Hilflos

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vanessawsly
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Hilflos

Beitrag von vanessawsly »

Hallo, ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll, ich hoffe mir kann irgendeiner helfen dem es so ähnlich ging. Ich hab einen 3 Monat alten Sohn, er war von Anfang an ein Wunschkind, er ist wirklich brav und sehr ruhig und schläft auch lange durch aber ich hab nach der Geburt gemerkt das da nicht so richtig eine Bindung da ist, ich bin jedesmal froh wenn ihn jemand nimmt und mich stört es auch nicht und das macht mich richtig fertig und nachdenklich, ich hab auch wirklich krasse aggressive Zwangsgedanken die ich langsam nicht mehr kontrollieren kann, ivh bin auch teilweise aggressiv gegenüber mir und anderen ich weiß nicht warum,hab auch zu jedem den Bezug verloren also mir macht nichts mehr so richtig Spaß und ich mache alles nur weil ich es muss, ich hab auch gemerkt das ich ziemlich durcheinander bin, auch extrem vergesslich und ich keinen klaren Gedanken fassen kann, wenn jemand sich mit mir unterhält kann ich mich nicht drauf konzentrieren oder vergess schon wieder einen Teil das ist doch nicht normal :( Ich hab auch so Gedanken wie das ich es nicht schaffen werde mich ein lebenlang um ihn zu kümmern weil ich so krank bin, beim Psychologen war ich schon habe escitalopram 10 mg verschrieben bekommen die mir aber irgendwie nichts bringen. Ich bin echt verzweifelt und würde am liebsten jeden Tag weinen aber es geht nicht ich bin so emotionslos, ich hab wirklich Angst vor der Zukunft das ich mein ganzes Leben verkacken werde, ging es irgendwem genauso ?
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Marika
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Re: Hilflos

Beitrag von Marika »

Hallo und ganz herzlich Willkommen!

Was du beschreibst kennen hier eigentlich alle in verschiedenen Facetten. Auch ich habe so ziemlich alles von dem was du schreibst erlebt. Und ich bekam wie du Escitalopram.

Wie lange nimmst du das AD denn schon? Es dauert mehrere Wochen, bis man einen Effekt bemerkt. Es braucht ganz viel Geduld bei dieser Erkrankung, auch mit AD. Auch mein Weg war sehr hart und lange. Aber ich bin mit Therapie und Escitalopram gesund geworden. Daher möchte ich dir unbedingt Mut machen, durch zu halten. Hast du auch eine therapeutische Begleitung?

Frag alles was dir auf der Seele brennt und fühl dich wohl und verstanden bei uns. ❤️
Liebe Grüße von
Marika

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schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
alibo79
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Re: Hilflos

Beitrag von alibo79 »

Hallo liebe Vanessa,
Ja ich kenne alles was du beschrieben hast. Das ist total typisch für eine ppd.
Marika hat dir ja schon geschrieben, dass die Erkrankung meist nicht innerhalb von Tagen oder Wochen besser ist, es dauert oft länger bis man sich wieder gesund fühlt.
Es ist ein langsamer Prozess, du wirst merken, wenn die Medikamente wirken, dass der Alltag so nach und nach einfacher wird, du wieder mehr Freude und Kraft hast. Es wird auch dann wieder Tage geben, an denen du dich nicht gut fühlst. Das ist alles ganz normal, gib dir die Zeit und nimm Hilfe an, durch Familie und Freunde. Schau was dir gut tut und hilft.
Wichtig ist, dass du die Medikamente weiterhin regelmäßig einnimmst, das ist wahnsinnig wichtig, denn nur so können nach und nach die Symptome reduziert werden.
Wenn du Fragen hast, fühl dich ganz frei alles hier nieder zu schreiben.
Liebe Grüße
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
vanessawsly
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Re: Hilflos

Beitrag von vanessawsly »

Nehme die Tabletten schon seid über einem Monat aber ich merke leider keine Besserung. Langsam hab ich auch gar keine Hoffnung mehr das man mir überhaupt helfen kann, ich hab am 27 Juli wieder einen Termin bei der Psychologin. Manchmal denk ich ich schaff es nicht so lange zu warten, ich will am liebsten nur schlafen und von niemanden was wissen, meine Gedanken machen mich so krank ind verrückt und ich schäm mich sehr dafür kann mit keinem drüber reden
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Marika
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Re: Hilflos

Beitrag von Marika »

Das ist noch eine viel zu kurze Zeit. Gerade bei Escitalopram dauert es sogar bis 8 Wochen + bis eine Wirkung eintritt. Bitte nimm es weiter und dein Termin steht eh auch schon an. Du stehst noch ganz am Anfang, es dauert leider am Anfang fast eine gefühlte Ewigkeit bis das AD greift. Und die Dosis kann auch noch erhöht werden, wenn nötig.

Man kann dir helfen, du wirst bald eine Erleichterung merken und du wirst gesund werden. Bleib am Ball und halte durch...
Liebe Grüße von
Marika

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vanessawsly
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Re: Hilflos

Beitrag von vanessawsly »

Ja das weiß ich nur kommt es mir vor wie eine Ewigkeit so unerträglich alles :(
Manchmal denk ich vielleicht bin ich gar nicht krank sondern das bin einfach ich wo es nicht will und kann, macht mich echt verrückt alles
Anne 861
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Re: Hilflos

Beitrag von Anne 861 »

Hallo Vanessa, bist du vor der Schwangerschaft auch schon mit psychische Krankheiten konfrontiert worden ? Oder ist es erst nach der Geburt ausgebrochen? Wie läuft es morgens, kommst du aus dem Bett? Wie ist dein Appetit?

Bei mir hat es damals 12 Wochen gedauert bis es besser wurde mit escitalopram. Die dunklen Gedanken, die zg wurden weniger und die Angst auch .davor war es eine Berg und Tal fahrt ..minutenweise kam sowas wie glücksgefühle hoch und aus Minuten wurden dann Std und so stabilisierte es sich langsam .Ich habe paar mal reduziert ,vergessen obwohl ich noch nicht stabil war ,großer Fehler. Du brauchst Geduld, hast du ein Notfall Medikament? Wie verbringst du den Alltag? Die Gedanken machen einen kaputt ,sie lassen einen verzweifeln aber es wird besser ..ich dachte oft mir kann man nicht helfen aber es wurde besser .lg
vanessawsly
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Re: Hilflos

Beitrag von vanessawsly »

Ich hatte im Alter von 16/17 Jahren glaub ich schon mal Depressionen gehabt ( komme aus einem schweren Elternhaus)bin aber damals nicht zum Psychiater gegangen 🥺 Morgens komme ich sehr schwer aus dem Bett würde am liebsten nur rumliegen, Ich verbring auch die meiste Zeit zu Hause mit dem kleinen, Haushalt und alles mache ich auch aber dazu muss ich mich echt zwingen würde am liebsten immer alles liegen und stehen lassen. Appetit ist eigentlich auch weniger geworden
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Marika
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Re: Hilflos

Beitrag von Marika »

Hallo!

Mir hat es geholfen, nicht nur ständig daheim zu sein, sondern auch mit Baby raus zu gehen. Auch wenn es extrem schwer war an manchen Tagen überhaupt aus dem Bett zu kommen, habe ich mich durchgekämpft und aufgeraft, raus zu gehen. Unter Leuten zu sein, hat es etwas leichter gemacht.

Machst du auch eine Therapie? Ich hatte gerade Anfangs ganz engmaschig 2x die Woche Sitzungen. Du schreibst du bist bei einer Psychologin? Dann bietet sie sicher auch Therapie an? Das wäre sehr wichtig, gerade jetzt am Anfang, dass da jemand ist, der dich begleitet und wo du dich aussprechen kannst.

Wie geht es dir heute? Kannst du mit deinem Mann darüber reden?
Liebe Grüße von
Marika

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