Ich bin 36 Jahre und habe nach 10 Jahren kinderwunsch Behandlung, im Juli meine wundervolle Tochter bekommen.
Ich hatte eine kompikationslose schöne Schwangerschaft und hoffte auf eine schöne Geburt.
Ich musste die Maus,aus medizinischen Gründen, per geplantem Kaiserschnitt entbinden.
Das hatte ich mir zwar anders gewünscht,ging aber nicht anders.
Da ich das aber recht früh wusste,habe ich mich damit gut arrangiert.
Das Vorgespräch in der Klinik war kurz(dank corona),dennoch habe ich mich gut aufgehoben gefühlt und bin entspannt an Tag x in die Klinik.
Leider lief ab hier alles andere als geplant.
Der Anästhesist versuchte 6 mal mir die spinale zu setzen wobei er mir 2 mal die nervenwurzel ankratzte sodass ich vor Schmerzen aufschreien musste.
Es war grauenvoll.
Der op-pfleger lehnte die ganze Zeit auf meinem Rücken damit ich mich nicht aufrichten konnte.
Ich bat dann irgendwann um eine Pause damit ich mich mal strecken konnte.
Mein Mann,der vor mir saß,schaute mich völlig verzweifelt an,weil ich inzwischen weinte. Er konnte mir nicht helfen!!!
Der Arzt holte dann,nachdem ich um eine Vollnarkose bat,den Oberarzt dazu,der mit einem pieks drin war und die Spinale wirkte.
Ok,dachte ich,das schlimmste ist überstanden...
Das war aber leider nur der Anfang
Die Ärztin die den Kaiserschnitt machte,war die vom Vorgespräch,sie kannte mich also schon...
Sie testete ob ich noch was spürte,und begann dann zu schneiden.
Nach der Eröffnung sagte sie sofort das ich nicht verunsichert sein solle,sie würde sich die Oberärztin dazu holen weil ich so viele Verwachsungen hätte.
Sie hatten dann zu 2t noch Schwierigkeiten an meine Tochter zu kommen und begannen irgendwann,von oben zu schieben.
Das habe ich ja schon häufig gehört,wusste aber nicht das dass mit einer solchen Gewalt gemacht wird.
Die haben mir derart feste auf den Brustkorb gedrückt das mir schier die Luft weg blieb.
Der Anästhesist sagte immer nur: Fr.xy atmen sie...sie müssen atmen!
In meinem Kopf rauschte es...
Nach einer gefühlten Ewigkeit war unsere Tochter dann endlich da.
Gesund und munter und wunderschön!
Mein Mann ging mit zu der Kinderärztin und wurde anschließend mit ihr in den Kreißsaal zurück gebracht,wo sie auf mich warten wollten/sollten.
(Ist wohl normal weil es im op zu kalt ist für die Babys)
Ich war aber längst noch nicht fertig. Die 2 Ärztinnen lösten noch die Verwachsungen.
Ob das der "Grund" für das Desaster war,weiß ich nicht, aber leider führte es dann dazu das die Rückenmarksbetäubung noch während dessen aufhörte zu wirken.
Ich habe ALLES gespürt! Der op-pfleger der in der zwischenzeit an meinem Kopfende saß sagte immer nur: sie haben es gleich geschafft, sie vernahmen jetzt das bauchfell und dann noch die äußeren Nähte.
Ich habe geweint und gesagt das ich alles spüre.
Sie haben mir dann 2 mal etwas über die Vene gegeben, was mein Schmerzempfinden aber nicht ausstellte,sondern mich lediglich für ein paar Minuten wie betrunken sein ,machte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit waren sie dann fertig,ich war es auch!!!
Sie sagen: wir heben sie jetzt gleich vom op Tisch auf ihr Bett.
Worauf ich antwortete: das ist nicht nötig,ich kann das selbst machen.
Darauf sie: Das meinen sie,aber ihre Beine sind durch die Betäubung taub.
Ich habe dann,noch auf dem Rücken liegend,meine Zehen bewegt und meine Beine aufgestellt.
Da kam dann nurnoch ein: oh,sie können sie ja wirklich bewegen...
Der op-pfleger sagte immer nur: Es tut uns wirklich leid wie es gelaufen ist...
Leider kann ich mir da auch nichts von kaufen...und so bin ich jetzt hier...3 Monate später und weiß nicht was ich gegen diese Machtlosigkeit tun kann.
Ich fühle mich beraubt,beraubt eine schöne Geburt zu erleben, gefühlstod gegenüber dem Gedanken an ein Geschwisterchen über das wir in der Schwangerschaft schon mal gesprochen haben...
Ich stehe immernoch unter der Dusche und weine weil mich dieses menschenunwürdige Gefühl nicht los lässt...
Ich hoffe das mir vllt hier jemand einen Rat geben kann...
Lg