Neu hier und noch ohne richtige Hilfe
Moderator: Moderatoren
Re: Neu hier und noch ohne richtige Hilfe
Hallo jessi ,ich bin ,genau wie du ,ein Perfektionist. Zuhause blitzt und glänzt alles .Alles hat seine Ordnung, meine Psychotherapeutin sagte mal ,dass kann gut sein ,daß ich darüber die Kontrolle habe und es mich von meiner eigentlichen Angst ablenkt ,um nicht in mich rein zu hören und mich damit auseinder zusetzen .Es fällt mir sehr schwer es abzulegen ,ich versuche es immer wieder aber dann kommt der Druck, das und das muss noch gemacht werden .Wenn ich aber woanders hin komme ,wo leben in der Bude ist ,fühle ich mich totwl wohl .Meine Freunde sagen immer ,es ist ihnen unangenehm weil es bei mir so sauber ist ..ich antworte dann immer ,dass es bei mir krankhaft ist. Ich versuche nach und nach auch mal was liegen zu lassen .Dieser Perfektionismus spielt mit der Psyche zusammen. Also was ich damit sagen möchte ,auch da bist du nicht alleine .
Re: Neu hier und noch ohne richtige Hilfe
Mir ist bewusst ,dass ich mir dadurch das Leben selber schwer mache und nicht richtig lebe aber wie gesagt ,es fällt mir schwer es zu lassen ..
Re: Neu hier und noch ohne richtige Hilfe
Hey Jessie,
Wie geht es dir heute?
Hab mir alles was du so schreibst mal durchgelesen und kann dich sooo gut verstehen. Vor allem bei dem Satz : Aber wie soll es mir je bessergehen, der Kleine geht ja nicht weg.
Das hab ich auch stääääändig gedacht. Aber eins kann ich dir versichern: Wenn sie so klein sind, ist der Druck einfach grösser. Da gehts ja sozusagen ums Überleben, sie sind kompleeeeett abhängig von uns. Mein Kleiner ist jetzt ca 2,5 Jahre alt und es ist so anders. Er kann reden, er kann mir Feedback geben. Ich sehe unsere Beziehung hat nicht gelitten, er ist ein richtiger Mensch, hat Freunde und andere Bindungspersonen als nur mich...das ändert so viel. Du wächst da mit, versprochen! Die Verantwortung geht niemehr weg, das stimmt. Aber du spürst sie nicht mehr so dolle, weil du Vertrauen in dich als Mama hast und einfach weisst, dass du das kannst. Ich konnte anfangs keine Stunde mit ihm alleine sein, jetzt will ich sogar jede freie Minute mit ihm verbringen. Es ist wirklich unvorstellbar krass, wie die Dinge sich verändern ♡
Wie geht es dir heute?
Hab mir alles was du so schreibst mal durchgelesen und kann dich sooo gut verstehen. Vor allem bei dem Satz : Aber wie soll es mir je bessergehen, der Kleine geht ja nicht weg.
Das hab ich auch stääääändig gedacht. Aber eins kann ich dir versichern: Wenn sie so klein sind, ist der Druck einfach grösser. Da gehts ja sozusagen ums Überleben, sie sind kompleeeeett abhängig von uns. Mein Kleiner ist jetzt ca 2,5 Jahre alt und es ist so anders. Er kann reden, er kann mir Feedback geben. Ich sehe unsere Beziehung hat nicht gelitten, er ist ein richtiger Mensch, hat Freunde und andere Bindungspersonen als nur mich...das ändert so viel. Du wächst da mit, versprochen! Die Verantwortung geht niemehr weg, das stimmt. Aber du spürst sie nicht mehr so dolle, weil du Vertrauen in dich als Mama hast und einfach weisst, dass du das kannst. Ich konnte anfangs keine Stunde mit ihm alleine sein, jetzt will ich sogar jede freie Minute mit ihm verbringen. Es ist wirklich unvorstellbar krass, wie die Dinge sich verändern ♡
Sehr traumatische Geburt meines 1. Sohnes Nov. 2021
Januar 2022 PPD/PTBS
Anfangs Mirtazapin, inzwischen abgesetzt
Vortioxetin abgesetzt
Duloxetin 60mg
Carbolithium 150mg
Aktuell gesund und zufrieden❤
Januar 2022 PPD/PTBS
Anfangs Mirtazapin, inzwischen abgesetzt
Vortioxetin abgesetzt
Duloxetin 60mg
Carbolithium 150mg
Aktuell gesund und zufrieden❤
Re: Neu hier und noch ohne richtige Hilfe
Halloo :)
Entschuldigt, dass ich mich länger nicht gemeldet habe. Wollte mal einfach erleben was gerade passiert ohne sehr viel drüber nachzudenken :)
Erstmal an Anne: ich weiß genau was du meinst. Dieser Druck - ich kann ihn einfach nicht abstellen, das ist als würde mich was von innen quälen. Besonders wenn ich Stress habe ist es besonders schlimm. Dann fange ich leider auch an mir sehr oft die Hände zu waschen und zu desinfizieren. Super zeitaufwendig und nervenraubend. Frag mich manchmal wie ich vorher gelebt habe, als es noch nicht so war...
Was das angeht (Ordnung, Sauberkeit, Hände waschen usw.) bin ich leider auch immernoch nicht entspannter seit der Therapie und den Medikamenten. Das ist wie du schon sagst, wie ein sicherer Anker. Etwas was ich unter Kontrolle habe :/ (irgendwie hat man sich ja aber gerade dann eben nicht unter Kontrolle - paradox)
An Sara: ich danke dir für die Nachfrage und dass du dir die Mühe gemacht hast meine Nachrichten zu lesen
bin immer froh über jeden Austausch, auch wenn ich mich mal ein paar Tage nicht melde...
Mir geht es besser. Das fällt mir sehr schwer zu schreiben, weil sich alles sehr fragile anfühlt und ich total Angst habe, dass es wieder so schrecklich wird, wie vor ein paar Wochen.
"Mir geht's besser" bedeutet: die Derealisation ist fast vollkommen verschwunden. Kommt nur noch in für mich SEHR schwierigen Situationen, wie zB heute wo ich alleine zum Kinderarzt mit dem kleinen musste. Ich kann essen und gut/tief schlafen. Träume sogar wieder, das hatte ich vorher gar nicht mehr. Die Nervosität ist fast vollständig weg. Und negative Gedanken halten sich in Grenzen und wenn sie kommen, bringen sie mich nicht mehr komplett aus der Fassung oder lösen Panikattacken aus. Trotzdem kommen immer wieder mal die bekannten Gedanken wie "ich komm hier nicht mehr raus" "ich muss flüchten" "welchen Ausweg gibt es - muss ich etwa mein Leben lassen, um hier raus zu kommen" usw. Die Liste an Gedanken ist lang...
Jedoch hauen sie mich nicht mehr komplett aus der Bahn. Und ich hab das Gefühl ich schaffe es auch sie ab und an weg zu schieben. Die Therapie läuft ganz gut. Es hilft mir das jeden Tag jemand kommt. Und die Medikamente sind wohl ein Glückstreffer gewesen, dass sie gleich gepasst haben bei mir. Nehme ja nicht mal eine sehr hohe Dosis und trotzdem haben sie schon viel geholfen. Mir vorallem geholfen wieder Dinge arbeiten zu lassen und empfänglich zu sein für die Therapie. Vorher war ich ja so voll im Kopf und reizüberflutet, ich konnte kaum jemandem folgen..
Ab und an kam auch noch Reizüberflutung, aber meist an Tagen wo ich wieder absolut keine Zeit für mich genommen/eingefordert habe. Das muss ich mir noch angewöhnen. Ich versuche halt vieles perfekt zu machen und stoße dabei noch oft an meine Grenzen. Als würde ich mir selbst im Weg stehen.
Ich kann aber berichten, dass ich mich letztes Wochenende das erste mal seit JAHREN normal gefühlt habe und dass außerhalb, als ich mit Freundinnen und dem kleinen in einem Park auf der Wiese saß - stundenlang. Wir haben gequatscht, gelacht, gegessen.. das war auch viele Jahre vor der Geburt nicht mehr ohne Angst und Vermeidungsverhalten möglich. Ich hab das auch erst nach einiger Zeit richtig mitbekommen wie normal ich mich fühle und war gleich ganz überrumpelt. Waren auch gestern das erste mal als kleine Familie im Wildgehege spazieren für Stunden und auch da kein Vermeidungsverhalten und keine Panik die aufkam. Es war immer mal im Hinterkopf, aber es kam nichts. Konnte es richtig genießen mit meinen zwei Männern.
Ich bin auch gerade wirklich vernarrt in den kleinen Mann. Könnte ihn nur fressen, er ist so wunderschön. Das wusste ich schon vorher, aber jetzt fühle ich es!
Zwischen meinem Partner und mir kommt es zwischendurch wegen Haushaltssingen oder Babythema zu Diskussionen durch Meinungsverschiedenheiten und weil ich zurzeit nicht wirklich großes Selbstbewusstsein habe und mich schnell angegriffen fühle. Aber im Gegensatz zu vorher habe ich das Gefühl, diese riesen Mauer die wir zwischen uns hochgezogen haben in den letzten Monaten ist gefallen :)
Ich kann mir immernoch nicht vorstellen mit dem kleinen lange alleine zu sein. Aber ich hoffe dass sich das demnächst auch noch ändert
du machst mir auf jedenfall große Hoffnung mit dem was du schreibst. Ich denk ja immer, dass es eher schlimmer als besser wird, wenn sie älter werden. Weil ja dann die Erziehung erst richtig anfängt 
Ab Montag fängt die Haushaltshilfe an, die ist endlich beantragt und bewilligt worden. Die macht ja meine Mama. Und sie ist nur dafür da auf Abruf zu sein, wenn ich mich um mich und meine Psyche kümmern muss oder irgendwas zu viel wird. Und da mein Partner zurzeit immernoch nur Teilzeit macht, wäre dann der nächste Schritt zu üben wie es ist wenn er wieder Vollzeit geht. Mit der Absicherung dass meine Mama erstmal noch auf Abruf da wäre zur Not.
Mal schauen was das wird.
Ich hoffe ihr bekommt nicht die Krise, weil ich so viel schreiben
Liebe Grüße
Jessie :)
Entschuldigt, dass ich mich länger nicht gemeldet habe. Wollte mal einfach erleben was gerade passiert ohne sehr viel drüber nachzudenken :)
Erstmal an Anne: ich weiß genau was du meinst. Dieser Druck - ich kann ihn einfach nicht abstellen, das ist als würde mich was von innen quälen. Besonders wenn ich Stress habe ist es besonders schlimm. Dann fange ich leider auch an mir sehr oft die Hände zu waschen und zu desinfizieren. Super zeitaufwendig und nervenraubend. Frag mich manchmal wie ich vorher gelebt habe, als es noch nicht so war...
Was das angeht (Ordnung, Sauberkeit, Hände waschen usw.) bin ich leider auch immernoch nicht entspannter seit der Therapie und den Medikamenten. Das ist wie du schon sagst, wie ein sicherer Anker. Etwas was ich unter Kontrolle habe :/ (irgendwie hat man sich ja aber gerade dann eben nicht unter Kontrolle - paradox)
An Sara: ich danke dir für die Nachfrage und dass du dir die Mühe gemacht hast meine Nachrichten zu lesen
Mir geht es besser. Das fällt mir sehr schwer zu schreiben, weil sich alles sehr fragile anfühlt und ich total Angst habe, dass es wieder so schrecklich wird, wie vor ein paar Wochen.
"Mir geht's besser" bedeutet: die Derealisation ist fast vollkommen verschwunden. Kommt nur noch in für mich SEHR schwierigen Situationen, wie zB heute wo ich alleine zum Kinderarzt mit dem kleinen musste. Ich kann essen und gut/tief schlafen. Träume sogar wieder, das hatte ich vorher gar nicht mehr. Die Nervosität ist fast vollständig weg. Und negative Gedanken halten sich in Grenzen und wenn sie kommen, bringen sie mich nicht mehr komplett aus der Fassung oder lösen Panikattacken aus. Trotzdem kommen immer wieder mal die bekannten Gedanken wie "ich komm hier nicht mehr raus" "ich muss flüchten" "welchen Ausweg gibt es - muss ich etwa mein Leben lassen, um hier raus zu kommen" usw. Die Liste an Gedanken ist lang...
Jedoch hauen sie mich nicht mehr komplett aus der Bahn. Und ich hab das Gefühl ich schaffe es auch sie ab und an weg zu schieben. Die Therapie läuft ganz gut. Es hilft mir das jeden Tag jemand kommt. Und die Medikamente sind wohl ein Glückstreffer gewesen, dass sie gleich gepasst haben bei mir. Nehme ja nicht mal eine sehr hohe Dosis und trotzdem haben sie schon viel geholfen. Mir vorallem geholfen wieder Dinge arbeiten zu lassen und empfänglich zu sein für die Therapie. Vorher war ich ja so voll im Kopf und reizüberflutet, ich konnte kaum jemandem folgen..
Ab und an kam auch noch Reizüberflutung, aber meist an Tagen wo ich wieder absolut keine Zeit für mich genommen/eingefordert habe. Das muss ich mir noch angewöhnen. Ich versuche halt vieles perfekt zu machen und stoße dabei noch oft an meine Grenzen. Als würde ich mir selbst im Weg stehen.
Ich kann aber berichten, dass ich mich letztes Wochenende das erste mal seit JAHREN normal gefühlt habe und dass außerhalb, als ich mit Freundinnen und dem kleinen in einem Park auf der Wiese saß - stundenlang. Wir haben gequatscht, gelacht, gegessen.. das war auch viele Jahre vor der Geburt nicht mehr ohne Angst und Vermeidungsverhalten möglich. Ich hab das auch erst nach einiger Zeit richtig mitbekommen wie normal ich mich fühle und war gleich ganz überrumpelt. Waren auch gestern das erste mal als kleine Familie im Wildgehege spazieren für Stunden und auch da kein Vermeidungsverhalten und keine Panik die aufkam. Es war immer mal im Hinterkopf, aber es kam nichts. Konnte es richtig genießen mit meinen zwei Männern.
Ich bin auch gerade wirklich vernarrt in den kleinen Mann. Könnte ihn nur fressen, er ist so wunderschön. Das wusste ich schon vorher, aber jetzt fühle ich es!
Zwischen meinem Partner und mir kommt es zwischendurch wegen Haushaltssingen oder Babythema zu Diskussionen durch Meinungsverschiedenheiten und weil ich zurzeit nicht wirklich großes Selbstbewusstsein habe und mich schnell angegriffen fühle. Aber im Gegensatz zu vorher habe ich das Gefühl, diese riesen Mauer die wir zwischen uns hochgezogen haben in den letzten Monaten ist gefallen :)
Ich kann mir immernoch nicht vorstellen mit dem kleinen lange alleine zu sein. Aber ich hoffe dass sich das demnächst auch noch ändert
Ab Montag fängt die Haushaltshilfe an, die ist endlich beantragt und bewilligt worden. Die macht ja meine Mama. Und sie ist nur dafür da auf Abruf zu sein, wenn ich mich um mich und meine Psyche kümmern muss oder irgendwas zu viel wird. Und da mein Partner zurzeit immernoch nur Teilzeit macht, wäre dann der nächste Schritt zu üben wie es ist wenn er wieder Vollzeit geht. Mit der Absicherung dass meine Mama erstmal noch auf Abruf da wäre zur Not.
Mal schauen was das wird.
Ich hoffe ihr bekommt nicht die Krise, weil ich so viel schreiben
Liebe Grüße
Jessie :)
Re: Neu hier und noch ohne richtige Hilfe
Wow Jessi... ich bin gerade hin und weg von dem was du uns berichtest.
Da hat sich ja unglaublich viel positives bei dir getan, du hast riesige Fortschritte gemacht und das freut mich sehr.
Ich kann dieses Gefühl so nachvollziehen, wenn sich der Nebel der Erkrankung endlich lichtet und man endlich wieder merkt, was das reale Leben ist. Du spürst endlich die Liebe zu deinem Kind und auch die Beziehung zu deinem Partner hat sich wieder stark verbessert. Das sind Meilensteine und du kannst unglaublich stolz auf dich sein. Das hast DU geschafft, durch deine Kraft, dein Durchhaltevermögen und deine Stärke die richtigen Maßnahmen zu treffen, die dir helfen, gesund zu werden.
Mach weiter so, die Richtung und der Weg stimmen zu 100 %. Ich freue mich von ganzem Herzen für dich!


Ich kann dieses Gefühl so nachvollziehen, wenn sich der Nebel der Erkrankung endlich lichtet und man endlich wieder merkt, was das reale Leben ist. Du spürst endlich die Liebe zu deinem Kind und auch die Beziehung zu deinem Partner hat sich wieder stark verbessert. Das sind Meilensteine und du kannst unglaublich stolz auf dich sein. Das hast DU geschafft, durch deine Kraft, dein Durchhaltevermögen und deine Stärke die richtigen Maßnahmen zu treffen, die dir helfen, gesund zu werden.
Mach weiter so, die Richtung und der Weg stimmen zu 100 %. Ich freue mich von ganzem Herzen für dich!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Re: Neu hier und noch ohne richtige Hilfe
Hallo jessie, ich freue mich zuhören, dass du dich besser fühlst! Siehst du, es wird langsam. Und wie ich auch aus deiner Nachricht lese, sind manche Dinge wie die Ängste und das meiden von gewissen Situationen sogar besser als vorher, oder? Ich meinte dass du früher schon mit Ängsten zu tun hattest?
Ich empfinde es auch als so große Erleichterung, dass ich zb einkaufen gehen kann ohne total angespannt zu sein oder mit meinen Kindern einen Ausflug machen kann ohne von meiner Anspannung total überfordert zu sein.
Mach weiter so! Einen Rat möchte ich dir geben, oft ist man geneigt, wenn es besser ist, die medizinische schnell abzusetzen oder zu reduzieren. Sei weiter gewissenhaft mit der Einnahme, so ist langfristig die Chance größer dauerhaft oder für lange Zeit gesund zu bleiben!
Liebe Grüße
Ich empfinde es auch als so große Erleichterung, dass ich zb einkaufen gehen kann ohne total angespannt zu sein oder mit meinen Kindern einen Ausflug machen kann ohne von meiner Anspannung total überfordert zu sein.
Mach weiter so! Einen Rat möchte ich dir geben, oft ist man geneigt, wenn es besser ist, die medizinische schnell abzusetzen oder zu reduzieren. Sei weiter gewissenhaft mit der Einnahme, so ist langfristig die Chance größer dauerhaft oder für lange Zeit gesund zu bleiben!
Liebe Grüße
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Re: Neu hier und noch ohne richtige Hilfe
Hallo ihr lieben 
Ich melde mich wieder etwas später zu Wort. Bin gerade wirklich nicht so oft am Handy, bemerke gerade wo ich das schreibe, dass auch das ein Fortschritt ist. Denn ich habe mich ja noch vor ein paar Wochen krampfhaft an den Beiträgen hier festgelesen, in jeder Minute die ich hatte, um irgendwas zu finden was mich beruhigt 🥹
Krass - vieles fällt einem nicht mal auf, wenn man nicht bewusst drüber nachdenkt.
Aber das hab ich auch schon gemerkt, wenn wir bei der Visite die Woche besprechen und die Pfleger mich immer wieder auf Situationen und Dinge hinweisen müssen, die ich gemeistert habe oder die vor mir lagen und mir Anspannung bereitet haben... Die vergesse ich dann irgendwie total schnell wieder.
Aber nun zu euren Nachrichten:
Ich danke euch von Herzen Marika und Alibo für die Freudigen Worte über meine Entwicklung 🥹 das rührt mich richtig! Vorallem weil es nicht mal lange her ist, dass ich hier das erste mal verzweifelt reingeschrieben habe. Mit der Angst das alles nicht zu überleben. Klammernd an jedes Aufbauende Wort, jede Hoffnung, die die Beteiligten geteilt haben. Angst vor der Medizin und absolutes Misstrauen in mich und meine Fähigkeiten, das Leben zu meistern.
Auch jetzt schwingt das ein oder andere davon noch mit, mal stärker, mal schwächer. Aber ich vergesse ständig, wie enorm eigentlich der Unterschied meines Zustands im Gegensatz zu vorher ist.
Was die Medikamente angeht, kann ich schonmal sagen, ich werde sie nicht wieder einfach absetzen oder zu schnell ausschleichen. Nie wieder. Dadurch dass ich so weit unten war, bin ich froh, dass sie mir so den Hintern gerettet haben. Und bin mir nun im Klaren, dass ich diesen Baustein brauche. Und wahrscheinlich auch schon Jahre vorher gebraucht hätte, um die Therapien noch erfolgreicher abzuschließen. Habe schon gesagt, vielleicht hätte ich mir einige Jahre an Qualen/nicht richtig leben ersparen können. Allerdings meinte meine Pflegerin gestern zu mir "das würde ich nicht sagen. Sie waren einfach noch nicht bereit dafür. Und jetzt sind Sie es. Und das ist völlig okay." Es ist gerade schön jemanden zu haben, der die negativen Glaubenssätze in mir immer ein wenig umdreht und mir eine andere Sicht gibt. Denn ich selbst konnte das nicht mehr.
Allerdings wird sich wie wir gestern beschlossen haben trotzdem was an den Medikamenten ändern.
Ich hatte meine Ärztin letzte Woche gefragt, ob es möglich wäre nur das Mirtazapin für Abends wieder ausschleichen zu lassen oder ob man das so weiternehmen sollte. Und erst sagte sie, man sollte die Medikamente solange nehmen bis man mindestens 6 Monate sagen kann, man ist stabil.
Gestern hatte sie dann das Thema aber doch nochmal auf den Tisch geholt. Sie hatte sich nochmal Gedanken gemacht und bei mir hätte man anfangs schon eine gewisse Art Depression gesehen, allerdings habe sich das schnell gewandelt und sie ist sich sicher, dass der Fokus jetzt ausschließlich auf der Angststörung mit Panikattacken liegt. Wie es halt vorher auch schon war, nur noch ausgeprägter.
Deshalb hatte sie sich entschieden, mit meiner Einverständnis natürlich, dass wir das Mirtazapin ausschleichen (hatte ja eh nur die 15mg genommen) und das Venlafaxin nochmal erhöhen, sodass ich jetzt quasi 150mg Venlafaxin nehme. Mirtazapin erstmal 7,5mg, aber mit der Option wenn es doch nicht klappt, wieder zu erhöhen :) damit fühle ich mich absolut wohl und bin gespannt, wie es läuft.
In der Therapie wird jetzt weiter der Fokus auf Verhaltenstherapie gelegt.
Ich bin jetzt in der 7. Woche der Stäb Behandlung und bin gespannt, wie weit ich noch komme.
Haushaltshilfe mit meiner Mutter klappte die erste Woche auch super. Haben uns einen Wochenplan erstellt. Samstags ist jetzt immer Omi-Tag und unter der Woche gibt es zwei Tage, wo sie in für bestimmte Therapien nimmt und einen Tag, wo wir zu dritt etwas unternehmen, sodass ich auch jede Woche auf jedenfall mit ihm raus muss.
In der Therapie habe ich einen Strukturplan und einen Haushaltsplan erarbeitet. Sodass ich nicht mehr alles hier mache und meinem Partner vorwegnehme und damit auch meine Zeit vernachlässige.
Ich hoffe ich werde noch besser in der Anwendung all dieser Sachen, manchmal fällt es mir schwer alles umzusetzen. Aber es arbeitet langsam in mir.
Ich hoffe euch geht es allen soweit gut 🫶
Liebe Grüße
Jessie
Ich melde mich wieder etwas später zu Wort. Bin gerade wirklich nicht so oft am Handy, bemerke gerade wo ich das schreibe, dass auch das ein Fortschritt ist. Denn ich habe mich ja noch vor ein paar Wochen krampfhaft an den Beiträgen hier festgelesen, in jeder Minute die ich hatte, um irgendwas zu finden was mich beruhigt 🥹
Krass - vieles fällt einem nicht mal auf, wenn man nicht bewusst drüber nachdenkt.
Aber das hab ich auch schon gemerkt, wenn wir bei der Visite die Woche besprechen und die Pfleger mich immer wieder auf Situationen und Dinge hinweisen müssen, die ich gemeistert habe oder die vor mir lagen und mir Anspannung bereitet haben... Die vergesse ich dann irgendwie total schnell wieder.
Aber nun zu euren Nachrichten:
Ich danke euch von Herzen Marika und Alibo für die Freudigen Worte über meine Entwicklung 🥹 das rührt mich richtig! Vorallem weil es nicht mal lange her ist, dass ich hier das erste mal verzweifelt reingeschrieben habe. Mit der Angst das alles nicht zu überleben. Klammernd an jedes Aufbauende Wort, jede Hoffnung, die die Beteiligten geteilt haben. Angst vor der Medizin und absolutes Misstrauen in mich und meine Fähigkeiten, das Leben zu meistern.
Auch jetzt schwingt das ein oder andere davon noch mit, mal stärker, mal schwächer. Aber ich vergesse ständig, wie enorm eigentlich der Unterschied meines Zustands im Gegensatz zu vorher ist.
Was die Medikamente angeht, kann ich schonmal sagen, ich werde sie nicht wieder einfach absetzen oder zu schnell ausschleichen. Nie wieder. Dadurch dass ich so weit unten war, bin ich froh, dass sie mir so den Hintern gerettet haben. Und bin mir nun im Klaren, dass ich diesen Baustein brauche. Und wahrscheinlich auch schon Jahre vorher gebraucht hätte, um die Therapien noch erfolgreicher abzuschließen. Habe schon gesagt, vielleicht hätte ich mir einige Jahre an Qualen/nicht richtig leben ersparen können. Allerdings meinte meine Pflegerin gestern zu mir "das würde ich nicht sagen. Sie waren einfach noch nicht bereit dafür. Und jetzt sind Sie es. Und das ist völlig okay." Es ist gerade schön jemanden zu haben, der die negativen Glaubenssätze in mir immer ein wenig umdreht und mir eine andere Sicht gibt. Denn ich selbst konnte das nicht mehr.
Allerdings wird sich wie wir gestern beschlossen haben trotzdem was an den Medikamenten ändern.
Ich hatte meine Ärztin letzte Woche gefragt, ob es möglich wäre nur das Mirtazapin für Abends wieder ausschleichen zu lassen oder ob man das so weiternehmen sollte. Und erst sagte sie, man sollte die Medikamente solange nehmen bis man mindestens 6 Monate sagen kann, man ist stabil.
Gestern hatte sie dann das Thema aber doch nochmal auf den Tisch geholt. Sie hatte sich nochmal Gedanken gemacht und bei mir hätte man anfangs schon eine gewisse Art Depression gesehen, allerdings habe sich das schnell gewandelt und sie ist sich sicher, dass der Fokus jetzt ausschließlich auf der Angststörung mit Panikattacken liegt. Wie es halt vorher auch schon war, nur noch ausgeprägter.
Deshalb hatte sie sich entschieden, mit meiner Einverständnis natürlich, dass wir das Mirtazapin ausschleichen (hatte ja eh nur die 15mg genommen) und das Venlafaxin nochmal erhöhen, sodass ich jetzt quasi 150mg Venlafaxin nehme. Mirtazapin erstmal 7,5mg, aber mit der Option wenn es doch nicht klappt, wieder zu erhöhen :) damit fühle ich mich absolut wohl und bin gespannt, wie es läuft.
In der Therapie wird jetzt weiter der Fokus auf Verhaltenstherapie gelegt.
Ich bin jetzt in der 7. Woche der Stäb Behandlung und bin gespannt, wie weit ich noch komme.
Haushaltshilfe mit meiner Mutter klappte die erste Woche auch super. Haben uns einen Wochenplan erstellt. Samstags ist jetzt immer Omi-Tag und unter der Woche gibt es zwei Tage, wo sie in für bestimmte Therapien nimmt und einen Tag, wo wir zu dritt etwas unternehmen, sodass ich auch jede Woche auf jedenfall mit ihm raus muss.
In der Therapie habe ich einen Strukturplan und einen Haushaltsplan erarbeitet. Sodass ich nicht mehr alles hier mache und meinem Partner vorwegnehme und damit auch meine Zeit vernachlässige.
Ich hoffe ich werde noch besser in der Anwendung all dieser Sachen, manchmal fällt es mir schwer alles umzusetzen. Aber es arbeitet langsam in mir.
Ich hoffe euch geht es allen soweit gut 🫶
Liebe Grüße
Jessie
Re: Neu hier und noch ohne richtige Hilfe
Hallo jessi ,geht es weiter Berg auf ? Viele Grüße
Re: Neu hier und noch ohne richtige Hilfe
Hallo :)
Ja es geht weiter bergauf, auch wenn ich mich unsicher fühle das zu schreiben.
Diese Woche war sehr, sehr hart und anstrengend. Die Schwester, die als Urlaubsvertretung für den leitenden Pfleger da war, war der absolute Hammer. Und das nicht, weil wir uns unbedingt menschlich so wahnsinnig verstanden haben, sondern weil sie mich psychisch so stark gefordert und unterstützt hat, wie noch keiner seit der gesamten Stäb Behandlung. Es war quasi Schicksal, dass wir aufeinander getroffen sind, denn es hätte auch eine andere Schwester übernehmen können. Sie hat fachlich und ab Motivation so viel mitgebracht. Hat mit mir zusammen Konfrontationen durchgeführt, Achtsamkeitstraining und mir klare Grenzen aufgezeigt. Genau das brauchte ich wahrscheinlich. Ich glaube aber auch, es war richtig, dass wir uns erst jetzt begegnet sind. Vielleicht wäre ich am Anfang der Therapie noch gar nicht so aufnahmefähig für das alles gewesen.
Ich soll es zwar nicht von einer Person abhängig machen wie es mir geht, aber es fiel mir schwer heute das letzte mal Tschüss zu sagen. Ich bin gespannt was die letzten Wochen Stäb noch bringen und wie es danach weiter geht. Ich habe davor unglaublich großen Respekt und auch Angst schwingt mit.
Mein Partner wird demnächst auch wieder in die Vollzeit Arbeit einsteigen. Und obwohl ich meine Mutter noch an meiner Seite habe und super mit dem kleinen klar komme, macht es mir so Angst.
Der Gedanke, dass ich wieder derart die Kontrolle verlieren könnte, begleitet mich ständig.
Naja aber nun weiter zu den positiven Dingen. Ich habe zwischendurch wieder besser auf mich achten können und lerne ja gerade Zeit für mich auch zu fordern. Beim Thema Haushalt, versuche ich mich an die Aufgaben zu halten, die ich mir für eine Woche vor nehme. Und die meines Partners auch wirklich ihm zu überlassen. Gestern habe ich mich ertappt, wie ich trotzdem noch Kontrolliert habe, ob er so geputzt hat, wie ich es mir vorstelle. Aber ich weiß, dass das auch ihm gegenüber total unfair ist. Ich möchte ja auch nicht bevormundet werden - im Gegenteil, ich fühle mich dann total angegriffen.
Ich habe aber eindeutig bemerkt, dass es mir leichter fällt meine Zwänge auszuhalten oder daran zu arbeiten, wenn andere Faktoren geklärt sind.
Diese Woche war wieder ein klärendes Gespräch mit meinem Partner nötig und als dieser Knoten geplatzt ist, ging es uns beiden den Rest der Woche viel besser und mir sind die Dinge wieder einfacher gefallen als zuvor. Aber es hat etwas gedauert, bis wir das Problem beim Namen nennen konnten. Das passiert mir öfter. Das ich merke irgendwas ist, mir geht's überhaupt nicht gut, aber ich kann es nicht benennen.
Ich hoffe dass ich das mit etwas mehr Achtsamkeit hinbekomme.
Ich habe mich außerdem für eine Achtsamkeitsgruppe bei einer Psychologin angemeldet, für die Zeit nach der Therapie :) also ich schaue schon, wie ich auch nach der Behandlung weiter an mir arbeiten kann.
Ich hoffe jedem der das hier ließt, geht es gut 🫶
Liebe Grüße und viel Kraft an alle
Ja es geht weiter bergauf, auch wenn ich mich unsicher fühle das zu schreiben.
Diese Woche war sehr, sehr hart und anstrengend. Die Schwester, die als Urlaubsvertretung für den leitenden Pfleger da war, war der absolute Hammer. Und das nicht, weil wir uns unbedingt menschlich so wahnsinnig verstanden haben, sondern weil sie mich psychisch so stark gefordert und unterstützt hat, wie noch keiner seit der gesamten Stäb Behandlung. Es war quasi Schicksal, dass wir aufeinander getroffen sind, denn es hätte auch eine andere Schwester übernehmen können. Sie hat fachlich und ab Motivation so viel mitgebracht. Hat mit mir zusammen Konfrontationen durchgeführt, Achtsamkeitstraining und mir klare Grenzen aufgezeigt. Genau das brauchte ich wahrscheinlich. Ich glaube aber auch, es war richtig, dass wir uns erst jetzt begegnet sind. Vielleicht wäre ich am Anfang der Therapie noch gar nicht so aufnahmefähig für das alles gewesen.
Ich soll es zwar nicht von einer Person abhängig machen wie es mir geht, aber es fiel mir schwer heute das letzte mal Tschüss zu sagen. Ich bin gespannt was die letzten Wochen Stäb noch bringen und wie es danach weiter geht. Ich habe davor unglaublich großen Respekt und auch Angst schwingt mit.
Mein Partner wird demnächst auch wieder in die Vollzeit Arbeit einsteigen. Und obwohl ich meine Mutter noch an meiner Seite habe und super mit dem kleinen klar komme, macht es mir so Angst.
Der Gedanke, dass ich wieder derart die Kontrolle verlieren könnte, begleitet mich ständig.
Naja aber nun weiter zu den positiven Dingen. Ich habe zwischendurch wieder besser auf mich achten können und lerne ja gerade Zeit für mich auch zu fordern. Beim Thema Haushalt, versuche ich mich an die Aufgaben zu halten, die ich mir für eine Woche vor nehme. Und die meines Partners auch wirklich ihm zu überlassen. Gestern habe ich mich ertappt, wie ich trotzdem noch Kontrolliert habe, ob er so geputzt hat, wie ich es mir vorstelle. Aber ich weiß, dass das auch ihm gegenüber total unfair ist. Ich möchte ja auch nicht bevormundet werden - im Gegenteil, ich fühle mich dann total angegriffen.
Ich habe aber eindeutig bemerkt, dass es mir leichter fällt meine Zwänge auszuhalten oder daran zu arbeiten, wenn andere Faktoren geklärt sind.
Diese Woche war wieder ein klärendes Gespräch mit meinem Partner nötig und als dieser Knoten geplatzt ist, ging es uns beiden den Rest der Woche viel besser und mir sind die Dinge wieder einfacher gefallen als zuvor. Aber es hat etwas gedauert, bis wir das Problem beim Namen nennen konnten. Das passiert mir öfter. Das ich merke irgendwas ist, mir geht's überhaupt nicht gut, aber ich kann es nicht benennen.
Ich hoffe dass ich das mit etwas mehr Achtsamkeit hinbekomme.
Ich habe mich außerdem für eine Achtsamkeitsgruppe bei einer Psychologin angemeldet, für die Zeit nach der Therapie :) also ich schaue schon, wie ich auch nach der Behandlung weiter an mir arbeiten kann.
Ich hoffe jedem der das hier ließt, geht es gut 🫶
Liebe Grüße und viel Kraft an alle