Tief bald ein Jahr nach Beginn

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Iris36
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Re: Tief bald ein Jahr nach Beginn

Beitrag von Iris36 »

Ich hatte diese Vermutung auch, aber die Ärztin in der Tagesklinik meinte da sei kein Zusammenhang mit den Medikamenten.

Waren dann wohl eher die Geburtstage meiner beiden Kids innerhalb von zwei Wochen, kindergeburtstag durfte für die Große auch nicht fehlen, dann kam noch hinzu, dass ich einige Nächte mit im Kinderzimmer geschlafen habe um meinen Mann nachts etwas zu entlasten. Auch ist es natürlich besonders unter der Woche morgens stressig wenn beide Kids fertig gemacht werden müssen für die Betreuung. Die Summe des ganzen hat wohl wieder ein Tief ausgelöst. 🤷🏼‍♀️
2024 - schwere PPD,
45mg mirtazapin,
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Marika
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Re: Tief bald ein Jahr nach Beginn

Beitrag von Marika »

Ganz bestimmt die Summe aus allem. Ist natürlich sehr schwierig mit 2 Kindern. Vielleicht kannst du heute beim geplanten Basteln und Spielen (ist ja auch anstrengend und nicht wirklich "Zeit für dich") ja den Papa auch mal alleine lassen mit den Kids...

Zu den Medikamenten: ich habe kleinste Dosierungsänderungen gemerkt... auch die, die Ärzte für "nicht möglich" gehalten hätten.... :wink:
Liebe Grüße von
Marika

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schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Sternschnuppe2023
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Re: Tief bald ein Jahr nach Beginn

Beitrag von Sternschnuppe2023 »

Huhu liebe Iris,
ich habe dir ja schon persönlich geantwortet :) aber wo du hier schreibst, dass die vormittage mit beiden Kids immer recht anstrengend sind, wäre eine Haushaltshilfe eventuell nicht auch für dich eine Idee? Also die dich dann mit den Kids unterstützt?
Liebe Grüße
alibo79
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Re: Tief bald ein Jahr nach Beginn

Beitrag von alibo79 »

Hallo Iris,
Ich wollte mich schon lange bei dir melden und hören wie es dir geht. Ich war aber die letzten 2 Wochen so eingespannt mit Schule, Arbeit, Termine noch vor Weihnachten, dass mir einfach die Zeit fehlte. Und das bisschen Zeit, was für mich übrig war musste ich nutzen um meine Reserven wieder aufzufüllen du kennst es ja selbst.
Ich habe mich in deinen Nachrichten echt wieder gefunden. Meine beiden Kids haben auch direkt hintereinander Geburtstag, an einem Tag die eine und den nächsten Tag meine kleine Tochter. Das ist für uns auch immer ein anstrengender Marathon, vor allem wenn ich dann auch noch eine kindergeburtstag Party zu Hause habe. In den Zeiten wo ich noch nicht ganz gesund war, hatte ich oft darauf ein tief. Meistens so 1-3 Wochen nach den Geburtstagen. Und auch heute muss ich danach wieder meinen Akku auffüllen.
Mit Weihnachten ist es ja ähnlich. Es ist eine magische Zeit, vor allem färbt dieser Zauber durch die Kinder oft auf mich ab. Es gibt so viele schöne Dinge zu machen, doch meistens muss ich mich selbst stoppen bzw mich ermahnen es nicht zu übertreiben. Denn auch wenn die einzelnen Aktivitäten wie kekse backen oder weichnachtsmarkt schön sind, ist die Summe für mich zuviel. Auch dieses Jahr war es wieder so. Ich hatte schon lange alle Geschenke zusammen für die Kinder und dachte es wird ein entspannter Dezember. Doch dann kam hier noch ein Termin, dann dort usw. Zum Schluss war es nur noch ein gehetzte und ich war schon frustriert deswegen. Am 24. ging dann auch noch bei meinem Mann im Stall was kaputt und er war den ganzen Tag am reparieren und ich alles andere am abarbeiten, so dass mir vor Frust fast die Vorfreude vergangen ist. Dafür waren die beiden nächsten Tage schöner und ich konnte schöne gemeinsame Momente genießen.
Liebe Iris, du siehst manchmal ist der Alltag holprig, aber es kommen auch wieder gute Tage hinterher. Ich hoffe du konntest jetzt an Weihnachten eine gute Balance zwischen all den Verpflichtungen und Wünschen finden. Und dass du gut auf dich aufpasst, wenn du merkst es wird zuviel, damit dein Akku nicht ganz leer läuft .
Liebe Grüße
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Iris36
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Re: Tief bald ein Jahr nach Beginn

Beitrag von Iris36 »

Die letzten drei Wochen Ferien hab ich trotz alle krank gut überstanden. Heute pünktlich zum ferienende sind gefühlt alle alten Symptome wieder da. Ich hab es schon länger gemerkt dass ein Tief naht wollte es allerdings nicht wahrhaben.
Die Unruhe heute ist schrecklich, ich hab total mies geschlafen und war schon 2h vorm Wecker klingeln wach.

Nun hab ich natürlich Angst dass es wieder von vorne losgeht. Die Sache im September war ja eine ähnliche, und danach war ich erst mal 8 Wochen Klinik…
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Anne 861
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Re: Tief bald ein Jahr nach Beginn

Beitrag von Anne 861 »

Hallo Iris ,auch ich habe gerade jetzt nach dem Urlaub zu kämpfen ,jetzt wo schule und Kita wieder los geht .Vielleicht müssen wir erstmal in den Alltag rein finden . Wie waren denn die Feiertage?
Iris36
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Re: Tief bald ein Jahr nach Beginn

Beitrag von Iris36 »

Die Feiertage waren überraschend gut, auch die Ferien, wir waren zwar alle krank, ich lag mit Erkältung und Magen Darm flach. Und trotzdem konnte ich bis dato ein Tief abwenden.

Das sich mein Schlaf wieder verschlechtert hat und ich tagsüber die letzten Tage unruhiger war als sonst waren schon wieder die Vorboten.

Ich bin nur mittlerweile total verunsichert was ich überhaupt noch an Aufgaben des täglichen Bedarfs wahrnehmen kann, oder auch in Bezug auf mich um die Kinder kümmern. Ich versuche grad wieder so viel wie es geht abzugeben und mich um mich zu kümmern.
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alibo79
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Re: Tief bald ein Jahr nach Beginn

Beitrag von alibo79 »

Liebe Iris,
Ich kann deine Verunsicherung verstehen. Du brauchst aber keine Angst zu haben. Du warst krank und deine Familie auch. Da ist ein tief was sich meldet absolut normal. Du bist einfach noch nicht stabil genug um so etwas einfach abzuwehren und ohne Symptome durch zu stehen. Das heißt aber nicht dass du in Zukunft immer Probleme mit dem Alltag haben wirst. Mit der Zeit wird immer mehr Kraft für solche Situationen aufkommen. Vor allem hattest du schon eine gute Zeit gehabt und das ist ein wichtiger Punkt dass du am genesen bist.
Und die Angst vor dem Rückfall ist einfach ein Symptom von dem tief. Das haben hier so so viele, incl mir selbst natürlich auch. Bei jedem tief saß mir diese Angst im Nacken und es ist wirklich nie was eingetreten. Mit der Zeit gewinnt man aber an Sicherheit zurück, dass einem die kleinen Rückschläge nicht mehr so viel Furcht einflosen.
Warte mal paar Tage ab, das tief ist dann wieder weg und du wirst dich besser fühlen!
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alibo79
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Re: Tief bald ein Jahr nach Beginn

Beitrag von alibo79 »

Hallo iris,
Du hast lange Zeit nicht mehr etwas geschrieben, wie geht es Dir aktuell denn so?
Liebe Grüße
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Rahmschwammerl
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Re: Tief bald ein Jahr nach Beginn

Beitrag von Rahmschwammerl »

Hallo,

Ich musste mich mit neuem Namen registrieren, da ich mein Passwort vergessen habe und auch die email mit der ich mich damals registriert hatte nicht mehr gültig ist.

Ich kämpfe immer noch Tag für Tag. Die Tiefs sind schon etwas milder geworden, immerhin ein kleiner Lichtblick. Wobei sie aktuell leider häufiger kommen. Die schlimme Unruhe ist leider auch noch oft da. Irgendwie glaube ich einfach nicht mehr an Besserung.

Wir hatten mal wieder ein neues Medikament versucht, Aripiprazol, hat allerdings meine Unruhe und Getriebenheit eher verstärkt, daher schleichen wir es jetzt wieder aus und um die NW besser abzufedern hat mir meine Ärztin noch amitriptylin verschrieben.
Sie möchte es dann anschließend mit Lithium versuchen.
01/2024 PPD
09/2024 neue depressive Episode, Einstellung auf Mirtazapin, Quetiapin, Olanzapin und Pregabalin
Sternschnuppe2023
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Re: Tief bald ein Jahr nach Beginn

Beitrag von Sternschnuppe2023 »

Huhu liebe Iris,
aaah ich habe schon oft an die denken müssen die letzten Wochen. Es tut mir total leid, dass du immer noch so stark kämpfen musst. Das tut mir unfassbar leid. Aber es ist sehr gut, dass du seit Januar in Therapie bist. Das macht auch nochmal viel aus.
Ich hatte zum Beispiel nach über ein einhalb Jahren Medikamenteneinnahme und Therapie auch nochmal ein Tief. Es wird besser werden 💚
Liebe Grüße
Rahmschwammerl
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Re: Tief bald ein Jahr nach Beginn

Beitrag von Rahmschwammerl »

Hallo Sternschnuppe, Wie lange halten dann deine stabilen Phasen? Und wie lange dauern die Tiefs? Wie äußern sie sich bei dir?
01/2024 PPD
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Sternschnuppe2023
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Re: Tief bald ein Jahr nach Beginn

Beitrag von Sternschnuppe2023 »

Meine Tiefs wurden mit der Zeit immer milder und kürzer. Ein Jahr nach Medikamenten Beginn hat es noch stark geschwenkt. Da waren auch die Tage die gut waren eher "okay" also aushaltbar. Jetzt 1,5 Jahre danach hatte ich mein letztes Tief Anfang Januar, das ging 1 Woche ca, weil ich da wieder angefangen hatte zu arbeiten. Davor hatte ich ein Tief einen Monat vorher für ca. 5 Tage, weil ich alleine in London war und das sehr fordernd war. Wobei die Tiefs nicht mehr so krass sind. Ich sage dann fast alles ab und gönne mir ganz viel Ruhe und dann geht es wieder. Ich versuche aber auch sehr auf genug Ruhe zu achten.
Liebe Grüße
Sternschnuppe2023
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Re: Tief bald ein Jahr nach Beginn

Beitrag von Sternschnuppe2023 »

Und sie äußern sich bei mir mit Unruhe, Anspannung und schlechter schlafen. Also so ähnlich wie bei dir, würde ich sagen.
Liebe Grüße
alibo79
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Re: Tief bald ein Jahr nach Beginn

Beitrag von alibo79 »

Hey, wie du vielleicht schon weißt war ein Jahr nach Beginn der Krankheit es bei mir so, dass ich wir selbst sagen konnte, es wird etwas besser. Aber da ging es mir noch lange nicht gut. Ich hatte regelmäßig stärkere und längere tief Punkte, die meisten so 10 Tage lang waren. Manchmal auch länger, manchmal kürzer. Die Tendenz war trotzdem in Mini Schritten nach oben. Ich kenne definitiv diesen Frust und die Verzweiflung. Ich hatte das letzte richtige tief letztes Mal im Sommer, dazwischen lief es im großen und ganzen. Mal einzeln Tage mit erschöpft sein. Ich war wirklich glücklich so eine Balance zu halten und Belastungen besser zu schaffen. Und dann wurden wir Januar und Februar alle der Reihe nach krank mit richtig Grippe. Das hat mir wieder ein schon deutlich spürbar ein tief verpasst. Was war ich gefrustet und verzweifelt. Du siehst diese Krankheit ist manchmal echt nicht fair und so unberechenbar. Das finde ich schon richtig fies.
Machst du diese Magnet Therapie noch oder ist es abgeschlossen? Von Lithium haben hier schon viele profitiert, wann soll damit gestartet werden?
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