Hi Ulma!
Ich weiß es nicht.Ich bin selber von meiner Mutter überbeschützt worden und war ein sehr ängstliches,scheues,schüchternes Kind.Hatte eigentlich eine soziale Phobie (Angst vor den Anderen,Angst sich vor Anderen zu blamieren,so heißt es im Fachjargon) und habe sehr lange gebraucht,um diese Angst zu überwinden (bin 36 Jahre alt).Also Angst hat sehr wahrscheinlich mit Überbeschützung zu tun,denn das Kind lernt nicht,daß seine Ängste unbegründet sind,da es die Konfrontation mit der Umwelt/den Anderen vermeidet.
Ich habe auch sehr lange gebraucht,um mich von meinen Eltern abzunabeln.Dieser Prozeß hat,glaube ich,erst richtig angefangen,als ich meinen Mann kennengelernt habe (mit 25/26 Jahren alt).Vorher lebte ich zwar seit dem 20.Lebensjahr nicht mehr im Elternhaus,war aber finanziell und psychich komplett von meinen Eltern abhängig.Dies hat zu unzähligen Konflikten zwischen uns geführt,wie es oft der Fall ist,wenn Menschen von anderen Menschen abhängig sind (in einem Psychologiebuch habe ich den Begriff "konflikthaft-verstrickt" gelesen,der meine Beziehung zu meinen Eltern damals ziemlich gut beschreibt).
Jetzt weiß ich,daß meine Eltern auch von mir psychich abhängig waren.D.h. sie haben mich unbewußt zu einem unselbständigen,gehorsames Mädchen erzogen und konnten mich in der Pubertät auch nicht wirklich loslassen.Dies geschah aber unbewußt.
Ich glaube im Nachhinein,sie hatten unbewußt Angst,allein zu sein,zu zwei,allein miteinander.Deshalb war es schwierig für sie,daß ich und meine Schwester unser Leben außerhalb unseres Elternhauses lebten.
Meine Depression mit 16 Jahren habe ich sehr wahrscheinlich bekommen,weil ich mich unbewußt schuldig fühlte,meine Eltern zu verlassen (ich lernte gerade für das Abitur,sozusagen die Tür für ein Leben außerhalb des Elternhauses-durch die Depression hat sich dieser Abnabelungsprozeß um 4 Jahre verschoben,denn erst mit 20-22 Jahren war ich imstande,mein Abitur zu machen).
Jetzt aber fühle ich mich fast komplett von meiner Eltern abgenabelt (zudem mein Vater vor 11 Jahren gestorben ist).Ich bin aber trotzdem kein unabhängiges Wesen,denn ich binn jetzt von meinem Mann abhängig und unsere Beziehung ist deswegen wieder "konflikhaft-verstrickt".
Ich weiß nicht,inwieweit diese Abhängigkeit von den eigenen Eltern eine Rolle bei der PPD spielt.Ich bin persönlich der Meinung,daß die Konflikte mit meinem Mann eine große Rolle gespielt haben,wobei es eine Wechselwirkung zwischen PPD und Beziehungskrise gibt:die PPD ist sicher für Konflikte in der Partnerschaft verantwortlich (durch meine Stimmungsschwankungen,meine extreme Sensibilität), welche wieder depressive Tiefs ausgelöst haben und so die PPD aufrechterhalten haben.
Hum,ich weiß nicht,ob ich deine Frage wirklich verstanden habe!
