Heute wollte ich aus dem Fenster springen!
Verfasst: 29:01:2006 23:00
Hallo meine Lieben!
Heute habe ich persönlich und in meiner Ehe einen absoluten Tiefpunkt erlebt.
Es ging mir gestern relativ gut,mich haben aber im Laufe der Zeit die Bemerkungen und Gesten meines Mannes schon gekränkt.Z.B als wir einkaufen gegangen sind und er im Auto geblieben ist,weil unsere Tochter im Autositz schlief.Ich kam zurück mit meiner Plastiktüte und er merkte , dass ich 3 Porzelannschüssel gekauft hatte.Er brüllte dann gleich los:“Warum hast du das gekauft?Wir brauchen solche Schüssel nicht!Wir haben schon so viel Gerümpel im Haus!“Ich sagte nichts,sondern schluckte meine Kränkung runter.
Dann zu Hause angekommen,bat ich ihn, unsere Tochter ein wenig zu nehmen.Schliesslich kümmere ich mich 7 Tage über 7 um sie .Er machte das offensichtlich widerwillig,aber sagte nichts dazu.Eine halbe Stunde später ging ich ins Bad , um ein Bad zu nehmen.Etwas , was ich sonst in der Woche wegen der Kinder nicht machen kann.Kaum war ich im warmen Wasser und fing an,mich zu entspannen,kam er ,setzte die Kleine auf den Boden und sagte,er wolle unseren Sohn gleich von der Oma abholen.Ich protestierte und fragte,ob er ihn denn nicht eine halbe Stunde später abholen könnte (es war 17 Uhr),denn mit ihr daneben konnte ich mich nicht entspannen.Er grübelte etwas in seinen Bart ,nahm die Kleine mit Gewalt im Arm und ging mit ihr aus dem Haus.Mit dem schlechten Gewissen,dass er mir auf diese Weise eingeflößt hatte,konnte ich mich nicht mehr richtig entspannen und ging nach ein paar Minuten aus dem Bad heraus.
Eine halbe Stunde später war er wieder da,mit Tochter und Sohn,sichtlich schlecht gelaunt.
Wir aßen gemeinsam,dann brachte er unseren Sohn ins Bett,ich brachte unsere Tochter ebenfalls ins Bett.Wir verbrachten unseren Abend wie immer seit der Geburt unserer Tochter:getrennt.Ich vor dem PC,er vor dem Fernseher.Er ging dann ziemlich früh ins Bett, ich war dagegen überhaupt nicht müde,sogar hellwach,obwohl ich Baldriantabletten genommen hatte.Gegen 23-24 Uhr ging ich doch ins Bett.Unser Sohn kam dann kurz darauf in unser Bett und trennte uns, da ich gegen meinen Mann angekuschelt lag.Da ich nicht einschlafen konnte und ein großes Nähebedürfnis zu meinem Mann hatte,der ja tagsüber ziemlich abweisend und distanziert gewesen war,stand ich auf und ging an die Seite meines Mann,der mich aber ziemlich brutal zurückwies.Daraufhin fühlte ich mich sehr gekränkt und fing an zu weinen .Ich ging dann ins Schlafzimmer meines Sohnes,da ich immer noch nicht einschlafen konnte.Erst gegen 1-2 Uhr konnte ich endlich einschlafen,schlief aber ziemlich schlecht.
Am Morgen weckte uns unsere Tochter um 8Uhr30.Ich nahm sie und wir gingen ins Elternbett,um mit meinem Mann und meinem Sohn zu kuscheln.Wir waren alle gut gelaunt,bis mein Sohn wieder sein blödes Spiel anfangen wollte:er sagte , er sei ein Leopard und wolle auf die Amelie springen. Daraufhin packte eine große Wut meinen Mann und er nahm unseren Sohn gewaltig weg,um ihn am Springen zu hindern , schimpfte ihn rege und ging mit ihm in die Küche.Als ich selber runterging,merkte ich , dass etwas mit meinem Mann nicht stimmte,dachte aber nicht daran,dass er wegen meines Sohnes schlecht gelaunt war,sondern wegen mir.Er sprach nicht mit mir und ich weiß nicht mehr wieso, aber irgendwann fing ich an zu weinen und er kränkte mich noch mehr,indem er mir sagte,ich soll ihm seine Ruhe lassen,statt ihn zu fragen,warum er so kalt mit mir sei.Er nahm dann genervt die beiden Kinder mit, nachdem er mir die Anweisung gegeben hatte (Befehl!), um 11 Uhr30 fertig zu sein,um ins Restaurant gehen zu können.Ich stand regelrecht neben mir,dachte,was habe ich noch falsch gemacht,damit er mich so schlecht behandle.Ich ging dann ins Elternzimmer und schrieb ihm einen langen Brief,wo ich ihn um Erklrärungen bat und ihm meine Sicht der Situation erklärte.
Ich ging dann ins Bad und brach dann unter der Dusche wieder in Tränen aus,als er gerade kam.Er sah mich in diesem elenden Moment an , schüttelte den Kopf und ging mit der Kleine wieder runter.
Ich weiß nicht mehr , was danach genau passierte,aber ich war so verzweifelt,dass ich überlegte,aus dem Fenster zu springen,um diesem entsetzlichen psychichen Schmerz ein Ende zu machen.Ich dachte aber an die Kinder und tat es deswegen nicht.Ich ging deswegen wieder runter und griff in meiner Not zum Telefon,um eine Seelsorgenummer anzurufen.Ich ging dann wieder hoch, um in Ruhe anrufen zu können, aber mein Mann lief mir nach und ich sperrte mich ins Bad ein.Ich rief dort statt die Seelsorgenummer den Rettnungsdienst,weil ich wieder Angst bekam,aus dem Fenster zu springen.Mein Mann schrie in der Zeit,ich soll endlich öffnen,aber ich tat es nicht,weil ich kein Vetrauen in ihm hatte.Ich glaubte,er schämte sich vor den fremden Leuten,deswegen fuhr er gleich mit meinem Sohn los.
Ich ging wieder runter,um auf den Rettungsdienst zu warten.Sie kamen zu dritt,aber keinen Artz darunter,nur Sanitäter,1 Mann und 2 Frauen.Sie waren sehr nett,hörten geduldig meine Geschichte an, wussten aber nicht,was sie tun sollten.Der Mann fragte mich,ob ich einverstanden sei,in die nächste psychiatrische Klinik eingeliefert zu werden.Ich sagte zu,nachdem er mir versichert hatte,dass meine Tochter mitkommen konnte.Dann warteten wir auf den Arzt,der die Überweisung unterschreiben sollte.Es war der Arzt, den ich kurz vor Weihnachten wegen eines schlimmen depressiven Anfalls nach einem Streit mit meinem Mann besucht hatte.Er redete mit mir,versuchte mich durch Scherze zum Lachen zu bringen.Er sagte schliesslich,es gäbe keinen Sinn, mich in die Psychiatrie einzuliefern,denn mit mir konnte man vernünftig reden,ich sah nicht im Moment selbstmordgefährdet aus.Er bat mich darum,meinen Mann am Handy anzurufen und ihn zu bieten,gleich heimzukommen.Zum Glück konnte ich meinen Mann erreichen, der eine Viertelstunde später kam.Mein Mann zeigte sich vor dem Arzt auf einmal ganz fürsorglich und mitleidend,exakt das Gegenteil von seinem Verhalten 1 Stunde früher.Wir fingen einen Streit vor dem Arzt an, der Stellung zu meinem Mann plötzlich bezog,was mich aufregte und daraufhin ging dieser auf meine Bitte weg.
Ich fuhr dann mit dem Auto los,machte bei einer Tankstelle halt,um mir Schnaps und Zigaretten zu besorgen.Ich fuhr dann zur Kirche unseres Dorfes,um dort etwas Halt zu finden.Die Kirche war aber bitterkalt und leer,dort fand ich nur die Statue von Jesus als kleiner Strost.Ich fuhr dann gleich wieder heim,trank noch im Auto das Fläschen Schnaps, weil ich die Kehle vor Kummer wie zugeschnürrt hatte und ging auf die Terrasse, um eine Zigarette zu rauchen.
Ich ging dann wieder heim.Wir fingen dann wieder an zu streiten.
Irgendwann erzählte er mir, dass er heute Morgen nicht wegen mir,sondern meines Sohnes schlecht gelaunt war.Ich staunte viel, denn ich überzeugt war,daß er mir böse war.
Und im Laufe eines weiteren Gespräches sagte er mir unter Tränen,dass er sich schämte,weil der Krankenwagen bei uns war,dass er seinen Chef angerufen hätte,um zu kundigen,weil er sich nicht mehr traute,in die Arbeit zu gehen,jetzt wo jeder wissen wird,was los mit seiner Frau war.
Ich antworte ihm, daß er sich nicht schämen soll,daß ich krank sei,aber , antwortete er mir,er sei so,er konnte nicht über seinen Schatten springen.
Dann plötzlich fiel es mir wie Schuppen aus den Augen:er wollte eigentlich die heile Fassade der lieben kleinen Familie aufrechterhalten,niemand sollte erfahren,wie es mir und unserer Ehe schlecht geht.Deshalb wollte er nicht,dass ich den Rettungsdienst anrufe und deswegen war er mir so böse nachher und ging weg,um dem Schamgefühl zu entfliehen.
Jetzt verstehe ich,dass er die Denkweise seiner Mutter übernommen hat:man soll die Pb unter dem Teppich kehren,die lieben Nachbarn sollen nichts davon erfahren.
Und es ist eine Schande,depressiv zu sein,Eheprobleme zu haben.Darum soll niemand davon erfahren.
Wenn ich recht verstanden habe,soll ich jeden Ärger mit den Kindern und dem Haushalt herunterschlucken,das heißt mich nie beschweren,immer die liebe , brave und zufriedene Ehefrau spielen,damit Mann nach der Arbeit seine wohlverdiente Ruhe haben kann.Er habe meine Beschwerden und meine Vorwürfe satt.
Und ich merke plötzlich,wie dieses Leben,das ich seit der Geburt meines Sohnes lebe,Hausfrau,was für mich gleichbedeutend wie Haussklavin ist (kein Lohn,keine Anerkennung,kein Lob,Arbeiten rund um die Uhr), dieses Leben mich jetzt nach 3,5 Jahren regelrecht ankotzt.Ich habe es satt, die liebe Mutter und Ehefrau zu sein,die sich für anderen opfert,ohne von ihnen den kleinsten Dank zu bekommen.Einfach satt!!!!
Wir haben von Trennung und Scheidung gesprochen,er möchte morgen zum Anwalt gehen.
Ich habe ihm gesagt,ich will von ihm kein Geld,das Haus und das Auto darf er behalten.Ich möchte nur einen Unterhalt für die Kinder,selber bin ich bereit,von der Sozialhilfe zu leben.
Ich weiß nicht wie meine Zukunft nach der Trennung/Scheidung wird,ich bin 35 Jahre alt,arbeitslos,Ausländerin,habe hier keine Verwandten,die mich finanziell und moralisch unter die Arme greifen könnten.Ich kann nicht zurück nach Frankreich,wo ich keine Berufsausbildung habe (habe hier Kinderpflegerin gelernt,nachdem ich mein Studium in Frankreich wegen meines Mannes aufgegeben habe) und ich darf meine Kinder wahrscheinlich nicht dort bringen.
Ich stehe vor den Scherben meiner Ehe.Ich bin müde,traurig,verzweifelt,resigniert und frage mich,warum ich vor 11 Jahren so dumm war,um zu glauben,dass ich den charmanten Prinz getroffen hatte.Ich wollte nie einen Mann wie meinen Vater heiraten,der einem immer befehlte,was man zu denken und zu tun hatte,der eine heile kleinbürgerliche Fassade aufrechterhalten wollte,obwohl drinnen alles kaputt war.Und genau so einen Mann,einen kleinen Bürger,habe ich geheiratet.
Ich wünsche mir,das alles wäre nur ein Alptraum gewesen,ich hätte ihn nie kennengelernt,ich wäre jetzt 23 Jahre alt und Grundschullehrerin,jung,schön und leicht.
Morgen gehe ich zum Nervenarzt.Der Arzt hat mir heute Nachmittag versprochen, einen Termin für morgen auszuhandeln.Er denkt,dass eine Haushaltshilfe wegen der Depression auch möglich wäre und riet mir zu mehr Abstand zu meinem Mann, indem ich zu meiner Mutter mit den Kindern gehen sollte und vielleicht eine Mutter-Kind-Kur beantragen sollte.
Ich denke nicht,dass das Antidepressivum,das er mir verschrieben wird,mir helfen wird.Ich werde es aber trotzdem probieren,weil es mir nichts Anderes übrig bleibt.
Ich wünsche mir im Moment nur noch,das Recht zu haben,eine einzige Pille zu nehmen,die mein Leben und damit dieses ganze Leid,diesen ganzen Dreck,auf einmal und für immer löschen würde.Einfach einschlafen und nie wieder aufwachen.
Um nie wieder die Befehle,Vorwürfe,Schuldzuweisungen meines Mannes zu hören.
Sorry,wenn es so lange wurde.Ich wollte mich diesen tiefen Kummer aus der Seele reden,was ich sonst hier nur mit meinen Wänden machen kann.
Liebe und traurige Grüsse
Heute habe ich persönlich und in meiner Ehe einen absoluten Tiefpunkt erlebt.
Es ging mir gestern relativ gut,mich haben aber im Laufe der Zeit die Bemerkungen und Gesten meines Mannes schon gekränkt.Z.B als wir einkaufen gegangen sind und er im Auto geblieben ist,weil unsere Tochter im Autositz schlief.Ich kam zurück mit meiner Plastiktüte und er merkte , dass ich 3 Porzelannschüssel gekauft hatte.Er brüllte dann gleich los:“Warum hast du das gekauft?Wir brauchen solche Schüssel nicht!Wir haben schon so viel Gerümpel im Haus!“Ich sagte nichts,sondern schluckte meine Kränkung runter.
Dann zu Hause angekommen,bat ich ihn, unsere Tochter ein wenig zu nehmen.Schliesslich kümmere ich mich 7 Tage über 7 um sie .Er machte das offensichtlich widerwillig,aber sagte nichts dazu.Eine halbe Stunde später ging ich ins Bad , um ein Bad zu nehmen.Etwas , was ich sonst in der Woche wegen der Kinder nicht machen kann.Kaum war ich im warmen Wasser und fing an,mich zu entspannen,kam er ,setzte die Kleine auf den Boden und sagte,er wolle unseren Sohn gleich von der Oma abholen.Ich protestierte und fragte,ob er ihn denn nicht eine halbe Stunde später abholen könnte (es war 17 Uhr),denn mit ihr daneben konnte ich mich nicht entspannen.Er grübelte etwas in seinen Bart ,nahm die Kleine mit Gewalt im Arm und ging mit ihr aus dem Haus.Mit dem schlechten Gewissen,dass er mir auf diese Weise eingeflößt hatte,konnte ich mich nicht mehr richtig entspannen und ging nach ein paar Minuten aus dem Bad heraus.
Eine halbe Stunde später war er wieder da,mit Tochter und Sohn,sichtlich schlecht gelaunt.
Wir aßen gemeinsam,dann brachte er unseren Sohn ins Bett,ich brachte unsere Tochter ebenfalls ins Bett.Wir verbrachten unseren Abend wie immer seit der Geburt unserer Tochter:getrennt.Ich vor dem PC,er vor dem Fernseher.Er ging dann ziemlich früh ins Bett, ich war dagegen überhaupt nicht müde,sogar hellwach,obwohl ich Baldriantabletten genommen hatte.Gegen 23-24 Uhr ging ich doch ins Bett.Unser Sohn kam dann kurz darauf in unser Bett und trennte uns, da ich gegen meinen Mann angekuschelt lag.Da ich nicht einschlafen konnte und ein großes Nähebedürfnis zu meinem Mann hatte,der ja tagsüber ziemlich abweisend und distanziert gewesen war,stand ich auf und ging an die Seite meines Mann,der mich aber ziemlich brutal zurückwies.Daraufhin fühlte ich mich sehr gekränkt und fing an zu weinen .Ich ging dann ins Schlafzimmer meines Sohnes,da ich immer noch nicht einschlafen konnte.Erst gegen 1-2 Uhr konnte ich endlich einschlafen,schlief aber ziemlich schlecht.
Am Morgen weckte uns unsere Tochter um 8Uhr30.Ich nahm sie und wir gingen ins Elternbett,um mit meinem Mann und meinem Sohn zu kuscheln.Wir waren alle gut gelaunt,bis mein Sohn wieder sein blödes Spiel anfangen wollte:er sagte , er sei ein Leopard und wolle auf die Amelie springen. Daraufhin packte eine große Wut meinen Mann und er nahm unseren Sohn gewaltig weg,um ihn am Springen zu hindern , schimpfte ihn rege und ging mit ihm in die Küche.Als ich selber runterging,merkte ich , dass etwas mit meinem Mann nicht stimmte,dachte aber nicht daran,dass er wegen meines Sohnes schlecht gelaunt war,sondern wegen mir.Er sprach nicht mit mir und ich weiß nicht mehr wieso, aber irgendwann fing ich an zu weinen und er kränkte mich noch mehr,indem er mir sagte,ich soll ihm seine Ruhe lassen,statt ihn zu fragen,warum er so kalt mit mir sei.Er nahm dann genervt die beiden Kinder mit, nachdem er mir die Anweisung gegeben hatte (Befehl!), um 11 Uhr30 fertig zu sein,um ins Restaurant gehen zu können.Ich stand regelrecht neben mir,dachte,was habe ich noch falsch gemacht,damit er mich so schlecht behandle.Ich ging dann ins Elternzimmer und schrieb ihm einen langen Brief,wo ich ihn um Erklrärungen bat und ihm meine Sicht der Situation erklärte.
Ich ging dann ins Bad und brach dann unter der Dusche wieder in Tränen aus,als er gerade kam.Er sah mich in diesem elenden Moment an , schüttelte den Kopf und ging mit der Kleine wieder runter.
Ich weiß nicht mehr , was danach genau passierte,aber ich war so verzweifelt,dass ich überlegte,aus dem Fenster zu springen,um diesem entsetzlichen psychichen Schmerz ein Ende zu machen.Ich dachte aber an die Kinder und tat es deswegen nicht.Ich ging deswegen wieder runter und griff in meiner Not zum Telefon,um eine Seelsorgenummer anzurufen.Ich ging dann wieder hoch, um in Ruhe anrufen zu können, aber mein Mann lief mir nach und ich sperrte mich ins Bad ein.Ich rief dort statt die Seelsorgenummer den Rettnungsdienst,weil ich wieder Angst bekam,aus dem Fenster zu springen.Mein Mann schrie in der Zeit,ich soll endlich öffnen,aber ich tat es nicht,weil ich kein Vetrauen in ihm hatte.Ich glaubte,er schämte sich vor den fremden Leuten,deswegen fuhr er gleich mit meinem Sohn los.
Ich ging wieder runter,um auf den Rettungsdienst zu warten.Sie kamen zu dritt,aber keinen Artz darunter,nur Sanitäter,1 Mann und 2 Frauen.Sie waren sehr nett,hörten geduldig meine Geschichte an, wussten aber nicht,was sie tun sollten.Der Mann fragte mich,ob ich einverstanden sei,in die nächste psychiatrische Klinik eingeliefert zu werden.Ich sagte zu,nachdem er mir versichert hatte,dass meine Tochter mitkommen konnte.Dann warteten wir auf den Arzt,der die Überweisung unterschreiben sollte.Es war der Arzt, den ich kurz vor Weihnachten wegen eines schlimmen depressiven Anfalls nach einem Streit mit meinem Mann besucht hatte.Er redete mit mir,versuchte mich durch Scherze zum Lachen zu bringen.Er sagte schliesslich,es gäbe keinen Sinn, mich in die Psychiatrie einzuliefern,denn mit mir konnte man vernünftig reden,ich sah nicht im Moment selbstmordgefährdet aus.Er bat mich darum,meinen Mann am Handy anzurufen und ihn zu bieten,gleich heimzukommen.Zum Glück konnte ich meinen Mann erreichen, der eine Viertelstunde später kam.Mein Mann zeigte sich vor dem Arzt auf einmal ganz fürsorglich und mitleidend,exakt das Gegenteil von seinem Verhalten 1 Stunde früher.Wir fingen einen Streit vor dem Arzt an, der Stellung zu meinem Mann plötzlich bezog,was mich aufregte und daraufhin ging dieser auf meine Bitte weg.
Ich fuhr dann mit dem Auto los,machte bei einer Tankstelle halt,um mir Schnaps und Zigaretten zu besorgen.Ich fuhr dann zur Kirche unseres Dorfes,um dort etwas Halt zu finden.Die Kirche war aber bitterkalt und leer,dort fand ich nur die Statue von Jesus als kleiner Strost.Ich fuhr dann gleich wieder heim,trank noch im Auto das Fläschen Schnaps, weil ich die Kehle vor Kummer wie zugeschnürrt hatte und ging auf die Terrasse, um eine Zigarette zu rauchen.
Ich ging dann wieder heim.Wir fingen dann wieder an zu streiten.
Irgendwann erzählte er mir, dass er heute Morgen nicht wegen mir,sondern meines Sohnes schlecht gelaunt war.Ich staunte viel, denn ich überzeugt war,daß er mir böse war.
Und im Laufe eines weiteren Gespräches sagte er mir unter Tränen,dass er sich schämte,weil der Krankenwagen bei uns war,dass er seinen Chef angerufen hätte,um zu kundigen,weil er sich nicht mehr traute,in die Arbeit zu gehen,jetzt wo jeder wissen wird,was los mit seiner Frau war.
Ich antworte ihm, daß er sich nicht schämen soll,daß ich krank sei,aber , antwortete er mir,er sei so,er konnte nicht über seinen Schatten springen.
Dann plötzlich fiel es mir wie Schuppen aus den Augen:er wollte eigentlich die heile Fassade der lieben kleinen Familie aufrechterhalten,niemand sollte erfahren,wie es mir und unserer Ehe schlecht geht.Deshalb wollte er nicht,dass ich den Rettungsdienst anrufe und deswegen war er mir so böse nachher und ging weg,um dem Schamgefühl zu entfliehen.
Jetzt verstehe ich,dass er die Denkweise seiner Mutter übernommen hat:man soll die Pb unter dem Teppich kehren,die lieben Nachbarn sollen nichts davon erfahren.
Und es ist eine Schande,depressiv zu sein,Eheprobleme zu haben.Darum soll niemand davon erfahren.
Wenn ich recht verstanden habe,soll ich jeden Ärger mit den Kindern und dem Haushalt herunterschlucken,das heißt mich nie beschweren,immer die liebe , brave und zufriedene Ehefrau spielen,damit Mann nach der Arbeit seine wohlverdiente Ruhe haben kann.Er habe meine Beschwerden und meine Vorwürfe satt.
Und ich merke plötzlich,wie dieses Leben,das ich seit der Geburt meines Sohnes lebe,Hausfrau,was für mich gleichbedeutend wie Haussklavin ist (kein Lohn,keine Anerkennung,kein Lob,Arbeiten rund um die Uhr), dieses Leben mich jetzt nach 3,5 Jahren regelrecht ankotzt.Ich habe es satt, die liebe Mutter und Ehefrau zu sein,die sich für anderen opfert,ohne von ihnen den kleinsten Dank zu bekommen.Einfach satt!!!!
Wir haben von Trennung und Scheidung gesprochen,er möchte morgen zum Anwalt gehen.
Ich habe ihm gesagt,ich will von ihm kein Geld,das Haus und das Auto darf er behalten.Ich möchte nur einen Unterhalt für die Kinder,selber bin ich bereit,von der Sozialhilfe zu leben.
Ich weiß nicht wie meine Zukunft nach der Trennung/Scheidung wird,ich bin 35 Jahre alt,arbeitslos,Ausländerin,habe hier keine Verwandten,die mich finanziell und moralisch unter die Arme greifen könnten.Ich kann nicht zurück nach Frankreich,wo ich keine Berufsausbildung habe (habe hier Kinderpflegerin gelernt,nachdem ich mein Studium in Frankreich wegen meines Mannes aufgegeben habe) und ich darf meine Kinder wahrscheinlich nicht dort bringen.
Ich stehe vor den Scherben meiner Ehe.Ich bin müde,traurig,verzweifelt,resigniert und frage mich,warum ich vor 11 Jahren so dumm war,um zu glauben,dass ich den charmanten Prinz getroffen hatte.Ich wollte nie einen Mann wie meinen Vater heiraten,der einem immer befehlte,was man zu denken und zu tun hatte,der eine heile kleinbürgerliche Fassade aufrechterhalten wollte,obwohl drinnen alles kaputt war.Und genau so einen Mann,einen kleinen Bürger,habe ich geheiratet.
Ich wünsche mir,das alles wäre nur ein Alptraum gewesen,ich hätte ihn nie kennengelernt,ich wäre jetzt 23 Jahre alt und Grundschullehrerin,jung,schön und leicht.
Morgen gehe ich zum Nervenarzt.Der Arzt hat mir heute Nachmittag versprochen, einen Termin für morgen auszuhandeln.Er denkt,dass eine Haushaltshilfe wegen der Depression auch möglich wäre und riet mir zu mehr Abstand zu meinem Mann, indem ich zu meiner Mutter mit den Kindern gehen sollte und vielleicht eine Mutter-Kind-Kur beantragen sollte.
Ich denke nicht,dass das Antidepressivum,das er mir verschrieben wird,mir helfen wird.Ich werde es aber trotzdem probieren,weil es mir nichts Anderes übrig bleibt.
Ich wünsche mir im Moment nur noch,das Recht zu haben,eine einzige Pille zu nehmen,die mein Leben und damit dieses ganze Leid,diesen ganzen Dreck,auf einmal und für immer löschen würde.Einfach einschlafen und nie wieder aufwachen.
Um nie wieder die Befehle,Vorwürfe,Schuldzuweisungen meines Mannes zu hören.
Sorry,wenn es so lange wurde.Ich wollte mich diesen tiefen Kummer aus der Seele reden,was ich sonst hier nur mit meinen Wänden machen kann.
Liebe und traurige Grüsse