Hallo Alibo!
Vielen Dank der Nachfrage, der Kurzurlaub war wirklich sehr schön. Wir fahren gerne in unser benachbartes Bundesland Tirol, nach Seefeld... kurze Fahrt, aber tolle und wunderschöne Umgebung.
Ich kann das was du hormonell erlebst, bestätigen. Das hat mich auch lange begleitet... und tut es noch jetzt in den Wechseljahren.



Irgendwie hört das nie auf...



In manchen Zyklen war die Stimmung schlecht, Gereiztheit, Antriebslosigkeit, alles zuviel. Genau wie du konnte und wollte ich Gefühle und Signale des Körper nicht akzeptieren, ich wollte alles perfekt haben und machen. Da passen solche "Unpässlichleiten" natürlich nicht ins Konzept. An dieser Schwelle stand ich 2,5 Jahre Ausbruch der PPD. Das Gröbste überstanden, aber noch viel Potential um zu lernen. Was mir grad einfällt: die Wochenenden waren oft ganz schlimm: ich hätte gerne Ruhe gehabt, bin aber ins Tun und machen verfallen, weil man ja schließlich an den freien Tagen gefälligst Friede, Freude, Eierkuchen zu zelebrieren hat.
Erst mit der Zeit und den nachfolgenden Jahren habe ich erkannt, dass ich meine Befindlichkeiten z.b. rund um die Periode, oder das Ruhe Bedürfnis am Wochenende auch klar und deutlich kommunizieren und Rücksicht darauf einfordern darf. Ich habe zum Glück einen sehr verständnisvollen Partner, mit dem ich immer sehr gut reden konnte und kann und der mir da eine sehr große Hilfe und Stütze ist. Mir hat es sehr geholfen zu sagen, was einfach ist: ich fühle mich überfordert, müde, erschöpft, weinerlich... er hat mich immer sehr gut verstanden und unterstützt, so konnte ich selber die Akzeptanz entwickeln, so zu sein wie ich mich gerade fühle und konnte aufhören mir und den anderen die perfekte Frau, Mutter, Angestellte, Freundin, Tochter usw. vorszuspielen. Ich habe gelernt meine Grenzen zu ziehen und mit vollem Selbstbewusstsein zu sagen: heute fühle ich mich echt Sch.....e - heute brauche ich Ruhe und Rückzug. Und ich habe da auch gemerkt, dass das meiste gar nichts mit der Erkrankung zu tun hat, sondern mit einem ungesunden Perfektionismus, dem besonders Frauen immer noch oft verfallen.
Es war ein jahrelanger Prozess, aber heute kann ich wirkt sagen, bin ich angekommen. Zwar bin ich jetzt in den Wechseljahren, aber die empfinde ich angenehmer als die Hormonschwankungen rund um die Periode. Sie machen mich nämlich etwas rauher, lauter, kämpferischer... mir scheint das männliche Testosteron hat bei mir manchmal einen Höhenflug....



Aber mir gefällt das, ich bin ja sonst eher introvertiert und ja hochsensibel, da ist dieses Neue "sich was trauen" schon auch toll. Da schauen dann mache die mich lange kennen, schon auch mal blöd.


Liebe Alibo, ich weiß jetzt nicht, ob ich dir helfen konnte. Aber wie du sagst, der Austausch hier war auch mir und ist es noch, die größte Hilfe.