Schatten & Licht e. V.

Ich komme aus dem Raum Stuttgart und bin 33 Jahre alt. Anfangs dachte ich, dass ich hier falsch bin. Ich habe schon einiges hier im Forum gelesen und vieles kommt mir so bekannt vor. Ich bin in einer festen Beziehung. Wir sind seit drei Jahren zusammen. Seit ca. meinem 27 Lebensjahr bin ich wegen Depressionen in Behandlung. Heute kann ich sagen, dass ich schon seit meiner Kindheit diese Krankheit hatte, nur konnte ich es damals nicht zuordnen. Ich wusste nur, dass irgendetwas nicht mit mir stimmte. Als ich mich vor sechs Jahren dass erste Mal in Behandlung gab, war schnell klar. Depression alleine reicht nicht . Hinzu kamen Ängste und andere psychische Erkrankungen. Es folgten mehrere Klinikaufenthalte , ambulante Therapie und natürlich Medikamente. Vor zwei Jahren haben wir meine Antidepressiva abgesetzt, da ich recht stabil war und natürlich wegen Kinderwunsch. Leider hat es innerhalb der zwei Jahren noch nicht geklappt. Das ist ein anderes Thema. Und wir haben im April ein Termin im Kinderwunschzentrum. Seit einem halben Jahr geht es mir nicht so gut, kann vielleicht auch schon länger sein. Ich weiß es gar nicht mehr so genau, wann es anfing??? Die Depression war nicht mehr so ganz das Thema. Ich hatte jetzt mehr mit Ängste und vor allen Dingen auch mit Schlafstörungen zutun. Ich quäle mich seit Monaten. Ich habe alles versucht. Aufgrund des starken Kinderwunsches wolltle ich keine Medis mehr nehmen. Ich würde sagen, die Ängste sind noch im Rahmen, ich kann einigermaßen mit Ihnen leben und dem Alltag gut nachgehen, ich gehe arbeiten. Nur die Schlafstörung ist extrem. Heute früh habe ich mit meiner Psychiaterin gemeinsam beschlossen, in geringer Dosis das Amineurin wieder zunehmen. Ich war auf der einen Seite erleichtert, endlich wieder Schlaf zu finden. Andereseits habe ich, wie bestimmt viele von euch auch ein schlechtes Gewisssen, weil ich Angst habe, falls ich schwanger werde, meinem KInd zu schaden. Es wird sicherlich kein Falsch und kein Richtig geben. Ich bin 33 und meine Zeit läuft davon. Ich habe noch kein Kind und wenn ich eines hätte, würde ich mich bestimmt damit zufrieden geben. Der Wunsch ist sooo groß. Unsere Partnerschaft hat schon viele Tiefs erlebt, weil wir beide uns nach einem Kind sehen, es sind schon viele Tränen geflossen. Die Entscheidung Medikamente zu nehme, ist nicht einfach. Schließlich will man jetzt schon das Beste für das Kind. Auf alle Fälle würde ich in ein Pränetaldiagnostik Zentrum gehen, um früh genug zu erkennen, ob alles okay ist. Schön finde ich hier, dass man nicht verurteilt wird, wenn man sich dazu entscheidet bei Kinderwunsch, Schwangerschaft ein Antidepressiva zunehmen. Die Angst ist trotzdem noch da. Dass mir einer schreibt, dass ich verantwortungslos bin und so. Ich freue mich auf euch.

Hallo fighting girl,
herzlich Willkommen hier bei uns Schön das du dich getraut hast, dich anzumelden. Du brauchst keine Angst haben, hier wird dich niemand beleidigen oder verurteilen. Es mag sein, dass es den ein oder anderen gibt der deine Meinung nicht teilt, aber das ist nichts persönliches und auch sehr interessant, mal andere Ansichten zu lesen.
Nun aber zu deiner Geschichte.
Ich kann gut verstehen das der Kinderwunsch ein grosses Thema bei euch ist. Wir haben für unsere 2. Tochter auch sehr lange gebraucht und dachten schon, es stimmt was nicht.
Aber das wird schon noch klappen, alles zu seiner Zeit. Und 33 ist doch wirklich kein Alter, in dem die biologische Uhr schon abläuft oder? Wobei ich da kaum mitreden kann, denn ich bin eine sehr junge Mama.
Erstmal ist es jetzt aber wichtig, dass es dir besser geht, denn so angeschlagen in eine Schwangerschaft reinzugehen, ist vielleicht auch nicht so gut..
Gibt es aus deiner Sicht Gründe bzw. Auslöser für deine Depression oder Angst/Schlafstörung??
Vor was genau hast du Angst oder in welchen Situationen tritt die Angst auf?
Erzähl doch noch ein bisschen mehr über deine Symptome.
Und du brauchst dir wirklich keine Gedanken machen...Hier sind viele Frauen, die während der gesamten oder zumindest während einem Teil der SS Medikamente genommen haben.
Es gibt einige, die man ohne Bedenken einnehmen darf.

Jetzt schau dich erstmal ein wenig um und schreib mal noch ein wenig über dich.

Viele Grüsse
scara

Hallo scara,

lieben Dank für die herzliche Begrüßung.

Wieso hat es bei deiner zweiten Tochter so lange gedauert? Mein Zyklus ist sehr lange, unregelmäßig und ich habe auch nicht immer einen Eisprung. Vor allen Dingen, wenn ich mal wieder im Zyklus sehr wenig schlafe

.

Danke auch für deine lieben Worte und süss, dass du mich beruhigen möchtest. Und es tut auch gut. Es stimmt, tatsächlich kenne auch ich Viele, die in meinem Alter bzw. sogar noch älter sind und auch erst jetzt mit der Familienplanung loslegen oder noch nicht einmal den richtigen Partner haben.

Klar, muss es mir gut gehen, um in die Schwangerschaft zu starten. Bis April ist auch noch einige Zeit und im Kinderwunschzentrum, wird man zuerst durchgecheckt, es werden Gespräche geführt, es gibt dort auch Psychologen. Falls ich früher ss werden sollte, was bei mir jedoch sehr schwierig ist, würde ich es mir schon zutrauen. Seit einem Jahr mache ich keine ambulante Psychotherapie mehr, seit zwei Jahre keine Medis. Und mir geht es "recht" gut. Ich bekomme meinen Alltag hin, gehe arbeiten, Haushalt usw. . Und das obwohl ich aufgrund meiner Schlafstörung wenig schlafe. Das zeigt ja auch eine Stärke. Und irgendwann komme ich auch an meine Grenzen. Daher ist es wichtig erst einmal wieder Kraft zu schöpfen, Energie zu tanken und ich habe es mir nicht einfach gemacht, habe viel in mich hinein gehorcht, werde aber wieder Amineurin 10 mg (geringe Dosis) nehmen. Ich denke durch den Schlafmangel hatte ich vermutlich auch kein Eisprung. Somit ist mir ja auch nicht geholfen. Schlafstörungen kenne ich seit meiner Kindheit, natürlich auch die Ängste. Die Ärzte haben in der Klinik gesagt, dass es besser sei, die Medis über ein sehr langen Zeitraum, wenn nicht sogar für immer zu nehmen, als Erhaltungstherapie sozusagen. Ich denke auch, dass ich es ganz ohne Medis nicht mehr hinbekomme. Ich hatte eine traumatisierte Kindheit, war auch stationär in der Trauma Abteilung. Heute geht es mir den Umständen entsprechend ganz gut, nur der wenige Schlaf, verstärkt meine Ängste und zerrt an meinen Nerven.

Gründe für meine Depression? Da gibt es sicherlich viele, vieles weiß ich und manches ist noch ungeklärt, da ich mich auch an vieles nicht mehr so genau erinnern kann (Trauma). Sicherlich sind die Hauptgründe meine schwere Kindheit, natürlich nicht nur. Mag nicht alles auf meine Kindheit schieben. Obwohl ich ja mit der Depression inzwischen ganz gut lebe. Ich habe gelernt mit ihr umzugehen. Und zu richtig schwere Depression habe ich ja gar nicht mehr. Ich muss jedoch sehr sehr aufpassen, das ist klar.

Ängste beziehen sich gerade auf meine Arbeit. Es herrscht viel Druck. Und daher sehen meine Gedanken in etwas so aus : was ist, wenn ich versage, wenn ich Fehler mache, wenn mein Chef meine Unsicherheit merkt und, und .... . Ich glaube insgesamt fühle ich mich sehr unter Druck gesetzt, bei der Arbeit und auch der Kinderwunsch setzt mich zusätzlich unter Druck. Ich weiß, dass mein Freund es sich es so sehr wünscht. Ich wünsche es mir auch, bin aber entspannter geworden, da ich irgendwann einfach nicht mehr kann, dieses Leiden , wenn ich wieder meine Periode bekommen habe, aber der Druck ist im Unterbewusstsein sicherlich da. Man fühlt sich als Versager, gerade auch, weil ich nicht immer einen Eisprung habe und wenn kommt er sehr spät. Dann kommt einfach das Gefühl : ich kann meinem Partner kein Kind bieten, es liegt an mir... .

Ich hoffe, ich habe dich nicht zu sehr zugetextet .

Ich wünsche dir einen schönen Tag.

Gruss

fighting girl (und ja ich kämpfe)

Hallo fighting girl,

ich bin auch aus dem Raum Stuttgart und erst spät (mit 35) Mutter geworden. In jungen Jahren wollte ich unbedingt ein Kind, und es klappte nicht. Meine erste Ehe zerbrach, und ich fand eine 2. große Liebe.
Vom Kinderwunsch hatte ich mich da bereits verabschiedet, und.....wurde ungeplant schwanger. Ob es nun eine Einstellungssache war, oder vielleicht am damaligen Partner lag, keine Ahnung. Ich denke im Kinderwunschzentrum wird man euch sicherlich weiterhelfen, hat sich denn dein Partner schon mal untersuchen lassen? Es muß ja nicht unbedingt nur an dir liegen.

adde hat geschrieben:Hallo fighting girl,

ich bin auch aus dem Raum Stuttgart und erst spät (mit 35) Mutter geworden. In jungen Jahren wollte ich unbedingt ein Kind, und es klappte nicht. Meine erste Ehe zerbrach, und ich fand eine 2. große Liebe.
Vom Kinderwunsch hatte ich mich da bereits verabschiedet, und.....wurde ungeplant schwanger. Ob es nun eine Einstellungssache war, oder vielleicht am damaligen Partner lag, keine Ahnung. Ich denke im Kinderwunschzentrum wird man euch sicherlich weiterhelfen, hat sich denn dein Partner schon mal untersuchen lassen? Es muß ja nicht unbedingt nur an dir liegen.

Hi adde,

hat doch alles seinen Sinn im Leben . Ja, mein Partner hat ein Spermiogram machen lassen - alles bestens.

Mit dem ss werden ist schon eine Kopfsache, die ja theoretisch ganz gut klingen mag, in der Praxis sieht es anders aus . Denken Sie nicht dran, entspannt euch, das wird schon..., du kennst solche Sprüche .

Ja, heute werden die Frauen immer älter. Viele machen Karriere, ich zwar nicht. Aber ich denke es liegt auch daran, das es gar nicht mehr so einfach ist den richtigen Partner zu finden. Viele Gründe. Das Gute ist, ich sehe jünger aus .

Auch dir, herzlichen Dank für deine Antwort.