Hallo du Liebe,
ich bin auch neu hier und möchte dir Mut machen. Ich habe im Oktober 2022 unser Baby bekommen.
Ich hatte vor der Schwangerschaft schon Angstzustände und depressive Phasen. Nehme schon länger immer wieder Medikamente. Vor der ungeplanten Schwangerschaft 2,5 mg Mirtazapin u. 10 mg Escitalopram. Als ich von der Schwangerschaft erfuhr habe ich sofort meinen Psychiater und Embryotox angerufen. Beide gaben grünes Licht für beide Medis gegeben, mit dem Argument dass eine gesunde Mutter wichtig ist und die Medikamente nicht schaden.
Für mich war die Entscheidung nicht einfach, ich wollte natürlich, dass mein Kind gesund in mir heranwächst...ohne Medis. Also, was tun? Ich entschied mich das Mirtazapin abzusetzen, welches zum Schlafen diente und mir hinderlich beim Stillen erschien. Weil man davon unnatürlich tief schläft u. Ich Sorge hatte nicht gut aufzuwachen. Habe den letzten Krümel von Mirta schnell abgesetzt und zur Stabilisierung Escitalopram behalten.
Ausserdem war ich bei einer Spezialistin für Schwangerschaften und psychische Erkrankungen (Psychiaterin) hab mir viele Tipps zur Vorbeugung eines Rückfalls geholt und auch zum Thema Psychopharmaka in der Schwangerschaft. Damit ging es mir dann besser. Ihre Erfahrungsberichte beruhigten mich. Sie hat mir versichert, dass es nicht schlimm für das Baby ist und dass es wichtig ist dass es mir gut geht. Sie meinte ich könnte sogar erhöhen.
Meine Schwangerschaft verbrachte ich dann mit 5 mg Escitalopram. Es ging mir ganz gut, ich war zwar nicht frei von meinen anderen Ängsten - da es mein erstes Kind war und ich null Ahnung hatte ob ich das schaffe. Meine Beziehung war auch nicht ganz so einfach, weil unser Baby nicht geplant war u. mein Partner wenig Unterstützung einbrachte. Zumindest fühlte ich mich recht stabil, da ich in der Vergangenheit schon Probleme mit dem Absetzen erlebt hatte, war ich mit meinem Allgemeinenzustand zufrieden.
Unser Baby entwickelte sich trotz Medikament wunderbar ♡ Zur Sicherheit machten wir noch ein Organscreening, um zu sehen ob alle Organe gut entwickelt sind und es war alles gut. Alles so wie es sein sollte
Bei der Geburt gab es keine Komplikationen, unser Mädchen kam trotz Medis kerngesund zur Welt und wir gingen nach 2 Tagen schon nachhause. Ich stille sie heute noch, auch mit Medikament. Es geht ihr wunderbar, sie ist ein fröhliches Mädchen und ich liebe sie sehr. Es gab wirklich keine Komplikation. Ich war überglücklich. Und ich brauchte die Medis als Unterstützung, weil so ein kleiner Mensch viel von seiner Mama braucht. Du weisst das ja auch, du brauchst Kraft und Nerven, da kann ein Medikament gut unterstützen. Wenn es dir bis jetzt gut geholfen hat, dann bleib dabei. Du kannst ja zum Ende hin etwas reduzieren, dass machen auch einige...ca. 4 Wochen vor der Geburt. Wenn du Sorge hast wegen den Anpassungsreaktionen vom Baby. Wie gesagt, meine Tochter hatte das nicht. Es war alles gut bei ihr.
PS.: Eine Freundin von mir nahm auch AD und hat sie sofort abgesetzt als sie wusste sie ist schwanger. Es ging ihr trotzen absetzen sehr gut in der Schwangerschaft. Trotzdem hatte ihr Baby nach der Geburt Atemprobleme und sie musste zur Sicherheit 2 Wochen auf der Neo mit ihm bleiben. Jetzt sind sie zuhause u es geht ihm gut. Was ich damit sagen möchte, ist dass immer was sein kann. Auch ohne Medis...ich persönlich findes es wichtig, dass es der Mama gut geht, damit sie das Baby willkommen heißen kann. Sorgen kommen sowieso noch genug
Schlaflose Nächte kommen sowieso.
Ich hatte auch mit Hebammen gesprochen u. ihre Erfahrungen waren alle gut, was die Geburt u Babies während AD Einnahme betraf. Ich habe wirklich alle Quellen genutzt die ich finden konnte, du weisst ja wie das ist mit den Ängsten. Man sucht immer nach Sicherheit u. will keine Fehler machen.
Ich hoffe ich konnte dich zumindest was due Medis angeht beruhigen :) Was deine Entscheidung für ein 2. Kind betrifft hab ich einige Gedanken dazu.
Warum möchtest du so gern ein 2. Baby?
Wie ging es dir mit dem 1. Baby, nachdem du die Medis hattest?
Hast du ein gutes Netzwerk?
Ich denke es braucht Unterstützung, dass es dir gut damit geht.
Sprich vielleicht mit deinem Therapeuten darüber, um mehr Sicherheit zu bekommen. Wie es gegen kann trotz psychischer Probleme. Ich war bei einer super Beratungsstellen vom der Caritas, Land Steiermark für Schwangere Frauen. Dort half eine Psychologin kostenlos bei meinen Sorgen u. Ängsten. Es gibt viele Möglichkeiten. Vielleicht kannst du das Thema auch mit Fachleuten aus dem Bereich der Psychologie und Psychiatrie bereden. Die haben einen andern Blick auf die Mutterschaft, als Hebammen und Frauenärzte usw.
So, das wurde jetzt lang. Neun Mädchen will wieder esse. Hoffe ich konnte dir helfen. Bis bald - du bist nicht alleine
Fühl dich umarmt, alles Liebe!
Wiesenklee
