wenn mir meine Arbeit spass macht und ich diese gerne verrichte, trotzdem etwas mit stress zu tun hat, bzw. dass ich ja mit meinem Perfektinismus immer 105%igen Einsatz bringe. Zuhaus dann zwei kleine Kinder um dessen wohlergehen ich mir auch ständig Gedanken mache um ja zu verhinden, dass sie eine genauso Traumatische Kindheit erleben müssen wie ich. Dann noch der Haushalt, der Patner...
Sie hat mir klar gemacht, dass ich etwas zu meiner seelischen Selbstpflege tun muss. Eine "gesunde" Mutter hat auch diese Gefühle und Wünsche wie ich sie geäußert habe und diese würde nicht auf die Idee kommen ein AD zu nehmen sondern sich wenn möglich freiräume schaffen. Ich soll jetzt jeden Tag eine Std. für mich haben und in dieser Zeit ist mein Mann zuständigfür die Kids und er wurde sogar dazu verdonnert in dieser Zeit die WHg zu verlassen.
So heute habe ich sogar 2 Std nur für mich gehabt und ich habe endlich mal wieder die Gitarre zur Hand genommen und gesungen und gespielt.
Es war eine Wohltat. Natürlich geht es mir jetzt nicht sofort gut, aber ich fühle mich ein klein wenig zufriedener.
Diese Selbstpflege-Verordnung sollen wir jetzt Mal eine Woche durchführen und nächste Woche Mittwoch nochmal zum Gespräch. Sollte ich mich dann immernoch so fühlen wie jetzt, dann werde ich wieder mit einem AD anfangen. Sollte es mir schon vorher deutlich schlechter gehen, dann nat. Anrufen.

So jetzt bin ich mal gespannt ob das die Lösung ist.
Werde auf jedem Fall berichten.

Lg Kika