Brauche mal einen Rat!

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Karen

Brauche mal einen Rat!

Beitrag von Karen »

Also:
Ich bin ja seit´97 in einer Gesprächsthera.
Wirklich regelmässsig und auch mit Mitarbeit aber erst 1,5 Jahre.
Nun ja meine Thera meinte, dass ich evtl. einen andern Thera. ausprobieren sollte evtl. auch eine Frau mit anderen Therapieformen.

Naja.
Hab auch mir gleich einen Termin bei der von ihm empfohlenen Thera. gemacht.

Und heute war es soweit.

ES war schrecklich und es geht mir jetzt total beschissen.

Ich war da und hab mal so angefangen von mir etwas zu erzählen.
Ich sagte Ihr, dass ich glaube, dass vieles mit meinen Eltern zu tun hat.
Jedenfalls hab ich das so mit meinen alten thera. herausgefunden.

Und dann fing sie an, dass ich meinen Eltern symbolisch gemeint "töten solle"
Also konfrontiren und bei evtl. nicht einsehen oder resptieren, entschuldigungen usw. Kontaktabruch.
Das kann ich nicht.

Zur Verständigung meiner Geschichte.

Meine Eltern lieben sich nicht bzw. meine Mutter meinen Vater nicht.
Mein Vater hat meine Mutter vor uns Kinder geschlagen.
Meine Eltern haben uns(hab noch einen Bruder)nie gezeigt oder gesagt das sie uns lieb haben.
Alles was ich gemacht habe oder getan habe war schlecht.
Hab ich nicht pariert wurde mit mir tagelang nicht gesprochen.
Es wurde hinter den Rücken geredet.
Und vieles mehr.
Bis heute behandeln sie mich wie ein kleines Kind.
Mischen sich andauern eine und meine eigene Meinung wird nicht respektiert.
Mein Vater ist ein strenger und sturrer Mann.
Es lässt keine Meinung ausser seiner eigener nicht gelten.Egal!!
Meine Mutter hat früher immer an meinem Äusseren gemeckelt.
Jetzt tut sie es bei mir mit meinen Kind.


Zurück zur Thera.
Sie sagte zu mir.Wir müsen nicht mehr herausfinden warum es mir schlecht geht sondern wir sind beim handeln.Und deswgen hat sie mich mit allem konfrontiert.
Ich soll es mir überlegn ob ich so wie es ist lasse.Oder ob ich einen anderen Weg mir vorstellen (also wahrscheinlich Elternkontaktabruch)

Ich zweifele so sehr.Vielleicht habe ich das einfach falsch geschildert oder es liegt an mir.

Ich merke nur, dass ich totale Probleme habe.Ich hab vor allem angst jede Kleinigkeit stellt mich vor einem riesen Problem.

nur ein bsp. Ich wollte mit meinem Sohn nach Hause mit der Strassenbahn.
Als sie kam war kein Platz mehr für meinen Buggy.Aber stattdessen in die Mitte zu gehen wo durchaus ein Buggy platz hat.Geh ich lieber zu Fuss.Angst!!

Oder ich finde mich total hässlich und dick.Deswegen traue ich mich kaum noch raus und ziehe weite sachen an.Aus angst das die Leute mich anstarren und hinet meinen Rücken reden wie ich doch aussehe.


Also bitte gibt mir doch einen Rat .Was ich tun soll.
Und sorry das es so lang geworden ist.
Hoffe mein Text ist zu verstehen.
Daniela 05

HI

Beitrag von Daniela 05 »

Hallo !

Ich würde eher daran arbeiten eventuell zu verzeihen aber deinen Eltern deutlich zu machen, dass du jetzt erwachsen bist und für voll genommen werden willst.

Kontaktabbruch ist glaube ich nicht de(r)in richtige(r) Weg, so wie ich dich einschätze-aber deinen eigenen Weg zu gehen und diesen nicht mehr so sehr von denen Eltern abhängig zu machen eher.
Ich bin auch mit 24 gerade erst drauf gekommen mich abnabeln zu sollen.
Sprich die Probleme meiner Eltern nicht mehr zu meinen machen und meine eigene Familie wichtiger zu nehmen.Das ist nicht leicht-aber irgendwann wird es mir gelingen
Liebe Grüße Dani

PS: Sag doch deiner Thera, dass sie diese "netten" Formulierungen von wegen töten und so lassen soll!
Madeleine

Beitrag von Madeleine »

Liebe Karen, wie alt bist Du denn und lebst Du alleine oder noch im Haus deiner Eltern?
ich persönlich halte auch den Weg des Verzeihens für den besten ( auf Dauer gesehen ), um innere Ruhe zu finden.
dazu muss man natürlich abgenabelt sein und eine Stabilität, ein Selbstbewußtsein erreicht haben, dass einem das erlaubt.
verzeihen geht erst, wenn man erkannt hat, wer man selber ist, und sich mit Abstand zu den Meinungen,Verhaltensweisen und Kindheitserfahrungen selber sehen kann und diese verarbeitet, reflektiert hat.
Es kann aber für eine vorrübergehende Zeit durchaus klug sein, sich erstmal vielleicht von den Eltern zurückzuziehen, um das erst mal alles zu bearbeiten.
Auf Dauer gesehen, wie gesagt, halte ich den Prozess des Verzeihens für den besten.
Das Psychologendeutsch " Eltern töten " e.t.c. darfst Du nicht so eng sehen und ist, wie Du ja auch weißt, nur bildlich gemeint.Psychologen drücken sich gerne dramatisch aus.
Karen

Madeleine

Beitrag von Karen »

Liebe Madeleine,

ich bin 28 Jahre.
Bin mit 19 ausgezogen.War für mich und meinen Eltern das beste.
Aber kontrolliert haben sie mich trotzdem.Wohn nicht so weit weg von denen.
Verzeihen-Das ist nicht das Problem,kann ich.
ABER ich kann mit ihnen einfach nicht reden.
Meine Mutter hört sich das an was ich ihr erzähle.Nur sie respektiert es nicht.
In einem Ohr rein und gleich wieder aus dem anderen raus.
Sie bevormundet mich immer.Es nervt.Aber vorallem es macht mich noch unsicherer als es sowieso schon ist.
Mein Vater:
Noch schlimmer.Immer wenn ich versucht habe mit ihm zu reden, ist es zum Streit gekommen.Das bleibt so bis ich den ersten Schritt mache.
Zum andern "darf" ich ihm nicht allzu viel erzählen.Weil sonst meine MUtter darunter leidet.Denn er sagt es einem nicht ins Gesicht sondern lullt später meine Mutter damit zu.
Ein bsp.Als mein jetziger Freund bei mir in meine Wohnung zog.War mein Vater total dagegen.Da kamen so sprüche wie : wenn du nicht das machst was ich will.Streich ich dir das Geld(war in ausbild. brauchte diesen Zuschuss)
naja hab ihm jedenfalls eine Karte geschrieben über meine Gefühle.Aber meine Mutter hat diese Karte verschwinden lassen.Um ruhe zu haben

Ja, da gibts tausende Geschichten.Das würde aber den Rahmen sprengen.
Zum Thema zurück.
Mein alter thera. gab mir schon 3 Möglichkeiten.
1.Es bleibt so wie es ist.Mir gehts schlecht und mach mich immer mehr kaputt.
2.Kontaktabruch
3.Versuchen das nicht mehr so an mich ranzulassen.Lernen damit umzugehen.Gesunden Abstand zubekommen

Tja.p.1+3 hab ich versucht oder mach ich immer noch.
Aber es klappt nicht.

Ich kann aber auch nicht loslassen.Es sind doch meine Eltern!
rosered

Beitrag von rosered »

Also, mir geht es da ähnlich. Aber ich hab mich damit (mehr oder weniger) abgefunden. Eltern bleiben eltern. Und auch wenn sie nicht perfekt sind, hat man sie doch lieb. So ist es, und so soll es sein.

Weißt du, ich glaube auch nicht, dass du den Kontakt abbrechen solltest. Versuch einfach, dich geistig etwas abzunabeln. Und das nicht so ernst zu nehmen, was sie tun oder sagen. Ich hab auch schon oft versucht den Kontakt abzubrechen, oder zu verringern. Aber ich kann das nicht. Aber bei mir geht das mit dem distanzieren. Ich nehm meine Mutter einfach nicht so ernst, wenn sie an mir oder meinem leben oder an sonst was herumnörgelt. Oder wenn sie versucht mir das leben schwer zu machen. Ich nehms einfach nicht so ernst. Versuchs mal. Es geht irgendwann... Überhaupt an guten tagen... Dann ist es ganz leicht...

MfG Rosered
Madeleine

Beitrag von Madeleine »

Liebe Karen, ich kann Dich so gut verstehen, mir ging es so mit meiner Mutter-früher.Ich wollte immer, dass sie mich VERSTEHT, etwas vielleicht einsieht e.t.c.Fehlanzeige-es war ihr nicht möglich, nun hat sie schwerste Alzheimer.

Schön aber überhaupt, dass Du deinen Eltern verzeihen kannst.
Wenn sie allerdings nicht gesprächsbereit sind und Du unbedingt sprechen möchtest, vielleicht dinge klären möchtest, bleibt dir nichts anderes auf Dauer, als sie so zu " verbrauchen ", wie sie sind und nicht mehr so wahnsinnig viel Energie dafür aufzuwenden, sie zu " ändern".
Liebhaben mit einer gewissen Distanz ( emotional gemeint) und sich woanders Gesprächspartner suchen, sich praktisch eine Art Ersatz schaffen-das funktionniert,hab ich ausprobiert.
Es bleiben immer deine Eltern, aber irgendwann einsehen, dass unsere Eltern auch sehr fehlbare und vielleicht unbelehrbare Menschen sind , die sich auch uns zuliebe nicht ändern wollen, ist vielleicht mit das Schwerste beim Abnabelungsprozess von den Eltern.
Aber ich kann deine gefühle trotzdem gut verstehen, , mein Vater ist auch extrem rechthaberisch.
Seit ich ca.32 bin, konnte ich mich jedoch mehr und mehr von den Meinungen e.t.c. frei machen und hab mich innerlich auf ein gesundes Maß distanziert......
Jenny

Beitrag von Jenny »

Liebe Karen, zum Thema "abnabeln von den Eltern" und verzeihen hab ich schon einiges geschrieben und meine Vorrednerinnen haben ja eigentlich auch schon das Wesentliche gesagt.
Wichtig ist, dass DU dir verzeihst, wenn du meinst, Mist gebaut zu haben und DU bei deiner Meinung bleibst, wenn du glaubst im Recht zu sein. Und den Eltern net alles zu erzählen und sie v.a. net immer um Rat oder hlfe zu bitten. Denn dann "re-adoptieren" sie einen ganz schnell wieder. Dann versuchen sie wieder das kleine hilflose Kind aus dir zu machen, das du ja nicht mehr bist. Das ist ein Lernprozess auch für deine Eltern, das dauert. bei ihnen vermutlich noch länger als bei dir, ältere Leute tun sich mir Umdenken bekanntlich schwerer... :wink: Also Geduld!

Was dein Selbstbewusstsein angeht: Keine Ahnung, ob du WIRKLICH dick (und hässlich!) bist. Aber in weiten Klamotten siehst du auf alle Fälle DICK AUS! Wenn du schon auffällst - und Dicke fallen IMMER auf! - dann solltest du wenigstens POSITIV auffallen. Mach dich hübsch, zieh hübsche Klamotten an, du musst dich ja net irgendwo reinzwängen, aber ein wandelnder Kleiderhaufen ist unattraktiv. Eine gepflegte, zurechtgemachte, sympathische Dicke findet durchaus ihre Bewunderer. Meine beste Freundin ist sehr dick (1, 63 und 130 kg), aber hübsch und sie wirkt richtig sexy, weil man merkt, sie fühlt sich wohl. Ihr Freund ist ein dünner Hering, der immer schon dicke Frauen hatte. Schönheit liegt im Auge des Betrachters!
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