Schatten & Licht e. V.

Hallo!

Ich verstehe das nicht. Ich fühle mich schon deutlich besser, wie zu Anfang der PPD und das war ein richtiges Stück Arbeit, da ich diesen Weg leider ohne AD gehe.
Aber es kommen eben immer neue ZG. Nicht so schlimm, nicht sooo aufdrängend. Aber eben doch immer so, dass ich an den selben Gedanken immer und immer wieder denke, obwohl dieser schon abgehakt ist. Ich kann dann wieder einen ZG anreihen. Das blöde ist ja auch das ich sie nicht vergesse. Ich wünsche mir manchmal sehnlichst, dass ich die gedachten ZG einfach irgendwann vergesse. Also ich weiß zwar dann noch das ich mal krank war und ZG hatte, kann mich aber nicht mehr an den Inhalt erinnern. Das wäre toll.
Den den ich grad im Kopf habe, ist auch nicht schön. Denn mein Mann und ich konnten mal wieder intim sein und was ganz toll war. Der Impuls kam von mir. Was sonst eher selten ist. Da war ich total happy. Beim Sex sieht man jedes Detail und da hab ich ein Detail gesehen, der ihm immer unangnehm war. Also er hatte Angst, dass ich ihn nicht lieben könnte oder nicht attraktiv finden könnte. Was nie so war, was mich nie gestört hat, was mich jetzt nicht stört und ich ihm immer das Gefühl gegeben habe, dass er absolut sexy ist, so wie er ist. Ja und dann kam folgender Gedanke, dabei ist es nicht mal ein richtiger Gedanke. Was wenn es dir jetzt doch was ausmacht. Also richtig gedacht habe ich das nicht sondern eher eben, oh er hatte mal Angst das ich ihn deswegen nicht attraktiv finde und dann kreisen die Gedanke irgendwie und irgendwo hin.
Hab schon gleich mit der Übung angefangen, sobald ich im Gedankenkarusell bin zu denken "ALARAMANLAGE". Übung von meiner Thera. Ob es schon hilft kann ich noch nicht beurteilen. Dadurch wurde es mir auch gleich bewusster und es ärgert mich, das ich so einen Gedanken jetzt als ZG einreihen darf.
Es war erst so schön mit meinem Mann und dann das. Und vor allem, weil ich grade den letzten ZG fast bekämpft hatte. Der war: Was ist wenn ich keine Gefühle mehr für meinen Mann habe.

Sorry für die verwirrenden Gedanken. Aber weiß sonst nicht wohin grade.

Danke und liebe Grüße

Hey, schau mal im Internen Forum bei dem Thema:"Für alle mit ZG´s". Marika hat das da sehr gut erklärt. Musst mal etwas dort runterscrollen, dann findest du ihren Beitrag.

Hey du,

tja - weil die Biester schon auch sehr hartnäckig sind, daher kommen gerade Anfangs noch neue ZG dazu. Das wird auch noch eine Zeitlang so gehen, darauf mußt du dich leider einstellen. Bei mir hat es mehr als ein Jahr gedauert, bis ich so gut wie keine ZG mehr hatte. Das kann bei dir aber schneller gehen, wenn du weiter konsequent und so super arbeitest wie du beschrieben hast.

Also: Es wird eines Tages so sein, dass du dich an viele ZG noch erinnern kannst, aber wenn du mal an sie denkst, dann ist da paralell dazu das ganz tiefe Gefühl und Wissen, was für ein Schwachsinn das war und fühlst genau, dass du sowas nie tun könntest oder möchtest!!! Dieses SELBSTSICHERE GEFÜHL ist das, was dir im Moment fehlt und daher mutieren ganz normale Gedanken zu ZG.

Wenn ich heute mal an einen ZG von früher denke, kloppe ich mir oft gegen den Kopf und kann nicht fassen, dass mir diese Gedanken wirklich vorgaukeln konnten, ich sei böse und könnte zu sowas im stande sein. Ich bin mir heute sowas von sicher, dass ich ein absolut normaler Mensch bin und genau das Gegenteil von dem, was ich damals als ich so schlimme ZG gegenüber meinem Kind hatte, bin. Wenn heute ein schlimmer Medienbericht kommt, dann erzeugt er keine neuen ZG mehr, sondern normale Reaktionen, wie Wut und Trauer z.B. Und dabei kommt das tiefe SELBSTSICHERE GEFÜHL: So was könnte ich nie tun - bzw. das ist dann gar nicht so ein bewußter Satz, sondern ganz einfach klar, logisch und völlig sicheres Gefühl in mir drinn. Als wäre es nie anders gewesen, als wäre ich nie so krank gewesen.

Ich habe 2 Jahr intensive Therapie hinter mir, viele Bücher gelesen, Mappen voller kognitiver Übungen hier noch daheim bei mir, die ich schriftlich gemacht habe. Es war eine harte, anstrengende und oft sehr traurige Zeit, aber es ging nach und nach vorwärts. Und du merkst ja auch schon die ersten Erfolge. Die neuen ZG wirst auch los, du arbeitest eh schon super dran. Und ich versprech dir: eines Tages wird es so sein, wie ich es oben geschrieben habe. Vergessen wirst du die Inhalte nicht, ist auch nötig, denn sie werden dich nicht mehr belasten - weder mit Angst, noch Schuld oder Schamgefühl!

Danke, dass du uns allen immer so sehr hilfst. Du glaubst gar nicht, wieviel mir das Forum in vielen dunklen Momenten geholfen hat. Hätte ich nie gedacht.
Leider fühle ich mich heute nicht so gut. Ist irgendwie ein schlechter Tag. Ich denke viel über meine Krankheit nach. Meine Gedanken kreisen um meine neuen ZG und teilweise über alte. Ist nicht wirklich schön grad. Ich möchte wieder dieselben Gedanken und Gefühle haben, die ich sonst für meinen Mann habe und nicht so überschattet mit diesen ZG, die ich zur Zeit habe. Wenn ich ZG meinen Sohn betreffend bekomme, dann kann ich schon besser mit umgehen und sie belasten mich nicht mehr so arg. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich schon viel länger daran arbeite. Ich habe da auch schon ein sicheres Gefühl. Es ist noch nicht 100%, aber schon deutlich besser. Von dieser Sicherheit, die du beschreibst. Kann ich mich noch erinnern, dass es bei mir auch mal so war. Bevor ich krank wurde. Ich fühle mich aber noch nicht so wie damals und manchmal habe ich Angst, dass es nie mehr so wird.
Das ich nicht mehr so unbeschwert leben kann. Das ich immer im Hinterstübchen dran denken muss. Ich war so glücklich und nun bin ich oft traurig. Aber zum Glück nicht ständig.
Mein Mann hat mir in einem unserer letzten Gespräche gesagt, dass er findet das mir die Therapie gut tut. Das er mich wieder öfters lachen sieht und dass die Momente in denen ich in Gedanken versunken bin, immer mehr abnehmen. War mir gar nicht so bewusst, dass ihm das auffällt.
Aber heute ist blöd, weil seit 1-2 Tagen ich wieder mehr kämpfen muss. Vielleicht liegt das auch an der Therapiepause. Da meine Therapeutin im Urlaub ist. Es fallen 2 Termine aus. Also sind 3 Wochen Pause....

Danke und liebe Grüße

Doch, es kann auf jeden Fall wieder so werden, dass du eine tolle bzw. sogar noch besser Lebensqualität hast. Denn durch jede schwere Krankheit - auch die PPD - hat man die Chance etwas zu lernen, sein Leben bewußter und dadurch intensiver und schöner zu leben.

Aber ich verstehe schon deine Angst, die hatte ich auch und in ganz dunklen Momenten war ich fast sicher, dass mein Leben vorbei ist und ich nie mehr glücklich werde. Aber es kam nicht so - ich bin heute sowas von einfach nur gesund (zwar mit AD, aber das ist mir egal) und genieße mein Leben, wie ich es zuvor nicht kannte.

Versuch Geduld zu haben, ich weiß schon wie schwer das ist. Aber arbeite weiterhin so fleißig und konsequent - du bist auf dem richtigen Weg. Die Außenstehenden sind es, die zuerst merken, dass eine positive Veränderung mit dir passiert. Dein Mann ist das beste Beispiel dafür und zeigt auch, dass du alles richtig machst. Also immer weiter so, ich versprech dir, dass du dafür "die Früchte ernten wirst"... ums mal ganz philosophisch zu sagen...