Tageszeit

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Nickolakala

Tageszeit

Beitrag von Nickolakala »

Hallo,
ich wollte mal wissen, wie das bei Euch ist.
Mir gehts morgens deutlich schlechter als den REst des Tages. Ich kann fast genau sagen bis 12 Uhr ist es schlecht, je später der Tag desto besser geht es mir.......
Kennt das jemand???
Danke
kira

Beitrag von kira »

Hallo,

bei mir ist es genauso, nur zeitlich umgekehrt!

Morgens geht es noch halbwegs, mittags bin ich müde und erschöpft und wenn ich nachmittags keine Unterstützung habe, wird es immer schlimmer.

Liebe Grüße,

Kira
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Uli W.
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Beitrag von Uli W. »

Hallo, Nickolakala,

so wie Du es beschreibst, hatte ich es auch: Morgens kam mir der Tag unendlich lang vor und ich kam sehr sehr schlecht "auf Touren". Dann, gegen Mittag wurde es besser und abends mit der "Aussicht" aufs Ins-Bett-gehen(Ruhe, Schlaf, keine Anforderungen, außerdem mein Mann zuhause), ging es mir dann ganz gut. Das hat sich in unterscheidlicher Intensität jeden Tag wiederholt, bis es dann ( ganz langsam und unmerklich) verschwunden ist. Es ist ein ganz typisches Depressionssymptom, ich kenne viele Depressive, denen es so geht oder ging. Also, versuch es als Symptom zu nehmen, und versuch Dir vielleicht in den Morgen irgendetwas "einzubauen", auf das Du Dich freuen kannst, z.B. eine Runde durch den Park oder was Leckeres zum Frühstück oder eine Viertelstunde mit schöner Musik in Deinem Lieblingssessel!

Ganz liebe Grüße und : Es wird besser!

Uli
Jenny

Beitrag von Jenny »

Ja, das ist das so genannte "Morgengrauen", heißt wirklich so und ich hatte das auch ganz arg. Bin jeden Tag mit dröhnendem Schädel und bleischweren Gliedern aus dem Bett gekrochen; soviel kann einer gar net saufen, um sich so zu fühlen, dabei hatte ich gar net!! Mir stand nur der tag so bevor, ich glaubte als bis Mittags net, dass ich das irgendwie packen würde. (Was? Alles). Abends fand ich dann net ins Bett und wenn, lag ich wach und grübelte und hatte schon wieder Angst vor dem nächsten Tag. Aber es wurde besser und das war eines der Zeichen meiner Genesung.
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo,

auch mir ging es in meiner schlimmsten Zeit so. Der Morgen war immer übelst für mich! Ich mußte mich zwingen auf zu stehen - ich hatte dann schon meist meine erste Angstattacke. Je weiter der Tag dann fortgeschritten war, umso besser fühlte ich mich.

Mir hat sehr gut geholfen, mich dann zu überwinden und gleich mit Noah raus zu gehen. Egal bei welchem Wetter - nur raus, unter die Leute und bei "Tschibo" nen Kaffee trinken gehen. Früher (und auch heute noch ein bissl) war ich die totale Einzelgängerin. Aber seit der PPD zieht es mich magisch raus, das gibt mir Kraft und Sicherheit.

Liebe Niko - nicht verzagen, dieses typsche Depri - Symptom wird mit der Zeit besser. Versuch vielleicht echt auch, heraus zu finden, was dir am Morgen gut tun würde. Auch wenn es Überwindung kostet.

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi,
bei mir kommt es drauf an, ob ich morgens alleine bin - sprich die Mädels sind in Kiga und Krabbelstube - oder ob WE ist. Bei letzterem geht es auch ab mittags besser, gegen Abend ist dann alles fast wie früher. Ich merke es auch deutlich an meinem Zigarettenkonsum, der morgens größer ist, jaja, die Anspannung. Habe aber fest vor, da andere Wege zum Stressabbau zu suchen. Ähem, das war jetzt gar nicht Deine Frage. Nimm es einfach, wie es ist, und versuche dem Ganzen nicht so viel Bedeutung beizumessen. Wenn ich mir überlege, dass ich seit 2 JAHREN morgens eher unruhig bin, weiss ich, dass mir in Zukunft auch nix passieren kann. Meist holt man sich das ja schon in Gedanken herbei. Also, wenn ich abends in Bett gehe, denke ich oft: ob morgen der Schwindel wieder da ist? Tja, klar kommt er, wenn ich ihn einlade. Sage ich aber: Na und, und wenn er morgen wieder da ist, überleb ich den Tag auch, geht´s besser. Liebe Grüße Carlotta
:lol:
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Mir hat mal ein Arzt erklärt, dass dieses typische Morgentief auch ein untrügliches Zeichen dafür ist, dass was im Gehirnstoffwechsel hakt. Der Serotoninpegel steigt natürlicherweise den Tag über an...es geht immer besser. Dann kommt der Schlaf und "frisst" diesen Stoff förmlich auf. Und dann stehen wir morgens auf und fühlen uns, als hätte sich ein Elefant auf unsere Seele gesetzt!

Bei mir ging das durch das Medi nach wenigen Wochen zu mindestens 80 Prozent weg. Den Rest ignorier ich einfach und fahr ganz gut damit.

LG
Muschelkalk
Sas

Beitrag von Sas »

Hallo,

ooooohhhh jaaaaaa!!! Dass kommt mir sehr bekannt vor! Das Morgentief ist geradezu klassisch bei einer Depression.
Frau Dr. Medizin-Kalk hat das ja schon wunderbar erklärt
Ich wäre in meiner schlimmsten Zeit am Morgen einfach am liebsten unter der Decke geblieben und nie mehr aufgestanden. Ich war ja anfangs in der Klinik und da mussten alle einen Morgenspaziergang machen. Nur ich nicht. Das war damals das einzige, wofür ich meinem Kind dankbar war. Schon krass, wenn ich daran zurückdenke...

Liebe Nickolakala, Du kommst da auch wieder raus, genauso wie ich.

Liebe Grüße, Saskia
rosered

Beitrag von rosered »

Bei mir ist es auch umgekehrt. Mir gehts morgens blendend, und dann ab Nachmittag.... Naja. Gegen abend ist es immer katastrophal.... :cry:
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