Wieder schlechter

[SaraGossa]

Hallo ihr starken Frauen,

Ich hab mal bisschen Abstand zum Thema gebraucht und war ne Weile hier nicht mehr aktiv. Will eigentlich gar nicht mehr drüber reden oder nachdenken weil ich die Nase voll hab davon
Waren in der Zwischenzeit ein Wochenende Kurztrip im Zoo, das hab ich sehr genießen können❤
Generell ist es schon besser, Therapie läuft auch gut...hatte manche Tage wo ich wirklich mehrere STUNDEN am Stück keine ZG hatte, das ist echt ein Meilenstein gewesen...sonst waren es ja kaum Minuten. Aber fühle mich sehr oft noch von einem "Normalzustand" weit entfernt...es ist eher oft eine komische Mischung aus normalem Denken und Fühlen und der üblichen Traurigkeit/blöder Gedanken. Es geht halt einfach sooo langsam voran gefühlt...
Gestern war ich mit meiner Cousine abends aus essen, sie erwartet in 10 Tagen ihr Baby und irgendwie war ich furchtbar aufgeregt für sie...konnte mich kaum konzentriern, hab mich beobachtet gefühlt von den anderen Menschen und hatte eine solche Anspannung im Körper, vor allem Nacken...da verstärkt sich mein Nacken Tremor immer sehr, generell wenn es schlechter geht ist der sehr belastend für mich. Kennt das jemand?

Ich möchte doch nur normal sein... War vor Jahren beim Neurologen, der meinte mein Tremor ist nicht patologisch...ich bin mir sicher er ist psychisch, weil ich ihn kaum merke wenn es mir gut geht.
Heute Eisprung und die schlimmen Gedanken/Traurigkeit sind wieder da

[SaraGossa]

Hab das Gefühl jeder bekommt das leichter hin als ich...so viele haben in letzter Zeit ein Baby bekommem und die haben nicht solche Probleme...das ist so gemein. Fast schon dass ich mir wünsche es geht jemandem auch nicht gut, auch nicht schön sowas zu denken
Hab heute mit einer Kundin gesprochen, ihr Baby ist 6 Monate alt und sie ist am Abstillen...ohne Probleme. Und mich hats da wieder so reingerissen...vergleichen ist mies ich weiß, aber das sind heute meine Gedanken

[Januarkind]

Ich kann das so gut verstehen. Ich bin manchmal so neidisch und dann auch wieder so sauer auf andere Mamas, die so glücklich scheinen.
Meine Mama sagt immer „unter jedem Dach ein Ach!“ - mir sieht man es auch nicht an, dass es mir nicht gut geht. Ich glaube viele da draußen wahren den Schein.
Ansich ist es ja auch völlig nebensächlich- uns muss es wieder gut gehen und sich leicht anfühlen. Das schaffen wir !!!
Schau mal wie viel du, trotzdem es dir nicht gut geht, erlebst. Essen gehen geht in einem ganz schlimmen Tief ja kaum (jedenfalls bei mir) - und du hast dich getraut! Sei stolz auf dich !
Fühl dich gedrückt !

[Nic]

Liebe Sara Gossa,

Deine Mama hat Recht „unter jedem Dach ein Ach“. Das ist wirklich so. Die allermeisten wahren doch den Schein nach aussen und es ist immer alles gut. Ich habe die letzten 5 Jahre Paare erlebt, die sich getrennt haben wo ich immer dachte da sei alles in bester Ordnung.

Ich wünsche Dir alles Gute !

[alibo79]

Sara, ich finde auch dass du auf einem guten Weg bist. Ja je länger es dauert desto weniger Geduld hat man. Und bist schon weit gekommen. Es ist einfach alles in Zeitlupe. Und mir ging es auch so, wenn es mir nicht gut ging, empfand ich als Erleichterung wenn es andere auch nicht gut ging, dann fühlte ich mich nicht so alleine damit und auch Sicherheit, da ich gesehen habe, dass ich nicht immer super drauf sein muss.
Und wenn ich mir andere Familien anschaue, ist bei vielen nach außen viel Schein, aber wenn ich genau drauf schaue, dann ist manches doch nicht so rosig

[SaraGossa]

Danke dir,

Ich war grad trainieren...ach ich hab sooooo die nase voll von dieser drecks Krankheit ich liebe das Krafttraining eigentlich...hab mich einfach nur krank und schwach gefühlt und will heim ins Bett
Dass ich irgendwann wieder normal bin kann ich mir einfach nicht mehr vorstellen...mal ein Tag da ein Tag dort ja...wow was für eine Lebensqualität.

immernoch sind die meisten Tage einfach nur mühsam und schwer...ich verstehe nicht was falsch mit mir ist...seit 1,5 Jahren ist es jetzt ein Kampf und ich fühle mich einfach nur gefangen in diesem beschissenen Zustand
Immerwieder hab ich starke Übelkeit, die mich dann dran zweifeln lässt ob das Medikament das richtige ist

[alibo79]

Hallo sara ,, du machst das super, dass du trotz der Schwäche zum Training gegangen bist. Ich denke immer, und das ist ja auch bewiesen, dass sport bei Depressionen hilfreich ist. Ich glaube es gibt einem eine körperliche Kraft, um sich besser der Krankheit zu stellen und den Alltag besser bewältigen zu können. Ich bin eigentlich auch recht sportlich. In der depression habe ich versucht es auch irgendwie weiter beizubehalten. Anfangs war das echt schwierig, da ich soooo schlapp war, ich konnte an manchen Tagen vor Schwäche fast nicht laufen. Da habe ich dann versucht einfach mit strechting und bisschen yoga mich etwas zu bewegen. Als ich wieder mehr konnte habe ich mein joggen wieder aufgenommen. Das war aber auch so mittelmäßig. Ich war so langsam, mein Kopf war immer müde und ich schleppte mich voran. Zudem hatte ich beim joggen ganz fürchterliche grübel Attacken, es ging in einer Tour durch. Aber danach fühlte ich mich manchmal nicht mehr ganz so verzweifelt. Dann bin ich zusätzlich mit HIIT und sowas zu Hause angefangen, dabei musste ich jedenfalls fast nicht grübeln, das war echt eind Erleichterung. Nach einer Weile hat sich dann auch soviel getan, dass mein Körper nicht mehr so schlapp war, nur der Kopf hinkte hinterher. Der war immer noch müde.
Wie sieht es bei dir aus, machst du über Tag auch Pause, wo du Zeit für dich hast? Zb Mittagspause oder musst dann arbeiten?

[SaraGossa]

Hey du,
Ja ich baue immer wieder Pausen in meinen Tag ein...habe akzeptiert, dass dies als hochsensibler Mensch einfach ein Muss für mich ist um alle Eindrücke bisschen zu verarbeiten
Wenn ich vormittags den Kleinen habe, mache ich oft ein Nickerchen mit ihm, da freu ich mich immer sehr drauf
Und jetzt zb ist der Kleine bei meiner Schwiegermama und ich war vormittags arbeiten, geniesse noch kurz die Ruhe(so gut wies halt geht) bevor ich ihn abhole. Nachmittag hab ich heut Therapie...erst seit kurzem habe ich das Gefühl diese auch "aufnehmen" und aktiv mitarbeiten zu können...das freut mich
Wie ist es bei dir heute? Kannst deinem Sport wieder nachgehen? Das fehlt mir schon sehr...war immer mein Ausgleich...aber bin oft so platt von allem, dass es noch nicht oft klappt

[alibo79]

Und hier antworte ich dir auch eben. Ich brauche auch immer wieder Pausen. Manchmal nervt mich das, weil ich dann eigentlich gerne produktiver wäre.
Aber wenn ich zu wenig Ruhe habe, dann geht das zuviel an meine Reserven.
Ich glaube auch das ich HS bin und viele eindrücke ungefiltert auf mich eindringen.
Gestern habe ich einen Bericht von einem Weltenbummler gesehen, ich fände sowas zb irgendwie auch toll, aber ich könnte glaube ich überhaupt nicht mit diesen vielen verschiedenen und wechselnden eindrücken klar kommen.
Manchmal macht mich das ein bisschen traurig, da ich mich in solchen Situationen von meiner Krankheit auch mal eingeschränkt fühle. Und ich mir etwas mehr unbeschwert sein wünschen würde und nicht schnell denken zu müssen,, ok ich glaube mehr geht jetzt nicht sonst wird es zuviel,,
Wie ist das bei dir? Fühlst du dich dadurch auch immer mal eingeschränkt?
Zum Sport, da habe ich inzwischen wieder viel Kondition bekommen, eigentlich geht da alles wieder gut, aber auch hier muss ich einteilen, damit ich nicht ins übertraining komme. Bzw wenn ich es dann doch ausreize, dann kann ich das am tag drauf auch merken. Muskelkater hab ich dann eigentlich nicht, sondern eher so eine schlappheit.
Liebe Grüße