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ghana

noch eine Neue *wink*

Beitrag von ghana »

Liebe Forenmitglieder,

ich freue mich, dass ich mich für das Forum hier anmelden durfte, auch wenn ich kein "klassischer Fall" bin (sorry, weiß gerade nicht, wie ich es besser ausdrücken könnte).

Mein Mann und ich wünschen uns ein Kind. Ich bin jetzt 31 Jahre alt und möchte gerne in einem knappen Jahr die Pille absetzen.

Mein Problem und der Grund warum ich hier schreibe:
Ich fürchte, dass ich ein erhöhtes Risiko für eine Depression in der Schwangerschaft und / oder eine PPD habe. :(

Seit 2003 hatte ich drei mittelschwere bis schwere depressive Episoden, die mit Antidepressiva (erst Paroxetin, dann Sertralin) und zwei "halben" Verhaltenstherapien behandelt wurden.

Die Medikamente haben mir gut und schnell geholfen. Bereits zweimal habe ich versucht, sie wieder abzusetzen, nachdem ich über viele Monate symptomfrei war. Das Absetzen an sich war auch kein Problem, doch in beiden Fällen bekam ich nach einigen Monaten einen Rückfall.

Sowohl mein Psychiater als auch eine ärztliche Psychotherapeutin gehen bei mir von einer starken genetischen Vorbelastung aus (mehre Fälle von psychischen Krankheiten in der Verwandtschaft) und raten mir, das Sertralin dauerhaft als Rezidivprophylaxe zu nehmen.

zur Zeit nehme ich 50 mg Sertralin pro Tag. Seit zwei Jahren geht es mir damit wirklich gut.
Durch den Kinderwunsch stellen sich für mich nun aber viele Fragen, die mir weder mein Psychiater noch meine Frauenärztin so richtig beantworten können. Ich bin ziemlich verunsichert. :?
Ich hoffe, hier im Forum auf Leute zu treffen, die ähnliche Probleme / Fragen haben bzw. hatten und freue mich auf den Austausch mit euch! :D

LG, ghana
susuri

Beitrag von susuri »

hallo ghana,

herzlich willkommen hier, du bist hier sicher richtig :P
durch deine geschichte und erfahrungen kannst du es bestimmt ganz realistisch einschätzen, dass du bei einer schwangerschaft und danach, wenn sich sowieso das ganze leben ändert, eher gefährdet bist.
gut, dass du dir schon im vorfeld gedanken machst und wenn du hier schon ein bißchen gestöbert hast, wirst du gesehen haben, dass die einnahme eines ad's sich in vielen fällen mit schwangerschaft und stillzeit vereinbaren lässt.
ich selber habe nehme auch seit jahren ein ad und habe einen mittlerweile 7 monate alten sohn. habe auch die erfahrung gemacht, dass viele ärzte sich damit nicht auskennen und aus vorsicht direkt das absetzen bzw später abstillen empfehlen. viele medikamente sind jedoch geeignet, so dass keine mutter unnötig leiden oder früzeitig abstillen muss, wenn sie ein ad einnimmt. kennst du www.embryotox.de? da hab ich mich auch schon öfters informiert.
ansonsten kriegst du auch hier immer viele infos und erfahrungen von anderen betroffenen müttern.
wie das mit sertralin ist, weiss ich nicht, da ich es nie genommen habe, aber informier dich doch mal bei embryotox oder hier im forum (gibt sicher jemanden, der das nimmt oder genommen hat). wenn du nämlich damit gut eingestellt bist, wäre es ja total blöd unnötigerweise abzusetzen

du schreibst von zwei "halben" therapien... haben sie dir nicht geholfen, hast du dann jeweils abgebrochen? ich fange nämlich auch grad eine an und hoffe, es bringt mir endlich was, zusätzlich zu meinem ad.

so, ich hoffe, du wirst dich hier wohlfühlen und viele antworten auf deine fragen bekommen!

vlg, susuri
zita

Beitrag von zita »

hallohallo,

mir ging es ähnlich wie dir, ich habe schon vor der geburt meines sohnes jahrelang ads nehmen müssen, wegen immer wiederkehrenden Depressionen. Kurz bevor ich schwanger wurde - sehr ungeplant - ging es mir gerade ganz schlecht und ich musste neben sertralin auch noch zyprexa (ein neuroleptikum), opipramol und tavor nehmen... und dann binich in der stabilisierungsphase, mit den ganzen medikamenten, schwanger geworden...

ich bin fast umgekommen vor sorge um mein kind, aber embryotox hat mich doch sehr beruhigt, sertralin ist ein mittel der wahl in der schwangerschaft.... ich habe es dann bis knapp vor der geburt genommen. mir ging es in der schwangerschaft einfach sehr gut, die depression war plötzlich komplett weg. und so ging es in den ersten wochen mit meinem sohn auch weiter: sehr gute stimmung. allerdings kippte es dann so in der 6. woche nach der geburt und ich habe wieder sertralin 100 mg als einziges medikament genommen und trotzdem die meisten mahlzeiten gestillt. alles in absprache mit meinem gyn und embryotox. meinem sohn ging und geht es ganz hervorragend, keine anpassungsstörungen nach der geburt und überhaupt keine auffälligkeiten.

ich bin dann in seinem ersten jahr doch wieder - trotz sertralin - in eine depression geschlittert, die ich aber zuerst mit zyprexa und dann mit abilify wieder in den griff bekommen habe.

heute ist mein sohn 4, er entwickelt sich prächtig und mir geht es auch wieder ganz gut. meine medikamente habe ich, bis auf einen rest abilify, absetzen können.

ich hoffe, mein bericht macht dir ein wenig mut. embryotox kann dir sehr helfen und erst recht die berichte der anderen frauen hier, die oftmals in ähnlichen situationen waren, wie du!!

lg zita
ria

Beitrag von ria »

Hallo Ghana :D

schön, dass du hier bist.

Unsere Geschichten sind sehr ähnlich. Auch ich habe in vor einigen Jahren (in 2007) meine erste Depression durchlitten und danach noch mehrere Rückfälle. Ich bin mittlerweile 30 ig Jahre alt und beschäftige mich auch sehr oft mit dem Thema Kind. Auch ich habe wahnsinnige Angst davor, dass es in der Schwangerschaft oder nach der Geburt noch schlimmer wird bzw. wieder sehr akut wird.
Anfang letzten Jahres war ich recht stabil und etwas über ein Jahr medikamentenfrei. Ich bin dann im Juni letzten Jahres schwanger geworden und hatte jedoch eine Eileiterschwangerschaft, die leider auch noch zu spät erkannt wurde, so dass ich mich dann einer Not-Op unterziehen musste.
Im Dezember letzten Jahres hatte ich wieder einen totalen Absturz und nehme seit dem 10 mg Cipralex. Meine Angst es noch einmal mit einer Schwangerschaft zu probieren, hat sich seit dem Vorfall natürich noch mehr gesteigert. Ich hardere jeden Tag mit mir....

Mein Psychiater hat mir empfohlen, im Falle einer SS auf alle Fälle ein AD zu nehmen, da die Gefahr eines Rückfalls zu hoch sei. Ich kann dich auch beruhigen, er hat als erstes Mittel der Wahl in der SS das Sertralin genannt und wollte mich auch darauf umstellen. Aber meine Angst, dass ich die Umstellung nicht vertrage und ich wieder abstürze, hat mich davon bislang noch abgehalten.

Ich wünsche Dir einen tollen Austausch hier :D
ghana

Beitrag von ghana »

Hallo ihr,

vielen Dank für das freundliche Willkommen! :D Das ist ganz anders als ich es vor ca. einem Jahr in einem anderen Forum erfahren musste. Viele Forennutzer hatten dort ein Problem damit, dass ich mit meiner Vorgeschichte es wage, mir ein Kind zu wünschen. Das fanden sie verantwortungslos.... :(


@susuri
kennst du www.embryotox.de?
Ja, und die Bücher von Rhode / Schäfer (Psychopharmakolologie in der Schwangerschaft und Stillzeit) und Rhode (Rund um die Geburt eines Kindes ...) besitze ich auch. Zudem möchte ich mich demnächst von einem Embryotoxikologen in meiner Nähe, Dr. Paulus, beraten lassen. D. h. Informationen über das Sertralin habe ich eigentlich schon recht viele. Ich bin Studien und Aussagen von Ärzten zu Medikamenten gegenüber jedoch vorsichtig, weil ich nicht einschätzen kann, ob Stundienergebnisse u. ä. von der Pharmaindustrie manipuliert werden.
du schreibst von zwei "halben" therapien... haben sie dir nicht geholfen, hast du dann jeweils abgebrochen?
Die Therapien wurden nach 10 bzw. 15 Stunden vom jeweiligen Therapeuten beendet, da ihrer Einschätzung nach kein Therapiebedarf mehr vorlag.
Das "Problem" war, dass es mir zu der Zeit, als ich die Therapien beginnen konnte durch das AD schon wieder gut ging. Die Therapeuten haben mich also gar nie im depressiven Zustand (mit meiner Verzweiflung, mit der Angst, mit dem konfusen Denken, mit der Zwanghaftigkeit usw.) erlebt. Wir haben zwar schon an ein paar Aspekten meiner Persönlichkeit gearbeitet, aber da ich außerhalb der Depression einfach recht "normal" bin und auch keine schweren Traumata aus Kindheit und Jugend habe, waren wir ziemlich schnell an einem Punkt, wo es nicht mehr wirklich was zu bearbeiten gab.
Wenn du Punkte hast, an denen du arbeiten willst und musst, dann kann eine Psychotherapie sicher hilfreich für dich sein. Was machst du? Verhaltenstherapie oder eine andere Form?


@zita
Dein Bericht macht mir wirklich Mut. Dass mein Kind durch das Sertralin Anpassungsstörungen bekommen könnte, beunruhigt mich nämlich schon. Gut zu hören, dass dein Sohn damit keine Probleme hatte. Wie viele Wochen vor der Geburt hast du Sertralin abgesezt?
Es ist auch sehr schön zu hören, dass sich dein Kind auch weiterhin gut enttwickelt. Ich hoffe, dass durch Sertralin generell nicht mit irgendwelchen Spätfolgen beim Kind zu rechnen ist.


@ria
Unsere Geschichten sind sehr ähnlich.
:-) Es ist schön, auf jemand zu treffen, der die eigenen Sorgen nachvollziehen kann. Leider habe ich bei manchen Ärzten, Bekannten und Verwandten das Gefühl, sie können mit "meinen" Themen gar nichts anfangen bzw. haben irgendwelche auf Halbwissen beruhenden Vorurteile.

Das mit der Eileiterschwangerschaft und der Not-OP war sicher schlimm für dich. Kein Wunder, dass du dann einen Rückfall hattest. Meine Schwägerin hatte bei der ersten Schwangerschaft auch eine Eileiterschwangerschaft. Sie hat sich große Sorgen gemacht, dass sich das bei weiteren Schwangerschaften wiederholen könnte. Ist das bei dir auch so?
Zur Beruhigung: Die weiteren Schangerschaften meiner Schwägerin liefen gut, sie hat jetzt drei gesunde Jungs!
er hat als erstes Mittel der Wahl in der SS das Sertralin genannt und wollte mich auch darauf umstellen. Aber meine Angst, dass ich die Umstellung nicht vertrage und ich wieder abstürze, hat mich davon bislang noch abgehalten.
Ich habe meinen Psychiater von mir aus gebeten, mich von Paroxetin auf Serralin umzustellen, da mir da schon klar war, dass ich irgendwann ein Kind möchte und ich mich über ADs in der Schwangerschaft informiert hatte.

Ich habe aber erst um die Umstellung gebeten, als ich unter Paroxetin stabil war. In der depressiven Episode habe ich mich auch nicht getraut, ein anderes Medikament auszuprobieren.
Cipralex mag vielleicht nicht als Mittel der Wahl gelten, aber das liegt ja in erster Linie daran, dass es noch ziemlich neu ist und wenig Erfahrungen damit vorliegen. Der "Vorläufer" Citalopram gilt ja als akzeptabel. ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass Cipralex einen gravierend anderen Einfluss auf das Ungeborene hat. Chemisch gesehen ist Cipralex ja ein "Teil" von Citalopram.

LG@all :D
ghana
ria

Beitrag von ria »

Hallo Ghana,

schön zu lesen, dass deine Schwägerin nach der Eileiterschwangerschaft drei weitere Kinder bekommen hat. Ich habe natürlich Angst, dass mir soetwas wieder passiert. Mein Arzt hat mir das so erklärt, dass mein Eileiter an einer Stelle nicht "in Ordnung ist" (da die Eizelle ja dort hängen geblieben ist) und durch die Not-Op wurde ja noch mal an dem Eileiter herumgemacht. Er meinte deswegen, sei die Gefahr eine weitere ELSS zu bekommen, schon gegeben. Ich kenne eine Frau aus dem Nachbarort, die hat 5 x hintereinander eine ELSS gehabt - und hat es dann aufgegeben. Aber deine Geschichte macht mir schon Mut :wink:

Ja, ich hoffe ja, dass Cipralex in der SS doch möglich ist, wobei ja hier auch glaube ich einige sind, die gerade schwanger sind und Cipralex nehmen.
Birdee

Beitrag von Birdee »

Willkommen Ghana....... :P
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